Chef-Trainer Oliver Glasner (hier mit seinem Kapitän und dem Europapokal) freut sich erholt auf die neue Saison mit der SGE. (Bild: Heiko Rhode)

Für die Eintracht hat das neue Abenteuer begonnen. Heute hat der Verein alle Spieler, die nicht zu ihren Nationalmannschaften abgestellt waren, zum Laktattest begrüßt. „Die Adler sind zurück! Es wird getestet, gerannt und viel geschwitzt“, betitelte die SGE einen Video auf Twitter, das Randal Kolo Muani auf dem Laufband zeigt. Alle Neuen sind gesund angekommen – bis auf Aurelio Buta, der an einer längeren Verletzung leidet und voraussichtlich erst im September wieder einsatzfähig ist. Morgen lädt Chef-Trainer Oliver Glasner dann zum ersten Teamtraining – öffentlich, um elf Uhr vormittags im Frankfurter Stadtwald.

Ich habe fast mehr mit Krösche gesprochen als mit meiner Frau

Der Erfolgscoach ist wieder in Hessen. Nach der anstrengenden, sehr erfolgreichen Reise durch Europa nutzte Glasner die Zeit in seiner österreichischen Heimat für etwas Erholung, berichtete Glasner heute in der ersten Pressekonferenz der Saison 2022/2023. Doch so richtig loslassen konnte der 47-Jährige dann doch nicht, denn der eine oder andere Transfer ging bereits über die Bühne. „Ich habe fast mehr mit Markus Krösche gesprochen als mit meiner Frau“, fasste Glasner die vergangenen Wochen grinsend zusammen. „Wir haben fast täglich telefoniert.

Neuzugänge müssen auch charakterlich ins Team passen

Glasner möchte für die nächste Saison eine schlagkräftige Truppe an seiner Seite haben, mit der die Eintracht die Dreifach-Belastung – Bundesliga, Champions League, DFB-Pokal – gut überstehen kann. Weniger Gegentore, häufiger zu Null spielen – das steht ganz oben auf Glasners großer Wunschliste für die neue Saison. Wichtig ist für den Trainer aber vor allem, neue Spieler zu verpflichten, die charakterlich ins Gesamtgefüge passen. Der große Zusammenhalt im Team sei immerhin einer der Erfolgsfaktoren in der vergangenen Saison gewesen. Und dann gehe es darum, Spieler zu holen, die das Team mit ihren Stärken punktuell verbessern: Man hole keine Spieler und passe dann das Spielsystem an einzelne Profis an, so Glasner, sondern umgekehrt.

Große Freude auf Götze

Eine solche Verstärkung ist Mario Götze. Der Weltmeister von 2014 hat sich für den Europa-League-Sieger entschieden und in Frankfurt einen Vertrag bis 2025 unterschrieben. „Ich freue mich, dass ich mit Mario zusammenarbeiten kann“, zeigte sich Glasner erfreut über den Königstransfer. Der Coach hat länger mit Götze telefoniert „und ich habe ihm erklärt, wie wir Fußball spielen wollen und seine Qualitäten integrieren können“.

Glasner schwärmt von Alario

Ebenfalls mit viel Bundesliga-Erfahrung kommt Lucas Alario von Bayer 04 Leverkusen an den Main. Glasner ist vom argentinischen Stürmer vollauf überzeugt: „Er hat über Jahre in der Bundesliga gezeigt, dass er Tore erzielen kann. Dass er im Strafraum sehr klug ist, dass er eine unglaublich gute Abschlussqualität hat mit rechts, links und dem Kopf. Dass er spielerisch ein gutes Gefühl hat, wo er sich anspielbar macht, um die Angriffe auch mit zu initiieren und dann in die torgefährlichen Räume zu kommen, wo er sich sehr clever bewegt. Er ist hungrig und gierig nach Toren. Wir wollen mehr Tore erzielen – dann ist das auch sehr wichtig, dass jemand diese Gier mitbringt, Tore zu erzielen. Das sehen wir in ihm. Und er ist auch jemand, der bereit ist, gegen den Ball, in dem aufwändigen Stil, den wir haben, mitzuarbeiten.

