4. Vorverurteilungen und schlechtes Image 
Allerdings darf nicht unterschlagen werden, dass das Führungspersonal die Vertrauenskrise zu einem großen Teil selbst verschuldet hat, zum Teil durch falsche oder unglückliche Entscheidungen – die im Fußball jedoch auch unvermeidlich sind –, vor allem aber durch eine amateurhafte Außendarstellung, die den Anforderungen eines Bundesligavereins mit einem Etat in Höhe von 100 Millionen Euro nicht gerecht wird.

Während Bruchhagen aufgrund seiner Integrität und Lebensleistung einen großen Kredit bei den Fans hatte, den auch zwei Abstiege und viele zweifelhafte Personalentscheidungen nicht aufbrauchen konnten, muss vor allem Hellmann gegen ein schlechtes Image ankämpfen. Obwohl ihm niemand ernsthaft seine Empathie für Eintracht Frankfurt absprechen kann, wird er in der Öffentlichkeit als spröder Jurist, als karrieregeiler Funktionär wahrgenommen, der sich primär mit Themen wie der Erschließung neuer Finanzquellen und der internationalen Vermarktung beschäftigt, die viele Fans nicht ganz oben auf ihrer Agenda stehen haben.

Neben Hellmann gilt vor allem Aufsichtsrats-Boss Wolfgang Steubing als einer der Köpfe der Krise. Dabei werden ihm vor allem Dinge zur Last gelegt, die keineswegs mit seiner Tätigkeit als Vorsitzender des Kontrollgremiums in Verbindung stehen: zum einen seine Freundschaft mit Armin Veh und seine Rolle bei der Rückkehr des verlorenen Sohnes; zum anderen seine vollmundigen Ankündigungen unmittelbar nach seiner Wahl zum Aufsichtsratsvorsitzenden, als er seinen Träumen von einer positiven sportlichen Zukunft Ausdruck verlieh und die Ausgabe von Genussscheinen zur Erhöhung des Kapitals ankündigte – eine Vision, die von der tristen sportlichen Rückrunden-Realität schnell eingeholt wurde.

Auch Präsident Peter Fischer – 2015 noch mit einer Mehrheit wiedergewählt, die wir sonst nur aus den Gremien des Warschauer Paktes kannten – wurde in den Sog der Funktionärskritik mit einbezogen. Dabei standen aber weniger seine Rolle als Verantwortlicher für die Leistungszentren und die Verzahnung zur Nachwuchsarbeit oder die eine oder andere unglückliche Äußerung im Zusammenhang mit Fan-Krawallen im Vordergrund. Nein, Fischer wurde zu einem der Köpfe des Rotwein-Triumvirats neben Steubing und Hellmann erkoren und pauschal verunglimpft. Diese Artikulation des Volkszorns ist nicht nur häufig mit Injurien deutlich unter der Gürtellinie verbunden, sondern verhindert auch eine ernsthafte Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit mit Leistungen und Versäumnissen der Vereinsführung.

Die Fans konnte auch Bruchhagen nicht immer zähmen...
Die Fans konnte auch Bruchhagen nicht immer zähmen…

5. Ein „Weiter so“ kann es nicht geben
Wir erleben seit geraumer Zeit eine neue Form der Meinungsbildung und -äußerung, die nicht mehr über seriöse Medien und in Form differenzierter Beiträge erfolgt, sondern sich im Schutze der Anonymität ungefiltert Ausdruck verleiht. Diese Form der Kommunikation ist weder repräsentativ noch reflektiert, aber einflussreich, da sich nicht wenige Anhänger von leicht verständlichen Botschaften („Köpfe müssen rollen“) angesprochen fühlen.

Was kann man, was können wir, was kann die Eintracht gegen diese Entwicklungen tun? Die Hoffnung, dass sich bei den Radaubrüdern im Netz nach und nach unter Zuhilfenahme von Vernunft Einsicht, Verständnis und Rücksichtnahme durchsetzen werden, dürfte gering sein. Die Büchse der Pandora ist längst geöffnet und wird sich nicht mehr schließen lassen. Nein, die Führungsspitze der SGE und auch wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass Rückmeldungen auf die Arbeit der Vereinsführung anders als früher, schneller, direkter und häufig ungerecht ausfallen werden.

