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Kristijan Jakic und Djibril Sow sind zum Herzstück des Frankfurter Spiels geworden. (Foto: IMAGO / HJS)

Wie Oliver Glasner die Sechser besser macht

Oliver Glasners Idee von Fußball, sie beginnt so langsam in Frankfurt Früchte zu tragen. Die Eintracht ist die erfolgreichste Bundesliga-Mannschaft der vergangenen Wochen, holte aus Spieltagen elf bis 15 vier Siege und ist damit vor Bayern München und Hoffenheim die beste Mannschaft der vergangenen sechs Wochen. Das System Glasner nimmt Konturen an. Besonders augenscheinlich: die Sechser kämpfen und verteilen nicht nur Bälle, sondern treffen auch immer häufiger. Gegen Greuther Fürth erzielte Kapitän Sebastian Rode das zwischenzeitliche 1:0 für die Hessen. Gegen Union traf Djibril Sow in Mittelstürmermanier. Und der Schweizer legte gegen Fenerbahce und Leverkusen nochmal nach. Man dürfe nicht erwarten, dass er jetzt immer treffe, schickte Sow gleich mal voraus. „Ich weiß auch, dass es ein Lauf ist und ich schwebe auch einer Wolke“, so der Schweizer nach seinem Traumtor gegen Leverkusen. Zuvor hatte bereits Sechser-Kollege Kristijan Jakic mit einem sehenswerten Volley getroffen.

Glasners Händchen für die Sechser

Für Coach Oliver Glasner kein Zufall. Grinsend betont er auf der Pressekonferenz nach dem Leverkusen-Spiel, dass schon in seinen vorherigen Stationen die Sechser eine große Torgefahr ausstrahlten. Tatsächlich verstand es Glasner in seinen erfolgreichen Stationen beim Linzer ASK und dem VfL Wolfsburg das passende Pärchen auf der Sechs zu finden – und ihnen die nötige Torgefahr einzutrichtern. In Linz formte der 47-Jährige, der beim SV Ried selbst als Innenverteidiger und Sechser aktiv war, mit James Holland und Peter Michorl ein kampfstarkes, aber auch treffsicheres Duo. Vor allem der Australier Holland galt ähnlich wie Sow (vorher ein Tor in zwei Eintracht-Saisons) als jemand, der das Toreschießen gerne anderen überließ und erst unter Glasner seine Torgefahr entdeckte. Seine Bilanz im letzten Glasner-Jahr: vier Tore und sieben Vorlagen. Partner Michorl toppte das noch mit drei Toren und 20 Vorlagen. Ähnliches lässt sich in Wolfsburg beobachten, wo Maxi Arnold und Xaver Schlager das defensive Mittelfeld bildeten. Bilanz: insgesamt elf Tore und 27 Vorlagen in den beiden Spielzeiten unter Oliver Glasner.

Krösche lobt Balance 

Für Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche sind Jakic und Sow „mittlerweile das Herzstück“ des Teams. „Sie haben eine gute Balance zwischen Defensive und Offensive“, lobte der ehemalige Sechser Krösche. „Es geht darum, dass die Spieler sich in diese Situationen bringen. Reinschießen müssen sie ihn noch selber“, erklärt auch Coach Glasner. Die Mechanismen seien in „Fleisch und Blut übergegangen“, verrät er das Erfolgsrezept. Auch ein Ergebnis des intensiven Videostudiums – gepaart mit dem Selbstvertrauen aus den Erfolgserlebnissen der vergangenen Wochen. Dass Djibril Sow plötzlich nur noch ins Kreuzeck treffe, komme aber auch für ihn ein bisschen überraschend, grinste Glasner.

