Nach der Einwechslung von Dominik Kohr bekam das Spiel der Hessen wieder Struktur (Bild: imago images / Revierfoto)

Beim Spiel gegen den FC Augsburg bot sich den Zuschauenden ein in dieser Saison wiederkehrendes Bild: Halbzeit eins verschlafen, Halbzeit zwei verbessert. Während man am 3. Spieltag gegen Fortuna Düsseldorf noch einen Sieg herausholte, war bei den Függerstättern am Wochenende nichts mehr zu holen. Zu harmlos und ideenlos zeigte man sich in den ersten 45 Minuten um am Ende in der Fremde noch zu punkten. Mit einfachen Mitteln schafften es die Gastgeber die Frankfurter klug auszurechnen und fuhren damit ihren ersten Saisonsieg ein. Die Mannschaft von Adi Hütter musste sich auch im zweiten Auswärtsspiel (Niederlage gegen RB Leipzig 1:2) geschlagen geben.

Dabei gab es im Vorfeld ein Comeback und ein Debüt zu feiern. Timothy Chandler spielte erstmals nach seiner schweren Verletzung in der Bundesliga wieder von Beginn an. Neuzugang André Silva wurde nach seiner Verpflichtung direkt mit einem Startelfeinsatz belohnt. Filip Kostic musste kurzfristig krankheitsbedingt passen. Gleiches gilt für Djibril Sow. Der Neuzugang verletzte sich bereits früh in der Vorbereitung und kehrte nun wieder zurück.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen FC Augsburg der dreizehn zensierten Spieler den Wert 3,61. Die Spieler werden zukünftig in Noten-Kategorien eingeteilt. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der über 420 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels- Dominik Kohr: Dominik Kohr hatte zuletzt einen schweren Stand bei den Hessen. Denn die Leistung des Neuzugangs wurde in einem Atemzug mit der bezahlten Ablösesumme von knapp 9 Millionen Euro gesetzt. Wie sehr der ehemalige Leverkusener nun auf dem Platz fehlte, zeigt das Beispiel Augsburg. Kein Zugriff im Mittelfeld. Vor allem in diesem Bereich wurden die Hessen allzu oft leichtfertig überspielt. Keine Ordnung nach vorne. Nach seiner Hereinnahme änderte sich dies schlagartig. Dafür wird Kohr am Ende mit der Auszeichnung Spieler des Spiels belohnt.

Goncalo Paciencia: Und wieder konnte sich Goncalo Paciencia in die Torschützenliste eintragen. Der Portugiese tauchte zwar wieder vermehrt ab, in einigen Szenen war er dann aber schlagartig da. Paciencia ist kein Stürmer, den man über 90 Minuten in Aktion sieht. Er taucht viel mehr aus dem Nichts auf und trifft.

Kevin Trapp: Gleiches Bild wie zuletzt: Bei den Gegentreffern kann man Kevin Trapp keinen Vorwurf machen. Rettete bereits in der ersten Minute mit einer Großtat als Florian Niederlechner frei auf den Torwart zulief.

Daichi Kamada: Vor allem die schlechten Ecken bleiben im Gedächtnis bei Daichi Kamada. Entweder sie kamen gar nicht so weit oder wurden direkt am ersten Pfosten geklärt. Doch auch im Spielfluss gelang dem Offensivspieler wenig. Zu selten konnte er seine Klasse aufblitzen lassen.

Bas Dost: Bas Dost hatte keine auffälligen Szenen. Seine Kopfballstärke wurde zu selten gesucht und gefunden. Tat sich aber auch selbst schwer mit den gut eingestellten Augsburger-Verteidigern.

Sebastian Rode: Im Spielaufbau war Sebastian Rode viel zu zaghaft. Kein Esprit oder Mut. Besser war es in der Arbeit gegen den Ball. Dort störte er viele Angriffe der Gastgeber.

Makoto Hasebe: Makoto Hasebe erwischte keinen guten Tag. Stellungsfehler bei den Gegentoren. Dafür aber vemehrt im Spielaufbau gefordert.

André Silva: Ja, André Silva bringt die spielerische Qualität der Hessen auf eine neue Stufe. Gegen Augsburg sah er sich aber mit einem gut eingestellten Gegner konfrontiert, der früh auf die Knochen ging. Schoss von allen Adlerträgern am häufigsten auf das Tor (insgesamt sieben Mal).

Danny da Costa: Danny da Costa versuchte sich im Flanken. Doch wirklich präzise waren die wenigsten davon. Insgesamt ein sehr durchschnittlicher Auftritt.

Martin Hinteregger: Das war kein gutes Spiel von Martin Hinteregger. An alter Wirkungsstätte wurde er ausgepfiffen, legte beim 0:1 eine unglückliche Figur hin, rettete aber später alleine auf der Linie.

Timothy Chandler: Timothy Chandler musste den Kostic-Ersatz mimen. Das ging leider in die Hose. Zu wenig Speed, am Ende fehlte ihm die Kraft. Keine gelungene Offensiv-Aktion. Man merkt ihm an, dass er eben doch eher ein Verteidiger denn ein Stürmer ist.

David Abraham: Puh, David Abraham ist weiterhin fernab von seinem Leistungsoptimum entfernt. Er lässt sich zu leicht ausspielen, ist selten gedankenschnell und verliert auffällig viele Zweikämpfe. Das war zuletzt häufiger zu beobachten.

