Der Saisonstart in die Bundesliga und den DFB-Pokal war zufriedenstellend, der Auftakt in die Europa League verlief für die Eintracht allerdings ernüchternd. Eine rotierte Mannschaft kam gegen Viktoria Pilsen, trotz starker Leistung, nicht über ein 3:3-Unentschieden hinaus. Nach der zwischenzeitlichen 3:1-Führung fielen die beiden Gegentreffer in der absoluten Schlussphase des Spiels. „Gestern hat die Enttäuschung überwogen”, fasst Dino Toppmöller die Stimmung passend zusammen. Nun steht für die SGE wieder die Bundesliga auf dem Programm. Gegen Aufsteiger Holstein Kiel soll der vierte Ligasieg in Folge eingefahren werden:“Heute haben wir umgeschaltet in den Kampfmodus auf das, was vor uns liegt: Voller Fokus auf Kiel und den vierten Bundesligasieg in Folge. Daran werden wir alles setzen.“
Kiels Trainer Marcel Rapp warnt vor der Gastmannschaft: “Frankfurt ist eine gute Mannschaft mit sehr vielen talentierten Spielern. Sie bringen Geschwindigkeit mit und können Situationen mit ihrer individuellen Klasse lösen.” Für die Eintracht ist es das erste Bundesliga-Spiel in Schleswig-Holstein. Die Kieler stehen derzeit mit dem Rücken zur Wand, konnten aus vier Spielen nur einen Zähler holen und stehen damit auf dem letzten Tabellenplatz. Das 2:2-Unentschieden in Bochum macht dem Aufsteiger aber Mut. Vergangene Saison hatten die Kieler die beste Heimbilanz der zweiten Bundesliga.
Anpfiff der Partie ist am Sonntag, 29. September um 15:30 im Holstein-Stadion. Die Leitung der Partie übernimmt Schiedsrichter Tobias Stieler. “DAZN” und “Eintracht FM” übertragen live.
Fakten zum Spiel
Die Eintracht ist seit elf Bundesliga-Spielen gegen einen Aufsteiger ungeschlagen, feierte dabei acht Siege. Nur von 2008 bis 2005 hatte die SGE mit 15 ungeschlagenen Spielen bislang eine längere Serie. Im einzigen Duell beider Mannschaften, im DFB-Pokal 1996/1997, konnte sich die Eintracht durchsetzen.
Wer fällt aus?
Eintracht Frankfurt: Oscar Hojlund (Mittelfußbruch) und Kevin Trapp (Muskelverletzung im Oberschenkel) fallen auf Seiten der SGE aus. Einem Einsatz von Rasmus Kristensen, Hugo Ekitiké und Robin Koch bleibt das Abschlusstraining abzuwarten, da alle drei leicht angeschlagen sind.
Holstein Kiel: Beim Gastgeber fehlt nur Colin Kleine-Beckel (Kreuzbandverletzung).
Aussicht: Zielspieler Matanovic
Gegen einen eher tieferstehenden Gegner sollte Igor Matanovic starten dürfen. Sollte die SGE mit einer Viererkette starten, hätten die Hessen die Möglichkeit, mit hochstehenden Außenverteidigern viele Flanken in den Strafraum in Richtung Matanovic zu schlagen. Frühere abzuschließen könnte ebenfalls hilfreich sein. Mit Farès Chaibi, Hugo Larsson oder Omar Marmoush hat die Eintracht definitiv die passenden Spieler für Abschlussszenen. Auch wenn sie ein leidendes Thema sind und auch diese Saison ungefährlich waren, werden eigene Standards für die SGE entscheidend. Mo Dahoud feierte gegen Pilsen sein Startelfdebüt und konnte sich für ein weiteres Spiel von Beginn an empfehlen. “Dahoud bringt eine hohe Ballsicherheit mit und hilft uns, vorne die Zwischenräume zu finden.” Gegen Kiel wird die Eintracht den Ball vergleichsweise viel haben, der gebürtige Syrer könnte mit seiner Ballsicherheit für Ruhe und Sicherheit sorgen. Kristensen und Niels Nkounkou auf den Außenverteidigerpositionen werden spielentscheidend, denn von ihnen werden viele Flanken ausgehen. Eric Junior Dina Ebimbe könnte nach seinem Treffer ebenfalls starten dürfen. Die Gastgeber werden auf Umschaltmomente setzen und nach Ballgewinnen schnell sowie vertikal nach vorne spielen wollen. “Holstein Kiel hat eine klare Struktur bei Ballbesitz. Sie versuchen, einen gepflegten Ball nach vorne zu spielen”, weiß Dino Toppmöller. Mit Shuto Machino und Benedikt Pichler hat der Aufsteiger in der vordersten Reihe genug Tempo, um der SGE gefährlich werden zu können.
