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Im neuen Jahr will Can Uzun durchstarten. Foto: Imago / Jan Huebner

Can Uzun: „Bin endlich angekommen“

Die Causa Omar Marmoush und der wohl bevorstehende Wechsel zu Manchester City gewann in den letzten Tagen medial die Oberhand und hinderte die Frankfurter Eintracht daran, endlich eine ruhige Transferperiode hinter sich zu lassen. Dass die Bundesliga aus ihrem kurzen Winterschlaf erwacht und die SGE mit dem FC St. Pauli am kommenden Samstag eine schwere und zugleich attraktive Aufgabe vor der Brust hat, geriet gefühlt etwas in den Hintergrund. In der neuesten Ausgabe des Formats der Hessen „Im Herzen von Europa“ wurde der Fokus auf das kommende Duell mit dem Aufsteiger gelegt. Ein Spieler, der einen ähnlichen Durchbruch bei den Adlern schaffen möchte wie Marmoush, ist Can Uzun. Im Interview mit Moderator Lars Weingärtner blickte der Youngster auf das zurückliegende Halbjahr zurück und analysierte Gegner St. Pauli.

Offensivtrickser hat „Bock auf Fußball“

Volles Programm im Monat Januar, das auf die Frankfurter Überflieger wartet. Auch im neuen Jahr geht es weiter Schlag auf Schlag. Nach Pauli steht bereits ein Heimspiel in einer Englischen Woche gegen den SC Freiburg an, ehe drei Tage später die Hessen und der BVB die Rückrunde eröffnen. Uzuns Vorfreude stand in seinem Gesicht geschrieben. „Ich würde sagen, dass es cooler für einen Spieler ist, weil jeder Spieler will Spiele haben“, begründete der 19-Jährige. Die kurze Winterpause hat der Deutsch-Türke gut genutzt, um den Akku neu aufzuladen und die Zeit mit seiner Familie zu verbringen. „Ich hab wieder Bock auf Fußball. Deswegen freue ich mich, dass es wieder losgeht“, zeigte sich Uzun bereit. Der zentrale Offensivspieler ist motiviert und das aus gutem Grund: Hatte er zunächst einen schweren Stand bei den Hessen, scheint er nun in der Mainmetropole gut angekommen zu sein. An seinen guten Flow kurz vor dem Jahreswechsel möchte das junge Talent auch im neuen Jahr anknüpfen. „Die letzten Wochen waren sehr gut. Ich habe endlich meine Scorer bekommen und ich hoffe, dass es so weitergeht“, so Uzun.

„Traue Brown das Mittelfeld zu“

Der Neuzugang aus Nürnberg kann mittlerweile lächeln, was anfangs zunächst zu Beginn der Saison nicht der Fall war. Uzun hatte es schwer und musste lange Geduld beweisen. Nicht einfach für ihn, wie er tief blicken ließ: „Ich kenne das Gefühl nicht, hinten dran zu sein und die Chance nicht zu kriegen oder nicht im Rampenlicht zu stehen, wie es davor der Fall war.“ Aber die Causa Uzun ist das Paradebeispiel, dass sich Geduld immer auszahlt. „Ich denke, ich bin jetzt endlich in Frankfurt angekommen und kann jetzt endlich meine Leistungen nochmal zeigen“, blickte der Rechtsfuß auf die kommenden Wochen. Dank des guten Laufs kurz vor der Winterpause stehen nach 14 Spielen immerhin stolze zwei Tore und zwei Vorlagen für den gebürtigen Regensburger zu Buche. Eine Ausbeute, mit der Uzun leben kann. „Wenn man die gespielten Minuten sieht, dann ist es ganz okay.“ Vielmehr ärgert sich der Shootingstar über seine mangelnde Ausbeute an Einsätzen: „Mit den gespielten Minuten kann ich insgesamt nicht zufrieden sein. Mein Anspruch war es, mehr zu spielen, aber jetzt bin ich wie gesagt angekommen und jetzt will ich weitermachen.“ In einer ähnlich schwierigen Situation befand sich auch sein guter Kumpel Nene Brown, die im Doppelpack aus Nürnberg nach Frankfurt wechselten. Über die Entwicklung seines Kompagnons fand Uzun lobende Worte: „Für ihn war es genau so schwer oder wahrscheinlich sogar anfangs noch schwerer als für mich, er war ja nicht mal im Europa-League-Kader. Aber Nene hat es super gemacht und deswegen freue ich mich sehr für ihn. Es ist super, dass es bei uns beiden so gut läuft.“ Eines Tages sogar als Mittelfeldspieler zu agieren, traut Uzun seinem Freund zu: „In der Jugend hat er sogar im Mittelfeld agiert. Ich denke, er könnte das spielen.“