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13 Kommentare

Fallback Avatar 1. rr_sge 14. Dezember 21, 22:40 Uhr

Vom Titel „Wie Oliver Glasner die Sechser besser macht“ versprach ich mir eine taktisch-analytische Aufschlüsselung „wie“ Glasner die Sechser „besser macht“. Dass er sie auch zu Torschützen macht ist offensichtlich. Würde mich, gerne auch unter Hinzuziehen eines Gast-Beitrag-Schreibers, über einen tiefergehenden Artikel von euch freuen. Welche Räume besetzen die Sechser nun, wie ist ihre Aufteilung, wer lässt sich wann zurückfallen, wer stößt auf welchen Impuls hin in die Spitze?
Interessant auch, dass Sow gg. Leverkusen immer öfter die Anspielstation auf der linken Bahn hinter Kostić gab - warum genau? Welche Räumen öffnete das für andere?

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Fallback Avatar 2. dieter 14. Dezember 21, 23:15 Uhr

Ach na ja, immer die Trainer.
Wer macht wann jemand besser und wer ist Schuld.
Dann nehme ich mal die Toten Hosen : An Tagen wie diesen......
Jetzt gehe ich sogar ganz weit zurück, zum Kiosk vor dem Waldstadion, zu den Verkappten, zu den Frauen die ich noch nie gesehen habe, zu dem Würstchenverkäufer, der bei Wind und Wetter tapfer da steht!
Denen ist alles Sch... Egal, Hauptsache die Eintracht gewinnt!
Aber Theorien und Wissenschaftler sind herzlich willkommen, wenn es denn hilft.
Alle haben ihren Platz und jeder seine Berechtigung - solange die Eintracht unsere Herzen mit Freude erfüllt.
Forza SGE!

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Fallback Avatar 3. FPS Paul 15. Dezember 21, 07:56 Uhr

Oli du Fuchs, Dieter du Philosoph.
Gefällt mir!!!

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Fallback Avatar 4. euroadler 15. Dezember 21, 08:26 Uhr

Ich glaube das uns vor allem noch so ein " dreckiger" 6er wie Jakic gefehlt hat. Er macht oft vor was Einsatz und Kampf ist, läuft viel und geht in jeden Zweikampf und entlastet dadurch Sow der viel mehr für die Offensive tun kann. Jakic war bis jetzt ein richtiger Glücksgriff, der hat einfach Feuer und Betz wie man so schön in Hessen sagt und seine Spielweise macht ihn indirekt zu etwas wie dem "Aggressive Leader" im Mittelfeld, den wir schon lange nicht mehr hatten. Zwar nicht verbal unbedingt, sondern eher durch seine Art sich in jeden Zweikampf reinzuhauen. Quasi das jetztige Gegenteil von KPB ( hab ich bei uns sehr geschätzt), der nur verbal noch der "Aggressive Leader" bei Hertha zu scheinen seid. Die 3-4 Millionen KO sollten nur noch Formsache sein.

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Fallback Avatar 5. sge_chris1980 15. Dezember 21, 08:57 Uhr

Stand jetzt ist Jakic die Verstärkung auf der Position und auch Ersatz für Teilzeitarbeiter Rode. Ich denke, da sind wir sehr gut aufgestellt. Durch die Geisterspiele hört man ihn auch verbal und no-verbal kommunizieren und zu dirigieren. Jakic ist noch jung, daher könnte er eine Mischung aus KPB und Mascarell werden. Insofern passt er sportlich wie Faust aufs Auge. Die Kaufoption wird sicherlich gezogen.

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Fallback Avatar 6. Barth 15. Dezember 21, 09:08 Uhr

Sind heute Abend eigentlich Zuschauer erlaubt? Ich blick`s nicht mehr.

Uffgerescht bin ich.... :-)

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Avatar 7. lewwerworscht 15. Dezember 21, 09:25 Uhr

@ 6

Zugelassen im Borussia Park sind 15000 Zuschauer und davon werden uns als Eintrachtfamilie 423 Karten/Plätze (aufgrund von Beschränkungen) zugestanden !

