PiazonIn wenigen Wochen wird ein Kapitel, welches so hoffnungsvoll geöffnet wurde, mit bitterer Miene wieder geschlossen. Lucas Piazon, vom FC Chelsea vor der Saison für ein Jahr ausgeliehen, wird zu seinem Verein nach England zurückwechseln. Die in ihn gesetzten Erwartungen konnte der 21jährige nur selten erfüllen. Dabei kam er mit einer ordentlichen Statistik aus der ersten holländischen Liga in die Bundesliga. Bei Vitesse Arnheim erzielte der Brasilianer 11 Treffer selbst und bereitete weitere 8 vor. Und in der Vorbereitung setzte er erste Akzente und traf in den Testspielen gegen Sampdoria Genua (2:4) und Inter Mailand (3:1). Die Hoffnungen, einen dicken Fisch an Land gezogen zu haben, erhielten sehr schnell einen Dämpfer. Piazon agierte in seinen ersten Partien für die Eintracht zwar durchaus engagiert, kam körperlich aber sehr schnell an seine Grenzen. Ohne Durchsetzungskraft und Linie im Spiel präsentierte sich der ehemalige U20 Nationalspieler seines Heimatlandes. Mit Ausnahme eines tollen Freistoßtores gegen den Hamburger SV, welches immerhin den 2:1 Sieg einbrachte, konnte Piazon in der Hinserie keine Akzente setzen und fand sich häufiger als gewünscht auf der Bank wieder.

In der Winterpause sollte die Uhr nocheinmal auf 0 gestellt und ein weiterer Versuch unternommen werden. Doch auch in der zweiten Saisonhälfte gelang dem Linksaußen herzlich wenig. Ein schöner Kopfballtreffer gegen den FC Schalke 04 (1:0 am 21. Spieltag) und eine ordentliche Partie gegen den Hamburger SV (2:1 am 23. Spieltag) waren zu wenig für eine Weiterbeschäftigung am Main. Im Februar noch äußerte Piazon zwar den Wunsch, noch länger in Frankfurt bleiben zu dürfen. Doch im April bestätigte Hübner, was sich schon längere Zeit andeutete – der Mittelfeldmann und die Hessen werden in der kommenden Spielzeit wieder getrennte Wege gehen. Beim heutigen Laktattest fiel er auch noch auf. Obwohl der Brasilianer erst in der dritten und letzten Gruppe, also rund anderthalb Stunden nach den Kollegen ran musste, hätte er, nach Informationen des Kickers, den Startschuss beinahe verschlafen. „Just in time„, wie es Athletiktrainer Christian Kolodziej formulierte, reihte sich Piazon sichtlich müde in die Achter-Gruppe ein. Die Leihgabe hat mit Eintracht Frankfurt anscheinend endgültig abgeschlossen. Und wird sein Glück nach Stationen in Spanien, Holland und Deutschland weiter woanders suchen müssen.

19.05.2015, Fussball, 1. BL, Laktattest Eintracht FrankfurtUnterdessen sickerten erste Informationen zu Probespieler Alfred Koroma Shams durch. „Er soll eine Woche bei uns bleiben„, informierte Co-Trainer Wolfgang Rolff. Die Tingeltour durch die hessischen Dörfer wird der 21jährige Stürmer, der in Sierra-Leone geboren wurde, nicht mitmachen. Shams gehört zum Aufgebot der amerikanischen U23 und wurde von Andreas Herzog nominiert. Auf Empfehlung des Ex-Bremers und Nationalcoach Jürgen Klinsmann kam das Probetraining für Shams bei den Hessen zustande. Ob er sich auf die tollen Fans der Eintracht in der kommenden Saison freuen darf, wird sich noch zeigen. Der Anhang jedenfalls hält der Mannschaft weiterhin die Treue. Für die Spielzeit 2015/16 wurden wieder 26.000 Dauerkarten verkauft, weshalb kein neuer Verkauf stattfinden wird. Die Kündigungsquote lag bei unter 1%, somit wurden nicht mal 260 Tickets zurückgegeben.

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6 Kommentare

  1. die meisten fanden diese ausleihe eine glanzleistung von BH dabei hat er nichts anderes gemacht als das was der manager von vitesse arnheim die saison zuvor gemacht hat ^^ der spieler piazon muss scheinbar noch andere sportarten beherrschen denn anders kann ich mir diesesn hohen marktwert nicht erklären…

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  2. Christopher

    Ich denke dein Fazit faellt etwas schlechter aus als es in Wirklichkeit ist.

    Vielleicht haengt ja bei der sportlichen Leitung eine gewisse bitternis oder Entaeuschung ueber Piazon nach , aber nicht bei mir.

    Auch wenn er mit der Eintracht abgeschlossen hat , ist es ein Akt der Hoeflichkeit in gebuehrend mit einem Blumenstrauss im letzten Heimspiel
    zu verabschieden.

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  3. hin und wieder hat man gesehen, dass er ein sehr guter Fußballer sein kann, speziell war sicher auch sein Siegtreffer in Hamburg.
    Es stellt sich aber auch immer wieder heraus, genau wie bei vielen Jungtalenten, dass zwischen Möglichkeiten und „Nutzen“ der Möglichkeiten ein großer Unterschied besteht.

    Ich erinnere mich noch immer an ein Interview von des Kaiser’s (Beckenbauer) Sohn, der als ehemaliger Jugendtrainer über Schweinsteiger sagte, da gab es „Bessere“ in der Jugend, aber er hat beharrlich und konsequent an sich gearbeitet wie kein anderer.
    LP konnte oder hat die Chance nicht genutzt, trotzdem Danke und eine ordentliche Verabschiedung.
    Unsere jungen Eintrachtsporne sollten jedoch daraus lernen, Nichts läuft allein mit Talent.

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  4. Ich war vor der Saison auch begeistert, dass es uns gelungen ist einen von Chelsea zu holen (auch wenn ich ihn nicht kannte). Die Bundesliga ist aber zu stark und zu ausgeglichen um sagen zu können, dass hier ruhig die Spieler aus der zweiten und dritten Reihe der Topclubs aus England und Spanien spielen können – vor allem wenn man in einem „Durchschnitts“-Team noch Akzente setzen will. Ein Hojberg reist bei Augsburg auch keine Bäume aus und ein Green von Bayern schafft es beim HSV nicht mal auf die Bank. Ottel, Lell, Contento usw. – von denen hörte man auch nichts mehr, sobald sie aus einer funktionierenden Mannschaft draußen waren. Bin gespannt wie sich Weiser und Gaudino jr. entwickeln.
    Ist schon lustig, wie die Marktwerte explodieren, nur weil man bei nem gewissen Verein ist auch wenn man da noch nichts geleistet hat. Weshalb Piazons Marktwert höher sein soll als der von Aigner, AMFG, Hasebe und vielen anderen gestandenen Spielern erschließt sich mir überhaupt nicht.

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  5. Nen Versuch war´s wert, technisch stark, dennoch mit wenig durschlagskraft. Was bleibt wird wenig sein von ihm, in einem Jahr erinnert sich keiner/wenige noch an Piazon, eigentlich Schade, aber so ist das !

    Forza SGE

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