Trotz einer 2:0-Führung schafft es Eintracht Frankfurt nicht den Sieg gegen Borussia Dortmund einzutüten, sondern geht am Ende mit leeren Händen nach Hause. Die Gründe für die Niederlage erörtern die Teilnehmer des FPS-Fantalk. Was die Niederlage für die weitere Saison bedeutet und welchem Anteil Spieler wie Jesper Lindström und Rafael Santos Borré an der aktuellen Leistung haben, gehörte ebenfalls zur heutigen Diskussion. Und dann gibt es da noch die Causa Lammers.

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Der FPS-Fantalk erscheint während der Saison an jedem Bundesliga-Wochenende, an dem Eintracht Frankfurt ein Heimspiel bestreitet, sonntags zwischen 11:30 Uhr und 12:30 Uhr auf SGE4EVER.de. Ihr wollt auch einmal mit uns diskutieren? Dann bewerbt euch über das Fantalk-Bewerbungsformular und seid bei einem der nächsten Fantalks, die per Online-Videokonferenz geführt werden, dabei.

An der heutigen Debatte nehmen FPS-Geschäftsführer Paul Taaffe und die beiden SGE4EVER.de-Redakteurinnen Laura Krüger und Cettina Kramer teil. Moderiert wurde von SGE4EVER.de-Chefredakteur André Eichhorn.

These 1: Die Eintracht war in der zweiten Halbzeit zu verhalten und bringt sich um den Lohn eines guten ersten Durchgangs.

Paul:Zuerst ist man natürlich wahnsinnig enttäuscht nach einer 2:0-Führung. Die zweite These muss man unterstreichen, denn in der zweiten Halbzeit haben Sie uns mehr oder weniger überrannt. Warum wir das Spielen so eingestellt haben, da kann man lange drüber reden. Fakt ist: Es ist jetzt eben so. Die Dortmunder haben eine große Qualität. Was hätte man anders machen können? Oliver Glasner hat in der Pressekonferenz gesagt, dass wir zu viel verwaltet haben und zu oft auf Trapp zurückgespielt haben. Das war einfach krass. Seine Bälle waren dann auf gut Deutsch gesagt auch einfach Scheiße. Warum wir so eingebrochen sind, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Die Mittelfeld-Maschine bestehend aus Rode und Hrustic haben es eigentlich ganz ordentlich gemacht, wie ich finde. Ich bin ein wenig überfordert und bin gespannt, was unsere fachkundigen Damen dazu zu sagen haben. Hinti war okay gesagt, aber sein Spielaufbau, das kann er nicht so gut wie Hasebe. Das hätte bedeutet, dass Hasebe gegen Haaland spielen müsste. Im Eins-gegen-Eins ist Hinti eben schon sehr gut. Ich bewundere hingegen Borré. Seine zwei Tore und wie er die Bälle annimmt. An ihm lag es sicherlich nicht. Ich haue jetzt einfach mal eine steile These raus und zwar: Wir haben mit zehn Mann gespielt, nachdem Lammers eingewechselt wurde. Dazu stehe ich auch. Er hat gut trainiert, so sagt Glasner, aber im Spiel war er überhaupt nicht drin. Wir hätten dort einen beweglichen Spieler gebraucht und das ist er nicht.“

