21.03.2015, Fussball, 1. BL, VfB Stuttgart - Eintracht FrankfurtDie Ergebnisse stimmen nicht, es fallen keine Tore mehr, die Verletztenliste wird täglich länger, die Fans sind unzufrieden und die Außendarstellung der Eintracht lässt zu wünschen übrig. Es ist kein Wunder, dass am Ende dieser Saison, die uns ein Wellenbad der Gefühle bereitet hat und hoffentlich noch mit einem versöhnlichen Abschluss enden wird, auch der Trainer in die Diskussion gerät.

Bei vielen Fans ist Kritik an Thomas Schaaf wahrnehmbar, auch die von Vorstandboss Heribert Bruchhagen in seinem berühmten „5+50-Statement“ geschmähten Pressevertreter und Online-User halten mit ihren Zweifeln an Schaaf nicht hinterm Berg. Überraschenderweise waren ausgerechnet die Boulevardmedien bislang eher zurückhaltend mit Schaaf-kritischer Berichterstattung. Bis heute.

Unter der Überschrift „Schaaf-Stunk bei der Eintracht“ vermeldet BILD, dass Trainer Thomas Schaaf nicht mehr unumstritten sei und viele Spieler „nach BILD-Informationen“ vom früheren Werder-Coach „genervt“ seien. Da schon länger unbewiesene Gerüchte über Missstimmungen zwischen Mannschaft und sportlicher Leitung durch die sozialen Medien geistern, schauen wir bei BILDplus nach und sind gespannt auf die Vorwürfe und Ursachen des „Stunks“.

SchaafSo dürfen wir u.a. lesen, dass Schaaf keine „Extra-Schichten“ in Form von Torschusstraining oder ähnlichem nach dem Training mehr wolle. Die Spieler sollten sich – so die Autoren des BILD-Artikels – auf das eigentliche Training konzentrieren, alles andere sei brotlose Kunst. Der nächste Grund für die vermeintlichen Probleme der anonym bleibenden Spieler mit ihrem Cheftrainer: Schaaf wolle alles reglementieren, sogar der einzige freie Nachmittag im Winter-Trainingslager in Abu Dhabi sei mit einem Besuch der „Ferrari World“ festgelegt gewesen. Einige Spieler hätten statt dessen lieber dem Wassersport oder dem Golfspiel gefrönt. Der dritte Vorwurf, der gegen Schaaf erhoben wird: Schaaf spreche kaum, habe ein Kommunikationsproblem und sehe vieles zu negativ. Schließlich wird dem Trainer vorgeworfen, er messe mit zweierlei Maß. Während Zambrano gegen Bremen auf der Bank Platz nehmen musste, da ihm – so Schaaf – der Rhythmus fehle, durfte Marco Russ nach sieben Wochen Verletzungspause und nur drei Trainingseinheiten durchspielen.

Während letztgenannter Punkt bereits bei SGE4EVER.de in der Berichterstattung nach dem Bremen-Spiel angesprochen worden war – aber auch mit dem Hinweis versehen, dass die Leistung von Russ dem Trainer durchaus Recht gegeben habe -, kann man die übrigen erhobenen Vorwürfe allenfalls als Petitessen und als Hinweis auf die journalistische Qualität der Urheber des Zeitungsartikels denn als Beleg für Unstimmigkeiten in der Mannschaft interpretieren. Sollte sich ein Spieler tatsächlich über den Verzicht auf Extra-Schichten und einen Besuch der „Ferrari World“ beklagt haben, kann man dies getrost als Luxus-Problem abtun. Das Kommunikationsproblem wiederum wird in schöner Regelmäßigkeit von denjenigen Spielern angeführt, die nicht zur Stammelf zählen.

19.02.2015, Fussball, 1. BL, Training Eintracht FrankfurtDie Autoren schließen ihre Sammlung unbelegter Vorwürfe übrigens mit dem Hinweis, dass in der Vorstandsetage „nach BILD-Informationen“ eine Trennung von dem Trainerteam kein Thema sei. Schaaf selbst wollte sich verständlicherweise zu diesen Spekulationen nicht äußern und Vorstandschef Bruchhagen wird mit den Worten zitiert: „Bei mir kommt der Spaß weitestgehend über Ergebnisse zustande“ – wobei unklar bleibt, auf was sich diese Aussage bezieht.

