Identifikationsfigur Sebastian Rode glaubt, dass sich die Wechselankündigungen von Trainer Hütter und Sportvorstand Bobic durchaus auf die Leistung der Spieler auswirkten. (Bild: Foto Rhode)

Vier Punkte aus fünf Spielen, Leistungen die nichts mehr mit den zuvor gezeigten zu tun haben und immer wieder mindestens fragwürdige Interviews einiger Verantwortlicher. Seitdem Eintracht-Coach Adi Hütter seinen Abgang zu Borussia Mönchengladbach bekanntgab, geht es bei der Frankfurter Eintracht steil bergab. Nach der fast schon peinlichen 3:4-Niederlage beim FC Schalke 04 war Sebastian Rode der erste Spieler der SGE, der zugab, dass der Abgang wohl doch etwas in der Mannschaft ausgelöst hat. Zuvor betonten immer alle, dass dies nicht zusammenhänge.

Was ist eigentlich los? Wir spielen die beste Saison der Eintracht-Geschichte – und alle gehen weg“

Im „Kicker“ untermauerte der 30-Jährige dies nun, vor allem in der Quarantäne sei ihm das klar geworden, hier habe er viel Zeit zum Nachdenken gehabt. „Am Anfang denkt man wirklich, dass einen das nicht beeinflusst und man das abschüttelt, um auch eine gewisse Stärke nach außen zu zeigen. Aber auf uns ist schon viel eingeprasselt. Wenn die komplette sportliche Leitung wegbricht, ist es menschlich, dass die Spieler ins Grübeln kommen. Was ist eigentlich los? Wir spielen die beste Saison der Eintracht-Geschichte – und alle gehen weg. Was bringt die Zukunft? Diese Faktoren spielen unterbewusst eine Rolle. Man versucht, das zu verdrängen, schafft es aber nicht, das komplett außen vor zu lassen.“ Zugleich betonte der Rechtsfuß aber auch, dass alles hypothetisch sei und es nicht sein müsse, dass man einzelne Personen „wie die Sau durchs Dorf“ jage. Auch das Vertrauensverhältnis zwischen dem Team und dem Trainer sei auch zuletzt noch absolut intakt gewesen, so der Führungsspieler. „Wir hatten drei unglaublich gute Jahre, die auch auf dem Vertrauensverhältnis, das der Trainer mit der Mannschaft aufgebaut hat, auf dieser inneren Geschlossenheit basierten. Das führte uns zum Erfolg. Nur mit unserer individuellen Qualität gewinnen wir keine Bundesligaspiele, wir müssen als Mannschaft auftreten, alles muss stimmen. Diese paar Prozent fehlten vielleicht“, so Rode. Dem zuletzt hart kritisierten Trainer Hütter, welchem auch die fehlende nötige Motivation in der Schlussphase der Saison vorgeworfen wurde, wollte er die nötige Überzeugungskraft nicht absprechen: „In der Woche vor dem Spiel in Gladbach war er schon angeknockt, aber danach war er angriffslustig wie immer. Er wollte das Ziel erreichen.“

Viele Spieler konnten mit dem wachsenden Druck nicht umgehen

Die Mannschaft habe auch versucht, diese Geschlossenheit mit Besprechungen untereinander wiederherzustellen. „Wir haben an uns appelliert, dass wir die Champions League erreichen wollen. Der Wille ist uns nicht abzusprechen. Auch gegen Schalke sind wir am Ende noch mal angerannt und wollten und wollten, aber wir spielten wie ein kopfloses Huhn. Uns fehlte die nötige Ruhe.“ Einzelpersonen wollte Rode dabei nicht hervorheben: „Wenn man vom Ziel Champions League spricht und das Spiel auf Schalke sieht, haben wir als komplette Einheit versagt.“ Der zusammenschmelzenden Vorsprung, der zwischenzeitlich bei sieben Punkten lag, war für den Südhessen, der insgesamt vier Jahre für den FC Bayern München und Borussia Dortmund spielte, „positiver Druck“. Doch er merkte dabei auch an: „Aber viele Spieler haben in diesen Sphären noch nicht so oft gespielt, und wenn man auf die Tabelle schaut, wird der Druck nicht kleiner. Es ist nicht angenehm, wenn man sieht, dass es immer enger wird. Doch damit muss man umgehen können.“

