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Gern gesehener Gast in Frankfurt: Bastian Oczipka. Foto: Imago / Kessler-Sportfotografie

Oczipka empfiehlt defensive Stabilität

 Im Sommer 2012 verpflichtete die Frankfurter Eintracht Bastian Oczipka von Bayer Leverkusen. Ab da beackerte er in fünf Jahren im Dress der Hessen die linke Seite. Er bestritt 167 Partien, in denen ihm 2 Tore und 22 Vorlagen gelangen. Nachdem Pokalfinale 2017 setzte der Außenverteidiger seine Karriere beim FC Schalke 04 fort, ehe er sich vier Jahre später für eine Saison dem 1.FC Union Berlin anschloss. Seine letzte Profistation war Arminia Bielefeld. Nach dem Abstieg der Ostwestfalen in die Drittklassigkeit hing er im Sommer letzten Jahres seine Schuhe endgültig an den Nagel. Im Eintracht-Format „Im Herzen von Europa“ sprach der Linksfuß über das angehende Duell seiner beiden ehemaligen Vereine.

Was macht Ex-Frankfurter heute?

Rund ein Jahr ist es mittlerweile her, da beendete der in Bergisch-Gladbach geborene Abwehrmann seine Profikarriere. Doch so ganz hat Oczipka mit dem Fußball nicht abgeschlossen. Zurzeit absolviert der inzwischen 35-Jährige ein Trainee-Programm bei der SGE. Oczipka erklärte, wie es dazu kam. „Ich hatte damals noch den Kontakt zu Axel Hellmann, der immer zu mir sagte, dass ich mich nach dem Fußball bei ihm melden kann, um mich vielleicht hier einzubinden.“ Gemeinsam habe der Ex-Profi mit Hellmann und Sportvorstand Markus Krösche darüber gesprochen. Oczipka war dem Ganzen offen eingestellt und interessierte sich dafür, die Breite des Sports kennenzulernen. „Ich bin sehr froh, dass ich die Chance bekommen habe. Bisher macht es mir viel Spaß, ein paar Abteilungen durchzugehen und kennenzulernen, wie hier alle arbeiten“, zeigte er sich begeistert.

Trotz des Endes seiner Karriere steckt im ehemaligen Adlerträger weiterhin viel Fußballer. Das zeigt sich in der sogenannten „Baller League“. Dort schnürt er seine Schuhe für „Calcio Berlin“. „Für viele Eintracht-Fans ist Nico Heymer ein Begriff, der auch hier teilweise bei einigen Spielen streamt. Er hat mich angeschrieben und gefragt, ob ich Bock habe. Ich habe zunächst ein bisschen abgelehnt, aber dann habe ich ein-, zweimal mitgespielt und es hat mir tierisch Spaß gemacht.“ Gemeinsam habe man darüber hinaus eine Reaction-Show für die Europameisterschaft in Deutschland veranstaltet.

In der Baller League in der Halle zu kicken oder als aktiver Profifußballer auf dem Rasen zu stehen, sind immer noch zwei verschiedene Paarschuhe. Eine Frage, die Oczipka häufig gestellt bekommt, lautet, ob er Letzteres vermisse. Entspannt blickte er auf die seine Zeit als Fußballspieler zurück. „Absolut gar nicht. Ich gucke mir natürlich gerne noch Fußballspiele an. Aber ich bin gar nicht wehleidig, nicht mehr aktiv auf dem Platz zu stehen.“ Er wisse, was man alles dafür aufwenden müsse, um Profifußballer zu sein und was da alles dazu gehöre. „Damit habe ich abgeschlossen“, betont der ehemaliger Leverkusener und Frankfurter.

Warnung vor dem Gegner

Apropos Bayer Leverkusen, das ist ein gutes Stichwort, denn so heißt der kommende Gegner von Eintracht Frankfurt. Oczipka, der sowohl für die Werkself als auch für den Europa-League-Sieger von 2022 auflief, dürfte somit den jetzigen Gegner bestens kennen. Der amtierende Deutsche Meister spielte sich letztes Jahr noch in einem Rausch, in der aktuellen Spielzeit hinkt das Team von Xabi Alonso jedoch seinen Erwartungen hinterher. Zuletzt reichte eine 2:0-Führung gegen den noch sieglosen Aufsteiger Holstein Kiel nicht zu einem Sieg. Ist die schwache Form des Titelverteidigers auf ein resultierendes Sättigungsgefühl zurückzuführen? Oczipka ordnet ein: „Das finde ich schon ziemlich gemein und das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Letztes Jahr war Leverkusen das Überraschungsteam der Liga. Sie hatten viel Selbstvertrauen und haben vollends überzeugt“, macht er deutlich und sieht den Grund dafür vielmehr bei der Schwierigkeit, die letzte Spielzeit wieder zu bestätigen. „Man kann nicht wieder erwarten, dass sie ohne Niederlage durch die Saison gehen. Das wäre völlig falsch.“ Dennoch glaubt der ehemalige Defensivakteur an die Stärken seines Ex-Clubs. „Von der Spielweise her sieht das bisher trotzdem noch super aus. Die sportliche Führung arbeitet gut zusammen. Ich bin mir sicher, dass sie am Ende der Saison relativ weit oben in der Tabelle stehen werden.“    