Ich habe Martin relativ befreit erlebt

Neben Verstärkungen gab es jedoch auch den einen oder anderen Abgang. Schlagzeilen machte vor allem die Ankündigung von Martin Hinteregger, seine Karriere als Fußball-Profi zu beenden. Glasner und „Hinti“ hätten vor und nach seiner Entscheidung miteinander telefoniert, berichtete Glasner: „Ich finde es sehr schade. Aber ich habe Martin danach relativ befreit erlebt. (…) Wenn es dem Menschen Martin Hinteregger danach besser geht, dann war es die richtige Entscheidung.“ Mit der SGE fühle sich Hinteregger weiterhin fest verbunden: Erst heute sei er auf der Geschäftsstelle aufgetaucht und hat den Staff begrüßt. Noch unklar ist die Situation bei Innenverteidiger Evan N’Dicka, neben Hinteregger einer der zentralen Abwehrspieler der vergangenen Saison. Der Franzose war heute beim Laktattest dabei und werde morgen beim Trainingsauftakt erwartet. Offizielle Angebote von anderen Vereinen würden bislang noch nicht vorliegen, so Glasner. Doch sicher sei man sich über seinen Verbleib ohnehin erst, wenn das Transferfenster am 1. September schließt.

Kostic wird am 7. Juli zurück in Frankfurt erwartet

Unklar ist bis dahin auch die Situation bei Filip Kostic. Glasner hatte in den letzten Wochen mehrmals Kontakt zum serbischen Nationalspieler gehabt und geht davon aus, dass er am 7. Juli vereinbarungsgemäß wieder zum Training erscheint – Kostic hat, genauso wie auch Kevin Trapp (ebenfalls am 7. Juli) und Daichi Kamada (5. Juli), zusätzliche freie Tage bekommen. Wenn kein weiterer Stammspieler der letzten Saison die Eintracht verlässt, dann, so Glasner, müsste die Eintracht auf dem Transfermarkt aus seiner Sicht auch „nichts mehr machen“. Zwar ist der Kader mit 27 Feldspielern momentan ziemlich groß – 22-23 sieht Glasner als solide Größe an –, doch er könne auch damit gut leben.

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17 Kommentare

  1. Also offensichtlich kein Yilmaz und kein Castro mehr – es sei denn, Abgänge stehen an.

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  2. Dann kann es ja losgehen.
    So früh die Kaderplanung abgeschlossen, wann gab es das zum letzten Mal?
    Kostic und Kamada noch an Bord-die Hoffnung auf einen Verbleib ist da.
    Jetzt hat Filip endlich den Langen vorne drin.
    Auf Kolo Muani freue ich mich wie Bolle.

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  3. Ich hab die PK gesehen. OG wirkt sehr fokussiert. Voller Vorfreude einerseits – gleichzeitig aber auch schon ganz in seiner Gedankenwelt, wer neben wem auflaufen soll, wen er wie verbessern kann als Spieler und wie die ganze Mannschaft. Auf die Frage, ob Real Madrid und Bayner München zu Beginn nicht vielleicht gleich zu groß wären, sagte er, dass man sich vorher erstmal auf Magdeburg freue und dort zu bestehen habe.

    Es macht mir den Eindruck, als habe man aus dem Vorjahr nochmal seine Lehren gezogen – der Trainer sowieso, das Management umso mehr und das Team hinter dem Team. Die Verbesserung der Mannschaftsteile sowie des Kaders und damit verbunden das Erreichen des einen oder anderen Zieles, erscheint jetzt nochmal klarer. Auch ohne Garantie, WAS genau man erreichen kann und gepaart mit Unwegsamkeiten, die immer auftauchen können, scheint es, als wäre die letzte Saison die erste Halbzeit gewesen, der Gegner ist analysiert und die eigenen Stellschrauben erkannt und dann gibts die Pausen-Ansprache in der Kabine. Und die Saison 22/23 ist dann Halbzeit 2.
    Ich bin überzeugt, dass sich im Kader noch das ein oder andere ergeben und verändern wird, aber ich bin ebenso überzeugt vom sportlichen Management, vom Trainer und von den gemeinsam besprochenen Anforderungsprofilen an die sportliche Leistung eines Spielers, aber auch an seinen Charakter und Wesenszug.

    Alles hat nochmal mehr Hand und Fuß bekommen.
    Wir dürfen sehr gespannt und voller Vorfreude sein auf diese Mannschaft, auf die neue Saison und auf das erstmalige Ertönen der Championsleague-Hymne in UNSEREM WALDSTADION.

