Tuta rettete in der ersten Hälfte oftmals für die geschlagenen Kollegen und kam bei der Benotung noch am besten weg (Bild: IMAGO images / Team 2)

Mit einer B-Elf reiste Eintracht Frankfurt zwischen den Europa League Halbfinal-Spielen mit West Ham United an einem Montagabend nach Leverkusen. „Man hat an der Aufstellung gesehen, dass das Spiel am Donnerstag absolute Priorität hatte“, erklärte Oliver Glasner seine Entscheidung. Viele rechneten bereits vorab mit einer Niederlage – einige vermuteten sogar eine Klatsche bei der Werkself. Nach 90 Minuten kann aber festgehalten werden: Ja, Leverkusen hat das Spiel verdient gewonnen, doch die Frankfurter, die auf dem Platz standen, sahen die Begegnung nicht als lockeres Trainingsspielchen an. Fakt ist aber auch: So richtig aufgedrängt hat sich niemand aus der zweiten Reihe.

Im Vergleich zum London-Spiel tauschte das Trainerteam die Startelf auf acht Positionen aus. Lediglich Kevin Trapp, Filip Kostic und Tuta begannen erneut. Für die beiden letztgenannten war zudem in der Halbzeitpause bereits Schluss. Kein potenzieller Startelfspieler sollte in Leverkusen länger als 45 Minuten auf dem Platz stehen, abgesehen von Keeper Trapp. Jesper Lindström, Martin Hinteregger, Rafael Santos Borré und Sebastian Rode standen erst gar nicht im Kader.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen Bayer Leverkusen der vierzehn zensierten Spieler den Wert 3,82. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der über 200 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels: – Tuta: 45 Minuten genehmigte Glasner Tuta in Leverkusen. In dieser Halbzeit arbeitete der Brasilianer gewohnt kompromisslos alles weg, was sich ihm in den Weg stellte. Häufig rettete er zudem für seine bereits geschlagenen Teamkollegen und verhinderte so eine höhere Niederlage.

Evan N’Dicka: Evan N’Dicka spulte auf keinen Fall 100 Prozent ab. Bei ihm merkte man deutlich eine gewisse Schonhaltung an. Wenn es passte, funkte er dazwischen. Wenn nicht, dann riss er sich kein Bein aus.

Ansgar Knauff: Ansgar Knauff war der wohl auffälligste Adlerträger in der zweiten Hälfte. Hin und wieder schlenzte er sich mit seiner Geschwindigkeit und Wendigkeit vorbei und erzeugte so Gefahr. Zählbares sprang nicht heraus.

Makoto Hasebe: Brauchte einige Minuten, um sich zu an den Spielrhythmus wieder zu gewöhnen. Danach war er wieder ganz der Alte. Mit Struktur und Übersicht organisierte er die Abwehr. Zweimal fand Leverkusen dennoch die Lücke.

Kevin Trapp: Zweimal ließ sich Kevin Trapp tunneln. Sieht selbstverständlich unglücklich aus, doch von einem Fehler kann hier bei Weitem nicht gesprochen werden. Ihm fehlte wohl eher das nötige Glück.

Almamy Touré: Almamy Touré scheint in der Innenverteidigung deutlich besser zurechtzu kommen. Hier unterlaufen ihm deutlich weniger Fehler. Akut brannte bei ihm aber auch selten etwas an.

Filip Kostic: Wenn Filip Kostic fit ist, dann spielt er. Für den Serben gibt es keine Schonung, sondern er braucht den Spielrythmus. Nach 45 Minuten musste er dann raus. Mehr als ein paar Sprints sprang bei ihm aber auch nicht heraus.

Kristijan Jakic: Kristijan Jakic scheint aktuell wieder etwas zu schwächeln. Es spricht einiges dafür, dass Rode am Donnerstag für ihn beginnt. Zu selten schaffte er es Struktur ins Spiel zu bringen. Tauchte oft unerklärlich ab.

Ajdin Hrustic: Sein Nebenmann Ajdin Hrustic war da deutlich präsenter, aber nicht unbedingt erfolgreicher. Seine Zweikampfschwäche ist schon eklatant und tödlich für eine Mannschaft wie die Eintracht.

Timothy Chandler : Auf links wirkte Timothy Chandler nach der Halbzeit tatsächlich ideenreicher. Aber in Summe bleibt es dabei: Das Frankfurter-Urgestein wird niemals ein echter Flügelspieler.

Jens Petter Hauge: Jens Petter Hauge war immer wieder bemüht und durchaus zielstrebig. Teilweise verstrickt er sich aber im Zusammenspiel mit den Teamkollegen in unlösbare Situationen. Das Rüstzeug für einen gefährlichen Offensivspieler hat er, doch er muss Mittel und Wege finden, diese gewinnbringend einzusetzen.

