Eintracht-Trainer Adi Hütter legte am Freitag den Schalter schnell um: Nach dem Highlight gegen Chelsea ist sein Team am Sonntag in Leverkusen gefordert.

Nach dem Kampf in Europa ist im Kampf um Europa. Mit Bayer Leverkusen wartet nach dem Heimkracher gegen den FC Chelsea und Gänsehautstimmung im Waldstadion ein Gegner auf Augenhöhe. Es ist vor allem eins: Ein Duell um Platz vier und somit um die Champions League. Deshalb will Frankfurts Trainer Adi Hütter auch keine Kompromisse eingehen und im Rheinland auf Sieg spielen. Gute Nachrichten gibt es derweil von Sébastien Haller.

Rode angeschlagen wie ein Boxer – Mannschaft mit Blessuren

Kräfte gekostet hat das Europa League-Halbfinale gegen die „Blues“. In einem sehr körperbetonten Spiel seien seine Männer „an und über ihre Grenzen hinaus gegangen, um Paroli zu bieten. Natürlich habe da viele auch Blessuren mitgenommen.“ Beste Beispiel: Sebastian „Seppl“ Rode. Die Leihgabe aus Dortmund stünde wie kein anderer für die Spielweise am Donnerstagabend. „Wenn man ihn heute anschaut, glaubt man, er war zwölf Runden im Boxring.“ In der ersten Halbzeit hatte sich der gebürtige Südhesse einen Zeh verstaucht, in der Halbzeit besprach man, dass er nochmal auf die Zähne beißt, um dann im zweiten Durchgang mit einem wortwörtlich blauen Auge davonzukommen. „Das ist Seppl wie er leibt und lebt.“ Im Saisonendspurt sollen nun möglichst alle Spieler dem Motto folgen: Nochmal auf die Zähne beißen. Und auch die medizinische Abteilung der Eintracht sei gefordert. Auch die beiden Außenbahnspieler Danny da Costa und Filip Kostic sollen in den letzten vier bis fünf Spiele nochmal „alle Kräfte mobilisieren“ und „den Tank komplett ausleeren.“

Hütter spricht vom „Big Game“ in Leverkusen – Respekt vor Havertz & Co

Passend dazu wartet am Sonntagabend (18 Uhr) ein Gegner auf die Hütter-Elf, der ihr vor allem läuferisch wohl so einiges abverlangen wird. „Wir werden in den nächsten 48 Stunden entscheiden, wer nach dem Spiel gegen Chelsea am Sonntag in der Lage ist, 90 Minuten Tempofußball zu spielen.“ Ausreden gebe es keine. „Es ist eines der wichtigsten Spiele der Saison. Deshalb müssen wir uns völlig fokussieren und im Kopf frisch werden.“ Hütter spricht von einem absoluten „Big Game“ gegen eine „Topmannschaft in der Bundesliga mit Tempo und einer guten Spielanlage.“ Mit einem Dreier in Leverkusen, die bei einem eigenen Sieg mit der Eintracht punktemäßig gleichziehen könnte, erhöht man den Vorsprung auf die Bosz-Elf nicht nur auf sechs Punkte sondern gehe einen großen Schritt „in eine Superrichtung. Es ist ein Sechspunktespiel. Der Sieger hat für die restlichen zwei Spiele einen Vorteil.“ Vor allem auf die Offensive von Bayer sei der Fokus zu legen: „Es werden viele Spieler auf dem Platz stehen, die torgefährlich sind, Dynamik haben und Spielintelligenz besitzen.“ Kai Havertz, Julian Brandt, Lucas Alario und Kevin Volland nennt Hütter.

