Fredi Bobic hofft, dass die Saison doch noch irgendwie beendet werden kann. (Bild: Heiko Rhode)

Wann rollt der Ball wieder? Kann die Saison überhaupt noch zu Ende gespielt werden? Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf den Fußball-Transfermarkt? Viele Fragen auf die Antworten derzeit nur schwer zu finden sind. Eintracht-Boss Fredi Bobic hat aus der Quarantäne heraus versucht zumindest ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen. Virologen hatten zuletzt düstere Prognosen für ein Comeback des Fußballs in Deutschland gegeben. Sie schätzen, dass erst im nächsten Jahr wieder gekickt werden kann. Das würde einem Saisonabbruch gleichkommen! „Ein Saisonabbruch würde sehr, sehr viele sehr hart treffen. Wie viele kleine oder mittelständische Unternehmen auch“, glaubt Bobic. 

Bobic: „Das macht ja auch den Sport aus“

„Für alle Klubs und auch Eintracht Frankfurt wäre es ein wirtschaftlich hoher Schaden. Wir werden alles dafür tun und hoffen, dass wir auch weiter Fußball spielen können.“ Der Eintracht-Vorstand ist dazu neben seinen Vorstandskollegen Oliver Frankenbach und Axel Hellmann auch mit der Deutschen Fußballliga im ständigen Austausch. Der 48-Jährige betont die Bedeutung des Fußballs als Arbeitgeber und Wirtschaftszweig, aber auch dessen gesellschaftliche Bedeutung in Zeiten der Krise: „Wir wollen natürlich irgendwann unseren Beitrag dazu leisten, dass die Menschen auch wieder über andere Dinge sprechen als über das Coronavirus. Das macht ja auch den Sport aus. Aber es muss sicher und darf für die Gesundheit nicht schädlich sein.“

SGE-Vorstand will von Horrorszenarien (noch) nichts wissen

Der ehemalige Stürmer betont, dass es nach wie vor das Ziel sein sollte, die Saison zu Ende zu spielen. Etwa durch englische Wochen ohne Zuschauer im Mai und Juni, eventuell auch später. Problem dabei: viele Verträge von Spielern laufen am 30. Juni aus. Hier sieht Bobic die Institutionen gefordert. „Sollte es anders kommen, gibt es sicher flexible Möglichkeiten, einen Spieler vertraglich über den Juni hinaus zu binden. In dieser Hinsicht sind nicht nur die Klubs, sondern auch die Bundesliga und die UEFA gefordert, weil derlei Maßnahmen das aktuelle Gesetz außer Kraft setzen würden.“ 

„Es müssen sehr viele negative Dinge passieren…“
Von möglichen Horrorszenarien mit Blick auf den Transfersommer will Bobic aber noch nichts wissen: „Es müssen sehr viele negative Dinge passieren, damit ein Transfersommer nicht mehr stattfindet. Es ist eben so, dass wir positiv und guter Dinge sind, dass wir wieder auf den Platz zurückkehren können und es ein halbwegs normaler Transfersommer wird. Wir sollten erst einmal schauen, was passiert, bevor man sich Horrorszenarien ausmalt.“ Er erwartet einen spannenden Sommer, sollte der Ball wieder rollen können. „Wenn du nicht zum Fußballspielen kommst, dann brauchen wir über Transfers nicht zu reden.“

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11 Kommentare

  1. Schade, es gab keine Aussagen zur Frage, ob die Bundesligisten sowas wie einen Solidar-Fond aufbauen. Es wird sehr sehr hart werden, wie bei den Unternehmen. Naja, das sagt ja schon alles.

    Es gibt die solide arbeitenden Klubs, die es aus eigener Kraft schaffen werden. Und es gibt die Klubs, die nur auf Pump leben und immer ins Risiko gehen ohne Werte aufzubauen. Ich bin echt gespannt, wie die Zwickmühle der Solidarität hier gelöst wird. Denn allzu anders als bei der „Bankenrettung“ ist das ja nicht. Banken, die scheiße gewirtschaftet hatten, gingen unter und mussten mit geschenktem Geld gerettet werden. Banken, die vorher gut gearbeitet hatten, bekamen einen Schulterklopfer… Ich bin ja auch für Solidarität, aber ich bekomme in meinem Kopf diesen Spagat gerade auch nicht so recht hin.

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  2. Naja, Solidarität würde ich weniger erwarten. Watzke hat das ja schon klargemacht. Auch wenn sie die meisten nicht mögen, die Bayern werden am ehesten Klubs in Not helfen.

    Auf uns bezogen bin ich froh, dass wir wirtschaftlich gesund sind. In den 90ern hätten wir das nicht überlebt. Jetzt glaube ich, dass wir da gut rauskommen werden.

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  3. @1&2 Ich denke das über Maßnahmen, die im Bereich von Hilfen jedweder Art, Fonds etc. liegen erst diskutiert wird, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Momentan sind ja ohnehin alle gezwungenermaßen im Standby Modus. Keiner weiß wie, was, wann …. Allerdings erschließt es sich mir nicht, warum über Spiele und die Beendigung der BL-Runde nachgedacht wird, während in den Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen längst Pläne für den, zu erwartenden Ansturm, bis Jahresende gemacht werden. Man muß kein Mathematiker oder Pessimist sein, um da noch eine sehr hohe Zahl von Infizierten zu erwarten. Das in den nächsten 3-4 Monaten gespielt wird, halte ich für völlig abwegig. Zum Thema finanzielle Hilfen. Schade, das vermutlich gerade in solchen Zeiten Vereine wie Wolfsburg offensichtlich einen ziemlichen Vorteil haben. Zu dem Thema muß man nur das Interview mit Schmadke lesen.

