Niko Kovac möchte vor dem Spiel gegen Mainz nicht überdrehen.
Niko Kovac möchte vor dem Spiel gegen Mainz nicht überdrehen.

Niko Kovac hatte eine freudige Nachricht zu verkünden: „Timothy Chandler fällt zwar aus, aber alle angeschlagenen Spieler trainieren heute mit und ich hoffe, dass sie am Sonntag einsatzbereit sind.“ Die Rede ist von Marco Russ, Marc Stendera und Carlos Zambrano. Während Russ und Stendera bereits am Mannschaftstraining teilnahmen, musste Zambrano bisher noch etwas kürzer treten: „Er hat zwar intensiv Reha gemacht, das hat auch gut geklappt – aber ein Spiel mit Gegenspielern ist etwas anderes.“

Kovac macht sich dennoch Gedanken darüber, ob das Trio gleich wieder in der Startelf stehen könnte. Es sei nicht ganz leicht, sinnierte der Coach, „wenn man drei Spieler hat, die erst kürzlich angeschlagen waren. Wir wollen kein Risiko gehen, schon nach dreißig Minuten wechseln zu müssen.“ Der 44-Jährige muss das taktische Gebilde im Auge behalten und sich die Frage stellen, ob er dieses mit einem frühzeitigen verletzungsbedingten Wechsel auseinanderreißen möchte. Mit welcher taktischen Ausrichtung die Eintracht in das Nachbarschaftsduell gegen den 1. FSV Mainz 05 geht, ist abgesehen von zwei bis drei Positionen geklärt: „Wir haben mehrere Varianten durchgespielt und wollen sehen, wer den unbedingten Willen hat.“

Zwei Kandidaten für diese offenen Positionen sind Aleksandar Ignjovski und Mijat Gacinovic. Die beiden Serben haben in der letzten Trainingswoche überzeugt und einen guten Eindruck hinterlassen. Kovac spricht Ignjovski Mut zu: „Er ist einer, der noch nicht viele Minuten hatte, aber er holt den Trainingsrückstand auf. Er ist ein Kandidat für das Spiel am Sonntag.“ Gacinovic, den der Trainer bereits unter der Woche lobte, ebenso: „Ich bin sehr zufrieden mit ihm. Er hat etwas, was nicht viele Fußballer haben. Wir werden sehen, ob er von Beginn an spielen kann. Ich würde mir wünschen, dass sich viele von seiner Leichtigkeit eine Scheibe abschneiden.“ Diese Eigenschaft könnte in einem „harten Abnutzungskampf“ den Unterschied ausmachen – schließlich wurde die gewisse Leichtigkeit in dieser Spielzeit häufig vermisst: „Wenn wir das Spiel lange genug offen halten oder vielleicht in Führung gehen können, dann glaube ich, dass die Partie zu unseren Gunsten ausgehen kann.“

Der Coach muss sich gegen die Rheinhessen und ihre Spielweise etwas Besonderes ausdenken. Die von Martin Schmidt trainierte Mannschaft steht in der Rückrundentabelle mit starken 21 Zählern auf Rang vier und konnten als einziges Team in dieser Saison in der Allianz Arena beim FC Bayern München drei Punkte entführen (2:1). Kovac hat deshalb großen Respekt vor dem Kontrahenten: „Sie haben gezeigt, dass sie sowohl daheim, als auch auswärts, gut spielen können. Sie stören sehr früh, sind laufstark und haben sehr schnelle Stürmer – die Mechanismen passen dort in allen Bereichen.“ Der Übungsleiter sieht in der aktuellen Tabellenkonstellation – die den Mainzern die Chance lässt, international spielen zu können – nicht nur negative Aspekte für die Eintracht: „Die können jetzt etwas gewinnen, aber auch sehr viel verlieren – das ist vielleicht ein Vorteil für uns.“ Und schickte direkt eine Kampfansage hinterher: „Es wird nicht einfach gegen uns zu spielen am Wochenende. Wir sind schließlich nicht um sonst in der 1. Bundesliga. Meine Mannschaft hat auch Qualitäten.“ Er hofft: „Wenn wir das Spiel lange genug offen halten oder vielleicht in Führung gehen können, dann glaube ich, dass die Partie zu unseren Gunsten ausgehen kann.“

Ignjovski darf sich auf Hoffnungen auf einen Startelfeinsatz machen.
Ignjovski darf sich auf Hoffnungen auf einen Startelfeinsatz machen.

