Der Saisonauftakt der Frankfurter Eintracht befördert die Hessen zum Ende des ersten Spieltages auf den letzten Tabellenplatz. Obwohl die Frankfurt ein streckenweise beherztes und wirklich gutes Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund abspulten, reichte die Leistung am Ende nicht. Ein Doppelpack von Jamie Gittens reicht den “Schwarz-Gelben” am Ende um den Adlerträgern die Zähne zu ziehen. Ein wichtiger Akteur auf Seiten der Dortmunder: Pascal Groß. Ebenjener Spieler, den Markus Krösche gerne an den Main gelotst hätte, um im defensiven Mittelfeld die ganzen jungen Spieler zu dirigieren. Das Loch, das der Abgang von Capitano Sebastian Rode riss, ist bis heute nicht gefüllt – oder? Darauf schauen wir heute einmal im Detail.
Braucht die Eintracht noch einen Sechser?
Die Antwort auf diese Frage ist, wie sooft, nicht einfach mit “Ja” oder “Nein” zu beantworten. Nominell ist lediglich ein einziger defensiver Mittelfeldspieler im Kader und das ist Ellyes Skhiri. Hugo Larsson ist eher auf der Acht zu verorten, auch wenn er das defensive Mittelfeld durchaus besetzen kann. Der Kurzeinsatz von Oscar Höjlund am vergangenen Samstagabend hat gezeigt, dass auf den jungen Dänen noch viel Arbeit zukommt, denn sein Auftritt wirkte noch vogelwild. Das ist bei dem Debüt eines 19-Jährigen, der im Ausland gegen eine Topmannschaft zum ersten Mal reingeworfen wird, auch nicht weiter schlimm. Es zeigt aber, dass man in Frankfurt wohl noch nicht auf Höjlund bauen sollte. Der angesprochene Skhiri derweil scheint seine Formkrise nach wie vor nicht so ganz überwunden zu haben. Zwar brachte der Tunesier 91% seiner 34 Pässe an den Mann, aber das waren meistens nur Sicherheitspässe zurück oder quer. Zu selten konnte er wirklich Akzente setzen nach vorne. Weit problematischer jedoch war seine Zweikampfbilanz gegen Dortmund: Von sechs geführten Zweikämpfen konnte er nur zwei gewinnen. Seine Spielweise wirkte insgesamt gehemmt.
Wer kann auf der Sechs spielen?
Im defensiven Mittelfeld der Eintracht können vom derzeitigen Kader in der Theorie Mario Götze, Skhiri, Larsson und Tuta spielen. Vielleicht auch Junior Dina Ebimbe, wobei dieser wegen seiner Dynamik eher auf den Außenbahnen verortet ist und immer wieder mit einem Abgang in Verbindung gebracht wird. Götze auf der Sechs verlangsamt zunehmend das Spiel, er ist in den Räumen weiter vorne besser aufgehoben. Tuta wird auch in dieser Saison wieder viele Spieler in der Innenverteidigung bestreiten müssen, da die Eintracht in allen drei Wettbewerben vertreten ist. Es bleiben also nur Skhiri und Larsson. Skhiri konnte noch nicht wieder an seine starken Leistungen der vergangenen Hinrunde anknüpfen (wobei es auch noch sehr früh in der Saison ist und eine Kehrtwende daher nicht unwahrscheinlich) und Larsson wird nicht jedes Spiel bestreiten können. Höjlund muss langsam an die Mannschaft herangeführt werden. Im Hinblick auf die Dreifachbelastung ist die Eintracht auf dieser Position äußerst dünn besetzt. Das ist aber bei weitem kein Geheimnis und etwas, an dem die SGE mit Sicherheit im Hintergrund arbeitet.
Die Zeit wird knapp
Insgesamt muss man durchaus davon sprechen, dass im defensiven Mittelfeld Handlungsbedarf besteht. Die Eintracht kann mit dem derzeitigen Kader in die Saison gehen. Es ist aber riskant. Ebenso riskant, wie letzte Saison, als man ohne nominellen Mittelstürmer in die Saison startete und von diesem (vermeintlichen) Fehler lange zehrte. Markus Krösche und seinem Team bleiben noch etwa drei Tage, um einen möglichen Neuzugang zu präsentieren. Sollte sich die Möglichkeit ergeben, dann wird sicher noch ein Spieler geholt. Klar ist aber auch, dass die Zeit langsam wirklich knapp wird und die Hessen nicht jeden Preis zahlen werden.
