Schlecht beim Kopfball? Gegen Köln beweist Alex Meier das Gegenteil.
Schlecht beim Kopfball? Gegen Köln beweist Alex Meier das Gegenteil.

Man muss schon lange Zeit zurückblicken, um eine Partie in der 1. Bundesliga zu finden, in der Eintracht Frankfurt sechs Tore erzielte. Am 22. Oktober 2005, also vor fast genau 10 Jahren, gewannen die Hessen mit 6:3. Der Kontrahent? Wie es die Geschichte so möchte sein Lieblingsgegner, der 1. FC Köln. Hauptprotagonist? Dreimal darf geraten werden. „Drei Vorbereitungen und ein Tor. Alex Meier war an vier Treffern direkt beteiligt, ließ dabei noch gute Chancen ab„, bewertete der Kicker den Spieler des Spiels und Mann des 10. Spieltags. Man darf gespannt sein, welchen Text sich das Sportmagazin für den Montag einfallen lassen wird.

Es dauerte vier Minuten, bis die Nummer 14 das erste Mal den Ball im Netz zappeln ließ. Alle Bedenken, ob der Frankfurter Fußballgott, der die 90 Minuten über frenetisch gefeiert wurde, sofort wieder weiterhelfen könnte nach fünfmonatiger Verletzungspause waren verschwunden. Man kann schon jetzt sagen – ja, er kann es! Das Spiel der Frankfurter Eintracht bekommt mit dem 32jährigen „Tor-Zopf“ eine andere, ganz besondere Note. „Ich habe einfach probiert, gut zu spielen, mich reinzufuchsen„, sagte Meier nach Abpfiff dieser spektakulären 90 Minuten. Raus kam der erste Dreierpack eines Adlers in der Bundesliga seit Martin Fenin im Januar 2008.

78 Treffer in 230 Erstligapartien sind eine beeindruckende Bilanz. Zählt man alle seine Treffer zusammen kommt der Offensivmann inzwischen auf die Zahl von 122 und ist damit in der vereinsinternen Liste auf Rang 3. Bernd Nickel hatte 147 – eine Marke, die noch geknackt werden könnte. Ob selbst Bernd Hölzenbein, insgesamt 184mal erfolgreich, sogar noch zittern muss? Meier lädt zum träumen ein! Im Zusammenspiel mit Luc Castaignos und Haris Seferovic zeigte der Mann sofort, dass er mit seinen Qualitäten unersetzlich ist. „So bitter es für uns ist – es ist schon schön, dass der Meier wieder da ist„, erkannte sogar Köln-Coach Peter Stöger an. Ein Mittel hat der Österreicher gegen den „Langen“, der jetzt in den letzten drei Partien gegen die Domstädter 7 der insgesamt 11 Eintrachttore erzielt hat, noch nicht gefunden.

 Meier selbst mahnt zur Gelassenheit – und lobt im Kicker lieber die Teamkollegen: „Die Tore waren super vorbereitet. Ich musste nur den Fuß oder den Kopf hinhalten. 70 bis 80 Prozent der Arbeit haben die Vorbereiter erledigt.“ Ferner dürfe man nicht übersehen, dass die zweite Halbzeit auch nicht so gut gewesen sei. Phasenweise wackelten die Adler und ließen dabei die letzte Konsequenz vermissen. Hierbei aber handelt es sich wohl eher um das gewohnte Understatement der Frankfurter Kult- und Identifikationsfigur, die sich selbstkritisch als schlechten Kopfballspieler beschreibt – die Mannschaft aus der Domstadt wird sich ob dieser Aussage und insgesamt vierer Kopfballgegentreffer in den letzten drei Partien wohl etwas wundern. Es ist wahrscheinlich dieses Gesamtpaket, dass dafür sorgt, dass heute über jemanden, den vor vier Jahren der größte Teil des Anhangs am liebsten mit dem Schubkarren aus Frankfurt weggefahren hätte, ein eigenes Lied gesungen wird. Der bescheidene Mann aus Buchholz, den man inzwischen fast schon als waschechten Hessen wahrnimmt, hat es geschafft, dass sein Name irgendwann mit Körbel, Hölzenbein oder Nikolov in einem Atemzug genannt wird.

Nächste Woche nun steht das Duell gegen seinen Ex-Club, den Hamburger SV, an. Nur in Begegnungen mit Köln (10mal) und Eintracht Braunschweig (8mal) hat der Angreifer in seiner Karriere häufiger getroffen. Auch in der vergangenen Saison war es sein Doppelpack, der die Begegnung gegen die Hanseaten entschied (23. Spieltag/2:1). Insgesamt traf der Torschützenkönige der Vorsaison bereits siebenmal. Ob er auch kommenden Samstag dafür sorgt, dass die Fans der Hessen – und natürlich auch Trainer Armin Veh – weiterträumen dürfen? Alex Meier – der Mann lädt zum Träumen ein!

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10 Kommentare

  1. Bitte nicht schon wieder abheben und von der EL träumen. Wir haben jetzt 7 Punkte gegen den Abstieg und das ist super. Nun kommt der HSV, der sich auch wieder gefangen hat. Einfach wird hier gar nichts.

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  2. @thealpi!: Keiner hebt ab, aber es gibt eben welche, die nicht 7 Punkte gegen den Abstieg sehen. Warum soll man sich denn immer so klein reden? Wir haben – wenn man es ganz nüchtern betrachtet – die Punktzahl gesammelt, die wir auch kalkuliert hatten. Wenn man realistisch rangeht hat man gesagt – 2 Heimsiege und 1 Auswärtspunkt. Aber wie wir vor allem in den letzten drei Halbzeiten gespielt haben, macht Mut, dass die Euphorie in der Vorbereitung nicht nur vorgegaukelt war. Und jeder weiß, dass es auch wieder Tage geben wird, wo wir nicht diesen grandiosen Fußball spielen werden.