Allerdings entsteht dadurch auch die Notwendigkeit, die eigene Arbeit anders und vor allem besser zu kommunizieren. Die Ausgliederung der AG aus dem Verein hat den Vorteil, aber auch zugleich den Nachteil, dass es dem Führungspersonal – mit Ausnahme von Fischer – an direkter Legitimation fehlt. Hellmann, Bobic und Steubing wurden nicht von den Mitgliedern, sondern von internen Gremien, intransparenten Zirkeln oder Findungskommissionen ins Amt gehievt. Dadurch sind sie zwar nicht von der Bierlaune einer Mitgliederversammlung abhängig, haben aber auch nicht deren Placet.

Es hat den Anschein, als würden viele Fans ihre fehlenden Einfluss- und Teilhabemöglichkeiten mit einer unreflektierten Pauschalkritik kanalisieren, indem ein Klassenkampf zwischen den unzähligen „guten“ und „richtigen“ Anhängern und einer abgehobenen Nomenklatura, die – geleitet von Partikularinteressen – den Verein langsam zerstört, konstruiert wird. Spätestens seit der Inthronisation von Bobic als neuem Sportvorstand wird der kommende sportliche Niedergang an die Wand gemalt. Bei aller berechtigter Kritik an der Person und der Stuttgarter Leistungsbilanz des Schwaben gebieten es die Fairness und der Respekt, ihn erst einmal Fehler machen zu lassen, bevor man seine Absetzung fordert.

Letztendlich kann der fehlenden Legitimation der Funktionäre und der zunehmenden Entfremdung nur durch dauerhaften sportlichen Erfolg und eine Öffentlichkeitsarbeit begegnet werden, die bei der Anhängerschaft nicht den Eindruck geschlossener Gesellschaften hervorruft, die hinter dem Rücken der Vereinsmitglieder Entscheidungen zulasten „unserer“ Eintracht treffen.

Autor Ralf

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29 Kommentare

  1. Das Problem ist oft nicht das was sie tun, sondern wie sie kommunizieren. Das und eine gewisse Mutlosigkeit bei Entscheidungen sind die Hauptprobleme. Auf der anderen Seite arbeiten sie seriös.

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  2. Der Graben ist tief…und aus meiner Sicht sind es selbstgemachte Leiden der Vereinsführung. Hier gilt es bei der Analyse der vergangenen Saison sich auch selbst zu hinterfragen.

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  3. Danke Ralf! So einen Artikel hat es gebraucht! Ich finde es furchtbar wie unqualifiziert oft gegen „die Obrigkeit“ geschossen wird ohne zu wissen welche Verantwortlichkeiten die einzelnen Mitglieder eigentlich bekleiden.

    Ich befürchte aber, dass sich dies nicht bessern wird und durch den mangelnden Kredit für Bobic in der Fanszene, eher verschlechtert. Leider.

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  4. Sehr interessanter Artikel, Ralf! Ich befürchte aber, dass diejenigen, die es angeht, genau mit der von Dir beschriebenen Weise auf Deine Statements reagieren werden.

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  5. Es gibt insgesamt 12 Mitglieder im Vorstand und Aufsichtsrat. Davon ist ein einziger (Bobic) mit fußballerischer Sachkompetenz ausgestattet. Das ist für einen Fußballclub, der den Anspruch hat sich in der ersten Liga zu etablieren, zumindest beachtenswert.

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  6. zum Thema ‚anonyme Kritiker‘: ich würde Herrn Steubing gerne in einem offenen Gespräch meine Meinung nüchtern-kritisch kundtun.
    @ Redaktion: vielleicht könnt Ihr da ja was organisieren?

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  7. Ich bin kein ausgesprochener Fan von Thomas Schaaf, aber wenn rauskommen würde, wie und warum er hier gegangen (worden) ist und vor allem wie das ganze abgelaufen ist, würde in den sozialen Medien ein ganz anderer Shitstorm ausbrechen als der aktuelle. Und zwar zu recht.