    Mir sind auch sofort die „alten“ Gruselzeiten eingefallen. Ich erinnere mich beispielsweise noch sehr gut daran, als die Helaba in allerletzte Sekunde geholfen hat. Das hätte uns damals (ich meine es wäre 2002) gewesen, zurück in die Steinzeit geschossen. Toll was Bruchhagen geleistet hat um den Verein zu sanieren, und vorallem wie man gerade sieht, toll das Bobic keine Luftschlösser gebaut hat, und wir nun keine Stars für zig Millionen und entsprechenden Gehältern geholt haben. In Berlin sieht das z.B. gerade ganz anders aus. Sportlich war‘s der Offenbahrungseid und die 100 Millionen, davon alleine 77 in der Winterpause haben sich nicht ausgezahlt. Gehälter noch nicht berücksichtigt. Wie man aus Berlin hört sind diese Spieler auch nicht sonderlich begeistert beim Thema „Gehaltsverzicht“.
    Bin froh wie wir aufgestellt sind.
    Gesundheit für euch alle !!!

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  4. Ich finde es nachvollziehbar, dass die Liga auch best-case Szenarien hat. Wenn man sieht wieviel Geld da auf dem Spiel steht verständlich. Allerdings sehe ich es auch als wenig realistisch an

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  5. Darmstadt „wartet“ auf 4 Mio € aus Fernsehgelder, wieviel wären das „hochgerechnet“ bei uns?
    Was müßte denn alles eintreten, damit die ausstehenden Spiele; als Spiele ohne Zuschauer; gespielt und die Saison bis 30.06. beendet werden kann?
    a) mind. 14 Tage keine Infektionen/Neuinfektionen bei allen Mannschaften/Staff
    b) ab a) mind. 14 Tage Training um wieder in Wettkampfmodus zu kommen
    c) Stagnation/Rückgang der (Neu)Infektionen in der Bevölkerung
    d) Lockerung/Aufhebung der Kontaktsperre
    e) Möglichkeiten für die Bevölkerung, die Spiele im TV, ohne das Infektionsrisiko zu erhöhen, zu sehen. Sonst machen Übertragungen von „Geisterspielen“ für SKY – DAZN finanziell keinen Sinn, d.h Kneipen, Sportbars wieder öffnen lassen.

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  6. Mal ganz von den finanziellen Fragen abgesehen !
    Wie sieht es mit den sportlichen Perspektiven aus ? und mit der Chancengleichheit ?
    Jetzt haben wir bei der Eintracht 4 Corona Infektionen, 2 davon neu. Das bedeutet aber auch, dass mindestens bis zum 07.04.2020 häusliche Quarantäne angesagt ist und ob und wie dann weiter ? Bei aller Euphorie und häuslichem Fleiß unserer Spieler, es ist doch ein grundsätzlicher Nachteil gegenüber Mannschaften, die halbwegs geschlossen und / oder auf dem Feld trainieren können(selbst wenn nur einzeln). Mal angenommen wir würden dann ab 01.05. spielen, da kann die Mannschaft doch gar nicht auf dem erforderlichen Niveau sein um mitzuhalten.
    Diese Gefahr sehe ich für die Eintracht.
    Forza SGE !

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  7. Wäre SKY überhaupt daran interessiert, Geisterspiele zu übertragen, wenn nur ein Teil der Bevölkerung erreicht wird, weil die Anzahl der Privat Abo’s bei uns eher gering ist und die Kneipen Sportbars noch geschlossen sind ohne ihre Abo’s vielleicht schon gekündigt haben?
    @ 6 das mit der (fehlenden) Chancengleichheit sehe ich ähnlich. Egal wie über Fortführung/Abbruch entschieden wird, werden wir noch sehen, wieviel Solidarität unter den Vereinen vorhanden ist. Es wird so oder so Klagen, wegen Benachteiligungen geben.

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  8. Mich irritiert das eigentlich nur, dass Wolfsburg und Augsburg bereits wieder richtig trainieren. Sollte man unterbinden meiner Meinung nach.

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  9. Die übertragenden Sender könnten ja einen Rabatt auf Ihre Zahlungen bekommen. Wichtig wäre die Fortführung ja vor allem, um das Gel ( gemeint ist das aus den Fernsehverträgen ) für die gefährdeten Klubs einzunehmen. Sportlich ist es sicher alles andere als optimal. Auch hier müsste es Regelungen geben, notfalls ohne Absteiger aus der Saison gehen. Über diese Fragen müssten sich klügere als ich einen Kopf machen.

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  10. @8: ja. Das ist für die Allgemeinheit das falsche Signal und sollte unterbunden werden. Wir reden immer noch von einer gefährlichen Pandemie. Alle sollten zuhause bleiben, wenn es möglich ist.

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  11. Ich glaube ohne Fernsehgeld wurden die meisten kleineren und mittleren Vereine pleite gehen.
    Ob bei Geisterspiele nicht voll bezahlt wird ist eine sehr gute Frage Marie. Wahrscheinlich gar nicht vorgesehen in den Verträgen. Sky Deutschland ging es übrigens nie finanziell gut. Bin mir nicht sicher ob wir Abonnenten sofort kündigen durfen.
    Die Spieler müßten evtl vorübergehend auf deren Gehälter komplett verzichten. Wäre für Sie blöd aber verkraftbarer als für „normale“ Menschen. Die Stadionmiete darf man ja auch einstellen laut dem neuen Gesetz..
    Was für Gedanken.
    Vor drei Wochen war die Frage Stadion ja oder nein.
    Ist heute total uninteressant, leider !

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