Wolfgang Steubing und Peter Fischer bleiben bei der Suche nach einem neuen Sportvorstand ganz gelassen.
Wolfgang Steubing und Peter Fischer bleiben bei der Suche nach einem neuen Sportvorstand ganz gelassen.

„Das ist keine Baustelle, es ist eine Aufgabe“, sagte Peter Fischer vor knapp zwei Wochen im hr-heimspiel, als er über den Stand der Suche nach einem Nachfolger für Heribert Bruchhagen gefragt wurde. Der Vorstandsvorsitzende ist noch 113 Tage in Amt und Würden bei der Eintracht, danach ist für den 67-Jährigen nach fast 13 Jahren bei den Hessen Schluss. Für Wolfgang Steubing ist klar, dass der Ostwestfale nicht 1:1 ersetzt werden soll. Der Aufsichtsratsvorsitzende sagte gegenüber der Frankfurter Rundschau: „Dass einer den Kopf für alle hinhält, das ist vorbei.“ Der neue Plan: Aus dem Kreis der drei Führungskräfte, bestehend aus Axel Hellmann, Finanzvorstand Oliver Frankenbach und dem neuen Sportvorstand, soll ein Sprecher ausgewählt werden.

Steubing möchte der Eintracht ein neues Gesicht verleihen: „Wir wollen eine eigene Philosophie entwickeln und die richtigen Leute dazuholen.“ Das fange beim Trainer an – dieser müsse zum Gesamtkonzept des Vereins passen und nicht etwa umgekehrt. Mit dem fleißigen und akribisch arbeitenden Niko Kovac wähnen sich die Frankfurter hier auf einem guten Weg. Der 44-Jährige möchte seine Chance nutzen und erste Spuren in der Bundesliga hinterlassen. Die ersten Eindrücke machen Mut, auch Steubing lobt: „Diesen Weg wollen wir weitergehen.“

Christoph Metzelder sagte - wie auch Christian Nerlinger - öffentlich ab - und überraschte damit Steubing.
Christoph Metzelder sagte – wie auch Christian Nerlinger – öffentlich ab – und überraschte damit Steubing.

Mit der Verpflichtung eines neuen Übungsleiters wurde eine dringende Aufgabe erfolgreich und zügig bewältigt. Etwa 48 Stunden nach der Entlassung von Ex-Coach Armin Veh (Steubing: „Die Freundschaft bleibt bestehen!) wurde Kovac bereits vorgestellt. Weniger schnell verläuft bislang die Suche nach dem Mann, der die neu geschaffene Position des Sportvorstands bekleiden soll. Christian Nerlinger und Christoph Metzelder, mit denen beide erste Sondierungsgespräche geführt wurden, sagten öffentlich ab. Steubing zeigte sich angesichts dieser über die Medien getätigten Worte irritiert, zumal es kein Angebot gegeben habe: „Dann kann auch keiner absagen.“

Die nächste Spur führte nach Medienberichten in die 2. Bundesliga zum Karlsruher SC. Jens Todt übernahm nach der Station VfL Bochum zur Saison 2013/14 die Stelle des Sportdirektors beim Karlsruher SC. Der Ex-Profi, der zwischenzeitlich als Journalist tätig war und sich vor allem im Ressort Panoroma, Kriminalfälle, Verbrechen bei Spiegel und Spiegel Online aufhielt, verlängerte allerdings erst im November seinen Vertrag bis zum 30.06.2017. Der „Neuen Welle“ sagte er nun: „Ich habe keinen Kontakt zu Eintracht Frankfurt.“ Todt möchte den nächsten Schritt mit den Badenern gehen und dabei bleiben, wenn im Sommer Markus Kauczinski geht und dafür Thomas Oral vom FSV Frankfurt kommt: „Da wär es etwas merkwürdig, wenn ich jetzt gehen würde. Deswegen wird das nicht passieren.“

Wird nun auch mit Ex-Eintracht-Profi Horst Heldt gesprochen?
Wird nun auch mit Ex-Eintracht-Profi Horst Heldt gesprochen?

Die Macher der Eintracht werden dennoch nicht nervös. Steubing sagte: „Wir haben einen großen Kreis, den wir abklappern.“ Präsident Fischer kündigte im Februar bereits an: „Ich denke, dass auf der nächsten Aufsichtsratssitzung (Anfang März, Anm. d. Red.) keine Entscheidung fallen wird.“ Mit einem Schnellschuss darf demnach nicht gerechnet werden. Doch wer wird derjenige, der die neue Philosophie der Eintracht mit Leben füllt? Der Name Horst Heldt rauscht bereits seit mehreren Wochen durch den Blätterwald. Der Ex-Profi, der von 1999 bis 2001 bei den Hessen spielte und 64 Partien bestritt (10 Tore), wird im Sommer beim FC Schalke 04 aufhören und von Noch-Mainz-Manager Christian Heidel ersetzt werden.

