Haderte mit der unnötigen Niederlage. Mittelfeldspieler Makoto Hasebe.
Haderte mit der unnötigen Niederlage. Mittelfeldspieler Makoto Hasebe.

Es waren ungläubige Blicke, die die Spieler von Eintracht Frankfurt nach knapp 94 gespielten Minuten gen Himmel richteten. Dabei fährt man auf Schalke mit einem Gefühl nach Hause, dass man bereits seit 16 Jahren bestens kennt – dem Gefühl einer Niederlage. Und doch war man diesmal nah dran, erstmals in der Geschichte der 2001 eröffneten Arena einen Sieg einzufahren. Hätte Stefan Aigner in seinem 100. Bundesligaspiel in der 67. Minute etwas genauer gezielt und den Ball im langen Eck untergebracht – die Chancen auf einen Dreier wären rasant in die Höhe gestiegen. Denn die Königsblauen wirkten nicht unbedingt frischer. Sie ließen sich von der Frankfurter Eintracht ein Spiel auf Augenhöhe aufzwingen und wurden phasenweise von der Reife der Hessen-Elf überrascht.

Allerdings geht dem Team von Trainer Armin Veh nun etwas abhanden, was sie in den ersten vier Partien auszeichnete und auf Platz 4 hochschwappen ließ – die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Kasten. Nach der Partie gegen den 1. FC Köln vor fast zwei Wochen zappelten 60% der herausgespielten Chancen im Netz des Gegners. 12 Treffer aus 20 Möglichkeiten waren ein klasse Wert. Auch heute steht man in dieser Effektivitäts-Tabelle noch ganz vorne. Jedoch ließen die Angreifer Haris Seferovic, Luc Castaignos, Alex Meier oder auch Aigner in den vergangenen beiden Begegnungen insgesamt 10 – mal größere, mal weniger große – Chancen liegen. Konnten die Adler damit gegen den Hamburger SV immerhin noch das 0:0 halten, waren sie nun – in Person von Marco Russ – am gestrigen Abend machtlos, als Joel Matip zum Kopfball ansetzte und in der 75. Minute wuchtig einköpfte.

Auch wenn Heribert Bruchhagen eine „ordentliche Leistung“ sah oder man, wie Veh betonte, „auf dem richtigen Weg“ sei, fehlt nun das letzte Quäntchen in den entscheidenden Situationen. Der Blick auf die Tabelle und Rang 12 bringt – wie vor zwei Wochen auch der vierte Platz – noch keine weitreichenden Erkenntnisse. Dafür, dass von den ersten sechs Partien vier auswärts – und davon zwei bei den Topmannschaften aus Wolfsburg und eben Schalke – bestritten wurden, zog sich die Eintracht mit 8 Zählern und einer Tordifferenz von 12:8 beachtlich aus der Affäre. Am Sonntag gegen Hertha BSC Berlin, die mit 10 Punkten gut in die Saison gestartet sind, müssen die Frankfurter nun allerdings wieder Farbe bekennen und zeigen, dass sie wissen, wo die Kiste steht. Denn bei aller spielerischen Reife zählt vor allem eins – Effektivität! Der Ball muss so häufig wie nötig im Netz zappeln. Ansonsten drohen die Adler schon im ersten Drittel der Saison den Anschluss an die oberen Ränge zu verlieren.

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10 Kommentare

  1. Wenn es gegen Berlin schief geht, was passieren kann aber nicht muss, geht die Zitterei wieder los. Ein Blick auf die Tabelle reicht, wenn man sieht was für Mannschaften hinter uns stehen. Bin aber auch so viel Optimist, dass auch nach einer Niederlage gegen Berlin, dann auch wieder gewonnen werden kann, z. B. in Ingolstadt.

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  2. Hoffe nur, dass keiner so Naiv ist und glaubt es kommt wieder ein 6:2 bei raus, vor allem sollten die Spieler sich nicht überschätzen. Berlin ist eine ungemein unangenehme Mannschaft, da sie das Spiel gar nicht machen wollen und jegliche Attraktivität denen egal ist, selbst im eigenen Stadion.

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  3. Das stimmt Grantler! Berlin wird ein ganz, ganz unangenehmer Gegner. Da müssen wir von Beginn an bereit sein, den Kampf anzunehmen und dabei viel Geduld zeigen. Die haben uns seit dem Wiederaufstieg 2013 das Leben immer schwer gemacht. Mit Pal Dardai haben sie jetzt einen, der die auch richtig fit gemacht und eine kluge Defensivstrategie beigebracht hat. Und mit Ibisevic, sollte er wieder zur Topform finden, haben die einen echten Glücksgriff in letzter Transfersekunde gelandet.