Diesen Ausflug in die Niederungen der Sportberichterstattung könnte man als zu erwartende Reaktion des Boulevards auf schlechte Ergebnisse abtun. Allerdings wird diese Form der populistischen Skandalisierung begleitet von durchaus seriöser Kritik an dem Spielsystem der Eintracht unter Thomas Schaaf. Als Stichworte seien nur die fehlende defensive Stabilität, die Mängel im Aufbauspiel und einige schwer verständliche Personalentscheidungen (Flum, Kadlec, das Festhalten an Piazon etc.) genannt. Diese Kritik wird augenblicklich noch überlagert von dem berechtigten Hinweis auf die große Fluktuation vor dieser Saison, auf die Anpassungsprobleme der Mannschaft, also die mittlerweile überstrapazierte „Umbruchsituation“, und das Verletzungspech in dieser Spielzeit. Diese Argumentation wird mit dem Beginn der Saison 2015/16 nicht mehr verfangen. Eintracht Frankfurt und Thomas Schaaf gehen mit einer gewissen Hypothek in die Zukunft. Es bleibt abzuwarten, wie lange die Medien und das berühmte Umfeld der Eintracht ruhig bleiben werden.

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66 Kommentare

  1. @eagle1978
    Habe mir mal das heutige video von der fr angeschaut.
    Ernst nehmen kann man die beiden wirklich nicht.
    Phrasen wie „wir schreiben seit Monaten bereits darüber“ oder wir haben denen, die nicht unserer Meinung waren
    LÜGE gestraft.
    Kennt den jemand von euch die beiden Persönlich?
    Herr durstewitz scheint ja öfters auf auswärtsFahrten dabei zu sein

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  2. Ich war mal auf einer Podiumsdiskussion wo die beiden auch dabei waren; da war auch u.a. Heidel von Mainz damals anwesend.
    Nachdem die beiden dort auch so „lustig“ teilweise auftraten wie heute in dem Video sagte Heidel (genau weiß ich es nicht mehr, ist schon länger her) sinngemäß, ob die noch ganz klar ticken würden im Oberstübchen bei solchen lächerlichen Fragen bzw. Aussagen.

    Ich konnte auch nur über das Gestottere der beiden danach lachen; das war dann auch schon aussagekräftig genug. Was hätte ich mir damals gewünscht denen säße beispielsweise Hans Meyer oder Huub Stevens gegenüber – das wäre fein geworden. :O)

    Die sind (das sauge ich mir ja auch nicht aus den Fingern; das bekommt man mit wenn man öfters im Training ist und sich auch mal dann für einen Moment mit Hübner beispielsweise unterhalten kann) nicht umsonst bei der Eintracht vom „Haus-und Hofberichterstatter“ zu Personen non grata quasi abgestuft worden.

    Seitdem denen das so klar mitgeteilt wurde sind die beiden angepisst auf gut Deutsch und fahren seitdem einen in meinen Augen linken und unfairen Rache-Kurs gegen Bruchhagen, Hübner und Co. Schaaf muss es als aktueller Trainer eben nun auch einstecken; wäre es ein anderer wäre der eben dran.

    Ernst nehmen kann man die beiden seit längerem nicht mehr; und ich gestehe, dass ich die früher beide lange Zeiten recht gut fand.

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  3. Oh, wie liebe ich immer diese Seminare und Betriebsveranstaltungen, in denen immer gelehrt wird : „das Glas ist Halbvoll ! “ und wir sind auf dem richtigen Weg. Wer von uns ist nicht ein weinig frustriert, wenn er im Beruf nur von Schönrednern umgeben ist, obwohl offensichtliche Probleme nicht angegangen werden.