Ziel lautet: „Alle Kräfte mobilisieren, um eine gute Saison zu vergolden“

Doch wie wird man bis Sonntag wieder frisch im Kopf? Vor allem die Leistungen in dieser Saison und das intensive Spiel gegen Chelsea sollen Mutmacher und Antreiber sein. „Es dürfte vom Kopf her Kraft gegeben haben, wie wir uns dort dagegen gestemmt haben.“ Und mit Rückkehrer Ante Rebic soll auch personell wieder Frische in die erste Elf kommen. „Er kann jeder Abwehr Probleme bereiten. Wir müssen versuchen nach vorne zu spielen, mutig zu sein. Wir werden Räume bekommen, die wir versuchen müssen auszunutzen.“ Wer gegen Chelsea so eine Leistung abrufen kann, „muss auch in Leverkusen eine gute Figur abgeben.“ Auf Sieg spielen lautet das Motto: „Ungeschlagen zu bleiben wäre super, aber wir müssen auf Sieg spielen, um unserem Ziel näher zu kommen. Wir müssen nochmal alle Kräfte mobilisieren, um eine gute Saison zu vergolden und Geschichte zu schreiben.“

Haller für Chelsea schon eine Option?

Am Sonntag wird Sébastien Haller in jedem Fall noch fehlen, aber aktuell gibt es berechtigte Hoffnung, dass der Franzose im Saisonendspurt nun doch nochmal eine Alternative sein kann. „Die Therapie hat gut angesprochen“, berichtete Adi Hütter. Am Wochenende könnte der Stürmer nochmal nach Salzburg reisen, um sich dort weiter behandeln zu lassen. Es besteht Hoffnung, dass der 24-Jährige dann sogar für das Rückspiel in London und das Heimspiel gegen Mainz 05 eine Option ist. „Er selbst ist zuversichtlich.“ Im Kampf um die Champions League könnte das auf den letzten Metern tatsächlich eine ganz, ganz wichtige Nachricht für die Eintrachtfamilie sein.

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15 Kommentare

  1. „Es ist ein Sechspunktespiel. Der Sieger hat für die restlichen zwei Spiele einen Vorteil“.

    Bei Sieg hätten wir gegen über LEV eine Tordifferenz von mindestens 16 Toren und somit sollten die uns dann nicht mehr einholen können.

    Je nach Spielverlauf wäre ich aber auch schon mit einem Punkt zufrieden, denn das Spiel gestern war schon wieder sehr intensiv.

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  2. Mit der gleichen Mentalität reingehen wie gegen Chelsea. Wäre das schon gegen Hertha geschehen, dann wäre das nicht 0-0 ausgegangen. Belastungen sehe ich nicht so stark vorne bei Jovic, Rebic und Paciencia, auch nicht hinten bei Hasebe, Hintergegger und Abraham (N’Dicka, Falette), sondern vor allem auf den Außen (Kostic und da Costa) und bei Rode. Gacinovic war ausgeruht, Torro könnte für Fernandes oder Rode ran. Vieles ist hier auch eine Sache der Einstellung. Ein Unentschieden brauchen sie für die CL, wenn dann 05 geschlagen wird, ansonsten ist EL wahrscheinlich, was auch okay wäre.

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  3. Die Hoffnung auf Haller macht nochmal richtig Mut.
    Ich hätte NIEMALS damit gerechnet, dass er so schnell fit werden könnte. Als Eintracht-Fan ist man dbzgl vorgeschädigt.
    Wenn er schon selbst zuversichtlich ist, dann glaube ich inzwischen auch an einen Einsatz in London
    Auch wenn ihm natürlich die Spielpraxis fehlen würde.
    Dennoch: Mit Haller wäre es ein komplett anderes Spiel!

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  4. Vor dem Spiel in Wolfsburg habe ich geschrieben, dass es fast unmenschlich wäre dort gegen eine in Form befindliche Mannschaft noch dazu ausgeruht etwas zu holen, ein 0:0 wäre eine Sensation. 1:1 war das Ergebnis und dieses würde ich sofort unterschreiben gegen Leverkusen. Aber bei unseren Avengers ist ja alles möglich.

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  5. Ein Sieg in Leverkusen wäre traumhaft. Für die Physios ist das eine absolute Herausforderung. Gegen Chelsea wurde der Tank so ziemlich leer gemacht und es muss auch in den Köpfen der Spieler funktionieren. Nach der einmaligen Atmosphäre bei uns gegen Chelsea jetzt wieder in einem „Provinzstadion“ in Leverkusen zu kicken, doch sollte das verlockende und lohnende Ziel nochmals Kräfte mobilisieren. Ein Remis und wir wären auch im ungünstigsten Fall noch mit einem Punkt Vorsprung auf dem CL-Platz. Dann zuhause gegen Mainz und möglicherweise ein Endspiel bei Bayern. Klasse SGE.