Laura: „Ich sehe im Prinzip drei Gründe, weshalb wir eingebrochen sind. Punkt 1: Mit zunehmender Spieldauer konnte die Mannschaft die Laufintensivität, die wir gebraucht haben, um Dortmund so zu beherrschen, nicht durchhalten. Das kann verschiedene Gründe haben. Die Winterpause oder nicht der richtige Rhythmus. Punkt 2: Wir haben nicht diesen qualitativ breiten Kader den Dortmund hat, sicherlich aufgrund von vielen Ausfällen. Wir haben uns mit den Wechseln geschwächt, auch wenn Jakic natürlich sonst eine Bank ist. Aufgrund der Corona-Infektion hat man aber schon einen Unterschied gemerkt. Es war nicht der Jakic von vor der Winterpause. Vermutlich hätten wir sonst auch eher noch einen Hauge eingewechselt, damit wir weiterhin diese Geschwindigkeit auf dem Platz behalten. Auch ein Barkok wäre ein klassischer Spielertyp gewesen und so hat sich Glasner eben für Lammers entschieden. Und kommen wir jetzt zu Pauls These. Lammers ist nicht daran schuld, dass wir dieses Spiel verloren haben. Das ist für mich Quatsch. Ich bin niemand, der ihn da bashen will, so wie es ganz häufig in den sozialen Netzwerken passiert. Vom Spielertyp her muss ich aber sagen, dass er nicht der richtige gewesen ist. Er besitzt einen ganz anderen Stil als Lindström. Dieser lässt sich oft fallen, bietet sich an, schafft Räume. Das macht Lammers nicht. Hinzu kommt das fehlende Selbstbewusstsein. Dann merkst du, dass die ersten Aktionen wieder nicht funktionieren. Aber zu zehnt haben wir nicht gespielt, denn die Bälle kamen auch gar nicht mehr in seine Richtung. Ich weiß auch nicht, ob ein anderer Spieler vom Typ Lammers so viel mehr gerissen hätte. Es war eine Kombination aus einem nicht breit genug aufgestellten Kader, dann ist uns die Puste ausgegangen und uns hat eine adäquate Alternative zu Lindström gefehlt. Er war sicherlich auch nicht bei 100 Prozent und deshalb kann ich verstehen, dass er rausgenommen wurde. So hat man das Spiel am Ende aus der Hand gegeben.“

Cettina:Da bin ich voll bei Laura. Zu Lammers: Er hat gestern zwei von zwei Luftzweikämpfen gewonnen. Die Bälle, die also in seine Richtung geschlagen wurden, hat er angenommen. Ich sehe eher das Problem, dass wir das Spiel nach vorne nach unserer 2:0-Führung komplett eingestellt haben. Wir haben nur versucht, uns kein Gegentor zu fangen und das hat nicht wirklich gut geklappt, wie wir am Ende gemerkt haben. Ich will nicht sagen, dass wir Angsthasen-Fußball gespielt haben, aber man hat gemerkt, dass Dortmund aus der Kabine kam und das Spiel drehen wollte. Wir standen wie das Kaninchen vor der Schlange und haben versucht uns freizuspielen. Gepaart mit individuellen Fehlern, die zum 2:2 geführt haben. Klar, Lammers ist nicht im Spiel angekommen. Vielleicht hätte ich auch eher Paciencia eingewechselt, aber ich würde ihm keine Schuld geben. Ich würde auch nicht sagen, dass Glasner sich vercoacht hat, denn er musste einfach wechseln. Wir haben viele Spiele vor uns und es war immer noch der BVB. Hätten wir 0:3 hinten gelegen und hätten dann noch zwei Tore gemacht, hätte jeder gesagt, dass es ein gutes Spiel war. Es war besser als das Spiel in der Hinrunde, frustrierend ist es dennoch.“

Paul: „Ganz kurz, ich würde nicht behaupten, dass wir verloren haben, weil Lammers eingewechselt wurde. Ich habe nur gesagt, dass wir mit zehn Mann gespielt haben, das ist für mich ein kleiner Unterschied. Ja, die Bälle kamen nicht an, da gebe ich dir Recht, Laura. Aber ein Borré hat sich zum Beispiel zurückfallen lassen und hat sich die Bälle geholt. Er ist in solch einer Situation der falsche Spieler-Typ. Paciencia ist allerdings auch an Covid infiziert gewesen, was hätte Glasner also anders machen sollen? Im Mittelfeld habe ich keine Ordnung mehr gesehen, es war total unorganisiert. Ich müsste das Spiel eigentlich noch einmal gucken, vielleicht mache ich das später. Vor der Auswechslung von Rode haben wir in der zweiten Halbzeit auch nicht besser gespielt.“

Laura: „Was ich merkwürdig finde, dass die Medien es jetzt so hinstellen, als wenn Dortmund uns erdrückt hätte. Im Prinzip haben wir uns aber selbst geschlagen. Wir haben das dritte Tor, welches wir hätten machen müssen, nicht gemacht. Und dann haben wir durch einen individuellen Fehler einen dummen Anschlusstreffer gefangen und dann war die Unruhe und Nervosität da. Vor dem Anschlusstreffer hatte ich nicht das Gefühl, dass wir noch verlieren werden. Viele Angriffe der Dortmunder sind verpufft und sie hatten nicht ihren besten Tag. Wir waren auf Augenhöhe und haben das 3:0 verpasst. Ich wette, dass wir das Spiel dann gewonnen hätten. Nach dem Anschlusstreffer sind die Köpfe angeschaltet worden und die Jungs wurden immer nervöser.“

Paul: „Wir haben ganz schlecht verteidigt. Ich glaube, da sind wir uns einig.“

These 2: Schon immer fleißig, in den letzten Spielen auch effektiv: Rafael Borré zeigt, dass er André Silva am Main vergessen machen kann.