Wir müssen positiv nach vorne blicken, um wieder etwas Großes zu schaffen“

Rode selbst glaubt nicht daran, dass es der Eintracht in Zukunft gelingen werde, bei Trainereinstellungen auf eine Ausstiegsklausel zu verzichten, um mehr Kontinuität auf der Position zu haben: „Das wird ein frommer Wunsch bleiben. Aus Sicht eines Fußballromantikers wäre es schon gut, wenn es auf dieser so wichtigen Position keine Ausstiegsklauseln gäbe. Man muss aber auch sagen: Die Vereine haben jederzeit die Möglichkeit, einen Trainer rauszuwerfen. Da gibt es keine Regeln, das kann von heute auf morgen passieren.“ Trotzdem glaubt er, dass es der Eintracht auch in Zukunft gelingen werde, auf dem bisher Erreichten aufzubauen: „Ich mache mir keine großen Sorgen. Es gilt, daran zu appellieren, was uns in den letzten Jahren so stark gemacht hat: der Zusammenhalt und das innovative Arbeiten des Vereins, der nach Großem strebt. Vor fünf Jahren saß ich mit meiner Frau beim Relegationsspiel in Nürnberg auf der Tribüne und habe mit der Eintracht gezittert, jetzt stehen wir auf dem fünften Platz. Wir müssen positiv nach vorne blicken, um wieder etwas Großes zu schaffen.“

Rode glaubt daran, dass mögliche Abgänge kompensiert werden können

Sebastian Rode ist überzeugt davon, dass Ben Manga und Markus Krösche neue Topspieler von einem Wechsel zur SGE überzeugen können und glaubt damit mögliche Abgänge kompensieren zu können. (Bild: Foto Rhode)

Auch wenn Topspieler wie André Silva, Filip Kostic oder Daichi Kamada, die bisher in dieser Saison gemeinsam auf ganze 37 Tore und 40 Vorlagen kommen, den Verein verlassen würden, vertraue er den sportlich Verantwortlichen der SGE: „Es wäre schade, wenn es so kommen sollte. Die Champions League wäre ein großes Argument gewesen, um solche Spieler zu halten. Ich habe aber kein Gefühl dafür, wie die Jungs ticken. In den vergangenen Jahren konnten wir Abgänge allerdings immer sehr gut kompensieren. Ich gehe davon aus, dass Markus Krösche und Ben Manga das gut hinbekommen.“ Die Leistung von Silva hat es Rode dabei besonders angetan: „Die Tore sprechen für sich. Ohne, dass sich jemand von Eintracht Frankfurt angegriffen fühlen muss, kann man sagen: Bei Bayern und Dortmund sind die Mitspieler noch mal eine Klasse besser. Die kreieren Situationen, in denen du nur noch den Fuß hinhalten musst, und der Ball ist drin. Deshalb ist Andrés Leistung, 27 Tore zu schießen, noch mal höher einzuschätzen.“

Rode vermisst die Fans: „Dieses Feeling fehlt“

Obwohl in dieser Saison nur in den ersten beiden Heimspielen gegen Bielefeld und Hoffenheim eine kleine Anzahl Zuschauer die Eintracht live im Stadion verfolgen konnten, verlor die SGE kein einziges Heimspiel. Der zentrale Mittelfeldspieler hob zwar die Wichtigkeit der Fans hervor, nannte jedoch auch ausgerechnet diese beiden Heimspiele als negative Beispiele: „Die Fans beflügeln uns sehr oft, sie sind sehr wichtig für uns. Die Atmosphäre im ausverkauften Deutsche-Bank-Park ist einzigartig. Gegen Mainz hätte uns die Kulisse vielleicht zum Sieg getragen. In ganz seltenen Fällen kann die Reaktion der Fans auf unsere Leistung aber ein Handicap sein, wenn sie zur Halbzeit pfeifen wie gegen Bielefeld oder Hoffenheim zu Beginn der Saison.“ Trotzdem fehlen Rode die Fans sehr, wie er bei seiner persönlichen Saisonbilanz bemerkte: „Ich hatte in dieser Saison mehr mit Verletzungen zu tun, weshalb es für mich nicht ganz so gut lief wie im Jahr zuvor. Was wir aber mit der Mannschaft erreicht haben, die Phase mit den vielen Siegen und unsere mannschaftliche Geschlossenheit, das war schön anzuschauen. Wir haben schönen Fußball gespielt. Alles in allem war es für uns und auch für mich aber eine schwere Zeit durch Corona. Gerade wenn man zum Stadion fährt und wieder keine Fans sieht, das tut schon weh, dieses Feeling fehlt. Jetzt bin ich froh, dass es aufwärts geht und wir das Leben wieder freier genießen können. Wir sind schließlich nicht nur Bundesligaprofis, sondern einfach nur Menschen.“

