Freude bei den Eintracht Frauen nach der erfolgreichen Qualifikation für die Champions League. (Bild: SGE4EVER.de/Frederic Schneider)

Für die Frauen-Mannschaft der Frankfurter Eintracht endete die Saison mit einem wichtigen Etappenziel. Lautstark feierten die Spielerinnen nach einem beeindruckenden Heimsieg gegen Werder Bremen die erfolgreiche Qualifikation zur UEFA Women’s Champions League. Somit können sich beide Teams der SGE in der kommenden Spielzeit auf höchstem internationalen Niveau beweisen. „Emotional lassen sich die vergangenen Wochen kaum in Worte fassen“, bilanziert Siegfried Dietrich, der Sportdirektor der Eintracht Frauen, den Monat Mai im Interview auf eintracht.de. „Erst der perfekte Saisonabschluss für uns mit dem Erreichen des dritten Tabellenplatzes, dann der grandiose Europapokalsieg unserer Männer – ein historisches Ereignis. Schöner hätte es nicht kommen können, das sind Emotionen und ein Drehbuch, das nicht besser geschrieben werden kann!

Frauen und Männer halten zusammen

Mit den Bundesliga-Frauen als neues Aushängeschild der Hessen wächst bei der Eintracht momentan etwas zusammen. Beide Teams – Frauen und Männer – unterstützen sich gegenseitig, sei es mit Videobotschaften oder auch vor Ort im Stadion. Oliver Glasner und Martin Hinteregger saßen beim entscheidenden Spiel gegen Bremen auf der Tribüne – und die SGE-Frauen umgekehrt feuerten die Männer in Sevilla mit einer großen Leidenschaft an.

Richtungsweisendes Beispiel

Dietrich spürt, dass dieser Zusammenhalt zunehmend auf die große Fangemeinde überschwappt: „In Sevilla wurde auf dem Fanfest auch unsere Frauenmannschaft von tausenden Fans gefeiert, die Spielerinnen werden auf der Straße erkannt. Die Eintracht-Anhänger sehen, dass wir für die gleichen Werte stehen wie die Männer: Mit Teamgeist, Mentalität und Qualität kämpfen wir mit dem Adler auf der Brust für unsere gemeinsamen Ziele. Und die gehen auch über den Fußball hinaus! Mit unserer Entwicklung ist Eintracht Frankfurt nun noch mehr zu einem richtungsweisenden Beispiel geworden, wie Männer- und Frauen-Profifußball unter einem Dach – und hier ist Barcelona aktuell in Europa ganz vorne dran – das Fußballkonzept der Zukunft ist.

Erfolgsfaktor Niko Arnautis

Als ein Erfolgsfaktor hat Dietrich den Trainer ausgemacht: Niko Arnautis habe es „in wenigen Jahren geschafft, aus jungen talentierten Spielerinnen eine gestandene Mannschaft zu formen, die eine eigene Spielphilosophie und Mentalität mit einem Siegergen entwickelt hat“. „Dass wir nun bereits nach zwei Jahren und nach dem Erreichen des DFB-Pokalfinals 2021 den zweiten Erfolg mit dem dritten Tabellenplatz feiern können, ist herausragend! Was hier innerhalb kurzer Zeit aus dem inneren Kern heraus mit breit aufgestellter Qualität und Eigendynamik gewachsen ist, ist bemerkenswert und ein Paradebeispiel für die Möglichkeiten, die sich durch ein starkes und professionelles Miteinander in einem Club wie dem unseren realisieren lassen.

Vorzeitige Vertragsverlängerungen halfen im Saisonfinale

Eine Entwicklung, die auch bei den Spielerinnen wahrgenommen wird. Noch vor dem Saisonfinale konnte die Eintracht fast wöchentlich neue Vertragsverlängerungen bekanntgeben. Für Dietrich war das ein wichtiges Signal, um im Endspurt noch einmal alles zu geben und damit das große Ziel Champions League doch noch zu erreichen: „Dass so viele Spielerinnen ihren Vertrag vorzeitig verlängert haben, hat eine wichtige Wirkung auf das Saisonfinale gehabt und ist ein starkes Zeichen, wie wohl sich unsere Adlerträgerinnen im Verein, in der Region und in der Mannschaft fühlen. Wir sind eine Familie – als Team und mit unseren tollen Fans. Die Identifikation der Spielerinnen mit dem Verein ist enorm groß, sie leben die Werte von Eintracht Frankfurt und profitieren auch für sich davon.

Das Team für die neue Saison steht

Große Veränderungen muss es deshalb im Sommer-Transferfenster gar nicht geben. „In der Winterpause konnten wir uns ja bereits mit Nationalspielerin Sara Doorsoun und Anna Aehling für die Abwehrformation verstärken und zur neuen Saison dürfen wir außerdem auf die Rückkehr von Virginia Kirchberger und Camilla Küver hoffen“, stellt Dietrich fest. „Entsprechend sind wir schon jetzt auf allen Positionen qualitativ wie quantitativ gut aufgestellt und haben volles Vertrauen in unser großartiges Team.“ Trotzdem wolle man natürlich – gerade während der Frauen-EM in England – die „Augen offen halten“.

Spiele im Waldstadion – gegen Real Madrid oder Manchester City?

Auch wenn viele Dinge bereits richtig laufen – Optimierungsbedarf gibt es immer. Dietrich wünscht sich, wenn zukünftig manch wichtiges Spiel in der Frauen-Bundesliga oder in der Women’s Champions League vom familiären Stadion am Brentanobad (5.650 Plätze) ins große Waldstadion im Frankfurter Stadtwald (51.500 Plätze) verlegt werden könnte. Dort würde sich „die Möglichkeit für ein noch größeres Publikum öffnen“, ist sich der Sportdirektor sicher. Auf die Unterstützung der Fans wird es in der nächsten Saison besonders ankommen, denn im Gegensatz zu den Männern geht es für die SGE-Frauen in der Champions League nicht mit der Gruppenphase los, sondern die Eintracht Frauen müssen sich zunächst durch K.o.-Spiele in einer Art Miniturnier kämpfen. Und da könnte direkt in der ersten Runde eine „richtig große Herausforderung“ auf die Adlerträgerinnen warten. „Schaut man sich an, wer in den anderen großen Ligen Dritter ist beziehungsweise werden wird, sieht man, welche namhaften Clubs durch das im vergangenen Jahr erweiterte und reformierte UWCL-Format die Champions League der Frauen bereichern.“ Auf die Eintracht Frauen könnten unter anderem die AS Rom, Manchester City oder Real Madrid treffen.

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2 Kommentare

  1. Die Mädels haben wirklich Großartiges geleistet in der abgelaufenen Saison. Sie verdienen daher auch Spiele im Waldstadion mit mehr Fans als im Brentano Bad

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