27 Kommentare
Goetze und Tuta sind keine Sechser, Rode ist so nicht ersetzbar, als Sechser und als Leader. Im aktuellen Team sehe ich auch noch keinen Leader, unabhängig von der Position.
Das stimmt. Es ist nicht deren Hauptposition. Nichts desto weniger wurden beide Spieler schon dort eingesetzt. Und darum ging es ja - aufzuzeigen wer diese Positionen spielen könnte in der Theorie.
Danke, ja ich hätte "klassische" Sechser schreiben sollen, um es verständlicher zu machen. Um hier auf einer der dominierenden Schaltpositionen mehr Effizienz zu bekommen, wäre eine Verstärkung sehr sinnvoll. Schwierig genug.
Z.B. Rode und Schwegler waren in ihren Glanzzeiten ein starkes Duo bei der Eintracht.
Hieß es seitens MK nicht, wir sind gut aufgestellt (in der Mitte)? Klang irgendwie nicht danach, dass wir da auf den letzen Moment noch jemand holen.
Aber mal sehen, vielleicht wurde da auch was still und heimlich vorbereitet? 🤞
Ich glaube es kommt echt auf die wirtschaftlichen Zwänge an. 100% wird gesucht, aber es wird Sinn machen müssen und ein evtl. Transfer muss ins Team und ins Budget passen. Fast schon Phrasenschwein-Material...
@4 seit wir MK habe müssen wir immer einen Trabsferüberschuss erwirtschaften, sind dafür aber gut aufgestellt. Das ist komischerweise auch eine gute Ausgangsposition für Verhandlungen. Ich hoffe das bleibt so ;)
Nominell haben wir mehr als genug Spieler. Und was ist die Konsequenz wann wir nur zB noch Özcan oder Pepelu holen würden? Bleibt dann Skhiri draußen? Spielt der auf der 8 und Larsson bleibt draußen? Ganz schwierig aber ich verstehe wenn man überlegt. Persönlich würde ich nur noch jemand holen wenn es nahezu 100 % ein upgrade wär oder ein erfahrener Spieler, der kommen kann, vielleicht von der Bank eines PL Clubs ausleihen oder für wirklich kleines Geld.
Wie ich schon sagte, eigentlich muss skhiri dann gehen. Sonst werden unsere Talente kalt gestellt
Aus meiner Sicht brauchen wir dringend noch einen 6er! Leider kann Skhiri bislang nicht an seine Leistungen in Köln anknüpfen. Gehen müsste Skhiri deswegen noch nicht, denn wir benötigen auch einen Backup, könnten mit beiden eine Doppelsechs spielen oder Skhiri auf die 8er Position vorziehen. Tuta wird in der Viererkette benötigt, da Amenda (noch) keine Verstärkung ist. Götze ist ein 10er und kein 6er. Dafür verliert er zu viele Zweikämpfe in der Defensive und hat ein zu behäbiges Aufbauspiel mit z.T. gefährlichen Querpässen. Daher sind für mich weder Tuta und Götze keine geeigneten Alternativen auf dieser Position! Die Probleme auf dieser Position sind bereits im Vorjahr erkennbar gewesen und nach dem Abgang von Rode besteht hier dringend Handlungsbedarf. Nachdem uns der BVB bei Gross ausgestochen hat, bringt es nichts, sich etwaige interne Notlösungen mit Tuta und Götze schön zu reden.
Ich denke, wir sollten auf jeden Fall noch jemanden für die sechs holen. Wir suchen im Prinzip ja schon seit klar ist, dass Rode und Hase aufhören. Und Skhiri muss dafür auch nicht zwingend auf die Bank. Je nach Gegner kann man auch mal mit einer Doppelsechs spielen. Wenn wir nur Bundesliga spielen würden, würde ich sagen, reicht es auch so. Aber wir tanzen zum Glück auf 3 Hochzeiten. Da wird es schon genug Spielanteile für jeden geben. Und Dino hat sich bisher dafür ausgezeichnet, auch den Jungen Spielzeit zu geben.
gestern im Hessensport hat Seb Kneissl Hoilund als mittelfristige Lösung ins Spiel gebracht. Dazu Skihri und als Back up Tuta, das wären schon drei. Sollte es noch eine gute Alternative geben, würde ich dennoch einen zusätzlichen Spieler holen.
