Bei seinem letzten Einsatz erzielt Alex Meier nach Einwechslung das 3:0 und lässt das Waldstadion noch mal beben. (Foto: Heiko Rhode)

Heutzutage gibt es kaum noch Spieler, die länger als zwei, drei Jahre bei einem Club
bleiben. Wenn man nicht gerade Bayern München heißt, muss man damit rechnen, dass die besten Spieler von größeren Clubs mit Aussicht auf regelmäßigen internationalen Fußball oder einer beachtlichen Gehaltserhöhung weggelockt werden. Bei der Eintracht konnte man das Phänomen in den letzten Jahren bei André Silva oder bei der „Büffelherde“, bestehend aus Sébastien Haller, Luka Jovic und Ante Rebic, beobachten. Einer, der der Eintracht um einiges länger treu blieb, sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten, war Alexander Meier. Besser bekannt als „Fußballgott“ – und das auch zurecht: In 379 Pflichtspieleinsätzen erzielte er 137 Tore und bereitete 55 Weitere vor.
Im Jahre 2004 kam er per Leihe vom HSV in den Stadtwald und verhalf der Eintracht mit
neun Toren zum Wiederaufstieg. Daraufhin verpflichtete die Eintracht den Stürmer fest und
was folgte, waren emotionale Jahre. Nach 15 Jahren war für Meier Schluss bei der Eintracht. Als Legende verließ er die Diva und ging über Umwege nach Australien. Im Gepäck hatte er einen Pokalsieg sowie zwei weiteren Finalteilnahmen, Auszeichnungen als Torschützenkönig der 1. und der 2. Bundesliga sowie zwei Europapokal-Teilnahmen.
Im Interview mit dem „Kicker“ lässt die Eintracht-Legende seine Karriere Revue passieren.
Das schönste Tor seiner Karriere beschreibt er wie folgt: „Beim Heimsieg gegen Düsseldorf
in der Saison 2012/13 schlenzte ich den Ball vom linken Strafraumeck oben rechts in den
Winkel zum 3:1-Endstand.“

Schon Schiller wusste: „Früh übt sich, was ein Meister werden will“
Sein Vorbild war Ronaldo – die ersten Trikots waren allerdings von Ciriaco Sforza und
Krassimir Balakov. Schon als Kind war Meier torgefährlich: „Das Toreschießen war immer
das Schönste! Mit meinem Vater habe ich schon als Zehnjähriger zusätzlich zum Training im Verein bestimmt 500- bis 600-mal pro Woche mit der Innenseite aufs Tor geschossen.“ Das erklärt die für Alex Meier typische Schusstechnik. Den Spannschuss bezeichnet er hingegen als seine größte Schwäche. Dafür konnte er aber „mit der Innenseite genauso hart schießen.“

Das harte Training zahlte sich aus: 2015 gewinnt er mit 19 Treffern die Torjägerkanone der
Bundesliga. Und das obwohl er aufgrund von Knieproblemen nur 26 Spiele absolvierte.
Zu den besten Mitspielern bei der Eintracht zählt er Pirmin Schwegler, Chris, Kevin-Prince
Boateng, Rebic und Jovic. Bei den Gegnern, hat er sich vor allem bei einem die
Zähne ausgebissen: „Ich fand es immer schlimm, gegen Martin Demichelis zu spielen. Der
war immer hart – aber fair. Ein überragender Spieler. Aber das hat öfter mal wehgetan.“
Neben Demichelis zählt er die Ex-Schalker Bordon und Krstajic, als auch Jerome Boateng,
zu den stärksten Gegenspielern. Im Tor gibt es für den ehemaligen SGE-Kapitän nur eine
Wahl: „Manuel Neuer. Ich bin froh, dass ich einmal ein Tor gegen ihn schießen konnte, als er noch bei Schalke spielte.“ Heute ist Alex Meier als Markenbotschafter der Eintracht tätig und gehört zum Nachwuchs-Trainerstab. Auf dem Platz findet man ihn heute höchstens beim Training seines Heimatklubs Buchholz 08 oder in Charly Körbels Traditionsmannschaft. Die Liebe der Eintracht-Fans wird ihm auf ewig sicher sein, denn die Zeilen „Er trifft mit dem Fuß, er trifft mit dem Kopf, er trifft, wie er will – sogar mit dem Zopf. Alex Meier, Fußballgott!“, werden nicht so einfach aus den Köpfen verschwinden.

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7 Kommentare

  1. AM14FG eine Eintracht Legende und toller Mensch! Ich habe ihn immer gern spielen gesehen, er ist einfach was ganz besonderes 🙂

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  2. Also bei dem ganzen Durschnitt den wir auf der rechten Seite so rumlaufen haben müssten wir mal so ein richtiges Mega-Talent oder absoluten Leistungsträger holen, natürlich richtig schwierig aber es wäre trotzdem mal so richtig gut…….
    Wir holen viele Spieler ablösefrei für die Zukunft und dann bekommen wir hohe Einnahmen und holen noch Kracher dazu???
    Mal abwarten wie wir den großen Umbruch wegstecken werden……

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  3. Das mit dem Kracher für rechts versuchen Verdammt viele Vereine in Europa. Gar nicht so einfach.

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