Der 40-jährige Japaner beendet nach der Saison seine Karriere. (Bild: IMAGO ActionPictures)

Makoto Hasebe hat sich den Status einer Eintracht-Legende durchaus verdient, doch auch im internationalen Fußball hinterlässt er seine Spuren. SGE4EVER.de blickt zurück auf eine beeindruckende Karriere: 

Erste Schritte in Japan

Hasebe begann seine professionelle Fußballkarriere in Japan bei den Urawa Red Diamonds, wo er sich schnell als talentierter Mittelfeldspieler etablierte und zahlreiche Titel gewann – darunter beispielsweise die AFC Champions League und mehrere Pokalsiege. Seine beeindruckenden Leistungen in Asien weckten das Interesse europäischer Clubs, weswegen er 2008 den Schritt nach Europa wagte. 

Europäische Erfahrungen und Erfolge 

Seine Reise in Europa begann 2008 beim VfL Wolfsburg, wo er in den folgenden fünf Jahren nicht nur fast 160 Spiele bestritt, sondern auch einen historischen Moment erlebte, als das Team die Deutsche Meisterschaft im Jahr 2009 gewann. 

Nach einer durchwachsenen Saison beim 1. FC Nürnberg, in der er durch eine schwerwiegende Knieverletzung fast die Hälfte der Saison verpasste, wechselte Hasebe 2014 an den Main, wo er seitdem zu einer festen Größe in der Mannschaft geworden ist.

Hasebe und die Eintracht

In Frankfurt fand der Japaner schnell sein Zuhause und etablierte sich als unverzichtbarer Bestandteil der Mannschaft – in seiner ersten Saison für die Eintracht verpasste er nur ein einziges Bundesligaspiel. Bei Hasebe’s Debüt für die Hessen spielten in der Offensive übrigens noch Haris Seferovic, Stefan Aigner und Takashi Inui, im Mittelfeld zog Martin Lanig mit Marc Stendera die Schnüre und in der Verteidigung standen Marco Russ oder Constant Djakpa – so lange ist das her.

Obwohl Heribert Bruchhagen damals noch zweifelte, ob Hasebe nicht etwa zu alt für die Frankfurter Eintracht sei, hat der nun 40-jährige Japaner mittlerweile alle Kritiker überzeugt. Durch alle bekannten Höhen und Tiefen führte Hasebe die Eintracht und wurde somit zu einem Symbol für Beständigkeit, Loyalität und Führungsqualität. 

In den ganz großen Momenten der jüngeren Vereinsgeschichte war Hasebe eine prominente Figur – ob beim Pokalerfolg gegen Bayern München 2018, bei dem er in der Startelf stand, oder beim Europa League Finale 2022, wo er nach seiner Einwechslung maßgeblich zum Sieg beitrug. Sein Engagement und seine Erfahrung boten über die Jahre einen unschätzbaren Wert für die SGE. Dass er lange als unersetzbar galt, bestätigen Aussagen der ehemaligen Eintracht-Coaches Adi Hütter und Oliver Glasner, die sich beide eingestehen mussten, dass es ohne Hasebe einfach nicht funktionierte. 

Doch auch als vermutlich ein Ersatz gefunden war und der japanische Routinier 2022 einige Spiele pausieren musste, bewies er seine Klasse bei seinem Comeback – und zwar auf ganz großer Bühne. In der Champions League auswärts in Marseille glänzte der Abwehrchef mit einer brillanten Leistung, die der Eintracht den ersten Sieg in der Königsklasse in der Vereinsgeschichte bescherte. 

Auch wenn er diese Saison bis jetzt nur auf wenige Pflichtspieleinsätze kam, ließ sich kein Einbruch in seiner Motivation bemerken. Für seinen unerlässlichen Arbeitsethos ist der Ausnahme-Profi nunmal bekannt. 

