Mit Barbara Dunst wird die Eintracht-Frauen nach Stina Johannes die nächste Leistungsträgerin nach der Saison verlassen. Sie wird sich ablösefrei den FC Bayern München Frauen anschließen und dort ein Arbeitspapier bis 2028 unterschreiben. Denn ihr Kontrakt im Herzen Europas läuft nach der Saison aus.
Dunst absolvierte bisher in sechs Jahren bei den Adlerinnen 147 Pflichtspiele. In der aktuellen Saison kam sie nur auf 18 Spiele, in denen sie vier Treffer und sechs Vorlagen liefern konnte. In zehn Ligaspielen gelangen ihr in dieser Spielzeit ein Tor und fünf Assists. Es wären sicherlich mehr gewesen, hätte sie sich im vergangenen Dezember keinen Kreuzbandriss zugezogen. Aufgrund dessen muss man davon ausgehen, dass die Österreicherin kein Spiel mehr im Adler-Dress bestreiten wird.
War direkt Stammspielerin
Die in Graz geborene Spielerin lief im linken Mittelfeld der Frankfurterinnen auf, von wo sie mit ihrem starken rechten Fuß immer wieder in die Mitte zog und den Abschluss suchte. Vor knapp sechs Jahren wechselte die 85-fache österreichische Nationalspielerin aus Duisburg an den Main und avancierte direkt zur Stammspielerin. Daher verlängerte sie ihren Vertrag auch vor zwei Jahren bis 2025. So konnte die 27-Jährige bisher 23 Treffer und 29 Vorlagen für die SGE beisteuern.
Das sind Qualitäten, die scheinbar der Konkurrenz nicht verborgen blieben. Bianca Rech, Direktorin der FC Bayern Frauen, sagte über ihre Fähigkeiten: „Barbara ist eine komplette Spielerin, die flexibel im Mittelfeld einsetzbar ist und zudem eine große Torgefahr ausstrahlt. Ihre Persönlichkeit, aber auch ihr Siegeswillen haben uns von Beginn an beeindruckt. Zudem ist sie eine Leaderin, die Verantwortung auf dem Platz übernimmt.“
„Kann mich mit Werten und Zielen des FCB sehr gut identifizieren.“
Österreichs Fußballerin der Jahre 2023 und 2024 selbst begründete den überraschenden Schritt: „Der gesamte Verein ist seit jeher erfolgreich und hat stets hohe Ansprüche. Mit diesen Werten und Zielen kann ich mich sehr gut identifizieren. Hier in München hat man die Möglichkeit, sich international mit den besten Mannschaften zu messen. Das ist eine reizvolle Aufgabe. Für mich war es in der Vergangenheit immer sehr wichtig, dass ich die beste Version von mir selbst abrufe, mich entwickle und keinen Stillstand verspüre. Die Ambitionen des Vereins passen daher einfach sehr gut zu mir.“ Fünf Spieltage vor Ende der Frauen-Bundesligasaison belegen die Münchnerinnen komfortabel mit sechs Punkten Abstand auf die Eintracht den ersten Platz. So muss man aktuell davon ausgehen, dass Dunst sich vermutlich den dann erneut amtierenden deutschen Meisterinnen anschließen wird.
Durch diesen erneuten Wechsel einer Stammkraft zur direkten Konkurrenz, steht im Sommer wohl ein größerer Umbruch beim Herbstmeister aus der Mainstadt an. Torhüterin Johannes wird sich dem VfL Wolfsburg anschließen und nun Dunst dem FC Bayern München. Eine klare Schwächung für die Hessen und Verstärkungen für die Konkurrentinnen.
3 Kommentare
Puh, das ist eine heftige Meldung, damit hatte ich jetzt nicht wirklich gerechnet. Auch wenn nicht ganz klar ist, seit wann sie über einen Wechsel nachdenkt, geht aus ihrem Statement schon hervor, dass sie unzufrieden über die Entwicklung der Mannschaft und die fehlenden internationalen Auftritte ist. Vor dem Hintergrund der Auftritte der letzten Wochen droht natürlich der Abgang weiterer Leistungsträgerinnen, die um Titel und international spielen wollen, und die inzwischen ein Alter erreicht haben, in der sie sich nicht länger gedulden wollen. Ich denke da etwa an Sophia Kleinherne, Nicole Anyomi und Geraldine Reuteler, die das ja vor einem Jahr zum Teil auch explizit kommuniziert haben.
Schade auf jeden Fall, dass Baba Dunst aufgrund ihrer Verletzung kein Spiel mehr im SGE-Trikot absolvieren wird.
Barbara Dunst ist eine meiner Lieblingsspielerinnen. Sie spielt sehr engagiert und mit ihr kommt immer Offensivstärke und Raffinesse ins Spiel. Der FC Bayern kotzt mich mit seiner finanziellen Dominanz auch im Frauenfußball extrem an. Ich fürchte, in diesem Jahr war es für sehr lange Zeit die einzige Chance Meister zu werden. Mit Oberdorf und Dunst sind sie noch stärker.
Gruß SCOPE
Ausgerechnet zu den Bayern 🤢🤮
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