Laura: „Vergessen lassen, ist vielleicht zu viel des Guten. Auch, weil er einfach ein ganz anderer Spielertyp ist. Ich finde ihn aber viel, viel wertvoller als André Silva, weil er viel für die Mannschaft tut. Er ist extrem bissig, vor allem im Gegenpressing. Jetzt belohnt er sich auch noch mit Toren. Man merkt, dass er immer mehr angekommen ist und das Selbstbewusstsein steigt. Ich mag diesen Vergleich mit Silva nicht, weil er ganz anders ist. Ich finde ihn besser. Er macht uns viel variabler und er reißt die anderen Spieler mit, was ihn sehr wertvoll macht. Er macht ihn vielleicht dahingehend vergessen, dass wir jemanden haben, der noch besser zum Team passt. Er wird nie der Silva-Goalgetter, das glaube ich nicht. Dafür ist sein Spiel nicht darauf ausgelegt, weil er nicht dieser Box-Spieler ist. Ich bin sehr froh, dass er da ist und seine Art hilft der Mannschaft mehr, als es ein Spielertyp wie Silva macht.“

Cettina: „Es wird langsam langweilig, weil ich Laura wieder Recht geben muss. Ich habe ihn das erste Mal im Testspiel gegen St. Etienne spielen sehen und muss sagen, dass er so eine leichte „Kern-Assi-Mentalität“ besitzt, wenn ich das so sagen darf. Er erinnert mich in gewissen Zügen an Rebic: ‚Entweder gibst du mir jetzt den Ball oder wir werden keine Freunde mehr‘. Das mag ich sehr. Vor allem, dass wir nicht nur auf einen Spieler angewiesen sind, sondern auch andere Spieler das Tor treffen können. Borré hat nicht nur eine gute Abschlussqualität, sondern auch eine Arbeiter-Mentalität. Er macht Bälle fest, rennt mit nach hinten, alles gibt und nicht egoistisch ist. Ich gönne es ihm und finde ihn mega sympathisch.“ 

Paul: „Ich liebe Borre! Wir haben uns immer einen großen Gefallen damit getan, wenn wir Mentalitätsspieler geholt haben. Er ist ein geiler, aufopfernder Spieler. Auch einen Jakic zähle ich dazu, auch wenn er gestern nicht voll dabei war. Aber das sind zwei Mentalitätsspieler. Borré mit Silva zu vergleichen, passt nicht. Silva ist ein Knipser in der Box. Auch er ist ein super Spieler. Aber wir brauchen auch Spieler für das Publikum, wir sind ein emotionaler Verein und den haben wir mit Borré. Den hat Ben Manga geholt und das hat er ziemlich gut gemacht. Jetzt brauchen wir nur noch einen Muani dazu und dann ist Geburtstag, Silvester und Weihnachten zusammen. Ich habe ihn in ein paar Videos gesehen und muss sagen, dass der gut zu uns passen würde.“

Cettina: „Oh ja, den hätte ich gerne. Ich vertraue Glasner und Krösche, aber diesen Jungen hätte ich gerne bei uns.“

Paul: „Der bringt einfach alles mit. Er ist so ein Haller, aber viel agiler. Das ist ein geiler Kicker. Ich habe heute Morgen gehört, dass der BVB dran ist, aber die sind an allen Spielern dran. Man hört aber, dass er schon eine Zusage für uns gegeben hat mit einem Riesen-Handgeld, weil er ablösefrei kommt. Das wäre klasse, wenn wir ihn bekämen. Fünfjahresvertrag, halleluja!“

Laura: „Vom Typ her ist er genau das Puzzleteil, was uns noch fehlt. Wenn man sich vorstellt: Borré, Lindström, Muani. Diese Geschwindigkeit, die wir hätten. Das wäre unglaublich. Wenn wir den gestern einwechseln hätten können, die Konter wären ganz anders ausgespielt worden. Einen schnellen und beweglichen Stürmer mit Knipser-Mentalität, das ist das, was Glasner braucht. Das wäre überragend und wir bräuchten uns für die Zukunft keine Sorgen machen. Und zu Lindström: Er hat sich so wahnsinnig gut entwickelt und gestern ein tolles Spiel gemacht. Wenn er das 3:0 gemacht hätte, als er Can tunnelte, es wäre das Tor des Monats geworden.“

Paul: „Ich analysiere seine Spiele immer. Die Tricks, die er drauf hat sind supergeil. Er ist ein richtiges Juwel und es macht echt Spaß mit ihm.“

These 3: Die SGE hat gezeigt, dass sie auch mit den Topteams der Liga mithalten kann. Trotz der späten Niederlage sollte der Blick weiterhin voll nach oben gehen.