    Mal sehen, ob die Macher sich auf Änderungsgedanken von Bobic und Kovac diesmal einlassen oder wieder ihr Revier verteidigen.

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  8. @Klassenerhalt
    Ich denke nicht ob dass man fußballerischen Sachverstand mit aktiver Laufbahn im Profi Fußball gleichsetzen kann. Auch unter Fans trifft man auf einige die eine Menge Sachverstand haben und einige andere eben nicht. Unter Spielern gibt es manche dies haben und nach der Profikariere weitermachen (können) und andere nicht.
    Ich würde unseren anderen Vorstandsmitgliedern aufgrund mangelnder Spielerkarreire den Sachverstand nicht absprechen.

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  9. Das Problem ist einfach, dass einige Fans wirklich allen Ernstes meinen, sie hätten quasi ein Mitsprache-Recht……

    Und nur weil es mittlerweile diese sozialen Netzwerke gibt wo ein Jeder schreiben kann was er will (bis auf wenige, die halt schon ihre Abmahnungen kassiert haben; ich meine nicht hier sondern von realen Anwälten im realen Leben!!!) ist es nicht anders geworden.

    Das verstehen diese Leute aber nicht….. diese sind weiterhin nur auf negative Dinge aus; diese werden voran getrieben bis zum „geht-nicht-mehr“; man meint einfach alles kommentieren zu müssen.

    Das brauche ich nicht; ich bin zwar auch hier angemeldet, aber es steht keinem frei, gewisse Personen zu diskreditieren; und genau das machen sehr viele sehr gerne.

    Genau gegen diese User habe ich auch schon lange etwas; viele User haben sachliche und korrekte Kritik geübt – damit setzt man sich gerne auseinander, so etwas kann tatsächlich etwas Gutes bewirken.

    Dass einige nach wie vor nur negativ schreiben und denken wollen merkt man an der Personalie Bobic… der hat noch nicht einen Tag für uns was getan – und wird schon von einigen zerrissen!!!

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  10. @Fozzi
    Deine Aussage klingt so, als wüsstest du wie Schaaf verabschiedet wurde.
    Hast du Insiderwissen?

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  11. Sehr gut analysiert, Ralf!

    Meines Erachtens sind die Hauptursache für den Graben zwischen Fans und AR/Vorstand definitiv die Geschehnisse um die Schaaf-Demission. Es mag auch andere Darstellungen geben, aber der Großteil der Fans ist sich nun mal sicher, dass hier ein übles Spiel gespielt wurde. Und es ist AR/Vorstand nicht gelungen, die Zweifel an der offiziellen Darstellung aus dem Weg zu räumen und das Vertrauen wieder zu erlangen. Im Gegenteil, die Äußerungen von Herrn Steubing haben Zweifel eher noch verstärkt und der Wahrnehmung der neuen Führung weiter geschadet. Für viele war dies der Anfang der Misere (z.B. Henni Nachtsheim: „…all die, die an der Demontage von Thomas Schaaf beteiligt waren und dessen Abgang aus meiner Sicht der Wendepunkt zum Negativen war“).

    Früher waren Kompetenzen klar geregelt. Bender hat Bruchhagen machen lassen und sich nicht (außerhalb der AR-Sitzungen) in das operative Geschäft eingemischt, Bruchhagen hat den Trainer (und später den Sportdirektor) machen lassen und immer klargestellt, dass bei sportlichen Belangen Trainer/Sportdirektor den Hut auf haben und jeweils umgekehrt.

    Und nur so kann auch Vertrauen wiedergewonnen werden. Klare Anerkennung von Kompetenzen und Zuständigkeiten. Ich glaube die von Kovac (bezogen auf die Spieler) geforderte Professionalität, Arbeitseinstellung und Demut wird in der Führungsetage am dringendsten gebraucht!