Derzeit überwiegt beim 30-jährigen noch die Enttäuschung, das gesteckte Ziel nicht erreicht zu haben, doch spätestens zur neuen Saison wird das vergessen sein: „Man könnte sich selbst in den Arsch beißen. Im Herbst wird das verflogen sein, dann freuen wir uns sicherlich auf die Europa League.“ Und er resümmiert: „Betrachtet man mit ein paar Tagen Abstand die komplette Spielzeit, wird man feststellen: Das ist eine sehr gute Saison.“

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20 Kommentare

  1. Schönes Interview. Natürlich würde auch ich als Arbeitnehmer, der ein sehr gutes Verhältnis zu seinem Vorgesetzten hat, erstmal ins Grübeln kommen, wenn Abteilungs-, Bereichsleiter sowie Gsechäftsführer dieses Bereiches gehen würde. Als Spieler, die noch ein viel engeres Verhältnis zum Trainer haben, äußert sich das schon deutlich, da kann kein Gehalt der Welt dagegen ankommen. Das geht dann nur über Erfahrung und Wissen (nicht Glaube) an sich selbst.

    Hoffe auf einen neuen Trainer, der die Spieler auch besser macht, in dem mehrere Spielsysteme funktionieren, besser reagiert wird und nicht nur über das Vertrauen Leistung erzielt wird. Sonst ist der Glaube an sich selbst wieder hin, wenn jemand geht.

    Aber da mache ich mir keine Sorgen. Auch nicht was das Transferfenster anbelangt. Die genannten Spieler sind auch noch nicht weg.
    Und dass nun relativ früh Talente geholt werden (und ggf. gestandene Profis aus Frankreich) verheißt gutes und man muss nicht mehr bis Ende August warten bis was passiert. So lässt sich auch besser abschätzen, was gegen Ende des Transferfensters noch benötigt wird. Die fallenden Preise sind nicht nur negativ. Würde für Silva vor Corona eher deutlich >40Mio die Rede sein, bekommen wir ggf. auch Spieler günstiger. Das gleicht sich aus in meinen Augen.

    Denke auch, dass Krösche und Trainer gleichzeitig vorgestellt werden. Hoffe weiter auf Person X, nicht Glasner. Aber eigentlich ist es mir egal, wenn es Erfolg bringt.

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  2. Bobic und Hütter haben mit ihrem frühzeitigen bekanntgeben ihres Weggangs unsere Mannschaft ihr Selbstvertrauen genommen. Punkt. Wie Bobic da jetzt nachkarrt, auf Holzer und Rode schimpft ist unterirdisch. Nur damit er in einem besseren Licht dasteht. Der sollte am Samstag Stadionverbot bekommen. Punkt.

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  3. Moin
    Sebbi du bist unprofessionell, hättest vorher mit Bobić reden sollen. 🙂

    Wo bleibt der Trainer???

    Nur die SGE

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  4. Man sollte nicht alles Glauben was in den Medien geschrieben wird……
    Es waren noch 3 Spiele, da kann man verlangen, dass man sich zusammen reißt und ordentliche Spiele zeigt, völlig Wurscht, ob der Trainer geht oder nicht…. das ist in der Verbandsliga so und dürfte höher nicht anders sein. Also hört auf zu heulen….
    Es ist vergeigt und Schluss. Bitte daraus lernen. Auf ein Neues…

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  5. Seppels Worte mögen ja richtig sein, aber leider halt auch hier viel zu spät.
    Solche Worte hätten nach der Verkündung zum teil auch stattfinden können.
    Quasi eine Art Eingeständnis bei der man erstmal durchhängt, aber sich dann wieder fängt. So haben alle diese Durchhängphase mitgenommen in der Hoffnung das es gut geht, wenn nich kann man es ja immer noch erzählen….

