Mario Götze trägt seit einigen Tagen das SGE-Trikot. (Foto: IMAGO / Kessler-Sportfotografie)

Egal was in dieser Transferphase noch geschieht, eines steht fest: Der Wechsel von Mario Götze zur Frankfurter Eintracht ist einer der Transfer-Kracher in dieser Wechselperiode!

Der Weltmeister von 2014, der von der PSV Eindhoven zur SGE wechselte, ließ in der „Sport Bild“ die Zeit der Verhandlungen mit der SGE etwas Revue passieren und verriet hier, dass er sich bei einem Gespräch mit Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche zunächst komplett unbeobachtet gefühlt habe – ein Bild dieses Treffens machte dann aber bald die Runde: „Wenn du später mitkriegst, dass du fotografiert worden bist, ist das komisch, aber letztlich auch nicht dramatisch. Dadurch war der Wechsel ein bisschen früher öffentliches Thema als gedacht.“ Er betonte, dass das Gefühl mit der SGE direkt nach den ersten Gesprächen „sehr positiv“ gewesen sei: „Das Interesse der Eintracht war schon vorher da und ich dafür offen. Ich habe den Verein verfolgt. Nicht nur in den vergangenen Wochen, sondern in den letzten vier, fünf Jahren. Eintracht hat sich immer weiterentwickelt, war 2018 Pokalsieger, hat Konstanz bei den Trainern. Niko Kovac war zwei Jahre da und ist dann zum FC Bayern gegangen, Adi Hütter war drei Jahre hier. Jetzt Oliver Glasner in seinem zweiten Jahr.“

Lob für neuen Coach

Oliver Glasner, der österreichische Chefcoach der Eintracht, sei eines der Hauptargumente für den Wechsel zu den Adlerträgern gewesen. „Für mich als Athlet ging es darum zu erfahren, wie er als Trainer denkt. Wie er auf dem Platz denkt. Wie offen er ist. Wie er mit einem umgeht. Das war alles sehr positiv“, erklärte er. Für ihn stehe der Name Glasner auch für die vergangene Saison: „Die Entwicklung hier in der vergangenen Saison ist nicht zufällig passiert. Ich habe mit Eindhoven selbst in der Europa League gespielt und habe gesehen, welche Gegner Frankfurt ausgeschaltet hat – wie den FC Barcelona im Viertelfinale.“ Bei dem Gespräch mit Glasner, das rund 30 Minuten gedauert habe, habe auch Götze einige Fragen gehabt und diese gestellt, verriet er. Dies sei für ihn aber nichts Besonderes: „Ich denke, dass die meisten, die ihren Job wechseln, sich vorab mit dem potenziellen neuen Arbeitgeber beschäftigen. Das ist doch wichtig, um ein Gefühl füreinander zu bekommen.“

„Frankfurt kann sehr gut werden!“

Der 30-Jährige verriet, dass er nach diesem Gespräch wusste, dass es in Frankfurt „sehr gut werden“ könne. Dafür hätte ihm die Zeit ausgereicht: „Es kommt ja nicht auf die Länge eines Gesprächs an, sondern wie es inhaltlich ist. Als ich aufgelegt hatte, war ich überzeugt. Der Trainer ist der entscheidende Punkt bei einem Wechsel.“ Trotzdem war natürlich nicht nur Glasner ein Grund, sondern auch andere Personen seien in die Entscheidung pro Frankfurt mit einbezogen worden. „Als Erstes habe ich mit Volker (Berater Volker Struth; d. Red.) gesprochen. Dann mit Markus Krösche und Oliver Glasner. Und dann habe ich mich auch noch mal mit Sebastian Rode und Kevin Trapp ausgetauscht. Ich möchte immer gut informiert sein und ein Gefühl für den Klub haben. Und egal aus welcher Richtung ich mir Infos geholt habe, sie waren stimmig und haben mich da­rin bestätigt, nach Frankfurt zu gehen“, erklärte der Torschütze des WM-Finales 2014.