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  12. „Früher waren Kompetenzen klar geregelt. Bender hat Bruchhagen machen lassen und sich nicht (außerhalb der AR-Sitzungen) in das operative Geschäft eingemischt, Bruchhagen hat den Trainer (und später den Sportdirektor) machen lassen und immer klargestellt, dass bei sportlichen Belangen Trainer/Sportdirektor den Hut auf haben und jeweils umgekehrt.“

    Rainer genuso muss es wieder laufen. Hellmann und Steubing können sich gerne bei IHREN Themen äußern. Alles was ins sportliche gehört, da will ich nur Kovac, Hübner und unseren neuen Sonnenschein Freddy hören. Genauso ist es richtig. Ich brauche keinen zweiten Tönnies. Der redet ja auch drauflos, wenn ein Mikro in der Nähe ist und macht mehr kaputt als richtig,

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  13. @ Eagle 1978: Wenn die Fans aber Mitglied des Vereines sind, dann haben sie zumindest auf Vereinsseite ein Mitsprache recht. Ansonsten wird es schwer, dann bleiben nur öffentliche Unmutsäußerungen (Transparente, Shitstorm etc.) oder Wegbleiben (was man auch in einigen Heimspielen der Rückrunde gemerkt hat).

    Die Verantwortlichen wären zumindest klug beraten, wenn sie die „Macht“ der Fans nicht als Kinkerlitzchen abtun würden.

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  14. Grundsätzlich finde ich die Intention des Artikels gut. Natürlich darf sich die Vereinsführung niemals dem öffentlichen Druck der durch die Medien und durch die Anhängerschaft entsteht beugen. Andererseits bin ich der Meinung dass sich die Herren in den Gremien der Eintracht durchaus mit Kritik am Verein beziehungsweise an der Fußball AG auseinandersetzen sollten. Jeder der mit der Eintracht in irgendeiner Art und Weise zu tun hat muss zugeben, dass die Personalie Frede Bobic, fernab von meiner eigenen Meinung zu ihm, genau wie die erneute Verpflichtung von Armin Veh ein gewisses Risiko birgt. Sollte der Start in die neue Saison misslingen, wird automatisch die Euphorie die durch den Klassenerhalt in letzter Sekunde und durch die Verpflichtung von Niko Kovacs entstanden ist verflogen sein. Das Umfeld, das Bobic sowieso schon eher abgeneigt ist, wird ihn direkt in den Mittelpunkt der Kritik rücken. In so einer Krisensituation wird dann ein Ruhepol wie es Heribert Bruchhagen in all seinen Jahren bei der Eintracht war fehlen. Mit jeder unbedachten Äußerung in den Medien, von denen es zweifelsfrei schon genug gegeben hat, wird sich Bobic selbst immer weiter unter Druck setzen. Sollte diese Situation eintreten wird es auch dem Trainerteam schwer fallen, das Umfeld noch einmal für den Abstiegskampf zu mobilisieren und die Spieler für diesen zu motivieren.
    Außerdem muss sich die sogenannte Findungskomission durchaus den Vorwurf gefallen lassen, die Entscheidung über die Nachfolge von Herri sehr spät getroffen zu haben. Natürlich waren die Verhandlungen und Gespräche durch die sportliche Situation erschwert jedoch hat die Eintracht durch die verspätete Entscheidung erneut einen entscheidenen Nachteil in der Kaderplanung. Verglichen mit der Art und Weise wie die Mainzer die Nachfolge von Christian Heidel innerhalb weniger Wochen geregelt haben steht es hier klar 1:0 für Mainz 05

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  15. Bei manchen Usern hier und aus den sozialen Netzwerken habe ich oft den Eindruck, dass sie weder Vereinsführung – noch Fans sind, sondern vielmehr der Graben dazwischen.
    Was hier (gottseidank noch recht verhalten) und aber auch in anderen Foren etc. p.p. abgeht, grenzt schon an Diffamierung, Verleumdung, Übler Nachrede und mutwilliger Zerstörung.
    Morgen beispielsweise fängt Fredi Bobic offiziell erst an zu arbeiten, hat aber bei vielen jetzt schon alles falsch gemacht. Das nenne ich Ideotie pur.

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  16. Natürlich hat ein Fan,Kunde und Mitglied Mitspracherecht oder wie wurde z.B PF Präsident?

