Es gibt diese Tage, da geht man als Fan mit einem unguten Gefühl ins Stadion. Der letzte Sieg liegt eventuell schon Jahre zurück und die Hoffnung, dass es diesmal klappen könnte, wird von Spiel zu Spiel geringer. Die Rede ist hiebei von den sogenannten „Angstgegnern“. Natürlich – der FC Bayern München beispielsweise spielt inzwischen in einer eigenen Dimension und ist für 90% der Bundesligavereine eine unüberwindbar zu nehmende Hürde geworden. Vor allem die Reisen in die Allianz-Arena könnten sich Gästefans zumeist sparen, im Normalfall setzt es eine (häufig empfindliche) Niederlage. In der 2005 eröffneten Arena in Fröttmaning konnten die Hessen beispielsweise nur einen Punkt holen. Im Herbst 2007 hatte Oka Nikolov seinen großen Tag und blieb trotz 15 Großchancen der Münchener ohne Gegentor. Dies aber war die große Ausnahme in den letzten Jahren. Auch die Zeiten, in denen der deutsche Rekordmeister die Punkte per Post an den Main hätte schicken können, gehören der Vergangenheit an.
Doch nicht nur die Partien gegen den selbsternannten „Stern des Südens“ sorgen für ein mulmiges Gefühl. Es gibt doch einige Teams, die den Hessen das Leben in den vergangenen 6 Jahren schwer gemacht haben. Umgekehrt aber gibt es auch Konkurrenten, auf welche die Adler gerne treffen. Wer sind sie denn nun, die Angst- und Lieblingsgegner der Eintracht? SGE4EVER.de blickt zunächst auf die Bilanz der Spielzeiten 2009 bis 2015 im heimischen Waldstadion. (Zur Erläuterung: Bei gleichem Punkteschnitt entscheidet das Torverhältnis, wer der größere „Angstgegner“ ist. Es wird sich nur auf die Bundesligisten der letzten Saison bezogen.)
Heimtabelle
Pl. | Verein | Anz. Sp. | P-Schnitt | Torv. |
1. | VfB Stuttgart | 5 | 0,6 | 7:13 |
2. | FC Bayern München | 5 | 0,8 | 3:8 |
3. | Borussia Mönchengladbach | 5 | 0,8 | 2:4 |
4. | 1. FC Köln | 5 | 1,0 | 4:6 |
5. | TSG Hoffenheim | 5 | 1,2 | 7:10 |
6. | VfL Wolfsburg | 5 | 1,2 | 9:8 |
7. | FC Augsburg | 3 | 1,33 | 5:4 |
8. | Hannover 96 | 5 | 1,4 | 9:10 |
9. | FC Schalke 04 | 5 | 1,6 | 6:7 |
10. | Hamburger SV | 5 | 1,6 | 9:9 |
11. | Borussia Dortmund | 5 | 1,6 | 8:6 |
12. | Hertha BSC Berlin | 3 | 1,66 | 7:6 |
13. | Bayer 04 Leverkusen | 5 | 1,8 | 7:9 |
14. | SC Freiburg | 5 | 1,8 | 6:7 |
15. | 1. FSV Mainz 05 | 5 | 2,0 | 9:6 |
16. | SC Paderborn | 2 * | 2,0 | 4:0 |
17. | SV Werder Bremen | 5 | 2,2 | 11:4 |
*1 Spiel in der 2. Bundesliga
Der VfB Stuttgart hat der Eintracht schon einige bittere Momente im Waldstadion beschert. Es sei erinnert an den 24. Spieltag der Saison 2010/11. Die Hessen erlebten einen Abwärtstrend, der kaum noch zu stoppen war. Sechs Rückrundenspiele hatte das von Michael Skibbe betreute Team bereits bestritten und erst ein Punkt gesammelt und noch kein Tor geschossen. Als der Stuttgarter Verteidiger Matthieu Delpierre schon früh die rote Karte sah, war die Hoffnung groß, dass der Fluch gegen die ebenfalls stark abstiegsbedrohten Schwaben durchbrochen werden konnte. Theofanis Gekas jedoch traf nur den Innenpfosten und weil Ralf Fährmann zweimal entscheidend patzte, setzte es eine empfindliche 0:2 Niederlage. Es war einer der vielen negativen Höhepunkte einer Spielzeit, die letztendlich mit dem Gang in die 2. Bundesliga endete. Neben den Schwaben stehen aber auch die Gladbacher für ganz zähe Heimauftritte der Eintracht. Wenig Chancen und kaum Treffer – Vergnügungssteuerpflichtig sind die Begegnungen gegen die von Lucien Favre betreute Elf nur selten im Waldstadion.
Sehr gerne hingegen begrüßen die Adler den SV Werder Bremen. Die Hanseaten sind ein gern gesehener Gast im Frankfurter Stadtwald. Die letzte Heimpleite liegt auch schon lange zurück: 5:0 hieß es im Frühjahr der Saison 2008/09. Seitdem konnte das Team, unabhängig davon, ob Robin Thomas Schaaf, Robin Dutt oder Viktor Skripnik an der Seitenlinie stand, nicht mehr in der Mainmetropole gewinnen. Auch der Nachbar aus Mainz hat sein großes Glück bei den kurzen Auswärtsfahrten noch nicht gefunden. Immerhin konnten sie in den letzten fünf Spielzeiten wenigstens einmal über einen Dreier jubeln. Überdies zeigt sich, dass das Waldstadion nach dem Umbau allerdings nicht die gewünschte Festung geworden ist. Mit Ausnahme der Spielzeiten 2012/13 und 2014/15 tat man sich vor heimischen Publikum immer schwer. Gegen drei Teams nur erreichte man einen 2-Punkte-Schnitt. Bei 8 Mannschaften liegt dieser sogar unter 1,5. Die Hoffnung, dass die starke Bilanz der letzten Monate (die letzte Heimniederlage datiert noch aus dem November gegen den FC Bayern München (0:4)) unter Rückkehrer Armin Veh fortgesetzt wird.
Und wie sieht es in der Fremde aus? Bei welchem Konkurrenten lohnt es sich, die vielen Kilometer mit der Bahn, dem Bus, Auto oder dem Flugzeug auf sich zu nehmen?
7 Kommentare
Danke für die Mühe. Finde das mal ganz interessant. Wir beantragen für die neue Spielzeit nur noch gegen Bremen zu spielen:-)
@qworulz: Man muss ja sagen, dass es - statistisch gesehen - gut für uns ist, dass der HSV in der 1. Bundesliga geblieben ist ;-). Ein Stuttgarterabstieg wäre dahingehend viel besser für die SGE gewesen, genauso Hannover 96... Gerade gegen die 96er gehe ich immer mit ganz schlechtem Gefühl ins Stadion. Die liegen uns einfach nicht - noch weniger in ihrer AWD-Arena .... Selten, dass wir mal so ein geiles Heimspiel gegen die hatten, wie 2012, als Matmour, Jung und Meier für ein 3:1 sorgten....
Platz 13 - 18.
Angstgegner sind die, die unter uns stehen ;-)
Angst ist ein schlechter Berater
Angst ist, wenn der Pinguin zweimal klopft...
Sorry für diesen sinnfreien Satz ;) Nette Statistik. Dann sorgen wir in der ersten Runde des Pokals dafür, dass die Statistik auch gegen andere Bremer Vereine ausgebaut wird :)
@Christopher : Für die zurückliegende Saison wäre mir trotz räumlicher Nähe zum FC ein Abstieg der Geisböcke, der Hotzewälder (Vfb) und von Hannover recht gewesen. Aber leider ist das Leben ja kein Wunschkonzert.
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