Mit Omar Marmoush und Hugo Ekitiké hat Eintracht Frankfurt aktuell vielleicht das beste Sturm-Duo der Bundesliga in den eigenen Reihen. Aber auch in der Vergangenheit haben einige legendäre Torjäger für die SGE die Fußballschuhe geschnürt. Einer von ihnen ist ohne Frage Alex Meier „Fußballgott“. Von 2004 bis 2018 lief der heute 41-Jährige mit dem Adler auf der Brust auf und erzielte dabei in 379 Spielen stolze 137 Tore und 55 Vorlagen. Aber auch nach der aktiven Karriere blieb Meier der Eintracht treu und ist mittlerweile Trainer der U16. In der Sport Bild hat der Fußballgott jetzt über die aus seiner Sicht zehn besten Torjäger in der Geschichte der SGE gesprochen. Ihn selbst sucht man in dieser Liste übrigens vergebens, denn: „Ich will mich nicht bewerten, das sollen andere machen.“
Auf dem zehnten Platz landet ein Norweger, der von 1988 bis 1990 und 1991 bis 1994 am Main auflief. In 115 Spielen schoss Jørn Andersen insgesamt 38 Tore für die Diva vom Main. Der größte Erfolg gelang im wohl in der Saison 1989/90 mit 18 Toren. „Wer mit Eintracht Frankfurt die Torjäger- Kanone holt, gehört auf diese Liste“, erklärt Meier, dem dieses Kunststück selbst in der Saison 14/15 mit 19 Treffern gelang. Als Nächstes folgt kein Geringerer als Augustine Azuka „Jay-Jay“ Okocha, der insgesamt 25 Tore für Frankfurt erzielte. Auch wenn Okocha eigentlich kein Stürmer war, gehört die Legende für Meier definitiv auf diese Liste: „Er hat geile Tore geschossen und für Spektakel gesorgt. Wegen ihm sind die Menschen ins Stadion gekommen.“ Auf Platz acht kommt jemand, der auch den jüngeren Eintracht-Fans noch gut in Erinnerung geblieben sein sollte. Über Luka Jović sagt der 41-Jährige: „Der kompletteste Stürmer, mit dem ich je zusammengespielt habe. Er hatte alles und konnte alles. 40 Tore in 93 Spielen.“ Im Gegensatz zu Jović hat Meier den nächsten in dieser Liste tatsächlich nie spielen sehen. Bum-kun Cha lief von 1979 bis 1983 für die Eintracht auf und gewann in dieser Zeit sogar den Uefa Cup. „Ich kenne ihn durch Charly Körbel. Von dem, was er erzählt, muss er ein toller Stürmer gewesen sein. Und ich vertraue Charlys Einschätzungen.“
Grabi, Eckenkönig und ein Vereinsrekord
Auf dem sechsten Platz landet mit André Silva der Spieler mit der jüngsten SGE-Vergangenheit. Auch wenn er bei vielen Eintracht-Fans aufgrund seines neuen Vereins wohl eher einen schweren Stand hat, gehört er für den gebürtigen Niedersachsen auf diese Liste: „Er war zwar nur zwei Jahre hier, aber gehört definitiv dazu, da er den Vereinsrekord mit 28 Toren in einer Saison aufgestellt hat.“ Den fünften Platz belegt der erste Spieler einer ganz besonderen Generation bei der Eintracht. Bernd Nickel spielte seit der A-Jugend 17 Jahre mit dem Adler auf der Brust. Neben vielen außergewöhnlichen Erinnerungen traf er unter anderem viermal direkt per Ecke. Dazu noch aus jedem Spieleck des Waldstadions. „Wer das schafft, muss einfach mit auf diese Liste“, schwärmt Meier. Auf dem nächsten Platz landet ein langjähriger Mitspieler von Nickel und absolute Eintracht-Legende. Jürgen Grabowski hat die SGE geprägt, wie kaum ein anderer und erzielte in 545 Spielen stolze 147 Treffer. „Er war zwar ein klassischer Zehner, aber hat dennoch unglaublich viele und wunderschöne Tore geschossen“, adelt Meier.