    Bei vielen anderen Vereinen wäre bei dem gebotenen kaum mehr einer im Stadion.Die Oberen sollten mal überlegen was Eintracht Frankfurt aus und stark macht.

    Nicht nur die AG sondern vor allem der e.V könnte Umdenken gebrauchen.Siehe keine U23 und U19 wieder nur um den Abstieg gespielt.

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  17. Bobic fängt hier bei 0 an. Somit liegt es an ihm was er daraus macht. Wir haben auch Veh eingestellt, obwohl er dem VfB nicht wirklich helfen konnte. OK das Ende kennen wir, aber es gibt zahlreiche Beispiele wo ein gescheiterter Trainer auf einmal mega erfolgreich ist. Ich zumindest gebe Bobic eine Chance und hoffe, dass er die Eintracht wieder ins gesicherte Mittelfeld führt und wir kurz- mittelfristig nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben werden.

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  18. @ G-Block: Dein erster Satz ist sehr gut und richtig. Ich bin wie alpi der Meinung, das Bobic bei = anfängt. Ich mag ihn nicht, aber wenn er den Job gut macht, ist das alles was zählt.

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  19. Sehr gut analysiert, Ralf,!!!!!!

    aber der Vorstand ist nun mal beratungsresistent. Nicht nur die Vorkommnisse Aktion Schaaf (falls man nicht zufrieden war kann man dies offen sagen und die Zusammenarbeit beenden) auch die Entmachtung Bruchhagens war so eine zweifelhafte Akion. Die Verpflichtung Hübner hat unter Strich nur Kosten verursacht. Auf der Suche nach Geldgebern bewegen sie sich weiter Oberliganiveau. Genauso bei der Nachwuchs und Scoutingarbeit. Mag ein wenig besser geworden sein aber für ein Verein der darauf angewiesen ist …… wie soll das weitergehen.
    Trotz unserer bedenken wurde der 9 Platz glorifiziert defizite wollten sie nicht sehen und zu Saisonbeginn wurde die Mannschaft in Richtung Europa gesehen. Nach durchwachsenem Saisonanfang kam gegen Hertha im Heimspiel der Riss und der Niedergang. Und die Verantwortlichen….. jede Woche sahen die einen Lichtstreif am Horizont. In der Winterpause wurde fast nur Schrott eingekauft und nur mit Glück und Dusel und unglaublich schlechten Clubererern der Liga erhalt gesichert.

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  20. @Bernemer und HessieJames: absolut richtig, SO SIEHT ES AUS!!!

    Und das wird man ja wohl noch sagen dürfen!

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  21. Der Graben zwischen Fans und Vereinsführung ist unter anderem so tief, weil vieles, begonnen mit dem Rücktritt Thomas Schaafs (der aber weiterhin Gehalt bezog, WARUM???) auf längst überwunden geglaubte Eintracht-Zeiten hindeutete. Mit ein wenig gesundem Menschenverstand war so einiges durch zusammenfügen der zur Verfügung stehenden Informationen absehbar. Schaaf raus, Veh Trainer bis (unfreiwillig fast zum bitteren Ende oder) Heri seinen Platz räumt. Das war der Masterplan.

    Zwischen den Zeilen war deutlich zu lesen, dass HB Veh nicht zurückholen wollte und BH schwer zu kämpfen hatte, um Kovac verpflichten zu können. Somit sind auch die seit Ende der letzten Saison im Vorstand erkennbaren Gruppierungen zu erkennen. Eine Seite mit Steubing/Hellmann, die andere mit Bruchhagen/Hübner. Die einen, die sich eitel im Rampenlicht bewegen, die anderen, die seriös ihrer Arbeit nachgehen und, wie Bruchhagen, dann nach vorne geschickt werden, wenn die Kacke am dampfen ist.