    Ich habe höchsten Respekt für HB, doch auch auf sein Wort kann man nicht Alles setzen. Soll er sagen, ja, das ein oder andere ist mir bekannt, soll er sagen, wir hatten uns etwas Mehr oder etwas Anderes versprochen ?
    Nein, er sagt, Ergebnisse sind für sein Wohlbefinden ausschlaggebend. Für mich klingt das nicht mehr nach unbedingter Rückendeckung. Wie ist denn dann sein Wohlbefinden, wenn es am Samstag in die Hose geht und bei Hertha und gegen den Pillenclub?
    Warten wir den Samstag ab !! JEDER hier will doch viel lieber über Erfolge und Zufriedenheit diskutieren.
    Da unsere Eintracht sich im Moment aber wie ein Absteiger präsentiert – Wer will das denn hier und jetzt bestreiten ?!? – müssen auch kritische Töne erlaubt sein.

    UND wenn wir schon bei der Anerkennung von Leistungen in der Vergangenheit sind : Das hilft nicht weiter !
    Wir leben im Jetzt und Hier und da steht die Frage, was nützen mir Erfolge der Vergangenheit, wenn wir heute berag fahren ?

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  4. Du hast es leider immer und immer wieder nicht verstanden, schade Dieter!!!

    Es geht mir nicht im geringsten darum, gewisse Dinge kritisch zu sehen; auch ich übe an einigem Kritik!

    Wenn mir dann aber eine dermaßen schwache Aussage wie „Dann muss er zusehen in einer Nacht-und Nebel-Aktion klammheimlich zu verschwinden!“ – dann ist das respektlos !!!

    Ich bin alles andere als respektlos; ich lasse allen Verdienten auch deren Verdienste und pinkele denen nicht klammheimlich ans Bein.

    Schönredner höre ich immer wieder; nach wie vor ein falscher Begriff! Man kann Dinge auch nicht so negativ sehen und ist dennoch noch kein Schönredner.

    Aber ganz ehrlich; dann doch lieber ein Schönredner als ein respektsloser Nachtreter!

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  5. ich finde es amüsant wie kurzlebig die welt ist….

    jeder der hier schreibt, dass Veh ein anderer Typ ist, der vergisst die Tatsache, dass unter Veh Kittel die Rolle von Flum jetzt eingenommen hat….

    Und alle Waisenknaben und Mädels hier im Club, wer von Euch hat eigentlich nicht schon einmal in der Öffentlichkeit über seinen Arbeitgeber, das Finanzamt oder die Politik gelästern oder sich aufgeregt….Nur das 99% von uns keine Personen des öffentlichen Interesse sind und kein Schmierheiz dahinter alles mitschreibt…. Zur den Beiden schreibenden Komikern verliere ich keine Worte mehr, ist es nicht wert….

    Leider steht die Masse nicht auf solide Arbeiter sondern auf Blender die vorgauckeln und nichts dafür tun, dass etwas nachhaltig aufgebaut wird…