Djibril Sow: Einen Tag zum Vergessen erlebte Djibril Sow. Dem Schweizer gelang so gut wie gar nichts in der Zentrale der Frankfurter. Abspielfehler und Stellungsfehler zogen sich wie ein roter Faden durch sein Spiel. Musste in der Halbzeit in der Kabine bleiben.

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6 Kommentare

  1. Kann man mitgehen ! Analysen und lange Erklärungen hatte wir ja die letzten 3 Tage hier ziemlich genug.
    Langsam, ganz langsam und mit Sicherheit weicht der Frust. Es hat ja auch keinen Sinn jetzt weiter drauf zu hauen, das Spiel wird nicht wiederholt werden.
    Lasst uns jetzt Motivation und Stimmung für Donnerstag aufbauen
    Forza SGE !

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  2. Für die Leistung von Chandler wären Tawatha, Willems oder Oczipka hier wahrscheinlich verbal gesteinigt worden.
    Warum durfte Durm nicht ran, wenigstens dann in der zweiten Halbzeit?

    Und noch viel wichtiger: gibt es denn in dem Kader keinen Spieler, der flanken kann?
    Was unsere Außenspieler aktuell bieten (Kostic ausgenommen) und was unsere Standardspezialisten da Spiel für Spiel als Eckball verkaufen wollen, ist schon hart an der Grenze. Gipfelt dann meistens in einer kurz gespielten Ecke, die durch den folgenden Konter fast immer gefährlich für das eigene Tor wird. Kann ich absolut nicht nachvollziehen, wenn man mit Dost, Paciencia, Hinteregger und Co dermaßen kopfballstarke Spieler in den eigenen Reihen hat.

    Augsburg liegt uns nicht und nach der Länderspielpause kann sowas schon mal passieren. Die schwachen Hereingaben von den Außenbahnspielern und bei Standards sind aber schon lange eine Problem. Hier muss sich dringend was tun, sonst bleibt der Dost Transfer wirkungslos.

    Alternativ holen wir uns in der EL wieder das nötige Selbstvertrauen und kombinieren uns einfach durch die Mitte 😉

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  3. @2 Ich kann mich noch an die Zeit so um 1990-95 erinnern. Damals bin mit meinen Freunden immer schon gegen 13:30 Uhr im Stadion gewesen. Da bist du noch auf den Waldparkplatz gekommen und man konnte immer ein Spiel von der C oder D Jugend schauen. War immer ein Spaß den Kleinen zuzuschauen, und die haben die erhöhte Aufmerksamkeit von den vielen Zuschauern auch sichtbar genossen. Damals hatten wir auch schon das Thema, und das holt uns irgendwie immer wieder ein. Bei den 10jährigen Buben ist jede Ecke vor den 5er geflogen, später als Bein/Gründel/Weber/Gaudino/Möller usw. ihre Kunst zum Besten gegeben haben, war‘s dann vorbei mit der Herrlichkeit. Ständig haben wir uns aufgeregt das die Ecken so madig ins Nirvana gehen und sinnlos verpuffen. Scheint ein Eintracht Virus zu sein. Da wünscht man sich fast den deGuzmann auf den Platz zurück

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  4. Wieviel Spiele darf Abraham noch schlecht spielen, bevor N´Dicka mal ran darf ? Verstehe nicht, warum Abraham nicht mal ne Pause bekommt.

    Von Sow war ziemlich enttäuscht. Hatte im letzten Testspiel überragend gespielt. Habe gedacht der startet gegen Augsburg richtig durch. Braucht wohl noch Zeit.

    Silva wird mir momentan zu sehr gehyped. Hat bisher auch noch nicht viel gezeigt. Kann man ja auch nach der kurzen Zeit nicht erwarten. Er wird genau so noch Zeit brauchen.

    Die fehlende Durchschlagskraft und das fehlende Tempo im Angriff macht mir bisschen Sorgen.

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  5. Es wurde wahrscheinlich ja schon öfter hier geschrieben, aber am Samstag gegen Augsburg hat sich der Adi leider vercoacht. Klar, jeder kann NACH dem Spiel schlau daherreden, aber Sow und Chandler (der meiner Ansicht nach das ganze Spiel über auf der falschen Seite gespielt hat, da Danny einen Seitentausch besser wegstecken kann) von Beginn an zu bringen, war schlichtweg falsch. Kohr und Rode sind ein Bombenmittelfeld – die braucht die Eintracht zurzeit beide für die Stabilität und den Zugriff. Durm anstatt Chandler wäre auch ein Versuch wert gewesen. Die Wechsel waren dennoch ok.
    Am Ende muss man sagen, dass wir uns gerade in einer INTERESSANTEN Entwicklung befinden. Wir sind schon ne starke Truppe mit sukzessive ansteigendem Ballbesitz, auch gegen starke Gegner. Hätte ich vor drei Jahren niemals für möglich gehalten. Jetzt nur nicht am „vangaalstyle“ hängen bleiben und jedes Mal in Schönheit sterben, mit 13:3 Torschüssen und 20:2 Ecken für uns. Im letzten Drittel muss einfach mehr passieren.

    Sforza Sge!

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  6. Die Büffelherde ist weg, d.h. Tempofussball adé, willkommen Kontrollierte Offensive! Das muss man einstudieren, da es schlichtweg viel komplexer ist, als hinten dicht zu machen und Ante Sepp und Jovic lang zu schicken….
    Wir packen das. Man wird uns fürchten! 🙂

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