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  6. Wir haben noch 3 (4) extrem wichtige Spiele. Ich klammere das Spiel gegen den FCB bewusst aus, weil wenn du am letzen Spieltag in München punkte holen musst um dein Saisonziel zu erreichen, dann hast du es nicht erreicht.

    Und die beiden kommenden Spiele sind auf dem Papier her eigentlich wie für uns gemacht. Beide male Auswärts als „Aussenseiter“. Somit kein Druck das Spiel machen zu müssen und in Konter zu laufen sondern vielmehr kann man dem Gegner erstmal das Spiel überlassen und selber zu alter Stärke (Konter/Umschaltspiel) zurückkehren.

    Jovic hat sichtbar seine Pause hinter sich und dreht nochmal hoch, Ante wird Sonntag auch dabei sein.

    Ich würde mich über folgende Aufstellung in Leverkusen freuen

    Trapp – DDC – Abraham – Hasebe – Hinti – Kostic – Gelson – Torro – Gacinovic – Rebic – Jovic im selben 3-5-1-1 was auch gegen Chelsea gespielt wurde. 2×6 1×8 und 1×10 wobei das vorne eher „flüssig“ gespielt wird.

    Sollte es am Samstag zu einem wunderbaren Unentschieden zwischen Gladbach und Hoffe kommen, so kann man auch hintenraus eher auf Punkt holen spielen um dann zuhause gegen Mainz alles klar zu machen. Sollte einer der beiden vorgenannten gewonnen habe (allen vorran Hoffenheim), so sollte unbedingt auf Sieg gespielt werden.

    Im Rückspiel gegen Chelsea dann mit Kommando Attacke und der vollen Büffelherde, aber da kann man Montag schauen. Jetzt gilt es allen Fokus auf die Regeneration und einschärfung auf Leverkusen zu bringen. Da die jedoch analog Chelsea eine spielstarke Mannschaft sind, muss man sich taktisch nicht so grundsätzlich umorientieren.

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  7. lese hier und in vielen anderen Quellen, dass unsere Spieler körperlich, wie mental ko sind.
    Verfolge die PL kaum, aber wieso merkte man den Spielern von Chelsea die bisherige Sasion nicht an?
    Sie haben mehr Spiele bisher gespielt. Hatten zudem die uns bekannte Winterpause nicht.
    Wird bei denen mehr routiert?
    Sind deren Spieler körperlich und mental fitter?
    Ist deren Spielweise vielleicht nur nicht so kräftezehrend wie die unsere?

    zu Leverkusen.
    Wird mit Rückblick auf Donnerstag ein schwieriges Spiel. Die Spieler nach dem Highlightspiel wieder punktgenau anzufinden, wird nicht leicht für Adi.
    Ich denke nicht, dass er groß umstellen wird. Das hat er bisher noch nie.
    Vermute nur mit wenigen Änderungen.
    Ein fitter Haller wäre goldwert. Jemand der die hohen Bälle abfangen und abschirmen kann. Vorteil für uns wäre, dass Chelsea Haller noch nicht kennt. genauso wie Rebic.
    zu Hinti. Genial, wie er Giroud abgekocht hat. Zudem sein Statement nachdem Spiel, dass es ein geiles und hartes Duell war, es aber immer fair ablief. Der Mann hat Lust auf solche Duelle.
    zu Falette. Es gab zu Falettes Aufstellung Zweifel hier am gestrigen Tag. Die Zweifel wurden aber eindrucksvoll widerlegt. Weiß zwar nicht was Falette bei solchen Spielen so dermassen pusht, aber er war wiedermal eine Bank, auch wenn er beim Gegentor hätte beherzter zuvor eingreifen hätte können.
    Die Eintracht samt Mannschaft und Fans hat gestern wieder einmal ein Ausrufezeichen in die Welt gesendet. Der Fußball lebt!