Er hat übrigens ( falls wir keinen 6er holen ) auch einen Tempodribbler als gesuchten Spieler ins SPiel gebracht, da wir das bisher nicht haben. Bin gespannt, auch auf der Abgangsseite. Krösche ist sicher vorbereitet.
Wenn einen 6er auf dem Markt gäbe, der gut genug ist, finanzierbar wäre und zu uns möchte, dann hätten wir sicher einen geholt.
Wenn's den nicht gibt, muss Dino mit dem arbeiten, was er hat und das ist ja nicht soo schlecht. Darin zeigt sich ein guter Trainer.
Dazu kommt, dass die Saison bereits begonnen hat und wir bei späten Transfers eher die Erfahrung gemacht haben, dass diese Zeit brauchen, um sich einzugewöhnen und die gemeinsame Vorbereitung einfach fehlt.
Wenige Ausnahmen - wie hoffentlich auch Theate - gibt es. Aber verlassen können wir uns darauf nicht. Dieser Faktor muss zusätzlich einberechnet werden. Zumal bei Skhiri nach wie vor Luft nach oben ist.
Emre Can!
Wir könnten doch den Radkappen den Özcan wegschnappen :-) das wäre ein Ding :-)
Wenn man einen erfahrenen 6 er als backup leihen kann dann her damit. Aber es sollte darauf geachtet werden dass Oskar genügend Spielminuten bekommt fa ich von ihm erwarte das er in der Rückrunde dann so richtig loslegen wird...
Es wird ständig geschrieben Rode als Sechser soll ersetzt werden.
Rode hat nie auf der Sechs gespielt. Alle Trainer haben Versuche mit
ihm gemacht, aber nach einem Mißerfolg schnell wieder aufgegeben.
Rode war immer das Schwungrad im Mittelfeld, abgesichert durch
defensive Spieler, ähnlich wie Xhaka vor einem Andrich.
Eigentlich haben wir nie eine klassische Sechs gehabt, jemand der
zerstören, aber auch aufbauen konnte.
Stimme Dir zu, dass Rode eigentlich kein klassischer 6er war, wurde aber gerade am Ende seiner Laufbahn auf der Doppelsechs eingesetzt. Im Finale der EL hat er auch mit Bravur unter Beweis gestellt, dass er die 6er Position spielen kann.
Stimme Dir zu, dass wir eigentlich nie einen klassischen 6er hatten, der zerstören und aufbauen kann. Skhiri ist auch nicht eine solche sog. Holding Six. Daher ist es aus meiner Sicht auch notwendig einen solchen Spieler zu verpflichten. Öczan wäre bspw. ein solcher Spieler.
Hör mir uff mit dem Tuchel - "Holding Six" Geschwafel ;-)
ansonsten gebe ich Dir in allem vollkommen recht, Rode hat das zum Ende seiner
Karriere echt souverän gemeistert - ich denke aber, so ein Spieler ist schlichtweg nicht auf dem Markt !
Und wenn, dann kostet er sehr viel Geld und ist erst zu finanzieren, wenn Ebimbe verkauft wird...aber auch dieser Spieler müsste sich dann erstmal einspielen, und wenn er von nem PL Club von der Bank kommt, kann es uns so gehen wie bei Ekitike....
Sicher, einen guten 6er bekommt man nicht im Sonderangebot. Dies ist bei anderen Positionen aber auch nicht der Fall.
Bei Skhiri warten wir schon viel zu lange darauf, dass er zu alter Form findet. Kein Faktor im Spielaufbau und eine schwache Zweikampfquote sind speziell auf dieser Position inakzeptabel.
Götze ist ohnehin über seinen Zenit heraus und kann der Mannschaft weder auf der sechs noch auf der acht helfen. Zu langsam, zweikampfschwach, selten gute Ideen und verlangsamt das Angriffsspiel enorm.
Die anderen Kandidaten können aufgebaut werden, sind aber noch nicht in der Lage die notwendige Leistung konstant zu liefern.
Mit den gezeigten Leistungen sind sowohl Skhiri als auch Götze Kandidaten für die Bank. Aber aus Ermangelung einer starken Alternative und der Angst des Trainers arrivierte Spieler aus der Stammelf zu streichen werden sie immer wieder aufgestellt.
Daher ist es eigentlich unausweichlich einen (halbwegs) namhaften 6er zu verpflichten. Das würde der gesamten Mannschaft einen Push geben.
Woher nehmen? Kann ich auch nicht beantworten, ist aber auch nicht mein Job.
