Trainer Niko Kovac richtet den Blick nach vorne und will nach der Niederlage in Augsburg nun gegen Mainz siegen.

Die Frankfurter Eintracht muss nach dem harten Dämpfer in der Liga am Sonntag beim FC Augsburg (0:3) bereits am morgigen Mittwoch (18:30 Uhr) zum Pokalkracher gegen den Nachbarn aus Mainz antreten. Das Viertelfinale steht auf dem Spielplan und die Frankfurter haben die Möglichkeit nach dem Finaleinzug im vergangenen Jahr erneut den Weg nach Berlin zu ebnen. Entscheidend wird sein, wie die Mannschaft von Niko Kovac die klare und verdiente Niederlage vom Wochenende wegstecken kann.

Aytekin weckt Erinnerungen – mit Rebic und Fabian gegen Mainz

Ob es ein gutes Omen ist, dass die Pokalbegegnung von Schiedsrichter Deniz Aytekin (Oberasbach) geleitet wird, sei dahingestellt. Dass die SGE mit dem FIFA-Schiedsrichter ein durchaus positives Ereignis verbindet, ist belegbar. Das letzte Spiel der Hessen, das von Aytekin gepfiffen wurde, war eben das Pokalfinale 2017 in Berlin. Am Mittwoch sind es mit mindestens 47.000 Zuschauern ein paar weniger als im Olympiastadion. Allerdings ist die Personalsituation deutlich entspannter als zum damaligen Zeitpunkt. Erneut hat Trainer Niko Kovac schwere Entscheidungen zu treffen: „Es sind soweit alle an Bord, die in Augsburg konkurrenzfähig werden.“ Freilich. David Abraham und Danny Blum sind noch keine Alternativen. Ersterer soll im Optimalfall zum Montagsspiel gegen Leipzig wieder zur Verfügung stehen. Marco Fabian hingegen hat sich nach seinem Comeback in Augsburg für weitere Aufgaben empfohlen: „Er hat reelle Chancen morgen mit dabei zu sein. Er hat das ordentlich gemacht, Esprit und Spielfreude reingebracht.“ Einer der wenigen Lichtblicke am vergangenen Sonntag. Zurückkehren dürfte auch Ante Rebic, der im Schwabenland noch gelbgesperrt zusehen musste. Der Kroate, der laut Kovac dem Spiel der Hessen die nötige Tiefe gebe, dürfte wieder in die Startelf zurückkehren.

Augsburg nur ein Ausrutscher? – Blick nach vorne

Ohnehin will die Eintracht eigentlich gar nicht mehr zurückschauen. Das Spiel wurde am gestrigen Montag noch intensiv mit der Mannschaft analysiert: „Ich habe der Mannschaft gestern nochmal klipp und klar gesagt, woran es lag. Es war nicht die Eintracht, die wir in den 20 Spielen zuvor gesehen haben.“ Doch die Niederlage gilt es abzuhaken, denn Zeit zum Grübeln bleibt keine. Liegen zwischen Anpfiff in Augsburg und dem gegen Mainz nur 75 Stunden und kein freier Tag: „Wir müssen nach vorne schauen. Ich muss vorangehen und kann kein Trübsal blasen und in der Vergangenheit leben. Wir sind hingefallen und müssen jetzt wieder aufstehen. Dazu haben wir morgen die Möglichkeit“, versucht der Trainer den Fokus auf das Jetzt zu legen. Ob das Spiel in Augsburg nur ein Ausrutscher war, konnte Kovac hingegen nicht garantieren: „Das kann ich nicht sagen, aber ich hoffe es.“ Mit solchen Spielen müsse man bei der Eintracht aber auch rechnen. Eine Saison konstant gut und am Limit zu spielen ist mit den Möglichkeiten in der Rhein-Main-Metropole aktuell noch nicht drin: „Es verliert keiner gerne. Aber es zeigt, dass die Eintracht auch Spiele verlieren wird. Das ist ein Prozess, die jede Mannschaft nehmen muss.“ Mit weniger als Einhundertprozent reiche es schlichtweg nicht, um dem Gegner Paroli zu bieten: „Ich wünsche und erhoffe mir, dass die Mannschaft das verinnerlicht hat.“ Den zuletzt entstandenen Hype könne er zwar verstehen, aber „es zeigt letzten Endes die Realität. Erzählen können wir viel. Bevor wir punkten, müssen wir arbeiten.“

Mainz vor der Brust – Traum von Berlin

Mit Mainz kommt ein Gegner in den Stadtwald, der aktuell auf Platz 16 in der Liga rangiert und der  sich dort laut Kovac unter Wert verkauft: „Die haben eine richtig gute Mannschaft. Sie haben meiner Meinung nach nicht die Punkte, die sie haben müssten.“ Und obwohl der Gegner einen Tag mehr zur Regeneration nutzen konnte, hat die Eintracht vermeintliche Vorteile auf ihrer Seite. Ein Heimspiel am Abend vor nahezu ausverkaufter Kulisse und das vergangene Pokalendspiel als Motivation im Hinterkopf: „Wir wollen da wieder hin. Dazu müssen wir die Mainzer besiegen. Es geht einzig und allein darum, dass wir morgen eine Runde weiter kommen. Das Wie ist sekundär.“ Das dürfte allerdings nur gelingen, wenn man die Tugenden, für die man steht, wieder 90, oder möglicherweise auch 120 Minuten, auf den Platz bringen kann: „Wir müssen wieder dort hinkommen, dass wir uns von der ersten bis zur letzten Minute fordern. Gesicht nach vorne und Kampf annehmen. Und wir hoffen auf die Unterstützung unserer Fans.“ Ingesamt hofft Kovac, „dass unsere Leidenschaft und unser Einsatz reichen, um morgen eine Runde weiter zu kommen.“ Denn im Pokal gibt es im Vergleich zur Liga keine Korrekturmöglichkeit: „Das Ergebnis steht fest. Das gibt uns die Möglichkeit weiter zu träumen oder auch nicht.“ Das Pokalendspiel ist wieder in Sichtweite: „Vorher waren es Silhouetten. Jetzt sieht man es genauer.“ Mit einem Sieg gegen Mainz 05 wird das Bild vom Pokalfinale nochmal etwas schärfer werden.

