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Die SGE und Nicole Anyomi müssen im Breisgau einen herben Dämpfer weg stecken. Foto: IMAGO / Steinsiek.ch

Nach dramatischer Schlussphase – SGE-Frauen unterliegen 3:2 in Freiburg

Im Kampf um die Tabellenspitze in der Frauen-Fußball-Bundesliga muss die Frankfurter Eintracht einen herben Dämpfer wegstecken. Im Auswärtsduell gegen den SC Freiburg muss die SGE am Montagabend eine 3:2 Niederlage hinnehmen. Die Treffer für die Adlerträgerinnen erzielten Lara Prašnikar und Nicole Anyomi. Die Mannschaft von Cheftrainer Niko Arnautis sah lange, wie der sichere Sieger aus. Am Ende verhagelten allerdings zwei Treffer in der Nachspielzeit den Auswärtserfolg.

Vor Anpfiff wurde es ruhig im Stadion. In einer Schweigeminute gedachten beide Mannschaften, der am vergangenen Samstag verstorbenen ehemaligen FFC-Spielerin Doris Fitschen. Sportlich rotierte Cheftrainer Arnautis nur auf einer Postion im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Essen. Tanja Pawollek startete für Carlotta Wamser. Die SGE startete mit viel Schwung in die Partie und hatte bereits nach sechs Minuten eine gute Gelegenheit zur Führung. Auf der linken Seite hatte Elisa Senß plötzlich viel zu viel Platz und zog Richtung Tor. Ihr Abschluss aus knapp 15 Metern konnte aber von Freiburgs Torfrau Rafaela Borggräfe entschärft werden. Die Breisgauerinnen traten zwar schon von Beginn an mutig auf, die klare Spielkontrolle lag aber trotzdem bei den Frankfurterinnen. Die Zuschauer im Dreisamstadion sahen ein munteres Spiel, welches von intensiven Zweikämpfen geprägt war. Nach knapp 20 Minuten hatte die Eintracht dann die nächste brandgefährliche Aktion. Nach einem katastrophalen Fehlpass von Selina Vobian schickte Laura Freigang die startende Géraldine Reuteler auf die Reise. Die Schweizerin scheiterte allerdings an der starken Borggräfe. Die Adlerträgerinnen machten weiter Druck auf das heimische Tor. Nur zehn Minuten später war es wieder Reuteler, die im Duell gegen die Torfrau der Freiburger den kürzen zog und auch Prašnikar traf nur das Aluminium.

Freiburg eiskalt

Und wer seine Chancen nicht nutzt, wird bekanntlich im Fußball bestraft. Nur wenige Sekunden nach der Doppelchance zappelte der Ball im Netz, allerdings im Tor der Eintracht. Cora Zicai nahm sich nach einem starken Dribbling aus gut 20 Metern einfach mal ein Herz und schlenzte den Ball sehenswert ins lange Eck zur 1:0-Führung für die Freiburgerinnen. Trotz dieses Nackenklatschers blieben die Damen der SGE am Drücker und spielten unbeirrt weiter auf Sieg. In der 40. Minute bediente Reuteler Freigang in aussichtsreicher Position im Strafraum. Der Abschluss der Top-Torjägerin konnte allerdings in letzter Sekunde geblockt werden. Eine Minute vor der Pause machte es Prašnikar dann aber besser: Nach einer Ecke faustete Borggräfe die Kugel unglücklicherweise genau vor die Füße der Eintracht-Stürmerin, die den Ball humorlos per Volley versenkte. Damit belohnte sich die SGE doch noch vor der Pause für den hohen Aufwand. Trotzdem war im ersten Durchgang eigentlich mehr drin als ein 1:1.

Joker Anyomi sticht

Beide Mannschaften starteten etwas zerfahren in den zweiten Abschnitt und es kam zu vielen schnellen Ballverlusten. Nach knapp fünf Minuten eroberte Reuteler den Ball auf der rechten Seite und bediente Pawollek, deren Abschluss aber knapp das heimische Gehäuse verfehlte. In der Folge übernahm die Eintracht wieder mehr und mehr das Geschehen und blieb gefährlich tief in der gegnerischen Hälfte. Kurz darauf verschaffte sich wieder Freigang etwas Platz und suchte den Abschluss, der aber am Ende doch deutlich über das Tor ging. Niko Arnautis reagierte und brachte mit Nicole Anyomi für Lisanne Gräwe die nächste Offensivkraft. Und dieser Wechsel sollte sich auszahlen: Die sehr aktive Reuteler wurde erneut in die Tiefe geschickt. Die behielt die Übersicht und bediente, die nur wenige Sekunden zuvor eingewechselte, Anyomi, die locker zur Führung einschob. Danach hatten die Frauen der SGE das Spiel deutlich im Griff und untermauerten klar ihren Anspruch als Sieger vom Platz zu gehen.