    Aber wenn man sich die Spiele mal anschaut, wie andere kicken, dann muss ich sagen, dass wir eines der wenigen sind, die so etwas wie eine Systemidee haben. Schon in der 2. Halbzeit gegen Stuttgart waren viele gute Ansätze erkennbar, gegen Köln ging es noch eine Stufe nach vorne. Mit Stefan Reinartz haben wir hier einen Topmann eingekauft – wahnsinn, wie wichtig der jetzt schon für unser Spiel geworden ist. Das ist schon sehr gefestigt, was wir da haben – daher ich sehe keine 7 Punkte gegen den Abstieg sondern 7 Punkte für eine gute Spielzeit von uns!

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  3. Sehe ich ganauso wie Christopher….das war und ist schon ein großer Schritt in die richtige Richtung und gibt dem Team großes Selbstvertrauen für die kommenden Spiele…abheben wird da keiner!!
    4 Punkte aus den beiden nächsten Spiele sind drin.
    Und neben der gesamten guten Mannschaftsleistung, top Sturm und unserem Fußballgott fande ich Igi, wie schon in der 2. Halbzeit in Stuttgart, gegen Köln auch wieder wirklich gut und solide….

    Forza SGE

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  4. Unser Saisonziel kann nur der schnelle Klassenerhalt sein. Alles andere wäre Träumerei. Wenn wir sicher durch sind, können wir gerne neue Ziele stecken diese Saison. Vorher nicht !

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  5. Na gut das Saisonziel haben sozusagen ja alle Vereine ;-). Ich möchte das anders benennen – mit dem Kaderpotential das wir haben MUSS das Saisonziel sein, mindestens die Vorjahresplatzierung zu erreichen. Sorgen um den Klassenerhalt werden wir uns auch in diesem Jahr nicht machen müssen. Wir sind eine heimstarke Mannschaft, die mit einer ordentlichen Offensivwucht ausgestattet ist und jetzt wieder einen Trainer hat, der für eine sicherere Defensivarbeit sorgt. Wir haben wieder Plan und Konzept in unserem Spiel, welches nicht mehr nur davon lebt, dass die Bälle hoch und weit nach vorne segeln und dann hoffentlich irgendwie von Haris oder Meier im Netz untergebracht werden. Selbst ein Stefan Aigner, ohne den wir letzte Saison nur schwer atmen konnten, kann jetzt mal 90 Minuten auf der Bank bleiben, ohne das Offensivwucht fehlt – nein, alpi – ich verstehe, dass du mahnen möchtest und nicht willst, dass man abhebt. Aber ich sehe bei uns zu viel Qualität um sagen zu können, wir wollen einfach nur schnell die Klasse halten. Ein einstelliger Tabellenplatz muss das Ziel sein!

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  6. Euphorie behalten aber soll nicht zu Kopf steigen. Einfach konzentriert weiter auf dem Platz gute Leistungen abrufen und dann ist auch internationale Platzierung möglich. Aber es werden auch schlechte Wochen kommen aber das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Offensiv sind wir sehr stark aufgestellt nur hinten klappt immer noch nicht alles aber wenn das unter Kontrolle gebracht ist dann wird es eine gute Saison!!!

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  7. Nach den ersten 8 Spielen haben wir einen guten Überblick , wo wir stehen. Aber ich sehe uns unter den ersten 8-10. Wenn es sehr gut läfut auch gerne 6-7. Aber mal schauen. HSV, Hertha , Ingolstadt und Hannover sind schlagbar. Schalke und Gladbach ( die werden sich fangen) eher nicht. Wenn wir von den nächsten 6 Spielen 2-3 gewinnen und ein Unentschieden dabei ist, feier ich das. Ist aus meiner Sicht auch nicht unrealistisch. Und ja, wir können auch alle Spiele verlieren. Aber mal ehrlich, der Eindruck ( von uns und ach den nächsten sechs Gegnern ) ist ein anderer.

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  8. Erstmal was ein Einstand nach der Verletzung! Grundsätzlich bin ich eher der Optimist aber 3 Dinger…. unglaublich…

    Aber viel viel wichtiger finde ich das wir eine Offensive Power da vorne drinne haben wie Zuletzt mitte der 90iger. Da war ich noch sehr jung kann also sein das ich jetzt auch ein Jahr gar nicht mehr aufm Schirm hab aber trotzdem ist das Klasse da vorne! Seferovic ist für mich ein kompletter Angreifer, er ist schnell, technisch stark, hammer Abschluss und kann richtig gut Flanken! Castaignos gefällt mir bis jetzt Klasse er ist auch pfeil schnell und vorallem extrem Torgefährlich sobald er den Gegnerischen 16ner erreicht. Über Meier fang ich jetzt mal nicht an das wäre zu viel XD.

    Worauf ich hinaus will ist, dass man einen oder auch mal zwei solche Spieler ausschalten kann aber bei drei davon wird das für jede Defensive eine äußerst schwere Aufgabe. Aber das aller wichtigste ist das wir in unserer Aufstellung lange nicht mehr so flexibel waren für mich war das auch mehr ein 4-3-3 als ein 4-4-2 mit Raute. Jedenfalls freue ich mich schon auf die nächsten Spiele bis jetzt (außer Augsburg) hats immer spaß gemacht die jungs Spielen zu sehen.

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