Heldt zeigte sich für die Überlegung, Sportvorstand bei den Hessen zu werden, offen: „Es ist etwas ganz Besonderes, wenn man die Chance hat, für einen Traditionsverein zu arbeiten, weil es unglaublich viel Spaß macht, weil man viel bewegen kann und weil man natürlich auch viele Leute hat, die sich für den Verein interessieren.“ Ende Februar, als er befragt wurde, habe es allerdings noch keine Gespräche gegeben. Aber: Was nicht ist, das könne ja noch werden, wie Heldt durchblicken ließ: „Ich habe hier bei der Eintracht eine Vergangenheit, habe hier wirklich gern Fußball gespielt und vielleicht gibt es da irgendwann mal die Gelegenheit, wenn die Eintracht signalisiert, Gespräche zu führen.“

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24 Kommentare

  1. Ich kann mit Heldt sehr gut vorstellen. Why not?
    Irgendwann:
    – Vorstand: Heldt
    – Trainer: Schui
    – TW Trainer: Nikolov

    😀

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  2. Irgendwie kann ich die zwei da gerade nicht so ganz ernst nehmen.
    Das Bild ist auch wieder schöner Nord Korea Style.
    Ein Horst fehlt uns irgendwie noch in der Truppe.

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  3. Wie sagte mal der „Kaiser“ ?
    Schau mer mal
    .
    Aber zumindest mal ein Ansatz um den Erfordernissen und Problemen nicht mehr hinterher zu rennen , sondern selbst zu gestalten !
    .
    Nur Worte haben wir schon viele vernommen.
    Jetzt lasst uns Taten sehen !
    Nico Kovač , ein erster , richtiger Schritt .
    Weiter so.
    Forza SGE !

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  4. Ich hätte auch beim neuen Sportvorstand mit allen erstmal gar keine Probleme und gehe auch hier total unvoreingenommen ran.

    Dass aber tatsächlich gedacht wird, dass ein totaler Neueinsteiger wie beispielsweise Metzelder klar besser geeignet wäre als ein Heldt beispielsweise; das verstehe ich nicht so ganz und sehe ich auch etwas anders.

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  5. @8
    Apropos Kaiser – die Lichtgestallt würde doch ganz gut zu der Truppe passen. 😀
    Weissbier statt Rotwein, aber sonst …

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  6. Ich könnte mit Heldt prima leben. Er kennt die Eintracht, hat viele persönliche Spieler- und Managererfolge, hat in der Liga erstklassige langjährige Verbindungen, war m.E. aufgrund Überchef Tönnies und dessen wenig stringente Politik ohne wirkliche Chance in Schalke etwas solides aufbauen, ist generell kein Hektiker und Fähnchen im Wind und redet nicht jedem nach dem Mund. Ich denke er würde auch prima mit BH auskommen und wüsste den manchmal schwierigen AR auch zufriedenzustellen.

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  7. Jeder, aber auch wirklich jeder, der bei der Eintracht was zu sagen hat, sollte aktuell einfach mal die Klappe halten. Der Wagen ist dermaßen konsequent an die Wand gefahren worden und trotzdem erzählt der Steubing was von Philosophie…
    Schön dass man das dann auch mal erkannt hat, nur ist jetzt wohl kaum der richtige Zeitpunkt darüber zu diskutieren. Die Herren sollten vor allem mal ihr eigenes Handeln hinterfragen und die Suche nach einem geeigneten Sportvorstand auf den Sommer verlegen statt dass jetzt wieder was aus der Not heraus geboren wird. So bliebe es dabei, dass bei uns über Philosophie nur gelabert wird.
    Bleiben wir drinne, könnten Hübner und Kovac die Vorarbeit zu den Transfers machen. Bei einem Abstieg muss eh mal wieder komplett neugestartet werden. Deshalb würde ich das Ende der Runde abwarten

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  8. Philosophie blablablablabla
    Spielphilosophie sollte nach Veh weitergeführt werden, wurde mit Schaaf zerstört. Vereinsphilosophie „keine Schulden, ist okay. Vereinsimage? Wir waren mal eine Diva, mit all ihren Nachteilen, aber manchmal wünsche ich mir die Zeit zurück, als man noch im Gespräch war und keine graue Maus. Es müssen ja nicht immer Skandale sein, aber… Außer uns weiß doch niemand, dass wir vor kurzem im Europacup waren und sogar in diesem Jahrtausend in Berlin im Endspiel standen. Mit Saudi Nippon-Hellmann und dem anderem den keiner kennt, brauchen wir einen Held, sonst ist nachher keiner mehr da der aus dem Fußball-Bereich kommt. Hübner ist ja nicht mehr lange tragbar. Scoutingabteilung hat aufgrund der privaten Berater nichts zu melden. Steubing ist ein Fan, aber ohne Sachverstand, wie hoffentlich ich 🙂