Forza SGE

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 100 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 8. zueri adler 15. Dezember 21, 09:30 Uhr

Denke wie 4/euroadler, dass Jakic's Einsatz und Kampf ein Stück weit Sow erlaubt mehr für die Offensive zu tun. Die gelben Karten, die sich sonst Sow alleine gefangen hat, sind mittlerweile zwischen den beiden aufgeteilt :P

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Fallback Avatar 9. ffm71 15. Dezember 21, 11:34 Uhr

Kämpferisch finde ich nun nicht, dass Jakic eine Verstärkung zu Rode ist. Damit würde man dem Sebbl Unrecht tun. Der hat schon unzählige Male bis aufs Blut gekämpft. Ich sehe es eher so, dass Jakic diese Rolle nahtlos fortführen kann, jetzt, wo Rodes Zeit langsam knapper wird. Das ist insgesamt eine super Sache.

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Fallback Avatar 10. lebbe geht weider 15. Dezember 21, 11:34 Uhr

Glasner stellt die 6er aufn Kopf...dann sinds 9er;)

und die Differenz holen wir heute!! Mathestunde beendet

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Fallback Avatar 11. ffm71 15. Dezember 21, 11:43 Uhr

PS:
Dass die 6er Torgefahr abgeben sollten, davon rede ich schon lange. Spätestens seit Glasner die beiden Arnold und Schlager in VW in Stellung gebracht hat. Oft wurde mir da entgegengehalten, dass das höchstens die drittwichtigste Aufgabe eines 6ers wäre. Ich stimme dem nur bedingt zu. In dem Moment, wo das gesamte Team nach vorne drückt, sind die 6er (oder einer mindestens) knapp vor dem Strafraum des Gegners. Es ist hanebüchen, wenn diese keine Fernschüsse abgeben würden. Schlager und Arnold waren da immer gefährlich, und selbst wenn es nur einen Abpraller vom Torwart gibt, kann ein Stürmer diesen verwerten.

Jetzt hatten wir zuletzt die beiden typischen Situationen in einem Spiel. Jakic verwandelt eine herausgeköpfte Flanke, Sow bekommt einen zurückgelegten Ball von Borre serviert. Genau das hat bisher schmerzlich gefehlt.

Vor diesem Hintergrund und bei diesem Trainer sage ich voraus, dass wir noch einige Tore und Vorbereitungen der beiden sehen werden. Eine neue Komponente. Und das ist, einer Meinung nach, tatsächlich auf den Trainer zurückzuführen. Eben weil er das bei seinem vorherigen AG bereits etabliert hat.

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Fallback Avatar 12. Olga 15. Dezember 21, 13:30 Uhr

Gute Ansätze. Könnte mir vorstellen, dass es auch ein stückweit mit der Hereinnahme von Hasebe zusammenhängt. Er gibt den Spielern um sich herum mit seiner Art zu dirigieren/führen Sicherheit. Er entlastet diese. Somit können sie sich auf ihre Stärken konzentrieren und hierüber Selbstvertrauen tanken.

Aber klar, es ist nicht immer nur ein Punkt, es sind wahrscheinlich diverse Faktoren.

In jedem Fall ist es schön zu beobachten wie momentan alles zusammenpasst. Es ist ein stabiles Gerüst erkennbar (Unterschied zu vielen anderen Konkurrenten). Hierüber werden dann junge Spieler wie Tuta oder Lindström „getragen“…toll.

Gute Arbeit zuletzt!

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Fallback Avatar 13. hadabambata 18. Dezember 21, 07:39 Uhr

Von Jakic können wir uns in Zukunft in Sachen Spielaufbau auch noch mehr erwarten. Ich empfehle da YouTube-Videos. Der Mann kann unglaublich gut hohe Bälle spielen, quer oder in den Lauf, mit einer sagenhaften Präzision. Dazu kommen seine Stärken als aggressiver Sechser und wenn er ab und an noch für eine Bude gut ist, umso besser. Das Tor gegen Leverkusen... Da muss man auch erstmal drauf kommen, den so zu schießen.

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