Doppelschlag in der Nachspielzeit

Es dauerte bis zur Schlussviertelstunde bis sich der SC von dem Rückstand zu erholen schien und wieder mutiger nach vorne agierte. Richtig gefährlich wurde es allerdings zunächst nicht. Stattdessen hatten die Adlerträgerinnen kurz vor Schluss die Chance alles klarzumachen: Wamser war nach einem guten Pass von Anyomi frei durch, brauchte aber zu lange, um aufs Tor zu ziehen. Die riesen Gelegenheit zum 3:1 wurde schließlich geblockt. So begannen sechs Minuten Nachspielzeit, die sich für Frankfurt als echter Horror entpuppten. Nach einem langen Ball konnten die Breisgauerinnen das Spielgerät clever verlängern und der Ball landete schließlich bei Lisa Karl, die aus kurzer Distanz den Ausgleich markierte. Das 2:2 kam dabei mehr oder weniger aus dem Nichts. Von diesem Schock schien sich die Eintracht nicht zu erholen, denn nur zwei Minuten später kam es noch dicker. Wieder überlagerten die Freiburgerinnen die rechte Seite und flankten den Ball ins Zentrum zu Leela Egli. Die 18-Jährige blieb cool und versenkte das Leder mithilfe des Innenpfostens im Frankfurter Gehäuse. In den verbleibenden Sekunden konnte die SGE die Niederlage nicht mehr verhindern. Am Ende reisen die Frankfurterinnen mit null Punkten aus dem Breisgau ab und keiner weiß so richtig, wie das passieren konnte. Die Frauen der Frankfurter Eintracht hatten das Spiel über weite Teile fest in der Hand. Der Doppelschlag in der Nachspielzeit brach den Hessinnen aber schließlich das Genick. Die Eintracht kann damit den sechs Punkte-Abstand auf den Tabellenführer FC Bayern München nicht verkürzen. Weiter geht es in der Frauen-Bundesliga erst am Samstag, dem 29. März. Da trifft die SGE auswärts auf Werder Bremen.

8 Kommentare

Avatar 1. SGE-SCOPE 17. März 25, 21:50 Uhr

Ganz komisches Spiel- irgendwie zu wenig Ideen und das Team wirkte gelähmt. Wenn man dann die Chancen auslässt, immerhin 10 in der 1. Hälfte, frisst man hinten die Gegentore.
Die schöne Hinrunde schmilzt dahin. :(

Gruß SCOPE

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Fallback Avatar 2. yoda 17. März 25, 21:59 Uhr

Ja, leider schmilzt die Hintunde dahin.
Jetzt irgendwie die Kurfe bekommen und das nächste Spiel zwingend gewinnen.

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 25 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 3. Boris 17. März 25, 23:46 Uhr

Immerhin noch Platz 2, das wäre die direkte CL Quali und immer noch Gold wert.

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Fallback Avatar 4. sge85 18. März 25, 00:14 Uhr

Das heutige Ergebnis und die Leistung in der letzten Viertelstunde finde ich eigentlich noch erschreckender als den Auftritt gegen Wolfsburg. Es ist unglaublich schade, dass man die komplette Hinrunde in die Tonne wirft und den Einbruch in der Rückrunde der letzten Saison wiederholt. Wobei es letztes Jahr zumindest der dritte Platz war, im Moment geht es eher Richtung Platz vier. Es sieht zurzeit so aus, als gäbe es keinerlei Stabilität in der Mannschaft, von einem auf den anderen Moment fällt alles zusammen, der Gegner ist da eigentlich egal. Dazu kam eine in meinen Augen komplett uninspirierte zweite Halbzeit und ein Cheftrainer, der viel zu viele falsche Entscheidungen trifft. Warum bringt man nicht Sara Doorsoun für die letzten 10 Minuten? Wie kann es sein, dass Tanja Pawollek 90 Minuten bei einem Spiel auf dem Platz steht, an dem sie in keiner Weise teilnimmt und auch nicht die Aufgaben einer Kapitänin übernimmt? Warum wechselt man mit Lisanne Gräwe die einzige Spielerin nach 60 Minuten aus, die für Struktur im Mittelfeld zu sorgen vermag, anstatt sie auf die Sechs zu ziehen? Ich kann inzwischen die Kritiker verstehen, die sagen, mit Arnautis wird die Eintracht nie einen Titel gewinnen, weil er einfach nicht aus seinen Fehlern lernt. Für diese Saison war's das jedenfalls.
Bremen - nicht Bayern - wird jetzt zu so etwas wie einem Endspiel. Mit einem erneuten Punktverlust war es das in jeder Hinsicht mit den ersten drei Plätzen. Ich würde mir wirklich wünschen, jemand aus der Vereinsspitze zählt Arnautis jetzt (intern) mal an.

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Fallback Avatar 5. PeKa 18. März 25, 06:32 Uhr

Es sind halt auch keine Maschinen. Trotzdem eine Saison, die gezeigt hat, dass da was geht.
Das Pokalspiel in München war der Knackpunkt.
Dass die grundguten Freiburger jetzt auch bei den Frauen nerven, ist Schexxe.

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Fallback Avatar 6. sge66 18. März 25, 17:36 Uhr

War gestern vor Ort, ganz schwaches Spiel von beiden Teams. Trotzdem darf das Spiel nie verloren werden. Die beiden Gegentreffer in der Nachspielzeit gehören in die Kategorie Gurkentore die eigentlich nur die Männer kassieren. Bei besserer Chancenverwertung gewinnen wir mit 3 Toren Differenz. Aber seis drum, neues Saisonziel 2ten Platz für die direkte CLQuali.

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Fallback Avatar 7. sge66 18. März 25, 19:51 Uhr

Noch ein Nachtrag von mir, Lisanne Gräwe war auf dem rechten Flügel verschenkt und nahm die Dynamik von Pia Wolter komplett aus dem Spiel. Schade.

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Fallback Avatar 8. sge85 19. März 25, 00:07 Uhr Zitat - sge66 Noch ein Nachtrag von mir, Lisanne Gräwe war auf dem rechten Flügel verschenkt und nahm die Dynamik von Pia Wolter komplett aus dem Spiel. Schade. Path

Ja, ich finde Lisanne gehört einfach in die Mitte, vor allem in der zweiten Halbzeit hätte man sie dort dringend benötigt. Pia Wolter erwischte aber auch einen schwarzen Tag, ihre Flanken segelten ins Nichts und bei allen drei Toren sah sie nicht gut aus.

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