    Auf geht’s Adler. Erhebt eure Schwingen.

    PS: bodenständiger Kommentar zu Hinteregger – sportlich schade, menschlich die richtige Entscheidung für Hinti.
    DANKE für alles nochmal.

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  4. Wenn Oli happy ist und sagt das passt dann passt das auch für mich.. Es ist ja alles gesagt worden. Abschließend dazu.. Eine Mannschaft aus Granit es ist Angerichtet..

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  5. Mich beruhigt die Aussage von Olli Glasner, dass er versucht die neuen Spieler in ein funktionierendes System zu integrieren und nicht andersrum.
    Heißt für mich, dass wir weiterhin mit der 3er/5er Kette spielen werden. Damit hatten wir auch in den letzten Jahren großen Erfolg, also warum ändern?!!
    Viele dachten ja schon, dass wir auf 4er Kette umstellen werden, werden wir zum Glück nicht primär tun.

    Buta ist wohl erst ab September wieder einsatzbereit. Das heißt über rechts haben wir dann lediglich Knauff erstmal und Toure (?) und falls beide Ausfallen Chandler als Backup.

    Am meisten freue ich mich auf Kolo Muani, ich bin irgendwie fest davon überzeugt, dass das unser nächster neuer Superstar wird.

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  6. Bei den Transfers finde die Mischung von jungen, Spielern, die potenziell Stammspieler werden, und erfahrenen, die uns sofort weiterhelfen, überaus gelungen und konsequent. Bleibt Kostic, ist uns mehr als alles zuzutrauen (haha), geht er, würde es mich nicht überraschen, wenn wir in allen drei Wettbewerben weit (genug) kämen.

    Jetzt muss MK „nur“ noch aufräumen und ggf. für den Hrustic-Ersatz sorgen.

    Wann geht’s noch mal los? 1. August – so spät? 😉

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  7. Ich denke yilmaz kommt.
    Krösche hat das ja schon indirekt bestätigt.
    Die werden den Transfer wohl Anfang Juli bekannt geben.

    Denn yilmaz ist ein spielertyp wie kostic, natürlich noch qualitativ weit von kostic entfernt. Aber er wird sich entwickeln und reifen.

    Chris Lenz ist da eher der zuverlässige defensive Part in der 3/5 Kette.

    Forza SGE

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  8. Ich freue mich auf die kommende Saison, weil wir nicht nur eine tolle Truppe haben, CL spielen, wahrscheinlich wieder oft ins Stadion dürfen, ich sehr gespannt auf Götze/Muani/Alario bin, sondern vor allem, weil die Namen erhoffen lassen, dass wir eine spielstarke Truppe haben, die uns das ein oder andere spannende 4:2 kredenzt. Am Anfang braucht es bestimmt ein bisschen Geduld, das ist schon ne ganz neue Truppe – aber ich bin überzeugt, wir werden viel Freude haben, wenn die Erwartungshaltung nicht völlig überzogen wird.

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  9. @sge1899:

    Das was Glasner sagt, ist die Sprachregelung nach außen. Weitere Neuzugänge zu fordern, erzeugt nur Druck und treibt die Preise nach oben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir noch jmd. fürs DM holen. Wir haben mit Rode und Jakic nur zwei defensive 6er. Sow und Hrustic können als Doppelsechs agieren, sind aber eher 8er. Bei Rode ist fraglich, wie oft er fit genug ist. Die 6 ist eine der intensivsten Position auf dem Feld, da gibt es immer mal Verletzungen und Sperren. In drei Wettwerben wäre das ein viel zu hohes Risiko.
    Ich vermute auch, dass wir links noch jemanden holen (vermutlich Yilmaz).
    Und Abgänge wird es sehr wahrscheinlich auch noch geben.