    Es geht sogar soweit das man jetzt behaupten kann das die Spieler uns Fans dick angelogen haben.
    “ ja war ne Überraschung, aber hat absolut keine Auswirkungen, alles is absolut in Takt “

    Dieses Phänomen ist zu vergleichen mit dem Tod. Erst wenn der Trauernde sich eingesteht (Akzeptanz) das es den anderen nicht mehr gibt, wird es ihr wieder besser ergehen.

    Ich hoffe inständig das zur neuen Saison alle verbliebenen das dann in ihren Köpfen haben damit sie dann wieder bei 100% sind.

    Sorry für die deprimierenden Worte. Aber finde den Vergleich leider zu gut.
    Auch wenn wir den Hütter nicht mehr mögen (kann mir nicht ein Wort mehr von dem anhören, geht euch bestimmt auch so), glaube ich war er der Mannschaft näher als uns lieb war… quasi wie der plötzlich verstorbene Vater, anders kann ich mir das nich erklären.

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  6. Wenn wir Kovac und Glasner nicht bekommen können, dann wäre ich auch für Matarazzo.

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  7. Ich nehme Rode absolut ab, dass die Mannschaft erst so nach und nach gespürt hat, was die Ankündigung von Hübner für Auswirkungen auf die Spieler hat. Auch ein Profi kann das Unterbewußtsein kaum steuern.
    Die dazugehörige Aussage von Hübner, dass er nicht glaubt, dass die Ankündigung seines Weggangs große Auswirkungen auf das Verhalten der Spieler hatte, deutet entweder darauf hin, dass er von Psychologie sehr wenig versteht, oder dass er einmal mehr gelogen hat. Beides ist für einen guten Trainer nicht hinnehmbar.

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  8. Ich finde es bemerkenswert wie reflektiert Rode mit der Situation umgeht, Schade dass die Erkenntnis nicht früher kam aber ich bin weiterhin der Meinung die Mannschaft alleine hätte das nicht rumreissen können. Und ich wäre mit meinen Gedanken sicher nicht mehr zu Bobic gegangen. Jetzt ist es halt so, im September freue ich mich dann auch auf die EL hoffe mit vielen gemeinsam im Stadion.
    @Strolch, ich nehme mal an du meinst Hütter

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  9. Naja, denke die Mannschaft hat das am Anfang noch locker genommen, bei dem Rückenwind den die gehabt haben, man darf auch nicht unerwähnt lassen, das schon vor Bekanntgabe des Übungsleiterwechsels, durch die CL-Qualifikation unnötig Druck aufgebaut wurde, der dann durch die Druckaufbauer (Gründe:Clickbaiting; man kennts, Reichweite,usw.) Medien, ja jeden Tag der Zerfall heraufbeschworen wurde, durch das unseriöse unreife Handeln von Fredi und Adi, noch den Rest gegeben haben, da gabs mal nen guten Skandinavischen Krimi: Verblendung in der hessischen Version Fredi und Adi in den Hauptrollen, so jetzt ist es auch mal genug, nach vorne schauen SV ist gefunden, Soane, Marsh, sowie Terzic vergeben, Baumgart lieber in Köln..Glasner durch das unwürdige nicht unser Typ, zu kalt Gesülze sicher verstimmt..Der Ex-HSV Coach Thioune wäre doch was…Ironie aus…Tippe auf hoffentlich Glasner, Materazzo, och kein Plan mer…;-)

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  10. Morgen reisst unsere Heimserie. Ist für einen guten Zweck, falls Union Berlin patzt und Gladbach in Bremen Unentschieden spielt. Ich denke, dass Union oder Freiburg mit dem ECL-Taschengeld mehr anfangen können als der fette Max.

    Köln kann gerne gewinnen. Da sich der HSV weigert aufzusteigen, muss das Nordderby anders organisiert werden.

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  11. Es ist alles über die Situation gesagt. Das muss man nicht weiter ausschlachten. Intern muss das sicherlich aufgearbeitet werden, um für die Zukunft solche Entwicklungen im Vorfeld präventiv zu erkennen und anzugehen. Jetzt ist man immer schlauer und hätte sicherlich anders entschieden. Ärgerlich ist es allemal, aber das Kind ist schon vorher in den Brunnen gefallen.

    Morgen ist das letzte Spiel für uns; am 01.06.21 beginnt offiziell die Arbeit von Markus Krösche. Dann oder zeitnah wird auch der neue Trainer vorgestellt. Dann wird es bis zum 31.08.21 weiter Gerüchte geben wer kommt und wer geht, wer noch kommt und wer noch geht. Buisness as usual.

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  12. Das Trainer-Ding ist meiner Meinung nach schon längst durch. Aus meiner Sicht geht es aktuell nur noch darum, wie der bis 2022 datierte Vertrag von Glasner möglichst sauber und vor allem kostengünstig beendet werden kann:

    https://www.kicker.de/glasner-und-der-vertrag-bis-2022-805453/artikel

    Van Bommel im Wolfsburger Anflug … und Glasner im Clinch mit Schmadtke. Und Schmadtke will eine Ablöse … und wer wöllte die nicht ? Vielleicht war die Terzic – Story auch nur eine Nebelkerze, um Schmadtke etwas vorzugaukeln ?

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  13. Auch ich bin maßlos enttäuscht über das Verpassen der Championsleague. Über Platz fünf und die beste Saison aller Zeiten kann ich mich auch erst in ein paar Monaten freuen.
    Woran es gelegen hat/ haben könnte wird und wurde bereits breit diskutiert.
    Ich möchte hier aber auf einen anderen wichtigen Punkt eingehen.
    Wenn eine Spitzenmannschafft in den Abstiegsstrudel gerät, wird in den Medien oft davon gesprochen, das sie keinen Abstiegskampf können, weil sie es nicht kennen und gewohnt sind. Es fällt den Mannschaften tatsächlich schwer, ihn anzunehmen.
    Umgekehrt gilt das genau so.
    Rode spricht es an. In der oberen Tabellenhäfte wird nicht nur um die CL-Teilnahme gespielt, sondern auch mit harten CL-Bandagen gekämpft.
    Psychospiele der Gegner auf einem ganz anderen Level. Medialer Druck und eine hohe Erwartungshaltung im Umfeld.
    Das haben wir als Fans dieses Jahr erstmals erfahren und viele Spieler ebenfalls.
    Auch hier müssen wir bei unserer rasanten Entwicklung der letzten Jahre erstmal reinwachsen.
    Ich glaube, wenn personell die richtigen Entscheidungen getroffen werden, wird dies auch in den kommenden Jahren geschehen.
    Bisher stimmt mich die (rein personelle) Entwicklung, seit dem Hütter, Bobic und Hübner Abgang positiv.

