Einem Münzwurf hatte es die Eintracht zu verdanken, das sie 2006 in weißen Trikots auflaufen durfte.

Als das DFB-Pokal-Finale 2006 immer näher rückte, wurden die damals vier aufeinandertreffenden Halbfinalisten – Eintracht Frankfurt, Arminia Bielefeld, FC St. Pauli und FC Bayern München – gefragt, welcher Verein im Endspiel die Rolle des Veranstalters einnehmen würde. Hierbei ging es vor allem um buchhalterische Pflichten, die ansonsten mit keinerlei Rechten verbunden waren. Außer die Zusage, die Heimkabine im Olympiastadion nutzen zu dürfen, gab es keine weiteren Extras. Der Münchener, die schon viele Endspiele in ihrer Vereinsgeschichte bestreiten durften, winkten sofort ab und wollten diesen Part nicht mehr übernehmen. „Wir wussten hingegen nicht, was das an Aufwand für die Kollegen nach sich ziehen würden und sagten etwas leichtfertig zu“, erzählte Eintracht-Jusitiar Philipp Reschke „SGE4EVER.de“.

Ein Event, wie es am Samstag in der Hauptstadt ablaufen wird, gab es vor elf Jahren nicht. Das Pokalfinale fand am 29. April statt, die Temperaturen lagen noch im niedrigen einstelligen Bereich und in der Bundesliga stand für die Hessen Abstiegskampf auf dem Programm. Die Welle, die Fußball in Deutschland schick werden ließ, stand erst noch bevor: Die Weltmeisterschaft 2006 – besser bekannt als das Sommermärchen. „Organisierte offizielle ‚Fanfeste‘ in der Stadt gab es damals noch nicht“, erinnerte sich Reschke zurück.

Obwohl die Eintracht die Organisation übernahm, durfte sie nicht einmal die Fankurve auswählen. „Der erste feststehende Finalist nach dem Spieltableau bekam das Marathontor – also wir“, so der Justitiar. Die Frankfurter gewannen gegen Bielefeld dank eines Treffers von Ioannis Amantidis mit 1:0, die Münchener zogen durch ein 3:0 bei St. Pauli nach. Als sich die Verantwortlichen mit dieser Rolle bereits abfanden, gab es plötzlich Probleme bei der Auswahl der Trikots. Die Bayern teilten zehn Tage vor dem Finale mit, auch in weißen Trikots spielen zu wollen. Ein Schock für die Eintracht, die traditionell in ihren weißen Pokalfinaltrikots spielen wollte und für den Fanartikelverkauf bereits alles produziert hatte. „Wir waren davon überzeugt, dass wir als Veranstalter und „Heim“-Mannschaft das Recht hätten, das Trikot bestimmen zu dürfen“, sagte Reschke. „Das hätte ein teurer Irrtum werden können, vom Aberglaube ganz zu schweigen.“

Verbal kam es zu keiner Einigung, sodass ein Münzwurf entscheiden musste. Kopf oder Zahl war die Frage – „Adler“ die Antwort der Hessen. Und siehe da: Eine Woche vor Austragung des Endspiels konnte hier ein Erfolg erzielt werden. Der 1-Euro-Münze fiel zugunsten der Eintracht, die in weißen Trikots, schwarzen Hosen und weißen Stutzen auflaufen durfte. Übrigens gab es auch in diesem Jahr wieder ein Losverfahren – ebenfalls mit positivem Ausgang für die Eintracht. „Die Farbe der Hose musste ausgelost werden – und wir bekamen unser schwarz“, freute sich Reschke. Folgt dem Sieg am runden Tisch auch der im Endspiel gegen den BVB?

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