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  8. Chelsea hat bisher 60 Pflichtspiele, wir dagegen nur 40 gemacht. Trotzdem wirkten deren Spieler gestern fitter als unsere. Vermutlich liegt das an deren konsequenter Rotation. Sie haben Spieler die nur in Pokalspielen zum Einsatz kommen (Giroud) und andere die überwiegend nur in der Liga spielen (Hazard). Damit spart man jede Menge Kraft und beugt Verletzungen vor. Ohne Qualitätsverlust geht das aber nur wenn die zweite Reihe in etwa so stark ist wie die erste. Das ist bei Chelsea auf Grund deren Finanzkraft der Fall und bei uns leider noch nicht. Anders kann ich mir deren Fitness zum Saisonende nicht erklären.

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  9. @8
    Saisonziele können erst verfehlt sein, wenn die Saison vorbei ist oder sie rechnerisch nicht mehr zu erreichen sind.
    Auch am letzten Spieltag in München können wir noch Punkten! Aber ich halte dir zugute, dass man diese Denke als Eintracht-Fan vielleicht erst noch lernen muss 😀

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  10. Mein Vorschlag für die Startelf im Spiel gegen den Monsanto-Dünger:

    Trapp
    Abraham-Hasebe-Hinteregger
    Da Costa-Torro-Fernandez-Kostic
    Rebic-Jovic-Gacinovic

    Rode braucht dringend eine Pause und Torro ist ein großartiger Ersatz, vor allem über seine Kopfballstärke. Ansonsten erstmal wenig ändern und das Selbstvertrauen aus dem Spiel gegen Chelsea mitnehmen. Die Jungs in der ersten Halbzeit Vollgas geben lassen und zur Halbzeit Chandler (alternativ: Touré) für Da Costa und Willems (alternativ: Falette) für Kostic. Wenn wir dann nochmal Druck machen müssen nach Vorne, dann bringen wir noch Paciencia. Nach dem Spiel haben Da Costa, Kostic und Rode genügend Körner für Chelsea, genauso auch Abraham, Hasebe und Hinteregger (nur Defensivaufgaben ohne Vorstöße), Jovic (ist gut drauf und hält auch so durch) und dann die nicht überspielten Rebic und Haller (alternativ: ausgeruhter Piaciencia).

    Aus meiner Sicht sind wir dann in beiden Spielen sehr gut aufgestellt, um beide Spiele gewinnen zu können (gegen Monsanto-Dünger und Chelsea könnten auch Unentschieden reichen, aber darauf kann man nicht spielen) und sollten auch genügend Kräfte für die letzten drei Spiele haben ;o)

    Schönen Abend

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  11. Im Rückspiel gegen Chelsea würde ich dann mit unseren drei Büffeln auflaufen (alternativ Paciencia oder Gacinovic für Haller, falls noch nicht fit) und konsequent offensiv pressen. Zum einen hat sich dies in der 1. Halbzeit und kurz vor Ende des Spiels bewährt (sobald wir defensiv gespielt hatten, wurden wir von Chelsea platt gemacht), zum anderen werden wir im Rückspiel vermutlich zwei Tore benötigen (egal, ob wir dann auch zwei Tore fangen). Auch bei dem Spiel von Chelsea gegen Prag hat sich gezeigt, dass Chelsea in der Defensive anfällig ist, aber in der Offensive eine brutale Qualität hat). Also, offenes Visier und mutig offensiv spielen, dann werden wir es auch ins Finale nach Baku schaffen…

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  12. Das Unentschieden heute zwischen Gladbach und Hoffenheim war die Steilvorlage für das Spiel gegen die Pillen.
    Ich finde auch die Aussagen von Adi richtig gut das er auf Sieg spielen will. Das ist genau das was die Eintracht kann. Dem Gegner auf die Nerven gehen und über DDC oder Kostic die Verstöße iniziieren. Rebic das Tier da vorne wird sowohl Leverkusen als auch Chelsky vor grosse Probleme stellen. Gegen Wolfsburg und Hertha waren wir zu passiv und hatten insbesondere in Wolfsburg auch Glück. Aber vielleicht waren diese beiden Punkte genau das was dann am Ende den Ausschlag geben wird. Hab vorhin den Kicker Rechner noch mal aktiviert. 4 Mannschaften mit 58 Punkten. Und wir das beste Torverhältnis. Also war es im Endeffekt das berauschende 7:1 gegen Fortuna…was uns in die CL bringen wird.

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