Adi Hütter liebt den Vollgasfußball.

Seit Beginn dieser Saison hat Adi Hütter in Frankfurt das Zepter in der Hand. Dabei kannte den Nachfolger von Niko Kovac in der Bundesliga kaum jemand, nur absoluten Fußballexperten war der Name schon ein Begriff, bevor er zum ersten Mal durch den Frankfurter Blätterwald geisterte. In der „Bild“ äußerte sich der Österreicher nun zur bisherigen Saison, seiner Trainerkarriere und der Art und Weise, wie er Fußball spielen lassen will.

Dabei nahm der 48-Jährige auch zu den vielen Spekulationen um ihn Stellung und dazu, dass er von vielen als Rauswurf-Kandidat Nummer 1 gemacht wurde. Dies sei selbstverständlich nie sein Ziel gewesen und er sei froh, dass er in dieser Liste nicht mehr ganz oben auftauche: „Ich denke, dass ich in dieser Tabelle durch die Leistungen der vergangenen Wochen weiter nach unten gerutscht bin. Aber solche Dinge gehören dazu, wenn man im Fußball tätig ist.“

Glatze für die Champions League?
Nach dem eher schwachen Start mit nur vier Punkten aus fünf Spielen hat die SGE in den letzten Wochen das Feld von hinten aufgerollt und oft mehr als begeisternde Auftritte gezigt. Der Lohn: Platz vier und eine Euphorie, wie sie es in Frankfurt schon lange nicht mehr gab. Für Hütter aber nur eine Momentaufnahme: „Ein Wunder wäre sicherlich, wenn wir dort, wo wir jetzt stehen, auch am Saisonende platziert wären.“ Dabei sei es ihm auch nicht wichtig, welche Mannschaften vor oder hinter den Hessen stehen: „Um das geht es mir nicht. Wir schauen nicht auf die anderen Mannschaften.“ Falls es die SGE am Saisonende tatsächlich in die aktuellen Regionen der Tabelle schaffen sollte, wäre sogar eine Wiederholung einer in der Schweiz fast schon legendären Aktion denkbar: Nach dem Meistertitel mit den Young Boys Bern ließ sich Hütter eine Glatze rasieren. In Frankfurt könne er sich eine ähnliche Aktion auch vorstellen: „Ich würde es gerne noch mal machen. Eines ist klar: Um eine Glatze zu schneiden, muss etwas Großartiges passieren – dann würde ich es sofort wieder machen.“

Pressing und viel Mut als Spielidee
Sich selbst charakterisiert Hütter mit den drei Adjektiven „Ehrgeizig! Verantwortungsvoll! Klarer Plan!“ – und genau so läuft derzeit auch die SGE auf. Man hat das Gefühl jeder Spieler brennt bis unter die Haarspitzen und jeder Akteur weiß genau, was er machen muss und soll. Vor allem nach Ballverlusten kommt die Mannschaft direkt ins Gegenpressing und lässt dem Gegner so kaum Zeit, das eigene Spiel aufzubauen. Laut Hütter ist dies genau so gewollt: “ Meine Idee ist: Wenn du gleich am Anfang sechs, sieben Meter sprintest, um dem Gegner wieder den Ball abzuluchsen, brauchst du kurze Zeit später nicht 80 Meter nach hinten laufen, weil der Gegner den Ball in Ruhe nach vorne trägt. Außerdem ist der Weg meistens kürzer zum gegnerischen Tor…“

Dass diese Spielweise auch risikoreich sein kann, ist sich Hütter bewusst. Dieses Risiko sei aber eingeplant: „Ich liebe Mut zum Risiko. Ich habe Respekt vor allem, aber keine Angst.“
Und dass dieser Mut auch zum Erfolg führen kann, zeigt die Mannschaft der Hessen in den letzten Wochen. Vor allem die Offensivabteilung um die Angreifer Ante Rebic, Luka Jovic und Sebastien Haller harmoniert prächtig und verbreitet so in den gegnerischen Strafräumen Angst und Schrecken. „Die Art und Weise, wie wir spielen, ist auch mutig. Und Mut zum Risiko ist auch, dass man mal eine Strategie ändert, wenn sie nicht funktioniert“, so der Coach, der zu Beginn mit zwei oder nur einem Stürmer spielen ließ.

Mit beiden Beinen auf dem Boden – bis zur Winterpause
Durch den begeisternden Fußball hat sich die SGE, zumindest tabellarisch zu einer echten Top-Mannschaft entwickelt. Für Hütter kommt es nun darauf an, in den restlichen Spielen zu zeigen, dass das Team das Niveau auch halten kann. „Auf Platz vier zu kommen, ist das eine. Dort zu bleiben, das andere. Wir müssen den Ball flachhalten. Vom Abstiegskandidaten Nr. 1, vom Trainer-Rauswurf-Kandidaten Nr. 1 zum Champions-League-Teilnehmer – das geht mir alles ein bisschen zu schnell“ ,warnt er vor zu viel Euphorie. Bei weiteren tollen Auftritten und Siegen dürfte dies schwer werden – die Eintracht-Fans würde dies aber wohl nicht stören.

- Werbung -

6 Kommentare

  1. „Um eine Glatze zu schneiden, muss etwas Großartiges passieren – dann würde ich es sofort wieder machen.“

    Ach Du Scheiße!
    Stellt euch mal vor , halb Frankfurt rennt mit Glatze umher! Hahaaaa
    Mich inklusive!

    0
    0
  2. Ich denk mal drüber nach. 🙂 Meine Holde hat mir nach dem 3 : 1 ein Tattoo noch ausreden können. Bei Platz 4 oder EL-Gewinn wird das vermutlich nicht mehr funktionieren.

    0
    0
  3. Tattoo gibt es bei der Meisterschaft, das habe ich schon bei mir angekündigt…… noch bin ich da entspannt

    0
    0
  4. Bei BL-Meistertitel könntest Du auch ein Tattoo auf die Glatze riskieren. 🙂 Kannst weiterhin entspannt bleiben.

    0
    0
  5. Tattoo ist schon lange bei mir druff…aber sollte ich in meinem Leben noch eine Meisterschaft der SGE erleben, garantiere ich für gar nix…da lass ich mir ein ganzes Trikot tätowieren!!! 🙂

    0
    0
  6. Ich hatte mal die Ehe versprochen, wenn die Eintracht (Abteilung Fußball) die Championsleague gewinnt. Die Einschläge kommen näher…

    Gruß SCOPE

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -