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Schmerzhafter Verlust: Pawollek ist ab der neuen Saison keine Adlerträgerin mehr. Foto: Imago / Beautiful Sports

Ende einer Ära: Pawollek und SGE gehen getrennte Wege

Für die Frauenmannschaft der Frankfurter Eintracht steht ein großer Kaderumbruch bevor. Sowohl auf der Zugangs- als auch auf der Abgangsseite hat sich bereits einiges getan. Mit Stina Johannes und Barbara Dunst stehen schon zwei ablösefreie Abgänge am Saisonende fest. Mit Ereleta Memeti und Sophia Winkler, die sich im Training der Nationalmannschaft schwer verletzte, konnte die Führungsebene um Katharina Kiel die ersten Sommerneuzugänge eintüten. Seit dem heutigen Tag ist bekannt, dass die Eintracht den nächsten ablösefreien Verlust einer Leistungsträgerin verkraften muss. Wie die SGE heute offiziell mitteilte, entschied sich Urgestein Tanja Pawollek gegen eine Verlängerung ihres am 30. Juni auslaufenden Vertrags und will sich einer neuen Herausforderung widmen. Nach neun Jahren als Adlerträgerin ist also Schluss. Bereits im Interview beim Format „Im Herzen von Europa“ ließ sie ihre Zukunft offen. Nun herrscht Gewissheit.

Die in Obertshausen geborene Pawollek wechselte 2016 von der SG Rosenhöhe zum damaligen 1.FFC Frankfurt. Bereits in ihrer ersten Profisaison avancierte sie zur Stammspielerin. Seit der letzten Saison 2019/20 als FFC Frankfurt führte die defensive Mittelfeldstrategin ihre Mannschaft als Kapitänin. Geprägt von Höhen und Tiefen erlitt die Deutsch-Polin in ihrer Zeit in Frankfurt zwei Kreuzbandrisse – Im DFB-Pokalfinale 2021 und in der Champions League gegen den FC Barcelona 2024. Beide konnte die tapfere Pawollek erfolgreich auskurieren und kann auf stolze knappe 200 Pflichtspiele, davon 153 Bundesliga-Partien für die Eintracht zurückblicken, in denen sie wettbewerbsübergreifend 25 Tore erzielte. Zudem lief sie in 45 Partien für die deutschen U-Nationalmannschaften auf und wurde mit der U17 Europameisterin. Seit 2021 schnürt sie ihre Schuhe für die polnische Nationalmannschaft, die sich mit der anstehenden Europameisterschaft 2025 in der Schweiz erstmals für ein großes Turnier qualifizieren konnte.

„Zeit gekommen, eine neue Herausforderung anzunehmen“

Über ihren Abschied sagt Pawollek: „Neun Jahre lang beim 1. FFC Frankfurt und Eintracht Frankfurt sind eine lange Zeit mit vielen emotionalen Höhen und Tiefen – zweifelsohne lehrreiche wie prägende Jahre, menschlich wie fußballerisch. Ich bin mit 17 Jahren von der SG Rosenhöhe zum FFC gewechselt und habe schon früh in jungen Jahren viel Spielpraxis gesammelt, durfte das Team in vielen Partien als Kapitänin anführen und habe mit der Eintracht auf höchstem Niveau in der Champions League sowie im DFB-Pokalfinale gespielt – mit zwei Kreuzbandrissen musste ich aber auch extreme Tiefen erleben. Hier im Verein habe ich viele Menschen kennengelernt, die zu engen Freundinnen geworden sind. Nun ist für mich nach reiflicher Überlegung die Zeit gekommen, mich von der Eintracht und den Fans zu verabschieden und nach der Europameisterschaft im Sommer mit Polen, eine neue Herausforderung bei einem anderen Verein anzunehmen.“ Cheftrainer Niko Arnautis bedauert den Wechsel seiner Kapitänin und zeigt gleichwohl Verständnis für ihren Schritt: „Mit Tanja wird uns im Sommer eine große Persönlichkeit verlassen, die seit 2016 in jungen Jahren beim FFC und der Eintracht zur Kapitänin und absoluten Führungsspielerin herangewachsen ist. Tanja hat den Verein und die Mannschaft mit ihren Qualitäten auf und neben dem Platz mitgeprägt und wird uns bei Eintracht Frankfurt als Spielerin, Kapitänin sowie Mensch fehlen. Ich konnte Tanjas erfolgreichen Weg von der talentierten U-Nationalspielerin zur Bundesliga-Größe und Nationalspielerin schon in jungen Jahren begleiten und kenne sie schon als Schülerin der Carl-von-Weinberg-Schule. Sie hat in Frankfurt alle Höhen und Tiefen als Sportlerin erlebt und wird sich nun nach neun Jahren im Klub einer neuen sportlichen Herausforderung stellen – wir wünschen Tanja auf ihrem weiteren Karriereweg alles erdenklich Gute!“

 

5 Kommentare

Fallback Avatar 1. oh-esse 01. Mai 25, 14:20 Uhr

"Keine gute Tat bleibt ungestraft." Soll heißen:

Eine sehr gute Saison der Damen wird damit "belohnt", dass Mitbewerber sich die Dienste von SGE - Leistungsträgerinnen sichern. Einerseits ist das sehr ärgerlich, weil dadurch ein Kaderumbruch ansteht - andererseits ist es auch eine Auszeichnung für eine gute Arbeit.

