Die Frankfurter Eintracht musste im Kampf um den Klassenerhalt heute eine bittere Pille hinnehmen: Das Team von Trainer Armin Veh ging gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, den SC Freiburg, sang und klanglos mit 1:4 unter und muss nun wieder mehr denn je um den Klassenerhalt zittern. Die Abstiegskandidaten sind nach diesem Spieltag wieder eng zusammengerückt. Zahlreiche Torchancen, gerade in der ersten Halbzeit, blieben seitens der SGE ungenutzt. Die Freiburger nutzten die sich öffnenden Räume eiskalt aus und beendeten ihre somit ihre Krise. Hier geht es zum ausführlichen Spielbericht von Eintracht.de:
>Zu den Bildern< Im Vergleich zum Auswärtsspiel in Hamburg nahm Armin Veh zwei Änderungen in der Startaufstellung vor: Inui und Joselu liefen für Barnetta und den gelbgesperrten Zambrano auf. Die Eintracht agierte im 4-2-3-1-System mit Russ und Madlung in der Innenverteidigung, Schwegler und Flum als Doppelsechs und Joselu als Sturmspitze. Meier übernahm die Position im zentralen offensiven Mittelfeld, flankiert von Inui (links) und Aigner (rechts).
Riesen-Chance für die SGE
Gleich in der ersten Spielminute hatte die Eintracht eine dicke Chance. Meier setzte seinen Gegenspieler unter Druck, so dass Inui an den Ball kam. Der Japaner dribbelte ein paar Meter und passte auf den rechts im Strafraum freien Aigner. Dem Ex-Münchener gelang es zwar, den Ball am Freiburger Keeper Baumann vorbeizulegen – allerdings konnte Ginter kurz vor der Linie klären. Schade, das wäre ein Traumstart gewesen. Auch die nächste Chance gehörte der SGE: Aigner kam nach einer Jung-Flanke zum Kopfball, verfehlte das Tor jedoch deutlich (5.).
Fünf Minuten später strich ein satter Fernschuss von Flum nur knapp am Freiburger Kasten vorbei. Auch diese Szene belegte, dass die Eintracht die eindeutig spielbestimmende Mannschaft war. Sie setzte die Gäste früh unter Druck und gewann 77% aller Zweikämpfe. In der 17. Spielminute setzte Flum Schwegler mit einem schönen Pass in Szene. Der Frankfurter Kapitän ließ Guedé an der Außenlinie aussteigen – leider landete der Ball danach im Toraus. Die SGE machte jedoch weiter Druck, war ebenso ballsicher wie spielfreudig. In der 20. Minute konnten die Freiburger einen Schuss von Aigner gerade noch zur Ecke klären.
Frankfurt drückt, Freiburg geht in Führung
Die Breisgauer hingegen blieben weitgehend ungefährlich. Zwar gelang es ihnen in der Folge, sich zweimal in die Frankfurter Hälfte vorzuspielen. Doch beim ersten Angriff landete der Ball im Toraus, beim zweiten stand ein Spieler im Abseits. In der 28. Spielminute flankte Joselu in den Strafraum, Günter konnte vor Meier gerade so zur Ecke klären. Kurz danach sauste erst ein Ball durch den Freiburger Fünfmeterraum, wenig später setzte Joselu eine Djakpa-Flanke nur knapp am Tor vorbei. Es brannte weiterhin lichterloh im Strafraum des SC: In der 29. Minute kam Aigner aus wenigen Metern frei zum Abschluss – allerdings mit seinem linken Fuß. Baumann blieb cool stehen und konnte den Schuss so abwehren. Zwei Minuten später strich eine abgefälschte Schwegler-Flanke aus halblinker Position nur knapp am langen Pfosten vorbei. Der Frankfurter Führungstreffer war überfällig.
Doch es kam, wie es kommen musste. Mit dem ersten Torschuss ging Freiburg völlig überraschend in Führung. Was war passiert? Nach einer Ecke der Gäste gewannen Ginter und Krmas jeweils ihre Kopfballduelle. Der Ball landete an der Fünfmeterraumgrenze bei Schuster, der mit dem Rücken zum Tor per Fallrückzieher zum 0:1 aus Eintracht-Sicht traf (34.).
Das Tor entsprach dem Spielverlauf in keiner Weise, hinterließ allerdings Wirkung. Die Eintracht kam in den folgenden Minuten nicht mehr gefährlich vor das Tor von Baumann. Kurz vor der Halbzeitpause brannte sie allerdings nochmal ein kleines Feuerwerk ab: In der 44. Minute gelangte Inui im Freiburger Strafraum an den Ball, kam jedoch nicht zum Abschluss. Kurz danach hämmerte Flum einen Fernschuss aus etwa 30 Metern nur knapp übers Tor. In der Nachspielzeit wurde noch ein Schuss von Joselu geblockt. Anschließend pfiff Wolfgang Stark den ersten Durchgang ab. Die Freiburger Führung war vollkommen unverdient.