 

Cettina: “Nach oben sollte der Blick als Eintracht immer gehen. Ich bin da ein wenig zwiegespalten, denn gefühlt sehe ich in letzter Zeit immer nur eine richtige gute Halbzeit und eine wo ich mir denke: ‘Oh Gott, Oh Gott – Hoffentlich geht das nicht irgendwann schief’. Ich fand, dass das Spiel gestern bockstarke 40 bis 45 Minuten waren. Ich frage mich dann, woran es gelegen hat, dass wir das Spielen so eingestellt  haben und dass keine Bälle mehr vorne ankamen und all das, was wir in These 1 schon besprochen haben. Andererseits: Hätte mir jemand am vierten Spieltag, dass wir zum Rückrundenauftakt auf Rang sieben stehen mit drei Punkten Rückstand auf die Champions League, dann hätte ich das auch nicht geglaubt. Mit Champions League bin ich sowieso vorsichtig nach der letzten Saison. Man ist einfach zu enttäuscht, wenn es nicht klappt. Deswegen gehe ich das lieber kleinschrittig an. Euro-League oder generell international zu spielen sollte eigentlich drin sein diese Saison, gerade jetzt auch, wo Glasners Art Fußball zu spielen angekommen ist bei der Mannschaft. Wir spielen jetzt gut, haben tolle Spieler, die auch eine klasse Mentalität haben und auch technisch wird es immer besser. Ich glaube schon, dass wir nach oben schauen sollten. Aber ‘Stand Jetzt’ (lachend, entsetzte Zwischenrufe von den anderen Teilnehmern): Ich sehe Verbesserungspotenzial, aber ob es für ganz oben reicht, bin ich mir noch nicht sicher.”
Paul: “Es ist schon interessant, dass es fast selbstverständlich geworden ist, dass wir die Champions League schaffen in meinem Freundeskreis, daher möchte ich ein bisschen objektiver an die Sache herangehen. Ich wäre sehr, sehr enttäuscht wenn wir keinen Euro-League-Platz schaffen würden ich glaube das muss die Zielsetzung sein. Oliver Glasner will jedes Spiel gewinnen und das sah ja gestern auch über längere Strecken so aus. Wenn die in Augsburg wieder zu sich finden, dann wird das schon. Aber es ist nirgendwo leicht zu gewinnen in der Bundesliga da braucht man immer eine Topleistung. Ich glaube nicht, dass wir einen Knacks bekommen wegen dem Spiel gestern. Der Trainer sagt ja immer, dass sie ihre Lehren daraus ziehen werden. Ich finde die Art und Weise, wie er das auf den Pressekonferenzen so souverän, sachlich und super sympathisch. Europa League ist schon meine Erwartungshaltung und ich will nächste Saison mit vollem Publikum im Stadion sein. Die Fans hätten gestern die Mannschaft nochmal richtig gepusht in Durchgang zwei. Auch die 250, die da waren haben alles gegeben. Chapeau dafür. Ich glaube selbst 15.000 Fans machen viel aus für unsere Jungs. Dann wäre die zweite Halbzeit besser geworden. Ich denke schon, dass der Fan-Faktor bei Eintracht Frankfurt wahnsinnig viel ausmacht.”
Laura: “Ich muss erstmal sagen, dass die Art und Weise, wie wir über weite Strecken der ersten Halbzeit und auch die Beginne der zweiten Halbzeit  Dortmund beherrscht haben, das fand ich beeindruckend. Wir hatten auch unter Adi Hütter schon einige gute Spiele, aber das war immer eine andere Art und Weise. Ich habe gestern drauf geachtet, wie wir uns hinten raus befreit haben mit Direktpässen wenn es mal eng wurde. Auch die Seitenverlagerungen. Auch ein Timmy Chandler, von dem man es vielleicht denkt, dass er nicht mitmachen könnte bei so einem Direktspiel und sich so spielerisch zu befreien. Da sieht man dann schon wie sich die Mannschaft entwickelt hat. Weil gerade Chandler ist nicht so bekannt dafür, dass er so einen technisch spielerischen Schuh hat und auf höchstem Niveau spielerische Lösungen findet. Ich fand das teilweise wirklich beeindruckend, wie die sich hinten raus gespielt haben. Die Art und Weise des Fußball gespielt wurde gestern streckenweise, gibt mir die Hoffnung, dass da etwas ganz großes zusammenwachsen kann. Ob das dann diese Saison schon so sein wird, dass wir das in einer Konstanz bis zum