In der Ausgabe Sport Bild Ausgabe Nr. 46, erschienen am gestrigen Mittwoch, den 17.11.2010, wurde unser Stürmerstar Theofanis Gekas interviewt.

Der Grieche sprach über die Europacup Träume, seine mutigen Aussagen im Sommer, seine Ziele mit der Eintracht, seine Jugendzeit und auch noch einmal kurz über das Thema Nationalmannschaft.

Das Interview mit Gekas führte Axel Hesse.

Herr Gekas, Sie hatten im Juli als erster Frankfurter Spieler vom Europacup gesprochen. Jetzt steht die Eintracht auf Platz fünf. Fühlen Sie sich bestätigt?
Ich will nicht den Besserwisser spielen. Aber jetzt zeigt sich, dass ich Recht hatte. Jeder kann sehen, dass wir als Mannschaft die Qualität haben, um uns für die Europa League qualifizieren zu können.

Sind Sie sicher, dass die Mannschaft das Niveau hält?
Natürlich! Warum auch nicht? Ich habe von Anfang an gesagt, dass wir hier richtig gute Spieler haben – in allen Mannschaftteilen. Jetzt kommen die entscheidenden Wochen mit den Spielen gegen Top-Mannschaften wie Hoffenheim, Bayern, Mainz, Dortmund. Da müssen wir unsere Klasse beweisen.

Wo liegt neben Ihren Toren die große Qualität von Eintracht Frankfurt?
Wir haben etwas, was man im Training nicht lernen kann: Wir verstehen uns als Mannschaft gut. Und das ist mehr als ein Spruch. Weil wir zusammenhalten auf dem Platz, kann jeder mehr leisten.

Wie wichtig war dafür die große Team-Aussprache Ende September im Mannschafts-Hotel? Zuvor hatte es in den ersten fünf Spielen vier Niederlagen gegeben.
Dieses Treffen hat eine wichtige Rolle gespielt. In unserer Mannschaft ist aus einem Funken eine Flamme entstanden. Seitdem haben wir nicht mehr verloren. Denn seitdem spielen wir nicht nur miteinander, sondern füreinander.

Sie profitieren davon besonders, führen die Torjägerliste mit elf Treffern an.
Ich bin gut in Form. Nur: Das allein reicht nicht. Ich bekomme in Frankfurt sehr gute Vorlagen. Und wer die Bälle so gut aufgelegt bekommt, braucht nicht viele Chancen, um ein Tor zu erzielen.

Bei Ihnen führt trotz vergebener Chancen beim 0:0 in Bremen jeder dritte Schuss zum Tor. Welches Geheimnis steckt hinter der Quote?
Tore zu schießen ist nicht so schwer. Ich denke, man braucht einen guten Instinkt. Man muss ein Gefühl dafür haben, wohin der Ball kommt. Den Rest, und das ist die Hauptarbeit, leistet die Mannschaft.

Machen Ihre Mitspieler Sie nach 2007, wo sie noch für Bochum spielten, erneut zum Torschützenkönig der Bundesliga?
Darüber mache ich mir keine Gedanken. Wichtig ist aber erst mal, dass wir als Mannschaft unsere Ziele erreichen – erst dann kommen die persönlichen Ziele. Ich wurde sehr gut aufgenommen. Und ich fühle mich hier total wohl – privat genauso wie im Verein. Es passt alles.

Eintracht-Verteidiger Marco Russ mutmaßte wegen ihrer Kaltschnäutzigkeit vor dem Tor, dass Sie Ihre Seele verkauft hätten.
Ich denke vor dem Tor nicht nach. Niemals. Das ist eine Gabe, die mir Gott gegeben hat. Die nutze ich.

War das schon immer so?
Ja! Im Strafraum war ich auch als Kind nicht nervös.

Waren Sie von klein auf Stürmer?
Schon bei meinem ersten Spiel für einen kleinen Verein in Larisa in Griechenland habe ich in der Spitze gespielt. Und ich habe sofort getroffen. Am Ende der Saison war ich der beste Stürmer. Ich habe immer die meisten Tore geschossen.

Aber für Griechenland spielen Sie nicht mehr. Wären Sie auch zurückgetreten, wenn Otto Rehhagel nach der WM als Nationaltrainer weiter gemacht hätte?
Das weiß ich nicht.

Was waren die Gründe für Ihren Rücktritt im September?
Darüber spreche ich auch jetzt nicht öffentlich. Den betreffenden Leuten in Griechenland habe ich erklärt, warum ich das mache. Ich kann nur sagen: Der Schritt ist mir sehr schwergefallen.

Für die Entscheidung werden Sie von den Fans in der Heimat kritisiert. Gibt es eine Chance, dass Sie ins Nationalteam zurückkehren?
Aktuell ist das Thema für mich abgeschlossen. Aber wenn sich sehr viele Dinge im griechischen Fußball ändern, überlege ich mir das noch einmal. Es fällt aber schwer, daran zu glauben.

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4 Kommentare

  1. Super Interview Fanis!!!! Ich hoffe es trifft so ein wie Er es sagt. Ich denke wir holen in der Hinrunde noch 6 Punkte dann wären wir ja voll im soll. Hoffe aber auf mehr und traue das der Truppe auch irrgendwie zu.

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  2. gefällt mir sehr gut. vor allem streicht er klar heraus, dass er seine tore ohne die guten leistungen seiner hintermänner nicht hätte machen können.
    und er will mehr. genau wie vor dem tor auch insgesamt sehr gierig (wie altintop so schön sagte).

    ich denke wir sollten definitiv noch mehr als 6 punkte in der hinrunde holen (auch wenns gegen die mannschaften schwer wird). wir wären damit zwar rechnerisch durchaus im soll, aber ich gehe nicht davon aus, dass wir in der rückrunde nochmal so nen lauf bekommen.

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  3. Hoffe aber dennoch das wir nicht zu Gekas-Lastig werden. Erste Ansätze waren in Bremen zu sehen. Lange Bälle auf Gekas, wer nicht weiss wohin spielt zu Gekas, auf Dauer ist dies keine Lösung. Man hat schon geshen das bei eingigen, z. B. auch Altitop, zu beobachtenwar das man zögerlicher nach vorne gespurtet ist, weil man wahrscheinlich denkt der Ball wird sowieso zu Gekas gespielt was soll ich überhaupt mitlaufen, das ist so etwas wie der Anfang vom Ende. Viele werden jetzt wieder sagen der Altintop trifft doch eh nicht, entscheidender ist aber das es Anspielstationen gibt und sich drei verteidiger nicht nur auf Gekas konzentrieren müssen. Hoffe ich werde am Samstag eines besseren belehrt, wie schon so oft in dieser Saison.

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  4. @Grantler

    Sehe ich ähnlich, auf Dauer wird Gekas inbesondere von der gegnerischen Defensive genauer beobachtet werden. Zum Glück kann man nie ganz ausschalten.
    Aber man sollte auch Alternativen dazu finden.
    Hier macht mir eine Rückkehr von Alex Meier Hoffnung. Er ist auch einer, der sich zum Tor schleichen kann.

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