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  6. @eagle1978
    Ich kann dir bei allen Posts nur zustimmen.
    Man muss das beobachten und man darf es auch kritisch sehen. Die letzten Spiele waren schwach und auch sonst war nicht immer alles toll aber das Anspruchsdenken mancher ist schon verblüffend. Die BILD Zeitung wird bei allem kritisiert aber gerade dieser bericht ist knallhart recherchiert? Man kann nie mit allen Spielern gleich gut klarkommen – muss man auch nicht. So sprüche wie „Ich wollte nicht Achterbahn fahren sondern lieber in die Sonne liegen“ – von wem kommt der denn? Hat das ein Spieler gesagt oder wird das vermutet? Ich hätte bei 40°C im Schatten auch keine Lust auf Konditionstraining – da wär mir das Meer auch lieber aber ich denke das sind Profis genug um zu wissen worauf es ankommt. Das nach dem Training nicht immer sofort die Türen verschlossen werden sondern durchaus der ein oder andere mal noch gegen den Ball tritt wurde ja auch schon von einigen Trainingsbesuchern entgegengehalten. Beckenbauer wird heute zitiert: Götze muss aufhören wie ein Jugendspieler zu spielen….deutliche Kritik von einer Ikone. Vielleicht müsste TS das bei Flum oder anderen auch sagen aber was wäre dann los? Ich behaupte er kann das anhand der Trainingsleistungen und der häufigen Freundschaftsspiele zwischendurch durchaus beurteilen wie sehr er dem Team weiterhilt. Das die Alternativen nicht um Welten besser sind ist auch klar aber hätte Flum jetzt ständig gespielt und die Ergebnisse wären so schlecht wie bisher, hätte es keine Sekunde länger gedauert bis jemand sagt: Bringt doch mal den Medojevic, der hat schon bei Wolfsburg gespielt und nicht nur bei Freiburg – der kann das.
    Und Armin Veh fand ich auch cool als Trainer – ohne Frage. Aber er hat den Verein verlassen obwohl man mit ihm weiterarbeiten wollte (auch wenn es da im letzten Jahr nicht besser lief) und in seiner Amtszeit haben Rode, Schwegler und Jung aufgehört. Bei Schaaf haben Trapp, Oczipka, Anderson, Inui…..verlängert. Macht man das wenn die Stimmung so unglaublich mies ist?
    Ich wünsche mir auch, dass wir am Samstag möglichst einen Dreier holen – aber wie es von einem Teil hier fast schon als selbstverständlich eingefordert wird ist auch irgendwie lustig. Immerhin spielen wir gegen Hoppenheim. Während unsere „Flügelzange“ vielleicht mit Waldschmid, Valdez oder Piazon besetzt ist (ich hoffe natürlich weiterhin auf Aigner), spielen bei denen da mal eben ein Firminho und ein Volland die zusammen einen Marktwert von 45Mio. EUR haben (OK, laut Transfermarkt.de aber so als grobe Richtung ist das ja schon was). Und auch insgesamt liegt der durchschnittliche Marktwert der Hoppenheimer deutlich mehr als doppelt so hoch wie der der SGE – selbst wenn alle bei uns dabei wären. Ich halte es trotzdem nicht für unrealistisch hier zu punkten, würde aber keinesfalls die Zukunft von TS hieran aufhängen. Ich bin dankbar über die Konstanz und das bisherige Händchen die wir in Sachen Trainer meist haben (Skibbe und Daum gehören da jetzt nicht gerade dazu….). Ich wünsche TS, dem Team und uns allen ein super Spiel am Wochenende und hoffe, dass er eine Chance bekommt in der neuen Saison mit längerer und besserer Vorbereitung und seinen Wunschverpflichtungen die Anhänger positiv zu stimmen und auf seine Seite zu ziehen!

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  7. Nachdem nun heute auch Stendera und Madlung Trainingsplessuren davongetragen haben (s. hr-online.de)
    würde ich gerne die Frage stellen, wie ihr am Samstag spielen wollt:
    Trapp
    Iggy Madlung?/Kinsombi Zambrano/RUSS Otsche
    Hasebe Flum/Medo
    Valdez/Piazon Inui
    Waldschmidt Sefi

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  8. wie schon gesagt , bin weiß Gott kein absoluter Thomas Schaaf Verehrer , aber ich denke man sollte Dinge auch differenziert betrachten können .
    Finde bei aller teilweise auch berechtigten Kritik,das er auch Dinge durchaus richtig bewertet und Konsequent durchgezogen hat.
    Beispiel Flum: Für mich ehrlich gesagt kein bundesligatauglicher Fußballer. Der war schon in Freiburg nur Ergänzungsspieler. War für mich von Anfang an eine Fehlverpflichtung.
    Beispiel Kittel, Stendera, Waldschmidt: Thomas Schaaf hat auf die in Frankfurt ausgebildeten Nachwuchsspieler gesetzt und nachhaltig in den Kader geführt. Wenn ich noch daran denke, wie Armin Veh die jungen Spieler links liegen lassen hat, habe ich jetzt noch Hassgefühle.
    Beispiel Zambrano: Soviel Freude uns der Junge bereitet hat, soviel fremdschämen konnte man sich auch für Ihn, oder? Ich denke der Junge hat schon längst woanders angeheuert . Wenn die Vermutung sich als richtig erweisen sollte, verstehe ich durchaus das er auf der Ersatz-Bank Platz nehmen kann…
    Beispiel diverseVertragsverlängerungen : Ich frage mich schon , ob alle die Spieler verlängert hätten, wenn angeblich so ein schlechtes Klima herrscht……
    Fazit.: Auf Bild-Niveau sollte man nicht absteigen. Thomas Schaaf sollte die nächste Saison beweisen können, das er doch der richtige Mann ist . Er ist dann auch für die Kaderzusammenstellung verantwortlich…, das hatten ja dieses Jahr andere , wie ich finde , mit nur sehr eingeschränktem Erfolg übernommen.