Obacht vor Einwürfen
Ähnlich wie Viktoria Pilsen wird Kiel versuchen lange Einwürfe in den Sechzehner der Gäste zu werfen. Mit Machino haben die Aufsteiger dabei einen Spezialisten: “Einwürfe sind ein gutes Mittel, weil man den Ball relativ einfach in den Sechzehner befördern kann. Glück und Pech gehört natürlich auch dazu”, beschreibt Holstein-Trainer Rapp ein Mittel gegen die SGE. Mit Lewis Holtby haben die Störche Bundesligaerfahrung auf ihrer Seite. „Die Jungs zeigen durch ihr Auftreten, dass sie jeden Gegner respektieren: jetzt Kiel. Wir im Trainerteam bereiten uns ebenso akribisch vor. Wir schicken ein Team ins Rennen, das vor Tatendrang strotzt und möchten eine Reaktion zeigen“, gibt sich Toppmöller mutig und voller Selbstbewusstsein. Die Eintracht erzielte zwar drei Treffer gegen Pilsen, war im Endeffekt dennoch zu ineffektiv. Die Chancen für mehr Tore waren auf Seiten der Hessen da, aber gerade in Kontersituationen wollte der ein oder anderen einen Haken zu viel oder war zu eigensinnig. Früher abzuschließen und noch klarere Pässe im letzten Angriffsdrittel sind der Eintracht zu empfehlen um im hohen Norden Deutschlands den nächsten Sieg einfahren zu können.
Mögliche Aufstellungen:
Eintracht Frankfurt: Santos – Kristensen, Koch, Tuta, Nkounkou – Skhiri, Larsson, Dahoud – Chaibi, Matanovic, Marmoush
Holstein Kiel: Weiner – Becker, Johansson, Geschwind – Porath, Gigovic, Knudsen, Holtby, Puchacz – Pichler, Machino
6 Kommentare
Es wäre schön, wenn wir die Chance nutzen könnten und den Sprung auf Platz zwei machen. Die letzten Jahre hatten wir das immer versemmelt - auch gegen vermeintlich schwächere Gegner.
Ist Theate verletzt? Und Ekitiké draußen lassen halt ich auch für gewagt. War doch eher Kristensen, der Probleme hat. Aber gut wir haben einige Optionen bin mal gespannt wie sich Toppmöller entscheidet.
Pleiten beim Tabellenletzten haben leider Tradition ... :-(
Bitte ohne Shkiri in der Startaufstellung
Laut meiner neusten Umfrage sind wir ab Sonntag, den 06.10.2024, ab ca. 19:25Uhr Tabellenführer ;-) ;-) :-p
Ja, das ist albern, aber man wird ja noch träumen dürfen.
Leider haben wir da eine Tradition, mit der wir hoffentlich diese Saison brechen.
Ich versteh eure Euphorie, aber über den Tabellenplatz freuen ist doch derzeit maximal kosmetisch, maximal für ein schönes Foto für den Bilderrahmen.
Was zählt ist am 34. Spieltag
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