Den Blick nach oben gerichtet: Adi Hütter will sich im oberen Tabellendrittel festbeißen.

Ein letztes Mal heißt es am Sonntag (18:00 Uhr) für die Frankfurter Eintracht noch mal alle Kräfte mobilisieren. Mit dem FC Schalke 04 kommt ein Gegner ins Waldstadion, der sich aktuell im Aufwind befindet und zwei Tage mehr Zeit zur Regeneration hatte. Frankfurts Trainer Adi Hütter ist dennoch optimistisch, dass seine Mannschaft die Serie von acht ungeschlagenen Spielen in Serie fortführen kann.

Startelfgarantie für Rebic – bis Sonntag „Tankestellen finden“

Ein Fußballtrainer tut selten gut daran, Startelfgarantien auszusprechen. Belebt doch gerade die Konkurrenz das Geschäft. Adi Hütter hingegen legte sich schon am Freitagnachmittag fest: „Ante Rebic wird Sonntag sicher auf dem Platz stehen!“ Der Kroate, der in Nikosia noch von der Bank kam, hat seinen Platz in der Startelf sicher. Doch wer neben dem 25-Jährigen auflaufen darf? Da machte der Österreicher wie so oft ein Rätsel drum: „Ich weiß es schon, aber das gebe ich natürlich nicht bekannt“, musste der 48- Jährige schmunzeln, ist die Frage nach der Sturmformation mittlerweile ein running gag zwischen Journalisten und Trainer. Gut möglich ist auch, dass die zuletzt geschonten Kostic und de Guzman ebenfalls wieder einen Startplatz ergattern. Verletzte kamen aus Zypern keine zurück und auch andere wie Marco Fabián oder Allan Souza, beide nicht im Europa League-Kader, drängen wieder ins Aufgebot: „Außer die verletzten Spieler sind alle Spieler in jedem Spiel ein Thema“, machte Hütter klar.

Gegen die Gelsenkirchener, die unter der Woche in der Champions League mit 2:0 gegen Galatasaray Istanbul siegten, wird es vor allem wieder auf die Basics ankommen und darauf, dass man die kurze Regenerationszeit bis Sonntag nutzen kann: „Wir müssen schauen, dass wir in den zwei Tagen Tankstellen finden, um aufzutanken. Wir brauchen die 90 Minuten wieder alle Kräfte“, machte Hütter klar, dass die Zeit knapp wird. Trotzdem sei er überzeugt, dass man bis dahin wieder alle Kräfte mobilisieren kann. Der aktuell Erfolg soll dabei ein entscheidender Faktor sein: „Selbstvertrauen ist sehr wichtig. Und mit dem sind wir in der Lage, das Spiel zu gewinnen. Wenn man Erfolge hat, kann man über vieles hinweg schauen.“

Blick nach oben – Respekt vor Schalke

Hinwegschauen wollte Hütter aber nicht über die schlampige Schlussphase gegen Apollon, in der man einen 3:0-Vorsprung fast noch verspielt hätte: „Die beiden Tore waren absolut unnötig“, monierte der Coach das Verhalten seiner Spieler und erhob den Zeigefinger auch noch einmal auf das Nürnberg-Spiel. Seine Mannschaft habe das Spiel gegen Limassol wohl schon sicher im Sack gesehen und die Grundtugenden nicht mehr auf den Platz gebracht. „Das weiß sie aber auch. Am Sonntag werden wir ganz sicher eine andere Mannschaft sehen. Solche Nachlässigkeiten und Unkonzentriertheiten können wir uns dort nicht leisten.“ Gegen sich im Aufwind befindende Königsblauen soll wieder eine konzentrierte Leistung von der ersten bis zur letzten Minute her. Der Gegner zeige Parallelen zur Eintracht auf, im Hinblick auf Saisonhistorie und Spielanlage, was ein enges und spannendes Spiel vermuten lasse: „Sie hatten auch einen sehr schlechten Start erwischt. Und sie haben sich jetzt auch selbst aus dem Sumpf gezogen.“ In einem 3-5-2-System mit zwei Stürmern agiere das Team von Domenico Tedesco taktisch fast identisch wie sein eigenes Team. „Wir können uns sicher auf ein sehr kampfbetontes Spiel einstellen“, in dem es auch in der Tabelle um einiges geht: „Es geht ums sehr viel. Wir wollen uns vorne festbeißen. Wir haben 17 Punkte, Schake zehn. Mit einem Sieg hätten wir 20 Punkte, das wäre sehr, sehr stark.“

