August: Der Urknall in Bundesliga 1
Sie wurde lang und länger, die Sommerpause der Bundesliga. Knapp 3 Monate vergingen zwischen dem ersten Pflichtspiel der neuen und dem letzten der alten Saison. Vor dem Pokalspiel gegen den FC Erzgebirge Aue wurden dann auch die letzten Personalien für die Innenverteidigung geholt. Bamba Anderson wurde fest verpflichtet, nachdem er Fans und Verantwortliche in Liga 2 überzeugte, darüber hinaus kamen Vladim Demidov aus der spanischen Liga und ebenfalls aus dem Unterhaus Carlos Zambrano. Gegen die Veilchen begannen die Hessen dann mit 6 Neuzugängen in der Startformation, aber einer Innenverteidigung, die so nie wieder zusammenspielen sollte – Butscher und Demidov. Dem erfahrenen Butscher misslang dann auch nach 20 Minuten der Rückpass, welcher eine rote Karte für Trapp und Elfmeter für die Gastgeber zur Folge hatte. Der Rest ist bekannt – Inui wurde mit hängendem Kopf ausgewechselt, schien das schwächste Glied der Kette zu sein und man verlor bei gefühlten 50 Grad mit 3-0. Totengräberstimmung ole!
Die ersten Fragen waren schnell gestellt: „Haben wir wirklich Erstligataugliche Spieler geholt? Kommen wir damit in der 1. Bundesliga zurecht? Wir haben ein schweres Anfangsprogramm, was ist wenn wir nach 6 Wochen noch immer 0 Punkte haben?“ Dazu war Veh bei den Wettanbietern der Trainerkandidat Nr. 1 für einen frühzeitigen Rauswurf bei den Hessen. Was dann am 1. Spieltag, dem 25.8.2012, an einem warmen Sommerabend um 18.30 Uhr folgte, überraschte wohl ganz Fußballdeutschland. Aufgrund des Zuschauerausschlusses durften nur knapp 30.000 Zuschauer auf den Genuss kommen, diese Partie live im Stadion mitzuverfolgen. Trotz Rückstandes und einer groben Schiedsrichterfehlentscheidung, als ein klarer Elfer, samt roter Karte nicht gegeben wurde, drehten die Adler in der zweiten Halbzeit die Partie. Der Ausgleichstreffer von Aigner ließ das Stadion kochen, bevor Lanig 8 Minuten vor dem Ende für den Urknall sorgte und den Siegtreffer markierte! Die Presse überschlug sich mit Lob nach dieser Partie! Und es sollte weitergehen…
September: Keine Niederlagen in Sicht
Trotz Sieges gegen Bayer Leverkusen war sich noch immer keiner so richtig sicher, wo die junge Truppe der Eintracht steht. Natürlich – die Anspannung vor der Partie bei der TSG Hoffenheim war riesig – und bei aller Euphorie – einen Sieg haben nur die wenigstens zuvor erwartet. „Allerdings bin ich vorsichtig was SAP angeht. Ich befürchte das die nach den beiden Schlappen sich nu gewaltig am Riemen reißen werden/müssen. Unentschieden wäre gut… befürchte aber einen Niederlage für uns.“ (von Nachtmahr1982, 26.08.12, Eintracht-Forum)
Was dann folgte kann man wohl als das perfekte Auswärtsspiel bezeichnen. Nach zittriger Anfangsphase wurde das Kommando übernommen und mit 4:0 gewonnen! Torschützen waren hierbei altbekannte Stützen – 2mal Meier und Schwegler. Auch Lanig reihte sich wieder in die Trefferliste ein und galt zu diesem Zeitpunkt als der „effektivste“ Schütze der Bundesliga – 2 Schüsse – 2 Treffer – knapp 30 Minuten auf dem Feld. Augen reiben war angesagt – „Ist das unsere SGE?“ Hätten die Münchener am nächsten Tag nicht noch 6-1 gewonnen, wäre man sogar Tabellenführer gewesen. Den Fans war’s egal – man freute sich einfach und ging beruhigt in die Länderspielpause.