Lol ich hör ja schon uff mit „Holding Six“, aber unter dem Begriff versteht man gut, was wir für einen 6er benötigen ;-).
Öczan wäre bspw. ein solcher Spieler und wäre auch sicherlich finanzierbar (v.a. wenn wir noch Buta und Ebimbe verkaufen, wobei ich Letzteren gerne behalten würde), müssten nur die Radkappen ausstechen. Als weitere Alternative würde mir auch Rani Khedira einfallen, den aber Union sicherlich nicht abgeben möchte. Krösche sollte eine bereits eine geeignete Alternative im Auge haben, denn der Bedarf auf dieser Position ist nicht neu und der geplatzte Wechsel mit Gross ist auch schon länger bekannt.
Das Beispiel mit Ekitiké verstehe ich nicht, zumal er nicht aus der PL kommt. Meinst Du hier van de Beek oder Kalajdzic?
Ich weiß nicht, ob es dieser eisenharte 6er sein muss. Spielstark mit Übersicht sowie Leaderqualitäten wäre für mich passender.
So einer würde Skhiri gut tun und ihn entlasten und beflügeln. Er kommt mir manchmal etwas verloren vor. Qualität hat Skhiri definitiv.
Meine Vermutung ist, dass MK Buta und Ebimbe versilbern wird und es der Pepelu wird.
Somit wäre mein Träumchen eine Zentrale mit
Pepelu---Skhiri
Larsson
einen absoluten Stammspieler und Kapitän wie Pepelu würde sich auch Valencia versilbern lassen. Wir reden hier von vlt. 30 Mio, das wäre nur möglich wenn ein Club wie zuletzt bei Stade Rennes unbedingt Spieler von der Pay Roll bekommen will.
Ist wie immer.
Offiziell passt der Kader um keinen Verhandlungsdruck zu haben.
Wenn sich was anbietet, gibts noch jemanden, sonst nicht.
Sehe es auch als Chance für die Jungen und wer da ist. Für mich ist der Bedarf nicht maximal dringend.
ich habe eine bessere Idee: bis Freitag 18:00 Uhr PC auslassen, die Sonne genießen, Dinge zu tun, die einem gut tun und dann schauen, ob sich was getan hat auf dem Sklaven...sorry Transfermarkt.
Für mich liegt es letztendlich am Trainer, sein System so aufzubauen, dass jeder Spieler seine Position findet. Wer nicht da ist, kann nicht spielen, dann spielen eben andere.
Er hatte es ja auch einigermaßen hinbekommen in der Hinrunde ohne Kolo Muani zurecht zu kommen, da wurde dann ein anderer Spieler in die Position gebracht. Fußballer sollten doch in der Lage sein, dazuzulernen, kriegen ja genug Geld.
Ansonsten bin ich auch eher der Meinung, schmeißt die Jungen rein, die haben das größte Potential zu lernen.
😀 du hast recht, ich meinte auch eher vdb oder kalajdzic...aber auch Hugo brauchte zeit, sich zu akklimatisieren....öszcan wäre sicherlich auch eine sehr gute Alternative....der kennt die Liga, ich fand den immer gut, wenn er beim bvb reingeworfen wurde...buta wird sicher verkauft, ebimbe is echt tragisch...der hat so gute Ansätze, nur scheint er charakterlich schwierig zu sein....
Warum nicht mal ein kleines Risiko eingehen? Höjlund Oscar wäre genau die Position, die es zu besetzen gälte. Wenn man seine Skills nicht nur in youtube ansieht, stellt man eine gewisse Robustheit in Zweikämpfen fest. Dafür wurde er doch geholt.
Also rein ins Haifischbecken Bundesliga, ich bin mir sicher, dass auch Shkiri sich an der Konkurrenz steigern würde, so dass die Eintracht diesbezüglich nur profitieren könnte.
Die Eintracht kann von ihren jungen Wilden nur dann profitieren, wenn man sie nicht nur als Wechselspieler ab etwa 60. Minute einbindet, sondern sogar sie ab uns an auch in die Startposition beordert. Larsson lässt grüßen.
Das verlangt natürlich von Trainerseite viel Fingerspitzengefühl, auf das wir alle ja diese Saison besonders hoffen. Aber für eine bessere Performance insgesamt kommt es ja wohl diese Saison besonders an. Ich hoffe inbrünstig, dass es dem Trainerstab gelingt, die bestmögliche Balance zu finden.
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