Torgefahr nach Standards vorbeugen

Gegen den FC Bayern zuletzt musste die Elf von Dino Toppmöller zwei bittere Pillen nach zwei Eckbällen des Gegners schlucken. Bayer 04 hat bis jetzt 7 Tore nach Standardsituationen erzielt und 53 Eckstöße in der laufenden Bundesliga-Runde getreten. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Eintracht am Samstag besonders den Fokus danach richten muss, dass der Gegner über Standards nicht den Weg ins Gehäuse von Kevin Trapp findet. Für Oczipka geht es beim Verteidigen um die Grundprinzipien. „Generell ist es immer dasselbe. Im Prinzip geht es darum, Mann gegen Mann zu verteidigen, seine Duelle zu gewinnen und gewisse Seriosität zu haben, um den Ball auch mal zu klären.“ Dabei erinnerte er an das Europa-League-Spiel gegen Viktoria Pilsen, wo die eben genannten Attribute gefehlt haben. „Sowas darf einfach nicht passieren, dass man da einfach schlauer agiert, den Ball unorthodox wegknallt und mehr Verantwortung hineinbringt. Das ging gegen Pilsen leider in die Hose.“ Genau darauf wird es am Samstag in der BayArena ankommen, wie Oczipka es treffend beschreibt. „Wir müssen in der Formation stehen und dürfen uns nicht zu lange Zeit lassen. Wir müssen fokussiert bleiben. Das Trainerteam wird sich bestimmt was ausdenken, es gibt Manndeckung und Raumdeckung. Für eins davon wird es sich entscheiden.“ Dabei sendet er noch einen netten Gruß an Robin Koch. „Dann soll Robin alles wegköpfen“, lacht Oczipka.

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5 Kommentare

Avatar 1. Frankyfurter 18. Oktober 24, 17:45 Uhr

Auch wenn es heißt, einmal Adler immer Adler, hat der FC Schalke keine Verwendung für so einen erfahrenen Mann? Immerhin könnten die Expertise im sportlichen Bereich wahrlich gebrauchen ;-)

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Fallback Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 100 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 2. rob 18. Oktober 24, 18:52 Uhr Zitat - Frankyfurter Auch wenn es heißt, einmal Adler immer Adler, hat der FC Schalke keine Verwendung für so einen erfahrenen Mann? Immerhin könnten die Expertise im sportlichen Bereich wahrlich gebrauchen ;-) Path

Du meist jemand der sich mit Fußball und so auskennt?

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Avatar 3. zapfinger 19. Oktober 24, 00:11 Uhr

Ich schätze eure Leistung. Danke dafür.
Aber das ihr dem Spieler gefühlt in jedem Satz einen neuen Namen verpasst finde ich so, dass ich es jetzt ansprechen muss.

Oczipka
Opczikpa
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Opczika

Keine Garantie auf Vollständigkeit.

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 25 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 4. Boris 19. Oktober 24, 00:15 Uhr

@1, warum sollte er zu Schalke gehen, er ist hier jetzt zunächst bei der Eintracht angestellt. Wenn er ins Management geht, dann kann er natürlich zunächst auch woanders Erfahrung sammeln, aber wer weiß, vielleicht wird's ja gleich was. Er wirkt zumindest sehr klar im Kopf, Krösche kann bestimmt ganz gut mit ihm. Vielleicht sagt ihm auch ein ganz anderer Bereich zu, es gibt viel zu tun bei der Eintracht.

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Fallback Avatar 5. Gastautor Emre Erdem 19. Oktober 24, 01:31 Uhr Zitat - zapfinger Ich schätze eure Leistung. Danke dafür. Aber das ihr dem Spieler gefühlt in jedem Satz einen neuen Namen verpasst finde ich so, dass ich es jetzt ansprechen muss. Oczipka Opczikpa Opczipka Opczika Keine Garantie auf Vollständigkeit. Path

Hallo zapfinger,
ja, das sollte nicht passieren, insofern danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast. Ich habe mich mit dem Namen leider schwer getan :D

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