Hier feiert die Mannschaft den 2. Sieg gegen den BVB in 2016. Das schaffte keine andere Mannschaft in diesem Jahr!
Hier feiert die Mannschaft den 2. Sieg gegen den BVB in 2016. Das schaffte keine andere Mannschaft in diesem Jahr!

Dezember: Die Eintracht etabliert sich in der Spitzengruppe

Manch einer rieb sich die Augen, als er den Auftritt der Frankfurter Eintracht beim FC Augsburg sah. Der Ball lief durch die Reihen und der Gegner rannte fast hilflos hinterher. Ein Traumtor von Branimir Hrgota drückte die Überlegenheit auch im Ergebnis aus. Die Geburt einer Spitzenmannschaft, etwa der Fußball 2020…? Letztlich endete die Partie 1:1, weil die Hessen nach 25 Minuten den Faden verloren und doch erkennen mussten, was Trainer Niko Kovac permanent wiederholte: Der Erfolg basiert auf harter Arbeit. Seine Spieler hatten dieses Credo zumindest für einige Minuten in der Fuggerstadt vergessen – und weshalb sich die beiden Teams zum vierten Mal in Folge Remis trennten.

Fans und sportliche Leitung gingen allerdings schnell zur Tagesordnung über. Die letzte Niederlage lag schon zu lange zurück, um ein Unentschieden als Dämpfer bezeichnen zu können. Sollte tatsächlich jemand den Anflug einer Katerstimmung verspürt haben, war dieser wohl spätestens am Donnerstag, den 8.12.2016, verflogen. Die Kovac-Brüder verlängerten ihren Vertrag bis 2019 und sorgten so für große Euphorie vor dem Spitzenspiel gegen die TSG Hoffenheim am Freitag. Das Duell der beiden Überraschungsmannschaften erhitzte dann allerdings die Gemüter. David Abraham übertrieb im Zweikampf mit Sandro Wagner und hätte nach seinem Ellenbogencheck mit Rot vom Platz fliegen müssen. Dafür musste Timothy Chandler ungerechtfertigterweise frühzeitig duschen gehen. Es war eine harte Partie im Waldstadion und jeder spürte: Das Team wollte die Kontraktverlängerung des Trainerteams mit einem Sieg vergolden. Letztlich endete das Spiel 0:0 – und blieb unverhältnismäßig lange im Gespräch.

Ist die Eintracht eine Tretertruppe? Kovac beschwerte sich bereits in den Wochen zuvor, dass die Schiedsrichter in Deutschland viel zu kleinlich pfeifen würden. Abraham wollte er freilich nicht schützen – der restliche Teil der Partie sei aber im Rahmen des Üblichen abgelaufen. Das gesamte Wochenende über beherrschten die Kontrahenten die Schlagzeilen – bis am Montag der Vorstandschef des kommenden Gegners VfL Wolfsburg entlassen wurde. Und tatsächlich hatte „Regelbrecher“ Kovac mit seiner Mannschaft erstmals nach neun Pflichtspielen ohne Niederlage das Nachsehen. In der Autostadt verloren die Hessen – wie auch die Partien beim SV Darmstadt und SC Freiburg – mit 0:1. Besonders bitter: Alex Meier verschoss einen Elfmeter, der noch zur Wende hätte beitragen können.

„Der Eintracht geht die Luft aus“ war das Gefühl, welches nicht nur SGE4EVER.de in diesem Moment hatte. Doch Kovac und sein Team straften alle Kritiker Lügen. Beim Nachbarschaftsduell raffte sich die Eintracht gegen den 1. FSV Mainz 05 auf und gewann das letzte Heimspiel des Jahres mit 3:0. Unter dem Kroaten gab es in zwölf Bundesligapartien vor eigenem Publikum nur eine Niederlage, bei sieben Siegen und vier Remis. Das Ziel, eine Heimmacht zu werden, wurde vorläufig erreicht. Platz Vier lässt den Anhang von der Champions League träumen, Kovac und Fredi Bobic werden das Ziel allerdings erst neu ausschreiben, wenn 40 Punkte erreicht werden. Dass diese zügig eingesammelt werden, bezweifeln im Lager der Frankfurter nur noch die wenigsten.

Sonstiges:

Erster Wintertransfer fix: Sportdirektor Bruno Hübner sagte bei seinem Besuch im „hr-heimspiel!“ noch, dass es wohl keinen Bedarf gebe, im Winter nachzulegen. Wenige Wochen später war dieses Vorhaben nur noch Makulator. Andersson Ordónez unterschrieb einen ab Januar 2017 gültigen Vertrag bis zum 30.06.2020. Der Innenverteidiger verließ den Spitzenverein Barcelona SC in seiner Heimat Ecuador und kostete rund eine Million Euro.

Leistungsträger verlängern Verträge: Frohe Weihnachten hieß es nicht nur für die Fans der Eintracht, sondern auch für Makoto Hasebe und Timothy Chandler. Die beiden Defensivspezialisten verlängerten ihre Verträge – Chandler bis 2020, Hasebe bis 2018.

„A new star is born“: Aymen Barkok verzückte das Publikum erneut mit seinem Spielwitz und toller Technik. Gegen den 1. FSV Mainz 05 gelang ihm bereits sein zweiter Saisontreffer – und was für einer: Der 18-Jährige bekam den Ball fein zugespielt von Branimir Hrgota und ließ seine Gegenspieler, samt Torhüter, wie Slalomstangen stehen. Schön und eiskalt zugleich: Barkok zeigt schon bei seinen ersten Einsätzen, dass die Hessen da einen Rohdiamanten haben, den Kovac nun fleißig schleifen darf.

Bruchhagen neuer HSV-Chef: Was sich bereits seit einigen Wochen andeutete, wird Realität: Heribert Bruchhagen verabschiedet sich nach von seiner Rolle als „sky“-Experte und wird neuer Geschäftsführer beim Hamburger SV. Der 68-Jährige, der sich erst im Sommer nach rund 13 Jahren als Vorstandschef bei der Frankfurter Eintracht verabschiedete, übernimmt den Posten von Dietmar Beiersdorfer. Bruchhagen war bereits von zwischen 1992 bis 1995 bei den Hanseaten als Manager tätig. Sein Plan, sich in die westfälische Heimat Harsewinkel zurückzuziehen, verwirft er somit endgültig.

Die Akte Jesús Vallejo: Selten hat die Eintracht so gespannt in Richtung Real Madrid geblickt, wie in diesem Winter. Bleibt Pepe bei den Königlichen, weshalb die Chancen steigen würden, Vallejo ein weiteres Jahr auszuleihen? Oder muss der 19 Jahre alte Innenverteidiger im nächsten Sommer zurück zu seinem Stammklub. Sportvorstand Fredi Bobic gab schon frühzeitig bekannt, dass sich die Eintracht auf ein Geduldsspiel einstellen müsse. Derzeit gehen vor allem spanische Medien von einer Rückkehr aus. Es bleibt spannend.

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