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Sehen die Eintrachtfans Danny da Costa demnächst auch im Dress der Nationalelf jubeln? (Foto: imago/Eibner)

Danny da Costa: Schon einer für Löw?

Julian Draxler, Emre Can, Antonio Rüdiger und Nico Schulz – allesamt Namen, mit denen Danny da Costa bereits in deutschen U-Nationalmannschaften zusammengespielt hat und die ihres Zeichens den Weg zum Nationalspieler bereits bestritten haben. Der 25-jährige da Costa, der derzeit mit der Frankfurter Eintracht einen grandiosen Lauf hat, könnte bald auch erstmals für das A-Team ein Thema werden.

Konkurrenzloser Dauerbrenner

Über die Stationen Bayer Leverkusen und den FC Ingolstadt kam Danny Viera da Costa im Sommer 2017 an den Main. Ausgestattet mit einem Vierjahresvertrag war der Rechtsverteidiger bereit für den nächsten Schritt. Bereit, beim Bundesligisten sesshaft zu werden. Und sein Einstand hätte kaum unglücklicher verlaufen können. Bereits am 2. Spieltag im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg riss er sich in seinem zweiten Kurzeinsatz für die Frankfurter eine Sehne im Oberschenkel an und sollte den Weg erst im neuen Jahr wieder zurückfinden. Doch seit dem 7. Februar 2018, dem Pokalheimspiel gegen Mainz 05, ist er zum absoluten Dauerspieler mutiert. Einzig im Pokalhalbfinale auf Schalke stand er nicht in der Startelf der Hessen. Von den letzten 35 Pflichtspielen stand er folglich 34-mal in der Startelf. Für einen Feldspieler ein durchaus beeindruckender Wert, obgleich er keinem großen Konkurrenzdruck ausgeliefert ist, fehlt Timothy Chandler, sein Konkurrent auf der rechten Defensivseite, seit Saisonbeginn verletzt.

Galaabende in Europa – da Costa hat seine Offensivqualitäten entdeckt

Für den Rechtsfuß ist das allerdings kein Grund nachzulassen. Im Gegenteil. Die nicht vorhandene Konkurrenzsituation ließ da Costa in dieser Saison befreit aufspielen. 19 Spiele bestritt der Rheinländer mit 1677 Spielminuten, ohne die Auswechslung in Limassol wäre es jedes Spiel die volle Distanz gewesen. Dazu steuerte er im Heimspiel gegen Lazio Rom einen Doppelpack bei und bereitete wettbewerbsübergreifend vier weitere Treffer vor. Richtig schlechte Leistungen zeigte er bis dato nicht, vor allem auf europäischer Bühne glänzte er in regelmäßigen Abständen.

Nationalmannschaft als Traum – in der Gegenwart demütig und bescheiden

Spielpraxis in der Liga und auf europäischem Parkett, ein Außenverteidiger mit Offensivdrang und grundsoliden Leistungen. Dazu ein charakterstarker Teamplayer, der neben dem Platz durch realistische und gleichzeitig humorvolle Analysen glänzt und selbstkritisch daherkommt, dazu mit 25 Jahren im besten Fußballeralter ist. Danny da Costa bringt derzeit eigentlich alles mit, um sich in die Notizbücher von Joachim Löw zu schreiben. Für ihn selbst ist das allerdings noch kein Thema: „Klar, ist es für jeden Fußballer irgendwo ein Traum irgendwann für die Nationalmannschaft zu spielen. Ich glaube aber, ich kann das alles ganz realistisch einschätzen.” Er wisse sehr wohl, dass er derzeit in guter Form sei, bleibt in alldem aber demütig: „Ich habe schon ganz andere Phasen erlebt, wo man zwischen Tribüne und Bank gependelt ist oder verletzt zugeschaut hat, wo die anderen das getan haben, was man eigentlich gerne tut.” Er genieße den Moment mit seinem Team, den aktuellen Erfolg, aber Gedanken an die Nationalmannschaft? „Damit setze ich mich – ganz ehrlich – wirklich nicht auseinander. Jetzt bin ich in der Situation, in der ich mal körperlich richtig fit und mal nicht verletzt bin. Ich kann das tun, was mir am meisten Spaß macht, mit der Mannschaft auf den Platz gehen, Spiele gewinnen, Gas geben und alles weitere wird man dann sehen.”