    Ich weiß, eine pauschalisierte Sicht der Dinge, aber ich habe noch die Kommentare hier vor Augen, die uns nach Schaafs Abgang und Steubings Aufstieg eine Zukunft wie dem (damaligen) HSV prophezeiten. Genau so ist es auch mit dem in der Relegation geschafften Klassenerhalt auch gekommen. Und natürlich macht man sich Luft, wenn einem schon das Medium Internet mit allem Pipapo zu Verfügung steht. Der Ton sollte natürlich stimmen, wie ‚die da oben‘ ticken hat man allerdings gesehen, als dem Unmut der Fans durch Sperrung des Eintracht-Forums einfach die Luft abgedreht wurde. Ferrdisch!

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  23. „Wutzespeck“, inhaltlich absolut okay, den Einlassungen kann und muß ich zustimmen!
    Ich habe nicht ganz verstanden, wen Ralf mit „den Radaubrüdern im Netz“ meint, hoffentlich nicht die Stimmen, die mit Fakten ihre Meinung in einem sozialverträglichen Ton kundgetan haben, nämlich mit den Fakten, die im Artikel erneut thematisiert, dann aber auch irgendwie wieder verworfen bzw. bis zur Unkenntlichkeit relativiert worden sind.
    Sapere aude: Die Eintracht-Führung hat m. E. in den zurückliegenen 12 Monaten absolut versagt; hätte uns der Himmel in Form der Kovac-Brüder und sonstiger kleiner Wunder nicht zur Seite gestanden, wären wir abgestiegen und Steubing, Hellmann und Fischer hätten ihre verdiente Quittung bekommen – zum Schaden uns Eintrachtler!!!

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  24. @26
    Das darf man tatsächlich nicht vergessen. Es war verdammt knapp.
    Ich hoffe auf eine gesunde Selbstkritik.
    Freddi sollte auch eine Chance bekommen.
    Stuttgart war nicht einfach und es gibt keine besser Manager als diejenigen die aus Fehler lernen wollen.
    Wie bereits geschrieben ich wurde Bruno nicht entlassen.Vertrag später verlängern weiß ich nicht .Das entscheidet Freddi.
    Aber Bruno jetzt zu haben gibt Freddi die Möglichkeit ein holistische Überblick zu bekommen und eine umfassende Strategie umzusetzen. Das ist unabdingbar für uns!

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  25. Das -unfassbare- Foto von den zwei Weisen im Morgenland hattet Ihr vor Wochen schon Mal: „Wir wollen eine Philosophie entwickeln.“ Ja, nee, schon klar. Man weiß gar nicht ob man wiehern oder reihern möchte.
    Nicht minder vielsagend das Aufmacherfoto: Im ersten Augenblick unterlief mir ein Freudscher Vergucker, hab ich in der Hand unseres künftigen Vorstandsvorsitzenden doch tatsächlich für einen Moment eine Nuckelflasche gesehen. Fotografie kann so gnadenlos sein.
    Ãœbrigens möchte ich hiermit Eure vorzügliche Bildredaktionsarbeit und Eure großartigen Fotografen noch einmal ausdrücklich loben und preisen. Wie unser neuer Trainer es kürzlich auf den Punkt brachte: „Bilder sagen mehr als Worte!“ Und manche sagen alles.

    @KUB Rheinland + wutzespeck
    Zustimmung. Ralfs Kommentar driftet dann in -zweifellos durchaus berechtigtes- Bashing von Pöbelfans, kehrt aber in diesem Zusammenhang letztlich Ursache und Wirkung um. Ich hätte mir allenthalben deutlich vehementere und schärfere -argumentative- Kritik an unserer Führung gewünscht.
    Und sowas wie einen Shitstorm habe ich offenbar gar nicht mitgekriegt

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  26. Bekommt Bruchhagen über den 01. Juni hinaus Schweigegeld?

    Mir würde es sehr gefallen, wenn er dem Fußball, dem er erhalten bleiben will, mal etwas zurück geben würde: Ein Buch “ Die Eintracht und ich “ oder so ähnlich. Wie gerne würde ich in den Kapiteln “ Wie damals Schaaf rausgemobbt wurde “ und “ Armin Veh reloaded “ nachschlagen…

    Danach würden die Sonnenkönige wirklich wissen was ein SHITSTORM ist.

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