Götze, der in seiner Karriere unter anderem schon mit Thomas Tuchel, Pep Guardiola und Jürgen Klopp zusammengearbeitet hat und hier Jürgen Klopp als den besten im Bereich People-Management kürte, gefallen auch an seinem neuen Coach einige Eigenschaften: „Es fällt auf, dass er eine große Ruhe, Klarheit, Souveränität und Überzeugung ausstrahlt. Er spricht viel mit uns, bringt alles sehr verständlich rüber. Das gefällt mir. Ich denke, dass er ein guter People-Manager sein muss, sonst wäre der Erfolg in der Europa League nicht möglich gewesen.“

„Für mich zählt der Moment“

Während er bei einigen Stationen unglücklich agierte und wirkte, bezeichnet er seine Zeit bei der PSV Eindhoven in Holland als sehr positiv: „Die Zeit dort hat mir sehr gutgetan. Mit Roger Schmidt hatte ich einen Trainer, der auf mich baute. Wir haben international gespielt und sogar den Pokal erstmals seit 2012 gewonnen.“ Der Zehner betont nun, dass er dieses Gefühl bisher auch in Frankfurt habe: „Ich bin 30 Jahre alt und weiß, dass ich nicht mehr ewig spielen werde. Für mich zählt der Moment. Trainieren, Spaß haben, erfolgreich sein, genießen. Ich habe Erfahrungen gesammelt, bin Familienvater, habe auch andere Themen in meinem Leben. Das alles passt sehr gut zusammen.(…) Es macht mir einfach unheimlich viel Spaß, Fußball zu spielen.“ Er denke nun nicht mehr in Schritten und mache sich selbst nicht so viel Druck, sondern wolle mehr im Moment leben, erklärte der ehemalige Dortmunder: „Ich konzentriere mich auf heute, den nächsten Tag und die Woche. Natürlich habe ich Ziele und kenne den Spielplan, aber ich kann jetzt auch laufen lassen. Für mich zählt: daily.“

Internationale Plätze als Ziel

In Frankfurt spielt Götze dank des Europa League-Sieges des Hessen nun auch in der Champions League, die „wichtig“ für ihn gewesen sei, aber „in dem Fall nicht entscheidend.“ Auch bei einer Niederlage der SGE im Finale gegen die Glasgow Rangers wäre der Wechsel nicht vom Tisch gewesen. Nun wolle er bei der SGE ein Puzzleteil einer Entwicklung sein und „etwas aufbauen“. Für ihn sei die kommende Saison eine gute, wenn man sich wieder international qualifiziert. Bei einer erfolgreichen Saison würde Götze wohl auch nochmal ein Kandidat für die Nationalmannschaft sein – auch wenn er betonte, dass diese derzeit „weit weg“ sei und er sich nicht mit dem Nationalteam beschäftige. Wenn es dann doch so kommen sollte, dürfte aber wohl weder Götze noch die SGE-Fanszene etwas dagegen haben…

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9 Kommentare

  1. Für mich ist das schon wieder viel zu viel Gewese in der Presse um die Person Mario Götze. Was für ihn vor Jahren besser gewesen wäre … ist seine Sache. Einfach mal den Mund halten, wenn man sich einem Reporter mit Mikrophon gegenüber sieht und anstatt dessen in der Vorbereitung richtig Gas geben.

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  2. Sind das hier die gleichen „Daumen-runter-User“, die in der Causa Hinteregger die Presse als Hetzer und Teufelswerk bezeichnet haben ?

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  3. @oh-esse „Für mich zählt der Moment. Trainieren, Spaß haben, erfolgreich sein, genießen“ – macht er doch.

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  4. Dass sich der Mario für uns entschieden hat ist ganz großes Kino. Ich wünsche ihm so dass es funktioniert, schon weil ihn der FR Durstewitz so nieder gemacht hat. Warum berichtet einer bei uns oder Mario negativ? Nach der Saison nach den Erfolgen… Wenn man es verfolgt hätte was Mario in PSV geleistet hat. Aber das ist wohl Zahn der Zeit…

    Was sagen eigentlich die ganzen Hater unseres Duos OG und Krösche wenn die Saison wieder losgeht?