Der mittlerweile jährliche "Workflow" bei den Herren ist also nun auch bei den Frauen angekommen.

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Fallback Avatar 2. sge85 01. Mai 25, 14:37 Uhr

Ich habe ehrlich gesagt nicht das Gefühl, dass ein Umbruch ansteht. Vom Stammpersonal der Feldspielerinnen hat nur Barbara Dunst den Verein verlassen. Dieser Abgang ist mit Sicherheit der Schmerzhafteste und er ist vermutlich nicht in Gänze zu kompensieren. Mit Sophia Winkler hat man ja bereits einen gleichwertigen Ersatz für Stina Johannes gefunden, auch wenn der Neuzugang leider die komplette Hinrunde aufgrund des Kreuzbandrisses verpassen wird. Da bin ich gespannt, ob man nochmal nachlegen wird. Mit Tanja Pawollek geht jetzt eine Spielerin, die sich sehr verdient um den Verein gemacht hat, zuletzt allerdings keine Leistungsträgerin mehr war. Da spielen natürlich ihre zwei Kreuzbandrisse mit rein, aber insgesamt verkörpert sie mit ihrer Spielweise eben auch keine zeitgemäße defensive Mittelfeldspielerin. Was Ball- und Passsicherheit betrifft, hat sie sich in den letzten Jahren nicht mehr weiterentwickelt und ich denke, dass sie in der nächsten Saison, auch wenn sie ihren Vertrag verlängert hätte, wohl nicht mehr zum Stammpersonal gehört hätte. Ich bin gespannt, wohin sie wechselt, die Bayern schließe ich mal aus ;)

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Avatar 3. SGE-SCOPE 02. Mai 25, 14:58 Uhr Zitat - sge85 Ich habe ehrlich gesagt nicht das Gefühl, dass ein Umbruch ansteht. Vom Stammpersonal der Feldspielerinnen hat nur Barbara Dunst den Verein verlassen. Dieser Abgang ist mit Sicherheit der Schmerzhafteste und er ist vermutlich nicht in Gänze zu kompensieren. Mit Sophia Winkler hat man ja bereits einen gleichwertigen Ersatz für Stina Johannes gefunden, auch wenn der Neuzugang leider die komplette Hinrunde aufgrund des Kreuzbandrisses verpassen wird. Da bin ich gespannt, ob man nochmal nachlegen wird. Mit Tanja Pawollek geht jetzt eine Spielerin, die sich sehr verdient um den Verein gemacht hat, zuletzt allerdings keine Leistungsträgerin mehr war. Da spielen natürlich ihre zwei Kreuzbandrisse mit rein, aber insgesamt verkörpert sie mit ihrer Spielweise eben auch keine zeitgemäße defensive Mittelfeldspielerin. Was Ball- und Passsicherheit betrifft, hat sie sich in den letzten Jahren nicht mehr weiterentwickelt und ich denke, dass sie in der nächsten Saison, auch wenn sie ihren Vertrag verlängert hätte, wohl nicht mehr zum Stammpersonal gehört hätte. Ich bin gespannt, wohin sie wechselt, die Bayern schließe ich mal aus ;) Path

Uihhh, das wird doch ein größerer Umbruch!Außer Barbara Dunst und Tanja Pawollek kommt heute diese Nachricht: Anna Aehling, Sophie Nachtigall und Carlotta Wamser verlassen die Eintracht.

Gruß SCOPE

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Fallback Avatar 4. sge85 02. Mai 25, 22:35 Uhr

Ja, das war dann heute doch überraschend. Laut Kicker wurden die Verträge von Anna Ähling und Sophie Nachtigall nicht verlängert, während sich Carlotta Wamser gegen eine Vertragsverlängerung entschieden hat. Bei Letzter überrascht mich das doch, da sie jetzt zum ersten Mal in drei Jahren Vereinszugehörigkeit viel Spielzeit bekommen und sich auf der Position der Rechtsverteidigerin festgebissen hat. Aber möglicherweise ist sie auch mit dieser Position unzufrieden und sieht sich in der Zukunft mehr im Sturm.
Dennoch würde ich nach wie vor nicht von einem Umbruch sprechen. Die Achse Doorsoun, Kleinherne, Gräwe, Reuteler, Freigang und Anyomi ist nach wie vor intakt - zumindest bis jetzt.

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 25 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 5. Boris 02. Mai 25, 23:54 Uhr

Aehping und Nachtigall waren ja noch halbe Jugendspielerinnen, das ändert nicht allzu viel am Teamgefüge. Wamser hatte sich jetzt festgespielt, wenn man da nicht frühzeitig, wird man Ersatz brauchen. Dunst ist durchaus der größte Verlust, aber ein kompletter Umbruch ist es nicht.

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