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  4. Mir sind gestern diverse Dinge aufgefallen die gut waren und die wirklich schlecht waren und an denen es m.E. zu arbeiten gilt:

    gut:
    – Defensivarbeit: Auch wenn wir 2:0 verloren haben, haben wir hinten meist gut gestanden und nur wenig zugelassen
    – Passspiel: die Kombinationen durch das Mittelfeld waren durchaus ansehnlich. Besonders Stendera, Reinartz und Hasebe haben klug und oftmals direkt miteinander kombiniert. Alle haben ein gutes Auge und sehen auch gut postierte Außenspieler

    schlecht:
    – bei Eckbällen gehören 2 Mann auf die Linie. Mach es Armin und man muss nicht immer bei gegnerischen Eckbällen zittern
    – Castaignos auf Linksaußen: im letzten Drittel hat Veh Castaignos auf Linksaußen beordert und teils standen Stendera und Meier im Sturmzentrum und sind die Gegner angelaufen. Ein Stendera gehört ins Mittelfeld (genauso wie ein Meier), der ist viel zu langsam für die Sturmspitze und Castaignos, der bislang als schneller Vollstrecker wichtige Tore geschossen hat nicht an die Außenlinie.
    – Bälle ins Sturmzentrum: es fehlten Bälle die auch mal über die Abwehr gespielt wurden. Ständig wurden die Stürmer mit flachen Bällen aus der Mitte angespielt (die dann im Fuss des Gegners landeten) oder planlos aus dem Halbfeld geflankt (die dann auf den Köpfen der Gegner landeten). Irgendwann muss man doch merken, dass die Flanken nicht ankommen und darauf reagieren. Alternativ kann man auch mal flach und Tempo über die Außen nach Innen flanken oder versuchen durch Doppelpässe und Tempo über Außen in den Strafraum zu kommen und einen Elfer zu ziehen. Das war Schema F und viel zu leicht zu verteidigen

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  5. Ansich war die Niederlage klar. Man hätte einen Sprung auf #3 machen können. Undenkbar 😉

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  6. Für mich wird das Spiel zu sehr gelobt.

    Beiden Mannschaften haben die spielerischen Mittel gefehlt, um sich gute Chancen herauszuspielen. Die Eintracht hat ihre Konter sehr schlampig gespielt. Es war klar, dass eine Standard das Spiel entscheiden muss.

    Ich habe über weite Teile ein Spiel Not gegen Elend gesehen und sehe seit dem Köln Spiel keine Dynamik mehr. Irgendwie fehlt der letzte Wille: genauso wie gestern: Iggy spielt sich auf die Grundlinie und spielt den Ball flach rein – aber es war kein Stürmer d a – nirgends – und es war genug Zeit das Zentrum zu besetzen.

    Hertha wird noch aggressiver Spielen und irgendwie haut uns der Ibisevic 3 Dinger rein…

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  7. @king8
    die Iggy Szene war bezeichnend:
    Guter Ansatz aber die Geilheit das Spiel unbedingt zu gewinnen hat gefehlt (wie gegen den HSV). Genau so wie bei der Chance von Aigner: Wenn Du richtig Torgeil bis dann machst Du das Ding irgendwie rein und wenn es ein Spitzkick unter die Latte ist !

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  8. Das nutzt uns wenig das die bessere Mannschft verloren hat. Aber es war wie gegen den HAESVAU .Man konnte den unbedingte Siegeswillen nicht erkennen. Gegen die Tante Hertha wird das ein ganz ganz schweres Ding.
    Verlieren wir ,kommt die Unruhe und wir sind wieder hinten drin.
    Also schwach spielen hoch gewinnen .hehe

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  9. @grantler
    vor paar woche hast du noch erzählt, daß wir gegen Hertha das erste Spiel gewinnen, jetzt haben wir sieben punkte geholt, nur extrem unglücklich verloren auf schalke, wenn man bedenkt, daß wir 4 auswärtspartien hatten kann man mit der ausbeute zufrieden sein.
    Wir sind extrem Heimstark, übrigens wie auch hertha, aber auswärts sind die schwach, wir werden zwar nicht wieder so ein Spektakel erleben wie gegen köln, gewinnen werden wir auf jeden Fall.
    Du bist wirklich der geborene Pessimist und Grantler, aber am Wochenende wirst du dich erneut ärgern müssen, weil deine Vorhersage einmal mehr nicht eintrifft.

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  10. wenn ich die kommentare hier so durchlese frage ich mich immer wieder, warum in aller welt wird immer alles schlechtgeredet.
    Sprecht doch mal davon, daß wir seit 13 Heimspielen nicht mehr verloren haben, wir zuhause mittlerweile eine Macht sind, wie kommt man nach schweren auswärtsspielen, wo man sich gut geschlagen hat und mit pech nur 1 Punkt geholt hat, daß jetzt wieder alles scheiße ist und wir gegen hertha verlieren.

    Ach scheiß drauf, mir sind die kommentare hier zu albern, ich meld mich wieder ab, macht euch einfach gegenseitig einen weiß, wie scheiße doch alles ist, ihr seit einfach megaoberlächerlich.

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