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  9. ++“So einen wie ihn haben wir uns vorgestellt“, sagte Aufsichtsratschef Wolfgang Steubing der Frankfurter Rundschau. „diesen Weg wollen wir weitergehen“. ++

    Der Weg, Herr AR Steubing, kann jedoch mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit bereits in gut 8 Wochen zu Ende sein. Und zwar, weil Sie sich noch bis vor wenigen Tagen einen Trainer wie Herrn Veh vorgestellt haben, mit dem sie genauso -welchen Weg auch immer- gehen wollten. Hätten Sie Ihr Fähnchen bereits vor 2-3 Monaten sich drehen lassen, hätten Sie dem Verein einen echten Dienst erwiesen. Die Kovacs z.B. stehen schon seit mehr als einem halben Jahr zur Verfügung. Herr Hübner wusste das angeblich nur zu gut.

    ++“Auch für die künftige Personalpolitik forderte Steubing mehr Konstanz:
    „Wir wollen eine eigene Philosophie entwickeln und dann die richtigen Leute dazuholen.“ ++

    Und täglich grüßt das Murmeltier. Gibt’s evtl. ein Amnesieproblem? Solche Texte hatten wir seit Ihrem Antritt bereits des Öfteren. Ja nee, schon klar, Dringlichkeiten wie die Pflege des Broilerteints, bedeutet tagtägliche Brutzelei auf der Sonnenbank. Aber es wird doch daneben noch ein wenig Zeit übrig sein, um Philosophien zu entwickeln. Zur Not holt man sich einen richtigen Philosophen aus der Frankfurter Schule dazu. Der zahlt Ihnen sogar noch was.

    ++“Bei der Suche nach einem neuen Sport-Vorstand bleibt der Aufsichtsratsboss trotz mehrerer Absagen gelassen. „Wir haben einen großen Kreis, den wir abklappern“, so Steubing.“++

    Was gegebenfalls denken Sie, Herr Steubing, wie potentielle Managerkandidaten reagieren, wenn Sie Ihre Acquise in aller Welt als „Abklappern“ promoten. Was gegebenenfalls denken bzw. vermuten Sie, wie man mit potentiellen Premiumkandidaten wie Christian Nerlinger oder Christoph Metzelder umgehen sollte? Sollte man diese möglichst gleich zu Beginn ihrer ach so langen Liste „abklappern“ und abhaken? Sollte man den vermeintlichen Favoriten und dem übrigen ach so „großen Kreis“ der anschließend noch abzuklappernden „Anwärter“ den Eindruck vermitteln: „Hoppla, wir sind doch kein Wald-und-Wiesen-Verein, wir sind Eintracht Frankfurt, wir stehen auf einem gesicherten Relegationsplatz und unsere Philosophie ist seit fast 15 Jahren zementiert. …“
    Sie seien irritiert, war zu lesen, dass die 2 Kollegen Ihnen via Presse mitteilen, aufgrund anderweitiger Planungen von weiteren Gespräche mit EF abzusehen. Man muss schon konstatieren, es kann einem ernste Sorgen machen, dass Sie nicht in der Lage sind derartige „Sondierungsgespräche“ so einzutakten, dass diese, mit welchen Ergebnissen auch immer, sowohl professionell wie auch absolut diskret verlaufen, in jedem Fall ohne jeglichen Reputationsverlust für den Verein. Und um es klar ausprechen, so wie (nicht nur) ich Ihr Wirken und Auftreten in Ihrer bisherigen Amtszeit erlebt habe (von Ihrem Präsidenten gar nicht zu reden), kann ich mir nur ganz schwer vorstellen, dass man hier den Herren Nerlinger und Metzelder einen Vorwurf machen dürfte.
    Es kann einem schon jetzt übel werden, wenn Sie spätestens im nicht besonders wahrscheinlichen Fall des Klassenerhalts, zusammen mit Ihrem Kollegen Fischer vor die Mikrophone treten und sich notorisch selbst feiern, wenn man schon nicht allenthalben bereit ist, Ihnen freiwillig zu huldigen. Dann werden Sie mit den üblichen Leerformeln darüber hinweg blenden, dass die latente Misere des Vereins hausgemacht ist und bekannten Gesetzen konkreten (Nicht-)Handelns geschuldet ist. Sie werden Ihr Geschwätz von frischem Wind, Philosophie, und Konstanz fortsetzen und in der allgemeinen Freudetrunkenheit wird dann kaum noch einer an Ihrer Unglaubwürdigkeit Anstoß nehmen wollen. Sehr geehrter Herr Steubing, die Entscheidung Veh 2.0 was grundfalsch, die Demission von Veh zu spät, aber letztlich konsequent. Warum treffen Sie nicht eine rundum richtige Entscheidung und machen Ihre Position frei und sorgen zugleich -wie auch immer- dafür, dass der Verein von seinem Präsidenten erlöst wird? Man würde Sie in 100 Jahren noch in einem Atemzug mit Pfaff und Grabi nennen. Wär das nix?