Saisonende weiterspielen können, weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass wir auf einem Weg sind, der richtig gut werden könnte und mir gefällt diese Art von Fußball extrem gut. Früher, wenn wir gegen Dortmund gewonnen haben, dann immer über Kampf. Aber das gestern war ein Fußball bei dem wir Dortmund spielerisch beherrscht haben. Das fand ich einfach beeindruckend. Wenn man das positive des Spiels gestern mitnehmen kann, trotz des Einbruchs und der Niederlage und an die Leistung bei schwächeren Teams anknüpfen könnte, dann traue ich uns auch den ganz großen Wurf zu. Aber die Stolpersteine sind wieder die vermeintlich kleineren Teams vermutlich. Da tun wir uns dann wieder schwerer, wenn die Mannschaften hinten drin stehen. Dann können wir nicht über die Geschwindigkeit eines Lindström oder so kommen. Das Zünglein an der Waage sind die Spiele gegen schwächere Teams, weil ich da erstmal sehen möchte, ob wir punkten. Aber ganz grundsätzlich ist mir um die Zukunft gar nicht bange. Euro-League wäre auch mein Mindestziel, darüber würde ich mich freuen, aber ansonsten glaube ich, dass wir unter Glasner eine ganz tolle Entwicklung nehmen können. Auch mit den Puzzle-Teilen, die wir auch schon angesprochen haben. Eventuell noch Muani. Das könnte überragend werden!”
Cettina: “Da stimme ich mal wieder mit überein.”
Paul: “Das ist aber langweilig heute! (lachend)”
Cettina: “Mir kam direkt das Spiel gegen Greuther Fürth in den Sinn, wo die Devise war, wenn wir gegen dieses Team nicht gewinnen was dann? Weil wir waren da echt nicht gut und haben nur über absoluten Willen gewonnen. Das war so der Moment wo ich hier saß und mir dachte: ‘Oh Gott, Oh Gott – was passiert hier gerade?’ Diese Entwicklung zu sehen von diesem Spiel zu dem gestern finde ich überragend. Gegen Augsburg habe ich immer Angst. Ich erinnere mich immer noch an 2018 zurück, wo uns Marco Richter noch daheim abgeschossen hat. Da bekomm ich immer noch ein bisschen Angst. Aber gegen Bielefeld will ich einfach sehen, dass wir die klar dominieren. Und zwar wirklich klar. Dass das nicht so ein knappes Ding ist, wo man irgendwie gewinnt, sondern dass man da hingeht und sagt: ‘Wir sind Eintracht Frankfurt und wir gewinnen das!’
Paul: “Man muss bei Dortmund glaube ich sagen, dass die große Unterschiede in der Offensive und Defensive haben. Offensiv sind die mega stark, haben super schnelle individuelle Spieler. Aber in der Defensive sind die verwundbar. Die waren gestern in der Defensive schrecklich schlecht. Ich glaube auch, wie Cettina sagt, dass Augsburg schwer werden könnte, weil die sehr kompakt stehen werden und sehr körperbetont spielen. Aber diese Spiele musst du gewinnen! Jetzt hat sich Augsburg noch personell verstärkt, das wird kein Selbstläufer werden. Aber wenn du Champions League spielen willst, dann musst du das gewinnen. Aber von der Erwartungshaltung bin ich bei Laura. Europa League wäre toll, Champions League nochmal besser, aber wir dürfen unsere Erwartungen nicht zu hoch setzen. Wenn es wieder so knapp werden sollte wie letztes Jahr und wir machen das besser als mit Adi Hütter, dann gibt es in Frankfurt ein Feierjahr. Aber der Test ist jetzt gegen Augsburg und ich bin da bei Cettina, denn ich habe auch immer so eine gewisse Skepsis wenn ich an Mannschaften wie Augsburg denke. Wir haben am Anfang in der Hinrunde gut gespielt gegen Augsburg. Nur haben wir da keine Chancen kreiert so wie jetzt. Das liegt insbesondere auch an der Entwicklung von Jesper Lindström, Borré und Kostic. Auch Kamada. Und Hasebe mit dem Spielaufbau. Das wird auch interessant zu sehen sein, wie oft Hasebe und wie oft Hinteregger spielen. Das sind ganz andere Spielarten. Ich glaube N’Dicka und Tuta sind gesetzt. Hasebe ist für den Spielaufbau nochmal deutlich weiter als Hinteregger.”
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22 Kommentare