Kovac möchte vor dem „Endspiel“ die Emotionen nicht noch höher kochen lassen, als sie bereits sind und fordert von seinen Spielern das richtige Maß: „Wir versuchen den Jungs, immer wieder zu sagen, dass sie kühlen Kopf bewahren, aber heißen Herzens spielen müssen.“ Der Coach möchte mit seiner Mannschaft das Unmögliche möglich machen und, wie die Helden von 1999, Geschichte schreiben: „Wir glauben da wirklich daran! Wenn wir nicht mehr daran glauben würden, könnten wir den Laden zusperren.“ Kovac fordert dies auch von jedem Einzelnen und richtet einen flammenden Appell an das Team: „Es gibt hier niemanden, der schon die weiße Fahne schwenkt. Es sind alle mit hundert Prozent bei der Sache – wenn nicht, würden wir denjenigen auch aussortieren.“

Die Terminierung des Spiels stellt für für den Ex-Profi mehr Vor- als Nachteil dar: „Wir hatten eine ähnliche Situation gegen Hannover 96 – damals wussten wir auch schon fast alle Ergebnisse. Vielleicht ist das ein gutes Omen für uns.“ Er hofft freilich darauf, dass nicht wieder der gesamte Spieltag ergebnistechnisch gegen die Hessen verläuft: „Vielleicht spielen die anderen diesmal für uns.“ Kovac lässt sich seinen Optimismus trotz der Niederschläge der letzten Wochen weiterhin nicht nehmen: „Ich bin zu hundert Prozent davon überzeugt und habe es auch mit den guten Leistungen der Mannschaft begründet.“ Die Hoffnung, dass sich das Team der Eintracht für das Engagement und den hohen Aufwand belohnt, stirbt im Frankfurter Stadtwald zuletzt.

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10 Kommentare

  1. Lieber Herr Kovac, nur wegen Ihnen würde ich mir schon die nächste Saison Bundesliga wünschen.
    Der Fastnachtsclub muss besiegt werden. Das Stadion muss brennen (an die Ochsen bitte nicht wörtlich nehmen). Sobald die Mainzer das Spielfeld betreten müssen die ausgepfiffen werden bis uns die Rübe glüht. Unsere Jungs müssen angefeuert werden, dass Sie denken sie würden beim Laufen fliegen.
    AUF JETZT

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  2. Das hört sich immer alles sehr schön an.
    Aber am Montag hängen dann wieder die Köpfe.
    Ich hab leider keine Hoffnung, dass das was wird.
    Sollte jedoch ein unerwarteter Sieg eingefahren werden, wäre das eine richtige Initialzündung.
    Die Hoffnung stirbt zuletzt. :-/

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  3. Der Trainer gibt Durchhalteparolen und der Vorstandsvorsitzende gibt auf. Da haste natürlich als Trainer auch die Nase voll …

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  4. Es wird vielleicht nicht einfach, uns zu schlagen. Leider wirds aber noch schwerer für uns, ein Tor zu schiessen und ein weiteres 0:0 hilft uns NULL weiter.

    Klar hängen Montag wieder die Köpfe, wie seit Wochen / Monaten. Ich hoffe auf ein Fußball-Wunder, sehe es aber wie HB. Es ist vorbei, leider.

    Und nein, HBs wahre Worte sind keine Ausrede für den Abstieg, der ist auf andere Faktoren zurückzuführen. Inzwischen denke ich aber, es ist besser, alles auf 0 zu resetten und neu beginnen in der neuen Saison in Liga 2, da inklusive HB wohl auch alle amtsmüde sind und keine Lust mehr haben. Es kann nur besser werden…..

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  5. Ein Abstieg kostet sehr viel Substanz.
    Da bist du nicht bei null sondern eindeutig im minus .Aufholen kostet Jahren,leider.
    Also es ist keine Option am Sonntag die drei Punkte nicht zu holen,keine!!

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  6. Ich werde alle Daumen halten in der Hoffnung, dass meine Überzeugung, dass wir schon abgestiegen sind, widerlegt werden möge 😉

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  7. Hoffentlich sind andere Menschen im Stadion, wie Ihr im Forum. Habt Ihr eigentlich selbst mal gekickt? Abgestiegen ist man dann, wenn es rechnerisch nicht mehr machbar ist. Man man man…..

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