„Einfach der Beste“
Auf dem dritten Podestplatz kommt der einzige Spieler in Meiers Ranking, der sich seit 1959 Deutscher Meister nennen durfte. Von 1949 bis 1961 absolvierte Alfred Pfaff 323 Spiele mit dem Adler auf der Brust. „Weil er mit Eintracht Deutscher Meister wurde, ist er unerreichbar und gehört in die Top 3″, erklärt der 41-Jährige. „Auch wegen seiner 111 Tore.“ Damit hat Pfaff sogar einige Treffer mehr auf dem Konto als Meiers Platz zwei. Aber natürlich hat sich Anthony Yeboah seinen Platz mit insgesamt 89 Treffer mehr als verdient. „Er hatte ein unglaubliches Durchsetzungsvermögen, war zweimal Torschützenkönig in der Bundesliga.“ Dieses Kunststück gelang dem heute 58-Jährigen dazu in zwei Saisons hintereinander: „Tony hat eine Zeit geprägt mit dem Fußball 2000. Er ist eine echte Legende.“ Auch auf dem ersten Platz befindet sich ein Spieler mit absolutem Legendenstatus. „Ein echtes Schlitzohr, hat mit Abstand die meisten Tore für Eintracht erzielt“, schwärmt Meier von seiner Nummer eins Bernd Hölzenbein, der mit seinen 212 Treffern in 524 Spielen Rekordtorschütze von Eintracht Frankfurt ist. „Eine unglaubliche Quote, und das zu einer Zeit, in der die Stürmer viel enger gedeckt wurden als heute“, erklärt Alex Meier „Fußballgott“. „Einfach der Beste.“
Alex Meiers Top 10:
- Bernd Hölzenbein
- Anthony Yeboah
- Alfred Pfaff
- Jürgen Grabowski
- Bernd Nickel
- André Silva
- Bum-kun Cha
- Luka Jovic
- Jay-Jay Okocha
- Jørn Andersen
10 Kommentare
Wenn Nathaniel so weitermacht, kommt er auch bald auf die Liste, er hat gerade bei der U21 genetzt.
Einer fehlt: Schädel, leider viel zu frühes Karriereende.
Grüße aus Hasungen
Für mich gehört Alex auf alle Fälle unter die Top 10, wenn nicht sogar Top 5.
Grabowski in aller Ehren, aber 5454 Spiele erscheinen mir etwas viel...
Lieber Alex Meier Fußballgott, schöne Liste, aber wo ist Jan Åge Fjørtoft? Den darf man nicht vergessen, finde ich.
Theate, Omar, Heki
Gut, dass die Verbände reagieren, auf die immensen Belastungen und Spieler eher schonen und nach Hause schicken… Das Hamsterrad dreht sich immer schneller und die Spieler geraten einfach physiologisch und auch mental an ihre Grenzen.
Deshalb auch die Rotationen in unserem Team, die man wahrscheinlich eher noch ausbauen muss, auch wenn dann Leistungsträger mal nicht spielen und wir mit suboptimalen Ergebnissen leben müssen
Schön finde ich, dass André Silva aufgelistet wird. Ich finde er geht oft in den Diskussionen um unsere besten Spieler der letzten Jahre unter. Er hat eine bemerkenswerte Trefferquote bei uns erzielt, doch leider ist es ihm in seinem besten und zweitem Jahr vergönnt geblieben, vor Zuschauern zu spielen. Ich bin mir sicher, dass ohne Corona und dementsprechenden Zuschauerausschuss, wäre er ein absoluter Publikumsliebling geworden. Wirklich schade, das er in seiner 28 Tore Saison nie unsere Atmosphäre erleben durfte. Er konnte ja auch deshalb nie eine enge Bindung zu unsere Fanszene aufbauen. Auch ich habe ihn leider nur wenige Male live sehen dürfen. Und jetzt dümpelt er in der Bedeutungslosigkeit der Red Bull Büchse herum. Echt schade!
Na seine Leistungen in allen Ehren, aber das hat er sich schon auch selbst zuzuschreiben. Er hat selbst gesagt, dass sein Erfolg daher kommt, dass er mal mehr als ein Jahr bei einem Team geblieben ist, aber nicht gewürdigt, dass er in einem anderen Umfeld niemals solche Leistungen erzielen konnte.
@Silva:
Was ich ihm (und seinen Beratern) hoch anrechnen ist, dass er sich wirklich bis zum letzten Spieltag komplett auf seine Aufgabe bei uns konzentriert hat und nicht schon Wochen oder Monate vorher hat verlauten lassen, wo er sich in der nächsten Saison sieht.
Dass der Schritt für ihn zu früh kam, ist eine andere Sache. Trotz seiner herausragenden Fähigkeiten, war es für mich aber einer der Abgänge, die ich am leichtesten verdauen könnte, weil ich mich - vermutlich auch durch die Geisterspiele - nie so richtig mit ihm identifizieren konnte und weil er auch nicht solche ikonischen Treffer wie Rebic, Jovic oder Gacinovic erzielt hat.
Aber 28 Tore plus 8 Vorlagen in 32 Spielen ist natürlich völlig irre.
Schöne Übersicht von einem, der sich in gewohnter Bescheidenheit selbst´ausnimmt.
Ja, am "Holz" auf Platz 1 führt wohl kein Weg vorbei. Viele Tore, ikonische Tore und... Titel. TITEL. Mit Eintracht Frankfurt und Deutschland.
Das waren noch Zeiten.
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