  1. Guter Talk. Ich habe es früher schonmal angemerkt…eine Einwechslung Lammers ist auch für ihn selbst im Moment nicht zielführende. Es mag ja für OG wie für alle anderen eine Art neuer Start in die Saison bedeuten und manchmal platzt der Knoten dann irgendwie. Vergebene Liebesmüh im Fall Lammers….er kann einem richtig Leid tun. Die Aussage, wir spielen mit 10 Mann kann ich nur unterschreiben. Jeder überlegt sich, vielleicht unterbewusst, ihn anzuspielen wegen der Konsequenzen… jedenfalls kommt der Sam mir sehr phlegmatisch rüber irgendwie.
    So, werde den Jungen jetzt nicht mehr belasten mit meinen Posts….OG sieht es bestimmt ähnlich.

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  2. Bei allem Respekt für Hasebe, den ich wirklich habe und gern jederzeit bekunde: ihn gegen Haaland einzusetzen wäre halsbrecherisch gewesen. Da war Hinti genau richtig und voll in seinem Element. Unser Bergretter im Einsatz. Kein Wunder, dass Haaland genervt war. Ansonsten war es leider nicht so, dass der BVB nach der HZP aus der Kabine kam und auf den Anschluss drängte. Sonst hätten wir das Spiel nämlich gewonnen. Vielmehr war es so, dass sie zu Beginn von HZ2 sich erstmal darauf konzentriert haben, keinen dritten Treffer einzufangen. Das ist ihnen gelungen. Dann ist der Elan bei unseren Jungs erlahmt. Außerdem, wir hatten ja zwei Tore Vorsprung. Wir waren „obenauf“, wie Borré ganz authentisch bekannte. So obenauf, dass er wieder seine Lieblingspose zur Schau stellte (siehe Foto). Aber Irrtum. Gegen Mannschaften wie Dortmund oder Bayern bist du nie obenauf. Und wenn du dich zeitweise obenauf fühlst, dann ist das nur ein Gefühl. Um nicht missverstanden zu werden: die Jungs haben tollen Fussball gespielt, Borré hat sich klar gesteigert. Nur im Kopfkino war der BVB besser, erfahrener, robuster.

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  3. Dass Hinti geeigneter war gegen Haarland, ist keine Frage, Grüssmann. Aber da leidet trotzdem der Spielaufbau und noch wichtiger der Ballbesitz von uns, was ja auch zum Turnaround führte mehr oder weniger nach dem Furth Spiel.

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  4. Ich gebe Paul da absolut recht. Gegen Harland ist natürlich Hinteregger der bessere Gegenspieler, dass bezweifelt niemand. Sobald wir aber den Ball haben, ist Hasebe deutlich stärker als er. Einen Tod musst du dann immer sterben. Gegen die meisten Mannschaften habe ich lieber Hasebe hinten drin. Gegen die wenigen Stürmer die für ihn zu stark sind, da ist Hinteregger der richtige. Dazu zählen für mich Lewandowski, Harland und Schick

    Ansonsten freue ich mich über circa 60 Minuten guten Fußball von uns, und ärgere mich über die letzten 20 Minuten.

    Borré und Lindström sind für uns nicht nur offensiv absolute top Leute. Sie sind auch gut in gegenPressing, das ist eine zusätzliche stärke. Sollten wir wirklich noch im Winter Muani dazu bekommen, ist der Himmel die Grenze.

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  5. Trapp ist wirklich in Top Form. Aber wie wir wissen, sind weite Bälle überhaupt nicht sein Ding. Warum lässt er die Abstöße nicht einfach von einem Verteidiger ausführen? So war der Dauerdruck der Dortmunder noch stärker. Die Bälle kamen umgehend wieder in unsere Hälfte. Gerade wenn wir doch die Führung über die Zeit retten wollen.