Trotzdem hatte man auch hier wieder viel Angst vor dem nächsten Gegner. Der Hamburger SV startete schwach in die neue Saison, verpflichtete dann aber noch den „Messias“ der Hansestadt, nämlich Rafael van der Vaart. Die Ergebnistipps wurden aber munterer und euphorischer. Irgendwie spürten die Fans schon, dass sich da etwas entwickelt. Und siehe da – ähnliches Wetter wie gegen Bayer Leverkusen, diesmal volle Hütte – und perfekt ist der 3. Sieg in der noch so jungen Saison. Inui entwickelt sich langsam zum Publikumsliebling, Aigner vollendet sehenswert, selbst Occean trifft (leider sein einziger Treffer in dier Hinrunde) und Trapp hält überragend! Zum Schluss heißt es 3:2 gegen einen starken HSV, der dreimal in 1:1 Duellen an der neuen Nr. 1 der Adler scheitert.
Bevor es zu ausführlich wird: Nach den Partien gegen den 1. FC Nürnberg, Borussia Dortmund und den SC Freiburg grüßt man mit 16 Punkten von Rang 2 der Bundesligatabelle. So wirklich traut sich noch niemand einzuordnen, wo man steht. Aber eine Euphorie wie lange nicht mehr gekannt erfüllt die Fans.
Oktober: Die ersten Rückschläge
Was sich am 6. Spieltag gegen den SC Freiburg andeutete, nahm nun langsam seinen Lauf. Die Gegner stellten sich, vor allem auswärts, nun deutlich besser auf die Offensivkraft der Hessen ein. So verlor man, völlig unnötig, im ersten Oktoberwochenende mit 2:0 bei Borussia Mönchengladbach. Langsam entwickelte sich der wohl einzige Sündenbock der Eintrachtfans – Olivier Occean. Das Gegentor zum 0-1 verschuldete er durch einen unnötigen Ballverlust und dann traf er nicht ins leere Tor. Die Ungeduld der Fans wuchs. Daheim aber wurde es dann wieder gerichtet. Ersatzstürmer Matmour läutete den tollen 3:1 Sieg gegen Hannover 96 ein – nebenbei erzielte Alex Meier hierbei schon seinen fünften Saisontreffer. „Europacuuuup – im nächsten Jahr…!“ hallte es durchs weite Rund. Gelöste Stimmung auf der Tribüne und ein völlig verdienter Sieg gegen starke Niedersachsen – 19 Punkte nach 8 Spielen – schon jetzt wurde deutlich, dass mit dieser Mannschaft wohl mehr möglich sein könnte, als der Klassenerhalt.
Etwas Sorge bereiteten nun die Auswärtsspiele. Wie schon in Gladbach tat man sich auch in Stuttgart schwer und verlor mit 2:1. Allerdings wurde hier kurz vor Schluss ein regulärer Treffer weggepfiffen. Nichtsdestotrotz – der Motor schien nun etwas zu stottern und die Leichtigkeit des Spiels ging etwas dahin. Inui und Aigner nahmen sich erste Formschwankungen und schon jetzt wurde bemerkbar – wehe einer der Defensivstützen Zambrano, Schwegler oder Rode fällt aus… Auch wenn man noch immer tabellarisch gut dastand – die Angst ging nun doch wieder um…
November: Die Stimmung ist gedrückt
Und wurde beim 1:1 gegen Greuther Fürth weiter geschürt. Trotz des schnellsten Treffers in dieser Saison von Alex Meier langte es nicht für mehr gegen den Mitaufsteiger, der an diesem Tag eigentlich hätte gewinnen müssen – wäre da nicht Kevin Trapp gewesen. Der Keeper entwickelte sich immer mehr zum überragenden Mann und konnte auch die Woche danach in München, trotz 2:0 Niederlage, glänzen! Zweimal in Folge die Note 1 für den neuen Mann, der aus Kaiserslautern gekommen ist! Weil, trotz Niederlage, gelobt wurde, war der Frust noch immer nicht so groß. Der größte Ärger der Fans richtete sich gegen die Schwachstelle – die Sturmreihe! Occean, Matmour und Hoffer konnten zu dieser Phase nicht weiterhelfen! So mussten beim 4:2 Sieg gegen den FC Augsburg wie gewohnt die Mittelfeldspieler in die Bresche springen. Inui taute nun langsam wieder auf, Aigner war in fast jedem Spiel an einem Treffer in irgendeiner Form beteiligt (eine kleine Randnotiz: In allen Spielen, wo Aigner durch Ballverluste einen Treffer verursachte, traf er auch! Dies war gegen Leverkusen, Augsburg und Schalke der Fall!) und im offensiven Mittelfeld dominiert der Lange das Geschehen, sowohl als Ballverteiler, als auch als Torschütze. Als man dann auf Schalke 1:1 spielt geht man frohen Mutes in die englische Woche gegen den 1. FSV Mainz 05 und Fortuna Düsseldorf!