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  14. Die Eintracht hat in den vergangenen Jahren einen steilen Aufstieg hingelegt.
    Aufgrund begrenzter Rahmenbedingungen musste sie hierfür aber auch eine gewisse Schläue und Phantasie aufbringen und Fredi Bobic hatte geliefert. Spätestens beim Weggang einiger Leistungsträger, war auch uns außenstehenden Laien, wenn es ums Geschäftliche ging, aufgefallen, dass diese Phantasie vor allem darin bestand, gewisse Zugeständnisse in Form von relativ niedrigen Ausstiegsklauseln, Weiterverkaufsbeteiligungen, diversen Nachzahlungen an Beratern usw. eingegangen zu sein. Fakt ist aber auch, dass wir uns so einige unserer späteren Leistungsträger so nicht hätten leisten können, bzw. wäre keine Einigung erzielt worden und somit wären wir sportlich nicht dort, wo wir uns mittlerweile befinden.
    In dem Moment, wo man zum Vertragsabschluss eine Ausstiegsklausel/festgelegte Ablösesumme mit aufgenommen hat, billigt man zu, sich jederzeit der Gefahr eines Weggangs, bzw. dessen Bekanntgabe auszusetzen. Die Frage ist, hätten wir uns im Falle der Verpflichtung AHs auch ohne die Einwilligung einer AK durchsetzen können? Bzw. zu welchem Preis? Fakt ist, sie wurde zugelassen, er kam zu uns, war sehr erfolgreich und nahm sein, ihm vertraglich zugesichertes Recht in Anspruch und willigte seinem Verkauf zu. Wer trägt die Schuld? Der Umstand, der die Eintracht zu solch einem Vertragsinhalt zustimmen ließ? Der Vorstand, der solch eine Option in Kauf nahm, bzw. sie zwischendurch Hütter nicht abkaufte? AHs Berater, der dem Max von dieser AK erzählte? Der Max, der davon Gebrauch machte? Die Medien, die die Beteiligten enorm unter Druck setzten? Oder AH, der einst nur mit AK unterschreiben wollte und sein Recht in Anspruch nahm? Er hat gelogen – vielleicht aber auch, unseres sportlichen Erfolgs wegen (er hätte ja auch einfach sagen können – ja, ich habe die, mir zugesicherte Option gezogen und verlassen den Verein zu Saisonende)?
    Fredi Bobic: Oft wird hier gesagt, er war (noch) nichts, bzw. beim VFB gescheitert als er zu uns kam und die Eintracht hat ihm eine Chance gegeben…das stimmt, wenn wir uns die Zeit von 2016-2018 anschauen. Er hatte aber vieles bereits bei uns bewegt und war schon bei anderen Vereinen gefragt, als er im Sommer 2018 verlängerte. Entscheidend ist daher für mich nicht, unter welchen Voraussetzungen er 2016 zu uns kam, sondern welche Versprechungen ihm 2018 gemacht wurden, sodass er letztendlich bis 2023 verlängerte. Fakt ist, dass Herr Steubings Überzeugungsarbeit maßgeblich war, der aber leider aufgrund seiner gesundheitlichen Situation ab Sommer 2020 nicht weitermachen konnte. Welche (mündlichen) Zusagen er evtl. FB zum Thema „wenn ein einmaliges Angebot vor 2023 kommen sollte…“ gemacht hatte, bzw. FB so verstanden hatte, wissen wir nicht. Ein Patriarch denkt und handelt anders als ein leitender Angestellter – Was treibt einen FB, den ich sonst für sehr klug einschätze, unabgesprochenerweise vor die Kamera, um mitten in der Saison seinen Abgang anzukündigen? Ich vermute nicht der normale Umstand. Vielleicht denkt sich auch ein FB – es ist intern auf der Führungsetage einiges schiefgelaufen, ich halte mein Maul und zeige entspannte Mime, aber ihr anderen lasst mich nicht nur als Buhmann stehen (womit ich aufgrund meines Handelns leben muss), aber jetzt fangt ihr noch an, mir (und AH) öffentlich die ganze Schuld für die sportliche Misere (die meiner Meinung nach keine ist – wir werden über den, vor der Saison ausgesprochenen/angestrebten Ziele ab) zuzuschieben? Na gut, dann werde ich auch mal….

    Ich kann mir, wie bei unseren Leistungsträgern und AH, im Falle FBs nicht vorstellen, dass er ohne (mündliche) Zugeständnisse (Freigabe im Ernstfall) unterschrieben hat.
    Ich kann die Entscheidung pro HBSC oder Gladbach nicht verstehen und bin überzeugt, dass wir ohne die Entscheidung der beiden zu ihrem Weggang, auf einen der ersten 4 Plätze gelandet wären. Bin aber nicht einverstanden damit, dass nur bei ihnen die Schuld liegt.
    Ich werde deswegen am Samstag nach dem Spiel, „Tschüss und danke für alles, was ihr mir an Freuden in den letzten Jahren gegeben habt“ sagen. Mehr aber auch nicht.

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  15. @15. Dribbelstaedter: Ich möchte eines zu deinem Beitrag korrigieren. Als Hütter verpflichtet wurde hatte er keine AK im Vertrag, so zumindest wurde das offiziell übermittelt. Seine AK kam erst dann rein als er seinen Vertrag verlängert hatte! Zum Punkt Bobic/Steubing, und das habe ich schon mal in einem anderen Kommentar angemerkt, ist es so, dass Steubing im Frühjahr als Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrates bei der/den Sitzungen dabei war, bei denen es um die „Debatte-Bobic“ ging. Und Steubing hatte dort eindeutig erwähnt, das gibt es schwarz auf weiß, dass auch er nichts von einer Absprache bzgl. eines Bobic-Abgangs wusste! Mein Gedankenspiel war das am Anfang auch, dass evtl. Bobic mit Steubing eine mündliche Absprache getroffenen hatte. Aber mit dieser Stellungnahme und Aussage von Steubing im Frühjahr war mein Gedankenspiel bzw. diese These gegessen. Das wollte ich nur nochmal zu diesem Thema anmerken.