Mit drei Punkten in die Pause – Hütters emotionaler Moment

Gleichzeitig will man mit einem guten Gefühl in die Pause gehen: „Vor der Länderspielpause ist es wichtig, dass wir den Schwung mitnehmen können.“ Sollte das gelingen, gibt es mit den Fans wie in Nikosia erneut etwas zu feiern. Dort hatte sich Adi Hütter nach dem Spiel mit seinem Trainerstab auf den Weg zu den Fans gemacht und in der Kurve gemeinsam mit ihnen gefeiert: „Ich habe vorgestern, als wir nach Zypern geflogen sind, gedacht, wenn wir es schaffen sollten den Matchball zu verwerten, wäre mal der Zeitpunkt um zu den Fans zu gehen.“ Es sei der Wahnsinn, was der Frankfurter Anhang auf sich nehme, um das Team zu unterstützen. Die graue Wand in Nikosia sei beeindruckend gewesen. Und entsprechend groß waren die Emotionen nach dem Abpfiff: „Das war eine Gefühlssache und es hat mir sehr, sehr gut getan. Und für die Fans war es ein Zeitpunkt, wo sie gemerkt haben ich bin das Gegenteil von distanziert, sondern ein sehr emotionaler Mensch.“ Den Zeitpunkt für eine solche Aktion habe er aber bis dato bewusst vor sicher hergeschoben: „Ich habe immer gedacht: Man muss erst was leisten, um den Schritt zu wagen, dort hinzugehen.“ Das soll am Sonntag direkt so weitergehen.

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10 Kommentare

  1. War vermutlich gut die zwei Gegentore zu kassieren und zittern zu müssen. Die drei wertvollen Punkte konnten ja doch geholt werden, und eine hoffentlich erzieherische Erkenntnis wurde am eigenen Laib erfahren: Spielst du nur noch 90%, kriegst du was drauf! Jeder Fußballer weiß das ja, aber solche Erfahrungen müssen immer wieder aufgefrischt werden, dann hören die Jungs in Training besser zu.

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  2. Grandioses Selbstinterview mit Danny bei HS. Mußte wirklich schmunzeln. Guter Humor !!! Wer’s noch nicht gesehen hat, irre 🙂

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  3. Und nicht ewig diese dumme „Wir denken von Spiel zu Spiel“- Floskel. Das macht es angenehm. Klopp konnte sich auch gut auf die Schippe nehmen.

    Gruß SCOPE

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  4. Manchmal macht Adi etwas Angst wenn er mehr oder weniger „offen“ über unsere Aufstellung/Taktik und die des Gegners spricht. Seine Vorgänger waren da etwas zurückhaltend. Aber es spricht für sein Selbstvertrauen und das des Teams. Man vertraut dass er einen Plan B hat, welcher bei Ex-Teamleitern nicht häufig gefehlt hat.
    Ich hoffe wir krönen den goldenen Herbst am Sonntag!

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  5. Ich glaube Adi steckt Niko und Veh in die Tasche wenn es um Fussballwissen geht. Und dadurch genießt er unheimlich viel Respekt bei seinen Spieleren und Fredi/ Bruno.
    Bühnenpräsenz hat er eher weniger aber einen Verkäufer brauchen wir ja nicht. Hauptsache die Spieler „performen“. Und das tun Sie ,alle im Kader.
    Hut ab Adi. Jetzt bitte S00 weghauen damit meine fremdgehende Schalke Nachbarn und „Freunde“ eine Runde ausgeben müssen.
    Laptop gegen Experte, denke ich. 2.1 habe ich getippt ☝️

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