Einfluss außerhalb des Spielfeldes 

Doch auch neben dem Platz engagiert sich der Japaner, beispielsweise als wichtiger Botschafter zwischen Eintracht Frankfurt und seinem ehemaligen Club Urawa Red Diamonds. Die Eintracht Frankfurt Academy Japan, die in Zusammenarbeit mit dem Makoto Hasebe Sports Club geführt wird, ermöglicht jungen Talenten, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln und ebnet den Weg ins professionelle Geschäft. 

Ein Mensch, der seinesgleichen sucht

Auf einen vergleichbaren Fußballer wird man Jahre lang warten müssen, einen vergleichbaren Menschen wird es wahrscheinlich nie geben. Hasebe, der mit seiner Einzigartigkeit die Herzen der Eintracht Fans einnahm, beendet seine Karriere zum Ende dieser Saison. Obwohl er der Eintracht weiterhin als Botschafter erhalten bleiben wird, sind es wohl Anekdoten wie das Champions League-Spiel gegen Tottenham Hotspur, bei dem Hasebe dem theatralisch am Boden liegenden Richarlison die japanischen Leviten liest.

Sein Charme, seine Demut und sein unermüdliches Engagement haben nicht nur die Fans der Eintracht, sondern auch die internationale Fußballwelt inspiriert. Während sein Abschied eine Lücke hinterlässt, wird sein Wirken Generationen von Spielern und Fans gleichermaßen beeinflussen. Danke für alles, Hase.

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5 Kommentare

  1. Habt ihr die Pressekonferenz gerade gesehen…

    Ein Offenbarungseid sondersgleichen. Morgen gehe es nicht um ein schönes Spiel, sondern , dass man ein Tor mehr als der Gegner schießen würde. Und dass jetzt Leidenschaft und Einsatz zähle. Die Basics müssten jetzt im Focus stehen.

    Er würde auch ein 1:0 nach einem Standard mitnehmen…

    Ey… Jetzt auf einmal Laufbereitschaft und Ehrgeiz zu fordern – und auf nen Standard-Tor hoffen. Wahnsinn. Absoluter Wahnsinn. Nach 50 Spielen gibt es nur noch hoffen, dass man den Gegner niederfighed

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  2. Gude Morsche!
    @vex: ich möchte Deiner Interpretation da etwas widersprechen. Was er gesagt hat sind durchaus die richtigen Worte für das Spiel am Freitag. Er hat ganz klar geäußert, was zählt nämlich nur ein Sieg. Und ganz ehrlich, es ist wirklich egal wie. Was zählt ist der Wille, Einsatz und Sieg.
    #alle-an-einem-Strang
    #aufsetzt
    #alleSGEben
    Nur die SGE

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  3. @1: es gibt einen Beitrag zu deiner genannten Pressekonferenz. Schreib dort und lasse den Artikel für den großartigen Hasebe.
    Bin schon etwas fassungslos, wie man als Fan dieses Vereins bei einem Beitrag von Hasebes Vorzeigekarriere und -Ende gleich wieder über alles schimpfen muss, einfach respektlos gegenüber Hasebe.

    Habe Hasebes Pressekonferenz gestern noch angesehen. Auch ganz stark sich am Ende bei der Presse zu bedanken. Total geerdeter und weiser Mensch.
    Danke, dass du die Eintracht so lange begleitet hast. Kenne niemanden, der keinen Respekt vor dir empfindet.
    Wie du schon gesagt hast, die Saison ist noch nicht fertig, gib alles, und wenn es nur das Anspornen waschen deiner Mitspieler ist!

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  4. @3

    Ich war schneller als die Redaktion hier, vom daher kannst du dir dein pseudo-echauffieren sparen.

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  5. Schade das hier so wenige Kommentare zur großartigen Zeit von Hase bei unserer Eintracht kommen. Wir werden lange warten müssen um so einen feinen Menschen wieder in der Eintracht Familie zu haben. Mein Trikot jedenfalls hat die Nummer 20. Danke für alles Makoto…

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