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  6. Trapp ist wirklich super drauf.
    Seine Abschläge waren für mich nicht das Problem und der Grund warum wir am Schluss verloren haben. Die komplette Mannschaft hat sich einfach zu weit zurückgezogen, das war der Grund für die Niederlage. Schade, dass die Dortmunder in der Endphase des Spiels ihre Qualität ausgespielt haben.

    Paul , mir hat die Formulierung auch gefallen

    Mit Muani schließen wir eine der beiden Schwachstellen.

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  7. @Joe: ich sehe es ähnlich, dass mit Muani noch ein echtes Kaliber käme. Wen würdest Du für ihn auf die Bank setzen? Ich wüsste nicht wie die Aufstellung wäre, denn Borre und Lindström haben sich Startelf verdient. Kamada?

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  8. Liebe Leute, im Moment ist es einfach so, dass wir nach 60 Minuten beginnen müssen Qualität auszuwechseln. Wir haben im. Moment keine besseren Spieler, die dem Spiel nochmal einen Kick geben können. Und dann hagelt es halt 3 Gegentore. Vielleicht wäre Ilse statt Lamm der bessere Wechsel gewesen. Forza SGE!

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  9. Was @9 schreibt ist richtig: Wir haben im Moment den Kader den wir haben und müssen diese Qualität nutzen. Das wir eine starke erste Elf haben, die auch oben um die EL, vielleicht (aber gewagt zu sagen) CL mitspielt kristallisiert sich raus. Entscheidend aber für den Einzug wird die Bank sein und da muss man leider sagen, haben wir obwohl sich nicht viel geändert hat, Spieler, die im Moment ihrer Form hinterlaufen und uns nur bedingt weiterhelfen. Es bringt auch nichts immer in diese Wunde rein zu stechen und was wäre wenn wir den und den bekommen. Haben wir gerade nicht und es sieht auch im Moment nicht danach aus, das uns im Winter noch jemand verstärkt. Zumal dieser auch immer Anlaufzeit braucht. Ich gehe davon aus, das wir mit dem Kader bis zum Sommer weiterarbeiten und müssen hoffen a) das unsere Leistungsträger nicht ausfallen und schon gar nicht Corona bekommen, und b) die Bank endlich an Form gewinnt und uns weiterhilft. Eine wirkliche Prognose, wo wir abschließen werden, werden wir nicht stellen können, das ist alles im Moment russisches Roulette.

    Ich halte es wie immer von Spiel zu Spiel, von Aufstellung zu Aufstellung. Bis zum Sommer denke ich noch gar nicht.

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  10. @ lebbe: keinen Plan , wen ich dafür rausnehmen würde. Die Jungs sind alle gut. Glasner hat da sicher schon einen Plan mit Muani. Muani und Borré dahinter im Wechsel Kamada und Lindström?

    Spätestens im Sommer verlassen uns ja einige Spieler. Dafür kommen gute neue, die dann auch die Gesamtqualität steigern

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  11. Vermutlich hat Lammers in seinem Vertrag 10 garantierte Bundesliga verankert. Somit macht er das golden Goal in Mainz.

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  12. @ 7. Joe der Adler:

    Bei allem Respekt am Trappo (er ist ein wahnsinnig guter Ballstopper) – aber seine Abschläge sind unterdurchschnittlich für die Bundesliga. Es kamen gestern nur 51% seiner Pässe an, haben deshalb nicht für Entlastung gesorgt und sogar ein Gegentor eingeleitet.

    Wir haben sicherlich nicht wegen Trapp verloren (die gesamte Mannschaft hat nach der 65. nicht geleistet), aber seine Abschläge müssen sich dringend (!!) verbessern – weil eben ein gutes Torwartspiel maßgebend zur Entlastung beiträgt (Neuer, Kobel etc sind Paradebeispiele dafür).

    @ 9. DeDe:

    Ilse hat eine Klausel im Vertrag, durch die sein Vertrag bei X Einsätzen (genaue Zahl kenne ich nicht) verlängert wird. Der frisst ordentlich Gehalt (~3-3.5 Mio) und sein Vertrag läuft im Juni aus – man will ihn aussortieren und mit den Gehalt jüngere und bessere Spieler holen. Deshalb dürfen wir den nicht so oft nutzen, da sonst sein Vertrag verlängert wird und wir dann weniger Geld haben werden – genau das Geld, das uns momentan fehlt, um Leute wie Muani (oder eben Vinicius im letzten Sommer) fest zu verpflichten.