Goncalo Paciencia: Goncalo Paciencia kam überhaupt nicht ins Rollen. Sein Kopfball-Spiel wurde ohnehin nicht gesucht. Stattdessen ließ er sich immer und wieder mit dem Rücken zum Tor anspielen. Lösungswege zum Torerfolg zu kommen, fand er aber nie.

Sam Lammers: Zwischendurch kam die Vermutung auf, dass für Sam Lammers der Druck zu groß sei. Nachdem in den letzten Wochen überhaupt keine Erwartungen mehr an ihn hochkamen, hätte er befreit aufspielen können. Doch der Stürmer wirkt wie ein absoluter Fremdkörper im Spiel, als habe er zuvor eine komplett andere Sportart ausgeübt und müsse sich jetzt an Fußball gewöhnen. Vermutlich eines der letzten Spiele im Adlerdress. Hat einfach nicht sein sollen.

Ragnar Ache: Ähnlich sieht es aber auch bei Ragnar Ache aus. Aufgrund seiner Statur und Größe müsste er eigentlich durchsetzungsstärker sein. Stattdessen fällt er in den meisten Zweikämpfen zu Boden oder kommt erst gar nicht in jene. Und die gewonnenen zweiten Bälle per Kopf haben eine größere Streuung als jede Gießkanne auf dem Friedhof.

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3 Kommentare

  1. Das Spiel war in jeden Fall gut, um zu sehen, wer es packt und wer nicht. Meiner Ansicht nach reicht es für folgende Spieler nicht mal für eine Kaderverbreiterung:
    Lammers und Ache. Besonders letzterer hat sich wirklich gestern jegliche verbliebene Hoffnung meinerseits verspielt. Der Spieler ist schlichtweg nicht BL-tauglich. Das war teilweise sogar noch schlimmer als Lammers, der aber wenigstens noch ein wenig mit dem Ball umgehen kann. Ist bei Ache schon komisch: je breiter er wird, desto widerstandsloser scheint er zu werden.
    Zudem reicht es meiner Meinung leider auch nicht für Hrustic, von dem ich eigentlich immer viel hielt. Er ist aber ein Spieler wie Gacinovic, also in jedem Spiel eine Wundertüte und wir brauchen Konstanz.
    Für die rechte Seite müssen wir uns über kurz oder lang einen wirklichen Backup zulegen, falls Knauff mal raus ist. Chandler tut was er kann, ist aber allenfalls Backup für den Backup. Ebenso finde ich auch, dass Hase langsam Schluss machen sollte.
    Wenn man dazu noch die scheidenden Ilse, Danny, Barkok nimmt, sollte konsequent im Sommer Platz gemacht und aufgeräumt werden. Hoffen wir, dass wir zumindest einige Leustungsträger halten. Die Leistungen von Sow, Lindström, Hinti, Borre und Kamada sind garantiert auf internationaler Ebene auch nicht unentdeckt geblieben….
    Ich bin gespannt.

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  2. Geht mir das Gebabbel um diese angebliche B Elf aufn Sack.
    Diese angeblichen Ersatz Spieler wurden ja erst im Laufe der Saison dazu gemacht. Und ganz klasse, pflichten auch alle Würstchen, nach einem geheimen Code, dieser Meinung bei.
    Das sind alles Spieler die noch vor sehr kurzer Zeit nach langer Überlegung verpflichtet wurden und in einem Jahr doppel soviel Geld bekommen, wie ich im ganzen Leben. Mir wird bei dem Gedanke grade etwas schwindelig. Egal.
    Warum sollen die alle plötzlich so scheiße sein. WARUM.
    Ich weiß, wer hier Kritik übt, wird erschossen. Dabei ist Kritik die erste Pflicht eines wahren Freundes. Und nur Kritik bringt dich weiter. Aber im Netz der Opportunisten existiert kein Interesse an Freundschaft. Woher auch. Tut ja weh. Uh uh Uh.
    Also, es wurde m.E. kaum ein Spieler besser gemacht, nichts für eine solide Abwechslung getan und dann am Ende, wenn alle diese Spieler ihrer Hoffnungen, Teil der Mannschaft werden zu können, von oberster Stelle beraubt wurden, sie zbsp gegen Leverkusen zum Frass zuzuwerfen, fremd drauf hauen zu lassen. Wie krass, wenn ich richtig liege. Wie krass.
    Nahezu alle stimmen in diesen kranken Chor ein. Beängstigend. Hilfe.
    Sieht momentan nach Abstiegskampf und CL nächstes Jahr aus.
    Der Trainer hat es eben nicht geschafft, Spieler zu verbessern. Am Ende hatten sicher alle ihr Potenzial. Genutzt hat es nix, im Gegenteil. Gar nix.
    Sorry, ich erkenne den Wert des Managements noch nicht. Bisher ist es der Schlechteste seit 5 Jahren. Bisher.

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