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  9. Sehr interessante Diskussion mit sehr vielen guten Argumente und Einwürfen auf beiden Seiten.

    @Lieblingsspieler:

    Ich denke jeder Trainer hat seine Lieblingsspieler und bei jedem Trainer können gewisse personelle Entscheidungen von großen Teilen der Fans nicht nachvollzogen werden.
    Man braucht sich dafür doch nur die jüngere Vergangenheit anzuschauen. Bei Funkel haben viele nicht verstanden, warum Meier und Köhler immer spielen durften und warum z.B. Caio nie ran durfte. Man hat sich gefragt, warum Fenin immer über den Flügel kam und nicht im Zentrum spielen durfte. Bei Skibbe waren es dann Teber und Altintop, die immer wieder aufgestellt wurden, obwohl viele der Ansicht waren, dass die beiden schlecht waren. Veh ließ immer wieder Occean spielen und Kadlec landete bei ihm ebenso wie irgendwann Anderson auf dem Abstellgleis. Dagegen durfte Flum bis zu seiner Verletzung fast immer spielen obowhl die Hinrunde eigentlich zum Vergessen war. Tja und jetzt haben wir eben Veh, der Flum und Kadlec keine Chance gibt und dafür Piazon immer wieder aufstellt hat.
    Das ist eben so. Der Trainer sieht die Spieler jeden Tag. Wir sehen die Spieler (zumindest die meisten von uns) Jede Woche für 90 Minuten spielen. Da ist es dann ganz normal, dass man andere Sichtweisen hat. Wir haben eventuell sogar einen besseren Blick dafür, wie gut die Spieler unter Wettkampfbedingungen spielen. Der Trainer hat ein umfassenderes Bild. Er kann besser einschätzen, welche Spieler eventuell in bestimmten Situationen besser sind, welche vielleicht noch Potenzial haben, weil sie das im Training regelmäßig zeigen. Hält der Spieler dann an dem Spieler fest und irgendwann platzt der Knoten, dann ist er der Held, der an dem Spieler zurecht festgehalten hat, klappt es nicht, ist er der Depp, der den Spieler immer wieder spielen lässt, obwohl der Rest der Welt schon immer wusste, dass es nichts werden kann.

    Und dann darf man nicht vergessen, dass es ja auch unter den Fans dann immer riesige Unterschiede in der Bewertung von einzelnen Spielern gibt. Gerade bei Inui zeigt sich das ganz besonders. Die einen raufen sich die Haare, weil er bei jedem Windhauch umfällt und seine Torschüsse auf dem Weg verhungern und wollen ihn am liebsten auf der Tribüne sehen, die anderen schätzen seine Kreativität und schnalzen bei Zurckerpässen mit der Zunge und beharren darauf, dass man so einen Spieler einfach unbedingt braucht.

    @Leistung des Trainers:

    Wir haben erst einen Saison rum, daher kann man die Leistung von Schaaf nicht wirklch beurteilen. Man denke an Skibbe, der eineinhalb Saisons lang, die Eintracht scheinbar immer weiter an die internationalen Plätze geführt hat, bevor es dann innerhalb eines halben Jahres in die zweite Liga ging. Schaaf hatte wenig Zeit die Mannschaft kennen zu lernen und er musste zusammen mit Hübner in sehr kurzer Zeit eine Mannschaft aufstellen, mit der man die Liga halten kann, denn das war nach den ganzen Abgängen im Sommer erstmal die Ausrichtung. Dabei saßen manche Transfers (Seferovic, Hasebe, eventuell Valdez) andere gingen nach hinten los (Chandler, Igg, Medojevic, Piazon). Letztlich aber kein großes Wunder.
    Trotz allem hat er meiner Meinung nach auch viele Punkte nicht gut gemacht. Er hat meiner Meinung nach die Mannschaft zu Anfang völlig falsch eingeschätzt. Das war für ihn vermutlich auch nicht einfach, da er davor über Jahre hinweg mit der gleichen Mannschaft gespielt hat, die immer nur an einigen Punkten verändert wurde. Mitte der Hinrunde hat er dann auf die Mannschaft gehört und die Spielweise geändert. Was bliebt ist die Tatsache, dass die Defensive völlig löchrig ist und ich immer noch das Gefühl habe, dass die Abläufe überhaupt nicht stimmen, die Verteidiger nicht abgestimmt sind und keiner weiß, was der andere gleich machen wird.
    Die Problem im Offensiven werfe ich Schaaf dagegen nicht vor.Das hat sehr gut geklappt, solange wir nicht so viele Verletzten hatten. Hasebe ist inzwischen ausgelaugt und mit Meier und Aigner fehlen die besten in der Angriff. Valdez ist gerade erst wieder fit geworden und Waldschmidt noch lange nicht so weit, dass man erwarten kann, dass er sofort super mit der Mannschaft harmoniert und Spitzenleistungen zeigt.

    Wenn ich mir also anschaue, was ich vor der Saison erwartet hatte und was als Marschrichtung ausgegeben wurde (Klassenerhalt + X) dann hat Schaaf seinen Job soweit erledigt. Die User, die meinen, dass mehr möglich war und das die Mannschaft besser sein kann, als sie unter Schaaf ist, der entgegne ich:
    Vielleicht habt ihr Recht, aber ist es nicht auch Schaafs Verdienst, dass solange mehr möglich war? Und wenn man vor der Saison der Meinung war, dass man mit dem vorhandenen Personal Probleme mit dem Klassenerhalt hat und dann trotz der vielen Verletzten, das Gefühl bekommt, dass die Mannschaft mehr kann – heißt das dann nicht, dass Schaaf die Spieler scheinbar doch besser gemacht hat und einfach noch die Konstanz fehlt und das Ineinandergreifen der Rädchen?
    Und wer meint, dass der Umbruch doch inzwischen vorbei sein müsste und inzwischen doch alles klappen müsste, dem entgegne ich dass der Umbruch noch lange nicht vorbei ist. Der Trainer muss zu jedem Zeitpunkt seine Idee soweit zurückstellen, dass die Mannschaft klar kommt und gleichzeitig versuchen, den Weg, den er gehen will beizubehalten und so peu a peu einige Dinge zu ändern. Da hat Schaaf teilweise das Gespür gefehlt und auch hier machen ihm die Verletzten natürlich zu schaffen.

    Ich bin hier trotzdem der Meinung, dass er solide Arbeit geleistet hat und würde ich durchaus die Chance bis zur Winterpause geben. Dann konnte er mit Hübner zusammen die Mannschaft zusammenstellen die er (vor unserem finanziellen Hintergrund) haben will und hat die komplette Vorbereitung, die er dann mit Blick auf seine Eindrücke in dieser Saison, planen und durchführen kann.

    Nach der Hinrunde, kann ich dann für mich beurteilen, ob Schaaf die richtigen Schlüsse gezogen und die Mannschaft weiter gebracht hat, ob er eine Idee hat und diese sich langsam abzeichnet und damit er Erfolg haben kann.

    @Klima zwischen Mannschaft und Trainer:

    Der Punkt, über den wir letztlich kaum etwas wissen und der zugleich der heikelste ist, weil – wie viele schon angesprochen haben – wenn es zwischen Trainer und Mannschaft nicht stimmt, dann wird auch der beste Trainer scheitern.
    Hier mache ich mit durchaus Gedanken und ich bin sicher, das Schaaf ein sehr spezieller Typ ist, an den man sich gewöhnen muss und der nicht so einfach ist. Trotzdem habe ich nicht das Gefühl, dass die Probleme hier außergewöhnlich groß sind. Dass Spieler, die nicht spielen unzufrieden sind und die Schuld beim Trainer sehen, ist erstmal vollkommen normal. Der Trainer kann durch Gespräche dem in einem gewissen Grad entgegenwirken, aber eben nur bedingt.
    Hier wurde von einigen angeführt, dass man doch sehe, dass sich die Mannschaft für den Trainer nicht ins Zeug legt, wie sie das z.B. bei Veh gemacht hat. Trügt mich hier mein Gedächtnis oder euch eures? Wurde nicht auch unter Veh, sowohl am Ende der Saison, die dann noch mit dem Europapokal abgeschlossen werden konnte als auch letzte Saison in der Liga immer wieder erzählt, die Mannschaft sei nicht mehr hungrig, kämpfe nicht genug? Den Europapokal haben wir nicht erreicht, weil die Mannschaft für den Trainer gekämpft hat, sondern weil nach dem Aufstieg und der ersten Spielen hier ein Gefühl entstanden ist, dass die Mannschaft, wie das Umfeld euphorisiert hat. Der Trainer wusste das natürlich sehr gut zu nutzen und Veh hat meiner Meinung nach hier auch einen super Job gemacht, aber ich habe nicht das Gefühl, dass die Mannschaft für IHN alles gegeben hat und diese für SCHAAF nicht tut.
    Und man darf auch nicht vergessen, das es ebenso Spiele gab, die darauf hindeuten, dass die Mannschaft eben doch alles gibt. Gegen Gladbach hat sie sich den Arsch aufgerissen, ist gerannt bis zum geht nicht mehr und keine Zweikampf aus dem Weg gegangen. Wieso sollte sie das in einer Woche tun und dann in der nächsten Woche nicht, wenn dies ein Indiz dafür ist, ob es zwischen Mannschaft und Trainer kriselt?
    Und zuletzt konnten unter Schaaf SÄMTLICHE Leistungsträger gehalten werden. Piazon geht, weil die Eintracht nicht daran interessiert ist, ihn zu halten (zumindest nicht zu den finanziellen Forderungen), falls Zambrano nicht bleibt, hängt das nicht an Schaaf, sondern an diesem komischen Konsortium. Alle andere haben, teilweise langfristig, verlängert. Und auch jetzt gegen Ende der Saison, wo langsam die ersten Gerüchte aufkommen und sich Spieler und Berater in Stellung bringen, hört man von Abgängen bei uns kaum etwas. Wenn die Spieler wirklich so unzufrieden mit Schaaf sind, dann wollen sie weg und dann müssten die Berater schon lange unter der Hand diese Infos weitergegeben haben, damit ihre Spieler möglichst früh auf dem Markt auftauchen und ins Visier anderer Vereine geraten.
    Zurzeit sehe ich daher wirklich keine Anzeichen dafür, dass es hier Probleme gibt, die über das normale Maß hinausgehen, wenn man in letzter Zeit nicht gewonnen hat.

    @Thomas:

    Ein letztes Wort an dich. Ich kenne deine persönlich Abneigung gegen HB, aber warum ist er dafür verantwortlich, wer geholt wird? Schaaf will die Spieler, Hübner führt die Verhandlungen, Bruchhagen segnet ab. Das Bruchhagen kein Geld scheißen kann und eben nur das ausgeben lässt, was da ist, kannst du ihm vorwerfen, aber er entscheidet nicht, dass man Chandler, Medojevic und Iggy holt. Das machen Hübner und Schaaf (vermutlich vor allem auf Wunsch Schaafs). Hübner schaut sich dann nur das finanzielle Gesamtpaket an und entscheidet (teilweise zusammen mit anderen aus dem AR) dann, ob das genehmigt wird.

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  10. O.K. ich bin einverstanden, diese Diskussion jetzt hinten an zu stellen.
    Jetzt zählt erst einmal nur Samstag, dann Hertha und zum Abschluß Leverkusen – Forza SGE !!!

    Mit „Schönredner“ wollte ich auch Niemanden persönlich angreifen. Es geht mir nur darum zu verdeutlichen, dass zum Schluß : „auf dem Platz“ entschieden wird, was gut und richtig ist.

    Prima Diskussion bis hierher , das möchte ich gern mitteilen !

    Jetzt bleibe ich dabei, warten wir die 3 Spiele noch ab, dann ist eine Gesamtbewertung möglich.
    Glaubt mir, ich würde mich riesig freuen, wenn es zu Schluß heißt : Super gelaufen !!

