David Abraham hatte am Freitag Glück, dass er nicht vom Platz gestellt wurde.
Werden auch trotz der neuen Regeln sicherlich wieder mit den Schiedsrichtern diskutieren: David Abraham und Makoto Hasebe. (Foto: Rhode)

Wird der Fußball ab dieser Saison „fairer und attraktiver“? Das zumindest verspricht sich das International Football Association Board (IFAB) durch einige neue Regeln, welche am 1. Juni weltweit in Kraft getreten sind. Ein kleiner Überblick über die wichtigsten Änderungen:

Der Schiedsrichter gilt nicht mehr als „Luft“ – Veränderung beim Schiedsrichterball: Berührt der Unparteiische den Ball und verändert hiermit den Spielverlauf, so wird das Spiel unterbrochen und es geht mit Schiedsrichter Ball weiter. Bei diesem dürfen sich jedoch in Zukunft nicht mehr beliebig viele Spieler um den Referee tummeln. Nur ein Spieler des Teams, welches zuletzt in Ballbesitz war, darf den Ball entgegennehmen. Alle anderen Spieler müssen dabei mindestens vier Meter Abstand halten.

Kein Zeit schinden mehr bei der Auswechslung: Diese Regeländerung dürften viele Fußball Fans begrüßen: Wird ein Spieler ausgewechselt, so muss er das Spielfeld an der nächstmöglichen Stelle verlassen. Das lästige Zeit schinden der Spieler auf dem Weg zur Bank soll hierdurch von nun an der Vergangenheit angehören.

Gelbe und Rote Karten für Trainer und Offizielle: Um unsportliches Verhalten von Trainern und Teamoffiziellen an der Seitenlinie zu sanktionieren, können die „Täter“ in Zukunft genau wie Spieler mit gelben Karten verwarnt und mit roten Karten des Platzes verwiesen werden. Ungeklärt ist bisher, ob es nach mehreren gelben Karten innerhalb einer Saison zu eine Sperre kommt.

Verwarnungen sollen keine schnellen Freistöße mehr verhindern: Damit der angreifenden Mannschaft der Vorteil nicht mehr genommen wird, darf sie ab dieser Saison den Freistoß auch dann schnell ausführen, wenn der Schiedsrichter einem oder mehreren Spielern eine Karte zeigen möchte. Dies kann er nun auch bei der nächsten Spielunterbrechung nachholen. Aber: Die schnelle Ausführung ist untersagt, falls der Schiedsrichter bereits mit der Ausführung der „Disziplinarmaßnahme“ angefangen hat.

Umfassende Änderungen bei der Handspiel Auslegung: Auch beim IFAB blieben die vielen Diskussionen der letzten Saison (speziell seit der Einführung des VAR) über die Auslegung des Handspiels nicht unbemerkt. Um es den Schiedsrichtern bei ihren Entscheidungen etwas einfacher zu machen, wird ab dieser Saison nicht mehr zwischen absichtlichem und unabsichtlichem Handspiel differenziert, wenn der Spieler seine Körperfläche unnatürlich vergrößert, oder wenn sich der Arm über der Schulter befindet. Nicht gepfiffen wird nur dann, wenn ein Spieler beim Hinfallen den Ball berührt, oder ihm dieser nach dem Abprallen am eigenen oder fremden Körper an die Hand oder den Arm springt. Ein mit der Hand erzieltes Tor soll nie zählen.

Weitere kleinere Regeländerungen: Neben den umfassenden Änderungen, werden dieses Jahr noch weitere kleinere Regeländerungen in Kraft treten, so darf sich der Gewinner des Münzwurfs nun zwischen der Seitenwahl und dem Anstoß entscheiden. Auch dürfen sich bei Freistößen in Zukunft keine gegnerischen Spieler mehr in die Mauer stellen und der Ball muss beim Abstoß nicht mehr den Strafraum verlassen, solange er eindeutig gespielt wurde. Der Schiedsrichter darf keine Entscheidungen mehr revidieren, wenn er das Spiel nach der Unterbrechung bereits fortgesetzt hat und Torhüter dürfen den Ball nach einen Rückpass in die Hand nehmen, wenn der erste Versuch mit dem Fuß misslungen ist.

Man darf gespannt sein, wie diese Änderungen in den nächsten Wochen und Monaten umgesetzt werden und ob sie tatsächlich zu einem fairen und attraktiveren Fußball führen. Das Zeit schinden der Spieler bei der Auswechslung zumindest, sollte kein Fan allzu sehr vermissen.

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5 Kommentare

  1. Die Regel zur Auswechslung gefällt mir und die Karten für die Trainer auch. Das schafft zumindest ein bisschen Transparenz, wenn ein Trainer dann nach einer gelben Karte und einem weiteren Vergehen auf die Tribüne muss.

    Wird beim Handspiel jetzt jeder Ball abgepfiffen, der aus kürzester Entfernung an den Arm gespielt wird? Darf der Verteidiger jetzt die Körperfläche massiv vergrößern sobald er im Fallen ist?
    Wirkt für mich auch nicht wirklich überzeugend. Klar wird man hier nie eine perfekte Lösung finden, aber das kann es doch jetzt auch nicht sein.

    Die Rückpass Regel verstehe ich nicht. Darf der Torwart jetzt „aus Versehen“ über den Ball treten und dann jeden Rückpass in die Hand nehmen? Hier gab es doch nie Probleme, vollkommen unnötige Regeländerung.

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  2. Wie wärs mal mit Spiel laufen lassen und nicht jede kleine Berührung abpfeifen.
    Sich bisschen an England orientieren.
    Dann würde auch mal mehr Spielfluss entstehen und mehr Kontermöglichkeiten geben.

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  3. „Torhüter dürfen den Ball nach einen Rückpass in die Hand nehmen, wenn der erste Versuch mit dem Fuß misslungen ist.“

    Bitte um nähere Erklärung!

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