Nach fünf Spielen ist es an der Zeit, eine erste Bilanz auf der Position des Torhüters zu ziehen. Lukáš Hrádecký, der Mann mit den vielen Akzenten im Namen, auf die wir der Einfachheit halber verzichten, trat im Sommer das schwere Erbe eines Kevin Trapp an und wechselte nach zwei Jahren und 67 Spielen bei Brøndby IF zur SGE. Selbst Fachleuten war der Namen des finnischen Nationaltorhüter nicht unbedingt ein Begriff, sodass seine Verpflichtung durchaus mit Skepsis betrachtet wurde.
Gerade einmal fünf Wochen nach seinem Bundesligadebut gegen den VfL Wolfsburg spricht von Kevin Trapp kaum noch jemand, und hinter vorgehaltener Hand wird zuweilen der Vermutung Ausdruck verliehen, dass der Wechsel auf der Torhüterposition der Eintracht nicht nur finanziell eine Verbesserung war. Wer ist der 25-Jährige, der bislang einen so guten Eindruck hinterlassen hat und über den Sportdirektor Bruno Hübner wiederholt sagte: „Wir hätten nicht so lange gewartet, wenn wir nicht voll überzeugt gewesen wären„?
Die umständliche Schreibweise seines Namens rührt von seiner Geburt im slowakischen Bratislava. Seine Eltern wanderten nach Finnland aus, er begann als kleiner Junge in Turku bei Turun Palloseura mit dem Fußballspielen und startete dort im Jahre 2006 auch seine Profikarriere. Nachdem er eine Saison Åbo IFK verliehen worden war, wechselte er im Jahre 2009 zum dänischen Erstligisten Esbjerg fB, wo er ab 2011 Stammtorhüter wurde. Zur Spielzeit 2013/14 erfolgte der Wechsel zu der Mannschaft von Brøndby IF, mit der er die Qualifikation zur UEFA Europa League schaffte. Für die Nationalmannschaft Finnlands bestritt er seit 2010 bislang 21 Länderspiele.
In Dänemark bekam Hradecky den Spitznamen „Mr. clean Sheet“ verliehen, weil er in 33 Spielen 15-mal ohne Gegentreffer geblieben war. In Hamburg konnte er am vergangenen Samstag erstmals eine weiße Weste aufweisen, nachdem er in den ersten vier Saisonspielen zwar überzeugend gehalten hatte, aber immer zumindest ein Tor hinnehmen musste. Sowohl auf der Linie als auch bei hohen Bällen zeigte sich „die Spinne“ – wie ihn die Frankfurter Journaille gerne nennt – sicher, offenbart aber zugleich eine bisher unbekannte Qualität im Tor der Hessen: Er spielt mit, steht sehr hoch, fängt gegnerische Bälle wie ein Libero ab und erinnert nicht wenige Beobachter an Manuel Neuer. „Es gab zwei, drei Situationen, da war er wie ein Libero. Das ist genau das, was wir wollen. Er ist ein richtig Guter„, sagte Trainer Veh nach dem Hamburg-Spiel laut „Bild“. Für den Gelobten ist seine Darbietung nicht der Rede wert: „Das ist mein Spiel, auch außerhalb des Strafraums zu klären„, sagt er gegenüber der FR.
Hradecky selbst bleibt nach seinem Auftritt beim HSV zurückhaltend: „Eine weiße Weste macht noch keinen Mister Clean Sheet„, sagte er in das Mikrofon von EintrachtTV. Seine Mitspieler haben keinerlei Hemmungen, ihre neue Nummer 1 zu loben: „Lukas hilft uns seit Anfang der Saison. Er steht stabil hinten und nimmt uns viel ab„, sagte Marco Russ.
Kann es nicht oft genug sagen…ein toller Typ, ein Volltreffer als Transfer und ein sau geiler und starker Torhüter…wird einer der besten in der Bundesliga werden…
Mit Ihm werden wir noch sehr viel Spaß haben 🙂
FORZA SGE
Naja, Verbesserung will ich jetzt aber noch nicht von sprechen. Dafür will ich diese Leistung mal wenigstens über eine Saison sehen.
