Du-Ri Cha beobachtet das Duell Südkoreas gegen Deutschland von der Tribüne aus. Foto: Imago/Hartenfelser

Wenn es am heutigen Mittwoch um 16 Uhr (live im ZDF) in Kasan zwischen Deutschland und Südkorea um alles geht, ist auch ein Frankfurter Bub mitten drin. Aber nicht wie man meinen könnte auf Seiten des Teams Jogi Löw. Nein, Du-Ri Cha, in Frankfurt geboren, ist mittlerweile Co-Trainer seines Heimatlandes Südkorea.

Der Sohn von Legende Bum-Kun Cha sitzt als Co-Trainer von Cheftrainer Tae-Yong aber nicht mit auf der Bank. Sein Platz ist auf der Tribüne – von hier aus analyisert er das Spiel und gibt per Headset während des Spiels Hinweise an die koreanische Bank. So wie es beim DFB Marcus Sorg regelmäßig tut.

Über Umwege zurück in die Geburtsstadt

Cha junior wurde zwar in Frankfurt geboren, zur Eintracht kam er aber erst über Umwege. Als die Eintracht-Legende Bum-Kun Cha seine aktive Karriere beendet hatte, zog es die Familie zurück nach Südkorea. Du-Ri Cha machte in der Universitätsauswahl von sich Reden und eroberte bei der WM im eigenen Land und Japan im Jahr 2002 sensationell den vierten Platz.

Die Eintracht zeigte Interesse, doch der Weg führte ihn zu Bayer Leverkusen. Für Bayer hatte auch Vater Bum-kun nach seinem Wechsel aus Frankfurt sechs Jahre erfolgreich gekickt und den UEFA-Cup gewonnen. Leverkusen lieh Cha junior nach Bielefeld aus – nach einem Jahr landete er dann doch endlich in Frankfurt.

Fans widmen ihrem Chancentod einen Song

Du-Ri Cha (links) jubelt mit Benny Köhler eines seiner zwölf Treffer für die Adler.

Bei der SGE spielte er zunächst aufgrund seiner Schnelligkeit als Rechtsaußen. Doch bekam er zügig den Ruf des Chancentods, was die Eintracht-Fans nicht davon abhielt, ihm sogar einen eigenen Fan-Song zu widmen. Friedhelm Funkel erkannte Chas Schwachstelle und beorderte ihn eine Position nach hinten.

Fortan blieb er Außenverteidiger – nicht nur zum Ende seiner drei Jahre in Frankfurt, auch danach bei Mainz 05, in Koblenz, Freiburg, bei Celtic Glasgow und Fortuna Düsseldorf. Seine Karriere beendete er 2015 in seiner Heimat beim FC Seoul.

A-Trainer-Lizenz gemeistert

Anschließend startete er seine Trainerkarriere, schaute sich viele Spiele auch in Deutschland an und machte im letzten Jahr seine Trainer-A-Lizenz. Im vergangenen Jahr schaute er gemeinsam mit Papa Bum-kun, der 1980 mit der SGE den UEFA-Pokal holte, im Eintracht Museum vorbei.

Jetzt steht also wieder ein besonderes Duell für den 37-Jährigen an. So wie 2002, als Deutschland bei der WM mit 1:0 den südkoreanischen Siegeszug im Heimatland stoppte. Damals war Cha auf dem Platz – heute beobachtet er das Geschehen von der Medientribüne. Eines ist gleich geblieben: Vater Cha wird wieder genau hinschauen.

Vater Bum-Kun Cha spielte elf Jahre in Deutschland

Ob Bum-Kun Cha (rechts) heute auch Grund zum Jubeln haben wird?

„Deutschland ist der Top-Favorit auf den Titel“, ist Papa Cha, der in der Bundesliga elf Jahre für Darmstadt 98, Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen spielte, überzeugt. „Ich hoffe, dass Deutschland vor dem letzten Gruppenspiel gegen uns schon weiter ist“, hatte Südkoreas Fußball-Ikone  vor der WM gegenüber dem „Nordkurier“ gesagt: „Dann hätten wir vielleicht eine kleine Chance.“ Daraus ist bekanntlich nichts geworden. Jetzt liegt es an Sohnemann Cha, die entscheidenen Tipps zu geben, soll es noch etwas mit dem südkoreanischen WM-Wunder werden.

 

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5 Kommentare

  1. Erinere mich gerne an Bum-Kun Cha. Frankfurt war schon immer offen für’s Internationale. Und irgendwie war er für mich immer ein Highlight. Hab ihn mal später, weit nach seiner aktiven Zeit, in Frankfurt in einem koreanischen Lokal gesehen. Habe mich sehr darüber gefreut, daß er immer noch ab und an in Frankfurt ist (und nicht nur am Flughafen).

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  2. Stimmt und am Ende war noch mal zittern angesagt für unsere Mexikaner, aber weiter geht die Reise und die Abstellgebühren der Fußballmafia FIFA an uns 🙂

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