Löw sucht einen wie da Costa

Klar ist aber, dass die deutsche Nationalmannschaft in Zeiten des Umbruches tatsächlich auf da Costas Position auf der Suche ist nach einem offensiven Rechtsverteidiger von internationalem Format ist. Zuletzt mussten sich dort Matthias Ginter und Thilo Kehrer beweisen, beides gelernte Innenverteidiger. Joshua Kimmich, seiner Zeit der Kronprinz Philipp Lahms, sieht sich im Nationalteam hingegen ohnehin langfristig in der Zentrale. Andere wie Leverkusens Mitchell Weiser oder Dortmunds Jeremy Toljan drängen sich derzeit schlichtweg nicht auf. Kann da Costa seine Form also bestätigen und auch im neuen Jahr, dann womöglich mit dem Konkurrenzdruck durch Timothy Chandler, weiter befreit aufspielen, wird Joachim Löw gar nicht drum herum kommen, ihn zu nominieren. Von der U17- U21-Nationalmannschaft war da Costa bereits fester Bestandteil der jeweiligen Teams, erzielte in 32 Auswahlspielen ein Tor und kickte mit diversen aktuellen Nationalspielern zusammen. Anschließend ging er dann nach sechs Bundesligaspielen für Bayer zunächst den Schritt zurück in die Zweite Liga zum FC Ingolstadt, wo er von 2012 bis 2016 94 Pflichtspiele absolvierte. Der Weg führte ihn dann zwar wieder zurück zu seinem Heimatklub nach Leverkusen, wo er sich aber, auch verletzungsbedingt, nicht durchsetzen konnte und den Weg ein Jahr später nach Frankfurt suchte und fand.

Hütter hält sich zurück – SGE4EVER.de-User nicht

Dort arbeitet er seit diesem Sommer mit Adi Hütter zusammen, der große Stücke auf seinen Rechtsverteidiger hält. „Dass es für jeden Fußballspieler das Höchste ist in seinem Land Nationalspieler zu sein ist das eine. Dass Danny Costa eine tolle Entwicklung macht, ist das andere”, ließ sich der Österreicher auf Nachfrage von SGE4EVER.de zu keinen Forderungen Richtung Löw hinreißen. Verständlicherweise, liege es ja auch nicht in seiner Entscheidungsgewalt.

Die User von SGE4EVER.de hingegen formulierten ihre Meinung etwas forscher. Für 70 Prozent (440 Teilnehmer) steht fest, dass da Costa sich eine Nominierung mehr als verdient hat. 20 Prozent würden gerne sehen, dass er sich noch weiter bewährt und nur 10 Prozent sind unentschlossen ob den Qualitäten des Defensivspielers für die deutsche Auswahl. Er selbst ist derzeit ohnehin entspannt. „Dieses Jahr ist ja sowieso nichts mehr. Also kein Grund, warum mich Joachim Löw anrufen sollte”, musste er die Frage ein wenig belächeln. Geht sein Weg allerdings so weiter, dürfte der Anruf früher oder später nur die logische Konsequenz sein. Verdient wäre es schon jetzt.

6 Kommentare

1. flonke 02. Dezember 18, 02:17 Uhr

Ich gönne es ihm von Herzen. Aber momentan braucht er jede Pause, die er kriegen kann. 2-3 Spiele mehr pro Runde kann er momentan kaum gebrauchen bei seinem Pensum.
Sobald Chandler wieder im Saft steht, gibt es da aber kein Problem mehr.

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Fallback Avatar 2. Hätzfelder 02. Dezember 18, 04:40 Uhr

Danny da Costa: Schon einer für Löw?
Wenn er will, und Löw ihn will warum nicht.

Aus meiner Sicht lieber nicht.
irgendwie habe ich mit "Der Mannschaft" gebrochen.
Warum soll ich Spieler anfeuern, die eine Saison lang versuchen uns die Bude vollzuhauen?
Die interessieren mich einen feuchten Kehricht.
Dazu kommt noch die Verletzungsgefahr.

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Fallback Avatar 3. Joe der Adler 02. Dezember 18, 09:52 Uhr

Es wäre für ihn und die Eintracht sicher schön . Wertdchätzung für seine Leistung und das , was in Frankfurt geleistet wird

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Fallback Avatar 4. 5erKette 02. Dezember 18, 10:53 Uhr

Leistungsmäßig hat er eine Nominierung auf alle Fälle verdient!
Das "Problem" für ihn ist dass er bei Eintracht Frankfurt spielt..insofern wir Löw ihn ignorieren.. schade, ist aber leider so.....

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Fallback Avatar 5. Joe der Adler 02. Dezember 18, 11:35 Uhr

Sorry, aber das kann ich nicht mehr hören . Wir haben halt selten einen Spieler , der auf seiner Position zu den besten gehört, außer Kevin. Und 5 unserer aktuell besten sind für Jogi nicht spielberechtigt. Selbst bei Danny ist eine Nominierung kein Muss

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Fallback Avatar 6. zizou 02. Dezember 18, 13:35 Uhr

Letzte Saison habe ich gesagt, dass er zu den besten BL-RVs gehören wird, wenn er seine Hereingaben verbessert.
Unter Adi und seinem Team ist das geschehen. Und nicht nur das. Er scheint noch schneller geworden zu sein, zudem zweikampfstärker, sein Stellungsspiel ist souveräner geworden und torgefährlich ist er inzwischen auch.
Ich sehe in der Liga vorläufig keinen stärkeren (Deutschen) mit der Bandbreite an Skills.

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