Allerdings wurden ausgerechnet in diesen beiden Partien den Hessen die Grenzen aufgezeigt. Seitdem Kickers Offenbach in der Versenkung verschwunden ist und nun auch noch Karlsruhe und Kaiserslautern durch Unterhäuser Deutschlands pendeln, bleiben „nur noch“ die „neuen“ Rivalen aus Mainz und Düsseldorf übrig. Das Ende der Geschichte ist schnell erzählt: 2 Spiele – 0 Punkte – 1:7 Tore! Der Adler-Express stockte mächtig und weiterhin galt – Ausfälle in der Defensive können nicht kompensiert werden. Kempf, der nebenbei noch in die Schule geht, zahlte Lehrgeld und Demidov bewies zum wiederholten Male, dass die erste Liga wohl zu schnell für ihn ist. Darüber hinaus fing sich Matmour gegen Schalke und dann direkt nach seiner Rückkehr gegen Düsseldorf zwei Gelb/Rote Karten ein, wobei vor allem deshalb die hohe Niederlage bei der Fortuna am Algerier festgemacht wird. Es kriselte in Frankfurt, der tolle zwischenzeitlich 2. Platz wurde abgegeben, man stand nun auf dem 5. Rang. Noch immer ein gutes Ergebnis, aber die Fans erwarteten zu diesem Zeitpunkt mehr. Im Rückblick kann dieser Monat als der wohl „schwächste“ des Jahres gelten… Welch Luxus!
Dezember: Zurück in die Spur und mit Volldampf in die Rückrunde!
Das Krisengerede war unüberhörbar und dann kam auch noch der SV Werder Bremen, der gerade mit seinem zu Marko „Astronautovic“ titulierten Star die Hoffenheimer mit 4:1 besiegt hatte. Wie soll das nun gut gehen? Es ging gut – dank den beiden Führungsfiguren Meier und Schwegler, die die jeweilige Führung erzielten. Als dann auch noch Occean auf Aigner ablegte und Inui zum Schluss Mielitz umkurvte, war das Glück der Adlerfans perfekt! Weihnachten schien mit dem 4:1 gerettet und die Partie in Wolfsburg galt als Bonbon. Viel Lob bekam dabei auch Heiko Butscher. Eben der, der im Sommer in Aue noch den großen Bock riss, gab der Abwehr der Hessen wieder Halt. Und spielte so, als wäre er nie weg gewesen! Und mit der wiedergewonnenen Selbstsicherheit wurde nun, wie auch schon in Hoffenheim, das erste Mal überhaupt beim VFL Wolfsburg gewonnen. Meier – wer sonst? – mit seinem 11. Treffer und Inui, nach Vorlage von Aigner, sorgten für fröhliche Hessen überall! 30 Punkte – Platz 4 – Europapokalträume wachsen überall heran und nun soll die Mannschaft im Winter noch mit Rückkehrer Marco Russ verstärkt werden – die Defensive schreit geradezu nach Neuverpflichtungen!
Unabhängig davon – Vielen Dank Eintracht Frankfurt für dieses tolle Jahr! Der Bericht zeigt es – Negatives gab es kaum! Wir wünschen hier noch einmal Martin Amedick alles Gute und eine baldige Rückkehr in den Profifußball und hoffen, dass unsere Adler alle Gesund und munter ins neue Jahr reinrutschen.
D-A-N-K-E!!!
Ein Kommentar
Die Stimmung ist gedrückt, na klar werden da Gedanken auf das Skibbe-Vorrundenjahr und Abstieg mit Daum geleitet, aber letztendlich ist es eine andere Mannschaft, zweitens haben wir einen anderen Trainer und drittens war das zwischenzeitliche Tief Verletzungen geschuldet und viertens werden wir uns jetzt in der winterpause noch äusserst effizient und geschickt verstärken ;-)
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