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  11. Thomas schaaf ist ein guter und erfahrener trainer aber wir haben halt keine qualität in der manschaft ausser trapp aigner zambrano meier es muss sich was ändern im sommer. Weil alles am trainer zu hängen ist absurd kann auch mourinho oda guardiola kommen die könnten das auch nicht ändern muss mann halt auch mall finazielles risko eingehen und gestande spieler holen

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  12. Das wir ohne Meier nicht mehr in der Lage sind Tore zu schiessen ist erschreckend!

    Wenn Seferovic nicht mehr trifft in dieser Saison muss einem Angst und Bange werden.

    Das Valdez nur ein Bruchteil von Torgefaehrlichkeit gegenueber Kadlec ausstrahlt haette ich so nicht vermutet.

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  13. Gestern in HR-Online.de, damit Thema ersteinmal vom Tisch. Lasst uns auf Samstag schauen:

    +++ Rückendeckung für Schaaf +++
    Hübner bremst Trainerdiskussion

    Sportdirektor Bruno Hübner ist einer aufkeimenden Trainerdiskussion bei der Frankfurter Eintracht entgegengetreten. „Das ist nicht zielführend“, sagte Hübner am Donnerstag: „Die Zusammenarbeit zwischen Trainer und Verein ist vorbildlich.“ Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor von einem angeschlagenen Verhältnis der Bundesliga-Profis zu Thomas Schaaf berichtet und dem Coach mangelnde Kommunikation, zu viel Kontrolle über die Spieler und eine fehlende Linie bei Personalentscheidungen vorgeworfen. „Wir brauchen positive Stimmung, müssen mit breiter Brust in die Spiele gehen und alles andere ausblenden“, ermahnte Hübner.

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  14. Gehöre ja zu den größten Schaaf Kritikern in punkto Eintracht Frankfurt und wie ich stets betone von Anfang an, aber Diskussion die jetzt geführt wird ist nicht die meine. Ich habe immer gesagt er passt mit seiner Philosophie des Spiels nicht zur Eintracht. Das hat dann auch nichts mit Verletzungspech etc. zu tun, wir hätten vermutlich aufgrund der Ausfälle auch mit anderen Trainern und Taktiken NICHT viel mehr Punkte. Nach dem Spiel in Gladbach dachte ich, oh er geht auf die Mannschaft ein und ändert seine Philosophie, aber das wurde ja schnell al unwahr dargestellt und zeigte sich dann auch wieder. Dieses unsägliche Geschwätz von „lieber ein 5:5 als ein 0:0“ hört sich für die Fans und gerade für die Medien ja vielleicht toll an, aber was heißt das denn? Man ist defensiv nicht geordnet, die Verteidiger und der Torwart sind die Deppen. Bei einem 5:5 gibt es auf beiden Seiten jede Menge Torchancen da nicht jede reingeht also gewinnt der, nicht dreimal knapp vorbeischießt, oder am Pfosten scheitert. Das meine ich mit Glücksspiel bzw. Hopp oder Dopp. Da kann dann auch mal ein 3:0 aber auch ein 0:3 rauskommen. Wenn es sich schön ausgleicht kann man ja vielleicht damit leben, weil man Tore mag. Wie man bei uns aber sieht dreht sich der Daumen nach unten, wenn man z. B. durch Verletzungspech selbst keine Tore mehr macht. Und dann? Nee, mir ist der jahrzehntelange Eintracht Fußball lieber. Technischer Ballbesitz-Fußball. Deshalb bin ich als Rheinländer in den 70er Eintracht Fan geworden und nicht Gladbach-Fan, die damals mit ihrem Konterfußball Titel sammelten. Natürlich kannman bei Ballbesitz-Fußball auch meckern, wenn NUR noch geschoben wird – Rode zu Schwegler, Schwegler zu Rode, aber bei einer 1:0 Führung lässt sich damit leben. Und gerade Schwegler hätte bei Schaaf kaum eine Chance gehabt, das hätte man mal sehen müssen, wenn e unseren Kapitän demontiert hat, aber den Versuch haben wir ja bei Meier gesehen. Dumm das er dann die Tore gemacht hat.

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