    Ganz im Ernst unsere Neuverpflichtungen könnten nicht besser sein, jetzt haben wir noch vier Wochen Zeit um Fakten zu schaffen. Hauptsache wir schlagen diese komischen Bauern Hühnchen und müssen in MD nicht wieder unter dem Judenschweine Transparent der Befies durch

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  5. @5 cleverer Schachzug von der Eintracht.. Jede Presse ist gut auch wenn es sich „nur“ um Mario dreht. Der Hype geht weiter. Dadurch wird der Bekanntheitskreis noch mal ausgedehnt.. WIN WIN…

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  6. @6
    So ist es und selbstverständlich profitiert die Eintracht von dieser Aufmerksamkeit enorm. Sollte man eigentlich als bekannt voraus setzen können.

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  7. Das ist der Preis für den Erfolg.
    EL Sieg > CL Teilnahme > „bessere“ Neuverpflichtungen > größeres mediales Interesse

    Ich glaube, wir müssen uns davon verabschieden, der Underdog zu sein (was uns aber immer gut geholfen und motiviert hat). Jetzt werden wir zu den Gejagten, in der BuLi und in der CL.

    Gemäß dem Spruch „Nach oben zu kommen mag schwer sein, oben zu bleiben ist umso schwerer.“

    Dir Herausforderung nehme ich gerne an.

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  8. @bembel4victory:
    „Ich glaube, wir müssen uns davon verabschieden, der Underdog zu sein (was uns aber immer gut geholfen und motiviert hat). Jetzt werden wir zu den Gejagten, in der BuLi und in der CL.“

    Ich denke nicht, dass wir zu den Gejagten gehören. Wir wurden nicht nach dem DFB-Pokalsieg zu den gejagten und auch nicht nach dem Halbfinale in der EL. Würden wir weiterhin in der EL spielen, könnte das eventuell sein. Aber in der CL sind wir der Neuling. Da spielen wir mit Mannschaften wie Real, Barca, Chelsea, Liverpool und Co. Da sind wir weiterhin der Underdog. Und auch in der Bundesliga stehen Bayern, Dortmund, Leipzig und Leverkusen noch eine Stufe über uns.

    Natürlich hat sich die Sicht auf uns geändert. Der Sieg in der EL hat uns national und international enorme Aufmerksamkeit beschert, die Tatsache, dass wir generell eher ein „kleiner“ Verein sind, dass wir in der Liga eher mäßig abgeschnitten hat, dass wir vor allem über die Teamleistung und nicht über die individuelle Qualität gekommen sind, kein Investor hinter uns steht und unsere verrückten Fans zu Zehntausenden überall mitgereist sind hat das ganze potenziert, weil das uns von dem Gros der Finalteilnehmer der letzten Jahren abgehoben hat.
    Und das Götze und Alario zu uns gekommen sind, hat auch noch mal einen kleinen Hype ausgelöst.

    Aber alle wissen auch, dass wir in der Liga eben nur 11. geworden sind. Der EL-Sieg hat uns Türen geöffnet, mittel- und langsfristig was die Marke Eintracht Frankfurt angeht, als auch kurzfristig finanziell. Aber da müssen wir jetzt erstmal durchgehen. Scheiden wir in der Gruppenphase aus und spielen in der Liga nur mittelmäßig, war das in den Augen vieler nur ein kurzer Versuch der Eintracht bei den großen Jungs mitzuspielen.
    Es wird auch in den kommenden Jahren darauf abkommen, sich jedes Jahr einen kleinen Schritt weiterzuentwickeln. Wir müssen bei den Talenten die wir holen, eine gute Quote haben, die einschlägt, zum richtigen Zeitpunkt und im richtigen Maß verkaufen, um finanziell weiter zu wachsen und gleichzeitig genug Qualität behalten, um oben dran zu bleiben und um die internationalen Plätze mitzuspielen.

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