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7 Kommentare

  1. „Es geht einzig und allein darum, dass wir morgen eine Runde weiter kommen. Das Wie ist sekundär.“

    Das gilt eigentlich für alle bisherigen Begegnungen in dieser DfB-Pokalrunde und war ja auch genau genommen in der letzten Saison schon nicht anders, wenn man sich an die Spiele bis auf das Halbfinale (und hier besonders die 1. Halbzeit) erinnert.

    Am Sonntag hatte definitiv vieles nicht gestimmt und die Befürchtung einer miesen Rückrunde hat auch fast jeder Fan im Hinterkopf. Daher hoffen wir mal morgen in einem sicherlich engen Spiel auf einen guten Ausgang gerne in 90 min, denn auch gegen Köln wird das kein Selbstläufer.

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  2. Das Pokalspiel kann jetzt Fluch und Segen sein. Fluch, wenn man ausscheidet und so kurz hintereinander gleich 2 Schläge ins Kontor bekommt, Segen, wenn man gewinnt und 2 Tage nach einem wirklich miesen Spiel quasi keiner mehr davon redet und auch die Spieler die Köpfe wieder frei kriegen und hoffentlich da weiter machen, wo sie bis Sonntag 15Uhr standen.
    Und bei allem was am Sonntag schief lief. Wenn man nach 21 Spieltagen auf Platz 7 steht, dann muss man Augsburg auch Respekt zollen und dann war das kein Ausrutscher. Es gibt wenig Gründe zu behaupten oder zu hoffen, dass wir Lichtjahre von Augsburg entfernt wären. Mainz hat 13 Punkte und 16 Tore weniger als wir nach 21 Spieltagen – auch das ist nicht nur Pech oder Zufall. Ich glaube an einen Sieg.

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  3. In der Rückrunde haben wir 8 Punkte geholt und sind damit in der Rückrunde Platz 6. Augsburg Platz 5 ( Köln übrigens 2.) . Die Augsburger sind keine Gurken

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  4. Schwierige Aufgabe für das Trainerteam diese Schlappe vom letzten Wochende wieder aus den Köpfen zu bringen. Wird nicht einfach Morgen.

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  5. Am Sonntag hat man gesehen was uns von einer Spitzenmannschaft unterscheidet.

    AAAAAAAAABER liebe Leute, wenn man euch zu Beginn der Runde aus Freiburg, Wolfsburg, Gladbach und Augsburg 7 Punkte bei 6:5 Toren prognostiziert hätte hätten das wohl ALLE genommen. Sicher hängt viel, auch die „emotionale“ Gesundheut der SGE Fans, am Pokalspiel. Mit Mainz kommt ein Gegner den man, wenn man selber den Anspruch erhebt unter die Top6 zu kommen, schlagen kann und muss.

    Ich kann mir durchaus vorstellen das viele am Sonntag a) Augsburg unterschätzt und b) eigentlich schon beim Pokalspiel waren. Das ist zwar nicht professionell, aber nur menschlich.

    Und das war das ERSTE Spiel diese Saison wo wir sang und klanglos untergegangen sind. Warum drehen hier schon wieder einige ihr Fähnchen im Wind?

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  6. Ich bin der Meinung, daß die Niederlage in Augsburg zu hoch ausgefallen ist. Keine Frage, sie war auch wahrlich nicht unverdient. Doch jetzt kommts: Gegen Gladbach haben wir 2x Aluminium-Glück gehabt, und die „Fachwelt“ sprach von einem glücklichen Sieg für die Eintracht.
    Nun haben wir in Augsburg auch 2x den Pfosten getroffen und keiner spricht von Glück der Schwaben. Wenn man nun die Entstehung des 1:0 genauer beäugt, dann gab es hier folgende Besonderheit, die natürlich in keiner Zusammenfassung gezeigt wurde.
    Nämlich daß wir bei einem eigenen Angriff (ich glaube über Wolf) an der Strafraumgrenze der Augsburger ein heftiges Foul hinnehmen mussten, das aber nicht geahndet wurde. Der schnelle Gegenstoß, zu dem es regulär gar nicht hätte kommen dürfen, wurde mit einem Foul unsererseits gestoppt, wobei ich auch hier starke Bedenken habe, ob dies überhaupt ein Foul war.
    Naja, vielleicht habe ich ja zu sehr die „Vereinsbrille“ auf, aber der Entstehung der beide ersten Toren gingen schon sehr merkwürde SR-Eintscheidungen voraus – wie gesagt, aus meiner Sichtweise.
    Zu dem Weglassen der Entstehungsgeschichte durch die Presse möchte ich schon gar nichts mehr sagen.

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