    Bin trotzdem bisher mit den Transfers absolut zufrieden. Die Schwachstellen wurden erkannt und ideal gelöst. Wir haben eine perfekte Mischung zwischen jung und alt, Zukunft und Gegenwart. Tuta wird in dieser Saison unser Abwehrchef werden, der hat einfach unfassbares Potenzial – ich gehe jede Wette ein, dass der am Ende zu einem der Top Ten Vereine gehen wird. Lindström, Knauff und Sow werden auch noch mal einen gehörigen Schritt machen. Borré hat bereits gegen Ende der letzten Saison gezeigt, wie gut er ist und wird mit einem echten 9er an seiner Seite noch mal wertvoller. Smolcic und Muani haben sau viel Potenzial und werden im Laufe der Saison eine tragende Rolle spielen. Hauge wird sich in seiner zweiten Saison, diesmal mit kompletter Vorbereitung leichter tun. Und mit Götze und Alario haben wir zwei absolute Toptransfers. Die haben beide schon bewiesen, was sie können, kennen Bundesliga und CL und haben schon diverse komplexe System gespielt und werden schnell Glasners Idee verstehen und umsetzen können.
    Ich hab richtig viel Bock auf die neue Saison!

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  10. Hinti, Nachtrag: Hinti hat heute beim Staff vorbeigeschaut.

    In der letzten Woche sind sehr viele verschwörungstheoretisch angehauchte Thesen über Hinti und seinen Abgang und die Verantwortlichen der Eintracht geäußert worden. Ich denke, der Umstand, dass er heute beim Staff vorbeigeschaut hat, zeigt schön sehr deutlich, dass kein Porzellan zerschlagen worden ist.

    Könnte man vielleicht auch für die Zukunft berücksichtigen, wenn die Emotionen klar verteilt sind, aber die Faktenlage unklar ist.

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  11. Mit dem aktuellen Kader – Stand jetzt – wird es nun sicher leichter öfters zu Null zu spielen.

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  12. @5
    Das seh ich jetzt nicht als gesetzt, dass Glasner nichts verändern wird. Selbstverständlich wurden die großen Erfolge und besten Saisonphasen der letzten Jahre eher mit 3er/5er Kette erzielt und es wäre auch sinnvoll, das nicht zu verlernen. Allerdings waren vorher die Möglichkeiten einfach gar nicht da, auf eine 4er-Kette umzuschwenken, letzte Saison waren die immer noch wenigen, in Frage kommenden Außen verletzt oder im Formtief(Lenz links, da Costa/Touré/Durm rechts), Lenz war gar erst in der Saison dazu gekommen.

    Ich freu mich eher darüber, dass die neuen Spieler mehr Variabilität bieten, denn man sollte schon jede Position doppelt besetzen können, falls mal jemand ausfällt. Wenn die Außen nicht andauernd hinten aushelfen müssen, können sie mehr Druck vorne machen.

    Daher haben wir nie wirklich bei der Eintracht gesehen, wie Glasner 4er Kette spielen lässt. Mir wäre da nicht bange drum, das Trainerteam weiß schon, was es tut.

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  13. @13: Wir haben Tuta, Ndicka Touré, Hase und zwei neue IV‘s dazu. Sollte reichen. Sollte Ndicka gehen, wäre ein zusätzlicher sicher gut

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  14. Der Glasner Olli ist rhetorisch noch nicht warm, da habe ich schon bessere Sprüche von ihm gehört. Aber er ist ja noch in der Vorbereitung 😀

    Ansonsten ist der Druck auf ihn ein ganz anderer. Ich war Team Geduld und habe großes Vertrauen in seine Arbeit, aber jetzt muss er auch liefern. Er hat frühzeitig seinen Kader beisammen und hat seine Zufriedenheit mit den Transfers bekundet. Es gibt dieses Mal keine Ausreden – mal sehen wie sich diese andere Grundvoraussetzung und die neue Mannschaftskonstellation auswirkt.

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  15. @15
    Wenn ich das schon höre, „er muss jetzt liefern“.

    Stimmt, so im ersten Jahr so ganz nebenbei nonchalant die Euroleague gewinnen und für die Champions League qualifizieren zählt natürlich so rein garnichts.

    Also dann, weiter schön geduldig bleiben, bis der Champions League Titel oder die Meisterschaft unter Dach und Fach ist. 🙂

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  16. @16:

    Es ist schon ersichtlich das ich die Bundesliga meine, oder? Mit der Euro-League haben wir eine Saison gerettet, die wirklich nicht gut war. Glasner und Krösche sagen in ihren Analysen das gleiche. Wir müssen diese Saison im letzten Drittel besser werden, ganz einfach – es gibt nach den Transfers und der Vorbereitungszeit keine Ausreden mehr. Verstehe nicht, was daran der Aufreger ist

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