Can Uzun: Premierentreffer als Dosenöffner?

Eintracht Frankfurt und die „jungen Wilden“ – beim 7:2-Kantersieg gegen den VfL Bochum standen mit Nathaniel Brown, Nnamdi Collins und Jean-Mattéo Bahoya gleich drei Frankfurter Juwelen in der Startelf. Alle drei brillierten und trugen so maßgeblich zu diesem vor allem in der Höhe verdienten Sieg bei. Ein weiterer Youngster, der in der zweiten Hälfte eingewechselt wurde, bekam endlich seinen Moment, auf den alle und besonders er gewartet haben: Eine Minute nach seiner Einwechslung gelang es Can Uzun, nach herausragender Vorarbeit von Omar Marmoush sein Premierentor für seinen neuen Arbeitgeber zu erzielen und einen Nachweis für sein Potenzial zu liefern. Der berühmte Knoten ist damit geplatzt. Anhand seines gemeinsamen Jubels mit seinem Freund Nene Brown war Uzun anzumerken, dass nicht nur ihm ein großer Stein vom Herzen fiel. Es war zwar „nur“ der zwischenzeitlicher Treffer zum 6:2. Sein Tor dürfte nicht so sehr ins Gewicht fallen wie ein Last-Minute-Siegtor oder ein Treffer zum Ausgleich, aber für den türkischen Nationalspieler persönlich könnte sein Debüt-Tor ein Befreiungsschlag, ein Dosenöffner sein, um endgültig in der Mainmetropole anzukommen.

SGE-Verantwortliche loben Uzun

Nicht nur der Spieler selbst, auch sein Trainer Dino Toppmöller und Sportdirektor Timmo Hardung zeigten sich sehr erfreut und erleichtert über Uzuns ersten Torerfolg. Auf der Pressekonferenz nach dem Bochum-Spiel sagte Toppmöller: „Er hat jetzt heute seine Möglichkeit genutzt. Das freut mich total für ihn, dass er endlich seinen Teil in Assists oder Toren für unseren Erfolg dazu beitragen kann.“ Unter Druck müsse er sich nicht setzten, er sei in einem sehr guten Kollektiv gut aufgehoben. Trotzdem erwartet der Übungsleiter, dass sein Schützling weiter eine Schippe drauf legt: „Das war heute ein kleiner Schritt und es geht weiter.“ Ähnliche Worte verlor Sportdirektor Hardung im Sport1-Doppelpass über seinen Schützling: „Dieser Abschluss ist eine seiner Qualitäten. Ich glaube, viele gerade junge Stürmer werden fickerig, wenn sie nah zum Tor kommen und wenn sie merken, dass sie ihr Tor schießen können.“ Für den Youngster sei es was ganz Besonderes gewesen, da er sich in einer „Drucksituation“ befunden habe. Trotzdem habe er ruhig und bedacht abgeschlossen. „Es freut mich für ihn, weil es auch keine einfache Zeit war und er immer Gas gegeben hat. Am Ende zahlt es sich aus“, lobte Hardung.

Auch Linksverteidiger Brown, mit dem Uzun bereits in Nürnberg zusammen gespielt hatte, freute sich über den Premierentreffer seines guten Freundes: „Ich hab‘ mich auch riesig gefreut, dass Can endlich sein Tor gemacht hat. Ich hab‘ ihm noch vor dem Spiel gesagt: ‚Wenn du reinkommst, triffst du.‘ Jetzt ist es ein perfekter Tag“, sagte er nach dem Spiel.

Worte, die Uzun ein Lächeln ins Gesicht zaubern und gleichzeitig motivieren dürften.