Nicht falsch verstehen, ich finde auch, dass er sehr gute Leistungen hat bisher, aber Trapp hat das über Monate hinweg gezeigt.
Erstaunlich oder eben doch einfach nur Eintracht : da bringt einer Topp-Leistungen, passt als Mensch usw. usf….
trotzdem wird von Einigen die Frage aufgeworfen, ob der wohl gut genug ist oder die Leistungen auch in den nächsten Wochen bringen wird.
Mensch Leute, freut Euch doch einfach mal das es ist wie es ist ! und träumen ja – aber immer schön ruhig bleiben.
Gladbach, Hoffenheim und Stuttgart zeigen gerade, dass der Weg nicht immer nur nach oben geht und genau deshalb freue ich mich über die aktuellen Entwicklungen und die Mannschaft unserer SGE.
Mit Freude auf und nach Schalke !
Forza SGE !
@Dieter
Da hast du mich falsch verstanden. Ich habe nur auf den Satz „dass der Wechsel auf der Torhüterposition der Eintracht nicht nur finanziell eine Verbesserung war.“ im Artikel bezug genommen. Das sehe ich (noch) nicht so. Alles weitere wird die Zeit zeigen.
Und ich möchte mal wissen wer wirklich (nicht nur mal so getippt….) bei der Eintracht oder im Umfeld von einer Verbesserung auf der TW-Position im Vergleich zu Trapp spricht…. ehrlich, ich kenne keinen!!
Ich finde Lukas auch sehr sehr gut bisher und bin ebenfalls der Meinung, dass wir mit ihm auf der TW-Position sehr gut aufgestellt sind – aber das waren wir bei Kevin ebenso – und daher sehe ich keinerlei Verbesserung; eher eine Fortführung.
Nachdem ich gesehen habe, wie schnell wir Fans doch mit der „Beurteilung“ eines Keepers (Lindner) sind, bin ich heilfroh, daß die „Spinne“ jetzt nach nur wenigen Spielen voll eingeschlagen hat. Es trifft es auf dem Punkt, was Russ dazu sagt – `Hradecky steht hinten stabil und nimmt der Abwehr viel ab `. Er strahlt nicht nur die notwendige Ruhe für die Abwehr aus; er ist auch ein richtig Guter und durchaus ein würdiger Nachfolger von Kevin.
Die Verantwortlichen und Beteiligten haben das längst schon erkannt – da ist es längst nicht mehr von Belang, ob der eine oder andere noch skeptisch ist, zweifelt und abwarten möchte.
Ich von meiner Seite geselle mich freudig zu der Gruppe, die sich jetzt erst mal richtig freut über diesen Top-Einkauf. Weiter so, Bruno.
@eagle:
Gude erst mal……Du schaltest/bringst Dich so langsam auch mal wieder hier ein….gut so.
Von einer Verbesserung auf der TW-Position zu sprechen, ist tatsächlich zu hoch gegriffen und würde im Umkehrschluss ja bedeuten, dass KT, den wir jahrelang bejubelt haben, plötzlich nicht an die Leistung von LH herankommt.
Das sehe ich auch nicht so!
Wie sich das Bild natürlich zu Beginn der Rückrunde darstellt, bleibt abzuwarten.
Vielleicht sind es am Ende dann Nuancen, die über „Besser“ oder „Schlechter“ im Vergleich der Torleute entscheiden.
Ich würde es jedenfalls begrüßen und bin sicher, dass dies noch zusätzliche Vorteile hätte, wenn Lukas seine Deutschkenntnisse noch etwas ausfeilt und verbessert, um die Kommunikation von hinten raus, gerade mit seiner Verteidigerkette, zu verbessern.
Die Verpflichtung von Lukas Hradecky ist auf jeden Fall ein Volltreffer für die Eintracht, was mich sehr freut. Kompliment an die Scouts und BH.
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