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  10. @ Zizou: Perfekt geschrieben, Chapeau!!!

    Bitte als Leserbrief an FNP/Rundschau/FAZ senden. Dieser Text hat mehr Leser verdient!

    Alles in allem kann einem beim Geschwafel des neuen Sonnenkönigs Steubing nur schlecht werden… arme Eintracht! Was ein derart planloser, fehlgeleiteter Fußball-Laie in der Fachwelt von sich gibt, könnte gemeinhin schon fast als vereinsschädigend eingestuft werden. Aber es ist irgendwie auch kein Wunder, dass unsere Jungs wie Russ und Otsche ganz gekonnt Reden schwingen, wo es doch so beeindruckend vom Chef selbst vorgelebt wird.

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  11. @indiesalat
    Der Text wurde kurz zuvor bereits im EF-Forum veröffentlicht. Wurde dort jedoch sofort durch die Zensur eliminiert. Angeblich, da er arrogant und entwürdigend sei.
    Unliebsame Kritik an der Vereinsführung wird in diesem Forum nicht mehr zugelassen.
    Die Schließung des gesamten Forums vor kurzem war Disziplinierungsmaßnahme und Drohung zugleich.
    Meines Wissens ein singulärer Vorgang. Wie man ein derart autoritaristisches Gebahren einzuschätzen hat,
    wird jeder selbst beurteilen können.

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  12. EIne Formulierung wie “ Ja nee, schon klar, Dringlichkeiten wie die Pflege des Broilerteints, bedeutet tagtägliche Brutzelei auf der Sonnenbank. “ hättest Du dir sparen sollen, das ist ein unsachlicher persönlicher Angriff. Da und an ein-zwei anderen Stellen kann ich den Vorwurf der Arroganz verstehen.

    Es sind einige gute Aussagen in dem Text. Das „abklappern“ hat mich auch gestört. Das sollte er so nicht sagen. Und die ganze Sache schneller und diskreter abwickeln.

    ABgesehen von dem oben erwähnten persönlichen Angriff und ein zwei Passagen bei denen mir die Formuklierungen auch nicht gefallen ist es aber insgesamt in Ordnung. Ich sehe da keinen Grund den Text zu löschen oder zu zensieren.

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  13. Guter Beitrag, zizou. Bedenke, ein Sonnenkönig hat das gottgegebene Recht auf Zensur.

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  14. Zizou hat Recht.
    Und Arroganz und ungeschickte Formulierungen sehe ich mehr bei AR und Präsident als Problem. Die hätten das ein oder andere mal vor Ihren unüberlegten Aussagen auch besser Selbstzensur machen sollen. Oder einfach mal vorher HB fragen, wie Benimm geht.

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  15. Zizou, ich würde den Text definitv an die Frankfurter Tageszeitungen als Leserbrief senden. Außer an die Bild FFM.

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  16. “ Wir haben einen großen Kreis, den wir abklappern …“ Das ist mir auch sofort ins Auge gesprungen. Das ist nicht nur sehr peinlich; es suggeriert, dass wir betteln gehen, weil keiner Bock hat ein sinkendes Schiff zu betreten.

    Der Lotse geht von Bord. Wieviel Schuld er an der Misere hat, weiß ich nicht. Auf der Kommandobrücke verbleiben noch genügend Dilletanten, die am ENDE keine Fehler eingestehen werden.

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  17. Viel mehr falsch machen als WS bis jetzt geht kaum.
    Ich wurde BH ein Erfolg können mit K & K.Er hat es nicht einfach mit HB der von Visionen keine Ahnung hat.
    Man weiß jetzt schon dass es 100% besser wird als mit AV.
    Was die Zensur angeht sollten wir nicht kleinlich sein.
    Emotionen bringen hin und wieder schiefe Ausagen mit sich
    Aber mein Gott Lebe geht weiter und der Eintracht Forum interessiert niemand mehr.Absolut lächerlich!
    Forze SGe4ever

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