Das E in Eintracht Frankfurt steht für Entwicklung. Junge Spieler, die sich den Hessen anschließen und ihnen eine Perspektive geboten wird. Es gibt auch die Spieler, die das nicht schaffen, aber im Prinzip ist es eine Frage der Zeit, bis der Spieler seine anvisierte Entwicklungsstufe im Dress der Adler erreicht. Einige Akteure brauchen kaum Eingewöhnungszeit und schlagen sofort ein, à la Hugo Larsson oder Ex-Adlerträger Willian Pacho, der mittlerweile seine Zelte bei Paris Saint-Germain aufgeschlagen hat. Oder andere Spieler, die erst nach gewisser Anlaufzeit Leistungsträger werden und nicht mehr aus der Stammelf wegzudenken sind. Beispiel gefälligst? Nathaniel Brown, der anfangs kein Faktor war, ja nicht mal für den Europa-League-Kader nominiert wurde und heute die linke Seite mit Bravour beackert. Ein Spieler, der auf dem Weg ist, zu dieser Rolle aufzusteigen, heißt Can Uzun. Schritt für Schritt beginnt der 19-jährige Offensivakteur, fleißig Scorerpunkte zu sammeln und damit zu einem wichtigen Faktor im Angriffsspiel seiner Mannschaft zu werden.
Mit Traumtor zum Matchwinner
Anfangs noch einen schweren Stand gehabt, schaffte Uzun im Jahresendspurt 2024 mit soliden Leistungen seine ersten Torbeteiligungen zu sammeln. Nach seinem ersten Tor beim 7:2-Kantersieg gegen den VfL Bochum folgten vor Beginn der Winterpause ein weiterer Treffer plus zwei Vorlagen. Diese aufsteigende Form konnte der Youngster fürs neue Jahr konservieren und im Spiel gegen Ferencvaros bestätigen. Uzun bekam die große Aufgabe, den Marmoush-Vertreter zu geben und zahlte das Vertrauen mit einem starken Auftritt zurück. Er war oft anspielbar, konnte entscheidende Impulse setzen und letztlich sich und seine gesamte Truppe mit einem Traumtor in den Winkel belohnen. Ein Tor, das der Deutsch-Türke mit der Balleroberung sogar selbst initiierte. Klarer Arbeitsnachweis, der zu Recht von Sportvorstand Markus Krösche nach der Partie bei „RTL“ lobend anerkannt wurde. „Can hat einen großen Schritt gemacht. Letztendlich hat er die Balleroberung selber ausgelöst und dann dementsprechend ein schönes Tor gemacht. Wir freuen uns über die Entwicklung.“ Auch der Matchwinner konnte sein Glück kaum fassen: „Das war ein sehr, sehr schönes Gefühl bei meinem Tor. War auch ein guter Treffer. Ich bin froh, dass ich dem Team helfen konnte! Ich wollte heute zeigen, was ich drauf habe und das ist mir mit dem Tor gut gelungen. Ich hatte auch davon abgesehen noch ein paar gute Aktionen. Ich freue mich über meine Leistung und über die Leistung des Teams.“
Fießer lobt Uzuns Mentalität
Bemerkenswert und ein großer Pluspunkt war vor allem die Arbeit nach hinten, denn da hatte das junge Talent noch anfangs Defizite und wurde dafür teilweise kritisiert. Auch an dieser Stellschraube hat der Neuzugang aus Nürnberg offenbar gedreht und scheint endgültig in Frankfurt angekommen zu sein. Co-Trainer Jan Fießer, der am vergangenen Donnerstag den gesperrten Dino Toppmöller vertrat, zeigte sich auf der Pressekonferenz zufrieden mit der Performance seines Schützlings. „Er hat seinen Mindset in vielen Dingen geändert, das schaffen nicht viele. Der Junge ist mental extrem stark und das Meiste hat er selbst gemacht“, schwärmte Fießer.
Wenn Uzun an diese aufsteigende Form anknüpft und fleißig weitermacht, ist er bald der nächste junge Spieler, den die Eintracht erfolgreich entwickelt und seinen Marktwert in die Höhe treibt. Mit gerade mal neunzehn Jahren befindet er sich ganz am Anfang seiner Entwicklung und ist mit seiner Einstellung sicherlich ein Kandidat für regelmäßige Startelfeinsätze. Das Rüstzeug dafür bringt er mit.
Keine Kommentare
Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.