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  13. @Joe: Lindström für Kamada sehe ich auch am ehesten. Kann mir gut vorstellen, dass Kamada im Sommer geht. Er nennt ja vor einer Saison immer sein Ziel an Scorerpunkten und hat einen Karriereplan. Seit Glasner macht er aber nicht mehr so viele Scorer, weil die Last auf mehrere Schultern verteilt wird. Wäre schade, da Kamada wirklich ein Unterschiedsspieler sein kann und dises Saison sehr gut mit Kostic harmoniert, aber Borre, Muani und Lindström sind ein ganz ordentliches Dreigestirn;)

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  14. Ich denke im Normalfall hast du zumindest auf der 6 auch von der Bank sehr gute Alternativen. Gestern war halt eine Sondersituation, dass du Rode, der in den letzten zwei Spielen sehr stark war, nicht gleichwertig ersetzen konntest. Hätte man Sow bringen können, wäre möglicherweise eine andere Stabilität und Qualität gegeben.
    So leid es mir auch tut: im Moment kannst du vorne eigentlich nur Paciencia bringen, wenn du einigermaßen im Spiel bleiben willst

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  15. @13
    danke für diesen beitrag. ich sehe das schlechte aufbauspiel von trappo schon lange mit sorge und schaue mir hierzu sehr oft statistiken an. auch ein hradecky hat sich in diesem bereich in leverkusen deutlich verbessert….. selbst ein zentner von mainz hatte gegen uns die besseren werte als trapp.
    daran muss gearbeitet werden. das sind zu oft einfach zu viele sehr einfache ballverluste.

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  16. Habt ihr Köln eben in Berlin gesehen die führen 2:1 und spielen Vollgas nach vorne.
    Bei Baumgart hätten die Straflager nach unserer 2. Halbzeit. Und dann 3:1

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  17. Naja die Hertha mit Dortmund zu vergleichen ? Sind wir doch mal ehrlich, wer hätte den gedacht das wir gegen Doofmund gewinnen ? Der Spielverlauf ist unglücklich aber es war immerhin Dortmund (ohne die jetzt über`s Klee loben zu wollen). Wenn wir die nächsten vier Spiele einfach gewinnen, kräht kein Hahn mehr danach. 😉

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  18. Ich setzte mal folgende These auf…
    Wir können kein Spiel verwalten das haben wir noch nie gekonnt. Hütter hat uns dieses Element genommen das Kovac ein wenig geprägt hat.
    Und oli muss das uns wieder bei bringen so wie er uns auch das fussball spielen bei gebracht hat. Denn unter adi haben wir nur pressing und pressing und power gespielt

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  19. @17: wenn der Pfostenschuß von Ndicka reingeht oder Lindström nach dem Tunnel gegen Can das Ding reinlacht sind wir auch durch. War halt auch Pech dabei. Aber ja , wir haben uns irgendwann zu weit reindrängen lassen.

    Ich mag Baumgart, aber wir haben den besseren Trainer . Mir gefällt wie wir spielen, gegen Leverkusen war es grandios. Gegen Dortmund haben wir es halt leider nicht durchziehen können. Lag auch daran , dass die offensiv einfach auch gut sind

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  20. Zu Trapp: dass er Abschläge kann, hat er bewiesen als die Büffel noch da waren. Trapps weiter Abschlag auf Haller und der hat dann verteilt…
    Auf wen soll er denn jetzt bitte spielen? Kamada? Lindstrøm? Borré? Ziemlich aussichtslos.
    Hatte schon vor ein paar Tagen geschrieben, dass ich glaube, dass Trapp die Anweisung hat, keine langen Bälle mehr zu schlagen. Hatte auch zunehmend geklappt. Leider sind wir gegen Dortmund in das alte Muster wie zu Beginn der Saison verfallen. Es gab keine Anspielstation für ihn. Also musste der Ball weit weg.

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  21. @Adlersieg
    Genauso sieht es aus. Auch ein Torwart muss Anspielstationen haben. Und als Torwart hat man den meisten Druck, verliert er den Ball bekommt man meistens ein Gegentor. Da bleibt ihm dann oft nur der weite Ball nach vorne, wo es aber keine Abnehmer gibt…

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