Keine guten Erinnerungen an den Gegner

Zwischen Uzun und dem kommenden Gegner FC St. Pauli besteht eine große Gemeinsamkeit. Beide spielten in der letzten Saison noch in der zweiten Liga, ehe sie den Sprung ins deutsche Oberhaus schafften. Die Hamburger als Zweitligameister und Uzun mit dem Wechsel zur Eintracht. Er dürfte also den Gegner am besten kennen, an die letzten beiden Begegnungen mit seinem Ex-Verein Nürnberg erinnert sich Uzun allerdings ungern zurück. Mit einem 1:5 im Hinspiel und einem 0:2 im Rückspiel mussten er und seine Nürnberger sich zweimal geschlagen geben. „Im Hinspiel auswärts wurde ich eigewechselt. Das war eine Katastrophe. Das hat gar keinen Spaß gemacht“, schmunzelte der Offensivspieler. Uzun weiß also, auf was sich seine Mitspieler einstellen müssen. „Ich denke, es wird kein einfaches Spiel. Ich finde das Stadion sehr schön. Geile Atmosphäre. Sie kassieren nicht viele Treffer. Den Weg ins Tor zu finden, wird nicht einfach sein“ zollte er dem Gegner Respekt und ist optimistisch: „Aber wenn wir das hinkriegen, werden wir das Spiel für uns entscheiden.“ An der Einstellung soll es jedenfalls nicht scheitern. „Ich fühle mich super. Ich habe Bock, zu spielen“, beteuerte Uzun.

Theate vor Wiedersehen mit Blessin: „Wichtige Person für mich“

Er dürfte mit Sicherheit auch große Lust empfinden, erneut auf die SGE zu treffen und ihr ein zweites Mal wehzutun. Die Rede ist von Alexander Blessin, der aktuelle Trainer des FC St. Pauli. Im vergangenen Jahr stand Blessin noch an der Seitenlinie von Union Saint-Gilloise, die unter seiner Regie die Adler überraschend in der Zwischenrunde der Conference League rauskegelten. Der 51-jährige Übungsleiter hat damit seine zweite Amtszeit in Belgien hinter sich, denn der gebürtige Stuttgarter trainierte von 2020 bis 2022 KV Oostende. Genau zu der Zeit stand auch Adlerträger Arthur Theate beim belgischen Klub unter Vertrag und spielte ein Jahr lang unter Blessin. Der Belgier weiß, wem er seine große Karriere zu verdanken hat. „Alexander Blessin ist für mich eine ganz wichtige Person. Unsere Familien haben einen sehr engen Kontakt. Ich habe ihn auch sehr oft am Telefon“, erzählte Theate im vereinseigenen Interview, der nicht vergisst, was sein ehemaliger Coach alles für ihn gemacht hat: „Er hat meine Karriere maßgeblich beeinflusst. Er hat mir unheimlich geholfen und mich hochgebracht. Ich danke ihm“, so der Linksverteidiger, der eine freundliche Kampfansage an seinen damaligen Fußballlehrer sendete: „Aber am Samstag werde ich ihn besiegen.“ Dann kann Theate genau das, was ihm Blessin beigebracht hat, am Samstag ausgerechnet gegen das Team seines Ex-Trainers anwenden. Es wäre aus hessischer Sicht wünschenswert, wenn die kleine „Revanche“ für das Conference-League-Aus gelingt und gegen die Kiezkicker wieder ein Dreier eingefahren wird. Schließlich wartet die Elf von Dino Toppmöller seit fünf Pflichtspielen auf ein Erfolgserlebnis.

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Ein Kommentar

Fallback Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 100 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 1. rob 11. Januar 25, 08:23 Uhr

Hier steht "und hinderte die Frankfurter Eintracht daran, endlich eine ruhige Transferperiode hinter sich zu lassen", das ist in der Vergangenheitsform. Aber wir sind nicht mal bei der Hälfte des Transferfensters. Und eigentlich gibt es neben leichten Gerüchten um Ebimbe nur Marmoush, um den es etwas wild ist. Wenn es nur bei Marmoush bleibt und ggf. noch jemand kommt, würde ich die Transferperiode immer noch al ruhig einstufen. Also bis jetzt finde ich sie vergleichsweise ruhig.

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