Flutlicht, 18:30 Uhr am Frankfurter Stadtwald. Die Eintracht empfängt Borussia Mönchengladbach zum Topspiel des 4. Bundesliga-Spieltags. Dino Toppmöller sieht sich und seine Mannschaft, die mit viel Spaß eine gute Trainingswoche absolvieren konnte, als Favoriten in die Partie gehen. Dabei muss der Frankfurter Cheftrainer auf wichtige Personalien verzichten, eine weitere Schaltzentrale der SGE ist fraglich.
Ein Einsatz von Mario Götze wird fraglich und eine Punktlandung. Der Weltmeister von 2014 hatte nach dem Duell mit dem VfL Wolfsburg an den Adduktoren zu kämpfen und konnte in der vergangenen Woche kein Training mit der Mannschaft absolvieren. Jetzt kommt noch ein leichter Infekt hinzu. Neben Kapitän Kevin Trapp, der den Hessen in den nächsten Wochen fehlen wird, wäre damit das zweite Glied einer Führungskette raus. Trotz der ganzen Aufregung um Kaua Santos und seinem Startelfdebüt, will Toppmöller seinen Spielführer so schnell wie möglich wieder auf dem Platz sehen. „Es ist nicht schön, wenn der Kapitän ausfällt, aber bei Trapp sind wir zuversichtlich, dass es nicht all zu lange dauert. Er tut alles dafür, schnellstmöglich zurückzukommen und wird am Samstag auch in der Kabine sein.“ Santos, der Trapp vertreten wird, hat nach den Aussagen des Trainers eine ruhige Trainingswoche gehabt und fühle sich bereit für seinen Einsatz.
“Ich denke an diesen Moment zurück”
Gladbach hat im Sommer ordentlich an Qualität nachgelegt und die Mannschaft aufgerüstet. Besonders die Neuzugänge Tim Kleindienst und Kevin Stöger bringen eine neue Komponente in das Spiel der Borussia. Toppmöller erwartet eine schwere Partie und weiß, dass man den Gegner nicht unterschätzen sollte. Den Mittelfeldspieler Stöger, kenne man schon länger und seine Berufung in die Nationalmannschaft würde seine Qualitäten nochmals unterstreichen. Es kommt am Wochenende somit zu einem knackigen Duell. „Jeder Fan freut sich und wir auch. Wir haben ein gutes Gefühl und wollen in diesen Flow reinkommen. Dafür müssen wir was investieren. Heimspiel, Flutlicht, Atmosphäre. Da sollte der Fuß auf dem Gaspedal liegen“, sagte Toppmöller.
Wenn der Spielverlauf etwas ähnliches zu bieten hat, wie in der vergangenen Saison, dann dürfen sich die Anhänger auch freuen. Damals drehte die SGE die Partie noch in der Nachspielzeit und konnte mit einem fulminanten Sieg in die Winterpause gehen. „Ich denke an diesen Moment zurück. Das war das emotionale Highlight für uns, weil es außergewöhnlich ist in der Nachspielzeit ein Spiel zu drehen. Ich kann verstehen, dass Euphorie da ist und wir müssen uns in jedem Spiel alles neu hart erarbeiten. Ich bin mir sicher, dass wir das aber alle wissen.“
Die Aufstellung lässt Optionen offen
Wie die Frankfurter in die Partie gehen werden, ist unklar. Toppmöller will sich da auch nicht in die Karten gucken lassen. Mit Götze steht ein Fragezeichen bereits vor dem Spiel fest, bei Tuta, der ein Kinde erwartet, könnte ein Stammspieler auf Abruf kurzfristig verhindert sein. Eine Überlegung hatte Toppmöller bereits in seinem Traum, dass alle offensiven Angreifer – Omar Marmoush, Hugo Ekitiké und Igor Matanovic – zusammen auf dem Platz stehen könnten. Gegen Gladbach legte er sich dahingehend nicht fest. Die Spielweise und Herangehensweise im Matchplan sei dabei entscheiden: „Wollen wir auf Geschwindigkeit oder auf die Zwischenräume setzen? Es gibt einige Möglichkeiten und am Samstag sehen wir, für welche wir uns entschieden haben“, sagte er und führte in der Personalie Matanovic aus: „Man muss die Gesamtsituation berücksichtigen, wie schnell das alles für ihn ging. Er war kurz vor der Startelf, wird dann für die Nationalmannschaft von Kroatien berufen. Das sind alles emotionale Highlights. In Wolfsburg war das nicht seine beste Leistung, aber das war absolut ok. Wir werden noch viel Spaß an ihm haben und es werden viele Spiele kommen, wo er besser agiert.“ Auf den Sturm könne man sich sowieso schlecht vorbereiten, da Marmoush und Ekitiké „viele Tastaturen auf einem Klavier spielen“ können und die Mannschaft als Einheit momentan gut funktioniert.
Und hinten, wo Tuta ausfallen könnte? Da „scharren sie mit den Hufen“ und wollen unbedingt spielen. Die Breite, die der Kader der SGE aufweist, ist bemerkenswert und bei dem Spielplan wichtig. Toppmöller klärte auf, dass es bei möglichen Rotationen nicht darum ginge, die Akteure bei Laune zu halten. Vielmehr sucht er die beste Formation für den Gegner, den die Eintracht vor der Brust hat. „Bei Amenda hat es in Wolfsburg gepasst, auch Nnamdi Collins ist auf einem sehr guten Weg. Der Kalender erfragt, dass einige Spieler ihre Startelfauftritte bekommen. Das ist alles auch eine Frage der Belastungssteuerung. Mit den beiden haben wir Spieler in der Hinterhand, die ein Top-Niveau haben. Wir wollen für den Fall X vorbereitet sein und das wird in den nächsten Wochen der Fall sein.“
3 Kommentare
Alles richtig !
Und trotzdem steht für mich vorrangig Konzentration, Leidenschaft und Kampfeswille von der ersten Minute an. Gleich zu Beginn ein paar harte Taklings, gelungene Driblinks und gute Abschlüsse, dann brennt das Waldstadion, kommt die Euphorie und die Einheit mit den Fans.
Nein es wird kein Selbstläufer, auch Samstag ist harte Arbeit angesagt.
Jedenfalls sind wir als Fans bereit
Forza SGE !
Selten war ich so siegessicher wie vor dem Spiel gegen Gladbach. Ich lehne mich auch ganz weit aus dem Fenster und sage das wir mindestens 4:0 gewinnen.
Irgendwie habe ich totalen Bock auf das Spiel.
Gladbach darf man auf keinen Fall unterschätzen. Die haben zwar erst einen Sieg nach drei Spielen, aber mussten auch schon gegen Leverkusen und Stuttgart ran.
Stöger ist für mich einer der unterschätztesten Bundesligaspieler und Kleindienst hat auch schon wieder zwei Tore und eine Vorlage gesammelt.
Falls Tuta ausfällt, würde ich Amenda aufstellen, der Kleindienst, gerade bei hohen Bällen an die Kandare nehmen kann.
Hinten ist Gladbach aber auch nicht immer Sattelfest und hat nicht die schnellste IV. Wenn Marmoush und Ekitiké einen guten Tag haben, dann kann sich Gladbach warm anziehen.
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