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  16. @vor11: Danke für deine Rückmeldung – zu AH – ich kenne natürlich die Details des ursprünglichen Vertrags nicht, aber Hütter hatte schon vorher immer mit AKs gearbeitet. Fakt ist, der Verein hatte mindestens bei der Verlängerung in 2020 solch einer Klausel zugestimmt.

    Hier mal ein Auszug aus der SZ vom 16. Mai 2018 – Auch Hütter und die Young Boys waren an einer längeren Geheimhaltung der Personalie interessiert. Nach dem ersten Meistertitel seit 32 Jahren können die Berner am 27. Mai gegen den FC Zürich noch den Pokal gewinnen. Manager in Bern ist der ehemalige Eintracht-Profi Christoph Spycher. Man kennt sich also. Die Eintracht zahlt für Hütter eine Ablöse, dem Vernehmen nach 800 000 Euro; der Vertrag des Voralbergers in Bern galt ja noch ein Jahr. Hütter erklärte, für ihn gehe ein Traum in Erfüllung.

    Und zu FB wurde von einem Gentlemen’s Agreement zwischen Steubing und ihm gesprochen. Vielleicht so ähnlich wie bei KPB, der trotz Vertrag ablösefrei zu seiner Familie nach Italien wechseln konnte.
    Wie gesagt, ich muss nicht jede Entscheidung eines Menschen verstehen, kann mir aber in diesem Fall nicht so einfach vorstellen, dass alles so einseitig verlief.

    Schade ist nur, wir alle wurden um die erste CL Teilnahme gebracht, die so nah zum Greifen schien.

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  17. @17. Dribbelstaedter: Das ist richtig, dass der Verein einer solchen Klausel bei der Vertragsverlängerung zugestimmt hat. Nun ja, eine AK ist leider nichts mehr seltenes. Hütter wird sich damals schon was gedacht haben und die Eintracht wohl zugestimmt, weil sie ihn weiterhin behalten wollten. Die Details etc. kennen nur bei Vertragsparteien. Eine interessante Meinung hat übrigens Stefan Effenberg heute auf t-online.de veröffentlich bzgl. Trainerverträge! Einfach mal rein klicken wer will! … Das mit dem Gentlemen´s Agreement zwischen Bobic und Steubing hatte ich mir ja auch erst gedacht, hätte ja Sinn ergeben, aber wie in meinem Post-Nr. 16 schon geschrieben, hatte Steubing dies eindeutig im Frühjahr nicht bestätigt! … ich gebe dir Recht, dass immer 2 Seiten dazu gehören und bestimmt auch von Seiten der SGE nicht alles glatt gelaufen ist, aber die Art und Weise wie sich Bobic und Hütter jetzt selbst abschießen hat weder der Verein, noch das Team noch die Fans verdient. Das hätte man alles geordneter abhandeln können. Und Hellmann mach ich keinen Vorwurf bzgl. des Interviews nach dem Schalke-Spiel. Da hätte schon nach dem Mainz-Spiel einer für klare Worte sorgen müssen meiner Meinung nach. … Aber schauen wir nach vorne, ändern können wir es nicht mehr, nur daraus lernen.
    In diesem Sinne – FORZA SGE

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  18. Danke vor11 – eine Schwäche/Eigenschaft eines Gentlemen’s Agreement (wenn man sich nicht dran hält) ist, dass nichts vertraglich/schriftlich unterschrieben festgehalten ist, sodass im Nachhinein nur Aussage gegen Aussage steht.

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  19. Rode im letzten Spiel wie Younes „verletzt“. Das war leider nach seiner Aussage nach der Schalkepleite abzusehen. Ich finde es gut, was Rode angesprochen hat. Man muss doch auch mal die Wahrheit sagen und seiner Enttäuschung Luft machen dürfen.

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