Zweiter Durchgang: Meier verletzt sich, Freiburg legt nach
Kurz nach Wiederanpfiff verfehlte Russ mit einem Kopfball das Freiburger Tor nur knapp. Mit der Führung im Rücken standen die Gäste tief, was den Frankfurtern den Spielaufbau erschwerte.
Dann jedoch kam es ganz dicke für die SGE: Nach einem Distanzschuss von Schwegler musste Meier verletzungsbedingt ausgewechselt werden – Kadlec kam für den Fußballgott in die Partie (53.). Anschließend spielte Freiburg einen Konter mustergültig aus: Mehmedi bediente Guedé mit einem Traumpass. Der slowakische Nationalspieler ließ Trapp aussteigen und schob den Ball zum 0:2 in die Maschen (54.).
Joselu trifft zum 1:2
Die Eintracht reagierte: Rosenthal kam für Inui (59.). Der Ex-Freiburger führte sich gleich hervorragend ein. Mit einem Traumpass bediente er Joselu, der frei vor Baumann auftauchte. Mit dem Außenrist wollte der Eintracht-Stürmer den Gäste-Torhüter überwinden. Zwar konnte dieser Joselus Schuss zunächst abwehren, der Deutschspanier schaltete jedoch schnell und köpfte den abgewehrten Ball zum Anschlusstreffer in die Maschen – nur noch 1:2 (59.).
Anschließend wollte Freiburg einen Elfmeter haben, als Russ seinen Gegenspieler Klaus wegblockte. Stark ließ die Partie jedoch laufen. In der Folge drückte die Eintracht wieder, hatte unter anderem durch einen Djakpa-Freistoß eine gute Ausgleichchance. Baumann konnte den Ball allerdings über die Latte lenken (67.).
Freiburg stellt Zwei-Tore-Abstand wieder her
Kurz danach gewann Mehmedi im Mittelfeld den Ball und passte sofort auf Klaus weiter. Der gewann das Laufduell gegen Madlung und vollstreckte eiskalt zum 1:3. Trapp war zwar mit dem Fingerspitzen noch am Ball, konnte allerdings nicht verhindern, dass das Leder im Tor landete (70.).
In der 72. Minute hielt Baumann einen Fernschuss von Madlung. Kurz danach scheiterte auch Kadlec an Baumann, dem besten Freiburger am heutigen Tag. Nachdem ein Schwegler-Schuss übers Tor flog, kam Stendera für Madlung (74.). Mehmedi hatte drei Minuten später nach einem langen Sprint das 4:1 auf dem Fuß, setzte den Ball jedoch am Frankfurter Tor vorbei. Eine ähnliche Chance hatte Mehmedi in der 81. Spielminute: Wieder war er nach einem langen Sprint allein vor Trapp, doch diesmal schnappte sich der Frankfurter Keeper mit einem Hechtsprung das Leder. Eine Minute vorher scheiterte Stendera mit einem Freistoß an Baumann.
Guedé macht den Deckel drauf
In der 85. Spielminute flankte Jung in den Strafraum, Joselu kam jedoch nicht an den Ball. Wenig später war ein Pass für Rosenthal einen Tick zu steil gespielt (86.). Nach einer Ecke scheiterte Aigner am langen Pfosten (87.). Die Eintracht probierte zwar alles, doch ihr lief die Zeit davon. Einen weiteren Freiburger Konter unterband danach Russ. In der Nachspielzeit traf Guedé sogar noch zum 1:4 – er lief allein auf Trapp zu, umkurvte ihn und schob das Leder über die Linie (90.+3).
Fazit
Im ersten Durchgang spielte die Eintracht den SC Freiburg regelrecht an die Wand. Trotz der drückenden Überlegenheit gingen die Freiburger völlig überraschend in Führung: Schuster traf nach einem Eckball der Gäste. Im zweiten Durchgang vollendete Guedé einen Konter zum 0:2. Zwar gelang Joselu nach einem Traumpass von Rosenthal der Anschlusstreffer, Klaus stellte den Zwei-Tore-Abstand wenig später jedoch wieder her. Guedé traf in der Nachspielzeit sogar noch zum 1:4-Endstand.
Möglicherweise wäre das Spiel ganz anders ausgegangen, wenn die Eintracht im ersten Durchgang nicht so viele Torchancen liegengelassen hätte. So muss man leider anerkennen, dass Freiburg aus vergleichsweise wenigen Torchancen viel machte.
JSä 16.03.2014
51 Kommentare
@50. Wenigstens einer dem das aufgefallen ist! Warten wir mal ab!
Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.