Die Fans standen lange an, um sich ihr Final-Ticket zu sichern.

Lange Schlange für Final-Tickets: Ab heute können sich die ersten glücklichen Eintracht-Fans ihre Tickets für das DFB-Pokalfinale am 27. Mai abholen. Hunderte Anhänger standen bei teils strömendem Regen in einer langen Schlange vorm Stadion, um sich ihre heißbegehrte Karte zu sichern. „Die ersten waren gegen 7 Uhr vor Ort“, berichtete Michael, der sich heute ebenfalls ganz früh anstellte. Die Karten wurden gegen Vorlage von Dauerkarte und Ausweis ausgegeben. Michael war nach knapp zweistündiger Wartezeit an der Reihe. „Als wir gegen 10.30 Uhr gingen, standen bestimmt 1.000 Menschen an den Kassencontainern an. Großes Gedränge blieb jedoch aus. Dank vieler Ordner und der Volunteers der Eintracht, war alles bestens organisiert und niemand musste länger als zwei Stunden anstehen“, erzählte er. Eintracht-Fan Kai konnte und wollte seinen Ärger über die Organisation rund um den Ticketkauf hingegen nicht unterdrücken und kritisierte die lange Wartezeit: „Wir waren um Punkt 9 Uhr da und die Schlange war bereits elend lang. Trotzdem hatte ich die Hoffnung, dass es nur eine Stunde dauern könnte. Aber Pustekuchen! Nach einer Stunde kamen wir – wenn überhaupt – 50 Meter voran.“ Gegen halb zwölf waren die Karten im Besitz des Anhängers, der sich bei der Kartenausgabe eine Organisation wie vor dem DFB-Pokal-Finale 2006 gewünscht hätte: „Damals hieß es ‚first come – first serve‘. Das ging viel schneller und es gab überhaupt keine Probleme bei der Abwicklung!“ Probleme oder Unruhen in dem Gedränge hatte Kai allerdings auch nicht vernommen. Noch bis Mittwoch können sich Dauerkarteninhaber, die gleichzeitig Mitglied im Verein sind, ihr Ticket abholen. „Wir sind zufrieden mit der Abwicklung. Bislang läuft alles reibungslos“, sagte Christoph von Reisenauer, Bereichsleiter Zuschauerservice bei der Eintracht. Die SGE bekommt vom DFB 20.000 Karten für das Endspiel zur Verfügung gestellt. Die rund 27.000 Inhaber einer Dauerkarte haben ein Vorkaufsrecht. In einer zweiten Vorverkaufsrunde erhalten Dauerkarten- und Fanclubmitglieder ein Ticket, dann die Besitzer einer Auswärtsdauerkarte und in einer vierten Runde wird – sollten noch Karten übrig sein – unter den restlichen Dauerkarteninhabern gelost.

Stolzer Kapitän: Im Spiel gegen den VfL Wolfsburg durfte Timothy Chandler erstmals für Eintracht Frankfurt als Kapitän auflaufen, dementsprechend stolz zeigte sich der gebürtige Frankfurter: „Als Kapitän in der Bundesliga aufzulaufen, ist etwas Tolles. Das hat mich natürlich gefreut.“ Lange währte die Freude darüber aber nicht, denn noch im selben Atemzug zeigte er sich ob der Niederlage verärgert und enttäuscht: „Aber was nutzt das, wenn du das Spiel dann so kläglich verlierst?!“ 

Mascarells Rückkehr unwahrscheinlich: Ob Omar Mascarell, der derzeit noch mit einer Achillessehnenreizung zu kämpfen hat, beim letzten Pflichtspiel der Saison mit von der Partie sein wird, ist weiterhin unklar. „Ich weiß nicht, ob ich bis zum Finale in drei Wochen fit seine werde. Das wird schwer“, zeigte sich der Spanier etwas skeptisch im Anschluss an die Niederlage gegen den VfL Wolfsburg, die er nur als Zuschauer verfolgen konnte.

Russ und Jung treffen aufeinander: Nach der Partie zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfL Wolfsburg unterhielten sich die beiden ehemaligen Kollegen Marco Russ und Sebastian Jung noch etwas länger in den Katakomben des Waldstadions. „Wir haben über die alten Zeiten und die kommenden Wochen geredet. Mit dem Pokalfinale hat die Eintracht ja noch eine interessante Aufgabe vor sich“, sagte Jung gegenüber SGE4EVER.de. Bei der 0:1-Niederlage der Hessen im Hinspiel saßen die beiden Freunde zusammen als Zuschauer auf der Tribüne. „Da habe ich etwas gepostet und geschrieben: In der Rückrunde spielen wir gegeneinander um Punkte. Jetzt hat er heute nicht mitgespielt, aber das Wichtigste ist, dass er wieder gesund ist“, so der Wolfsburger Rechtsverteidiger, der achtzig Minuten gegen seinen Ex-Klub mitwirken durfte. Ob Jung zum Endspiel nach Berlin reisen und das Team unterstützen wird, ließ er offen: „Wir müssen zunächst den Klassenerhalt fix machen. Wenn es geschafft ist, dann schauen wir mal weiter.“

Randgeschichten zum Spiel: Axel Hellmann hatte im Anschluss an die Partie gegen Wolfsburg auch „einige Nebengeschichten zu einem nicht spannungsgeladenen Fußballspiel“ parat, wie er es selbst ausdrückte. So habe es im Rahmen des Spiels „zwei Top-Events“ gegeben. Zum einen seien 70 Wirtschaftsvertreter im Stadion gewesen. Diese begutachteten das Prinzip der virtuellen Werbung. Darunter versteht man Bandenwerbung, „die im Stadion mit einer gewissen Werbung“ einhergeht, „die aber auf allen Märkten der Welt anders im Fernsehen erscheint“, erklärte das Eintracht-Vorstandsmitglied. Auch Vermarkter Lagardère und DFL-Chef Christian Seifert waren aufgrund des Projektes anwesend, für das Frankfurt der finale Präsentationsort gewesen sei, so Hellmann weiter. Zum anderen wohnten auch Vertreter der koreanischen Wirtschaft, der koreanische Botschafter und Eintracht-Legende Bum-Kun Cha dem Spiel bei.

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6 Kommentare

  1. Wahnsinn, bei Ebay werden schon jetzt einzelne Final-Tickets für über 1000 Euro versteigert. Scheint den Herren beim DFB nur reichlich egal zu sein, die haben ihre Freunde und Verwandten wahrscheinlich längst versorgt.

    Hellmann soll endlich mal liefern. Da hört man immer nur mit wem er sich alles trifft und wie toll doch alles ist, aber einen neuen Hauptsponsor haben wir immer noch nicht.
    Wenn ich lese, dass gegen Wolfsburg zwei wichtige Sponsoring-Events stattgefunden haben, macht mich die Leistung auf dem Platz richtig sauer. Hätte da auch keine Lust, so ein Gebolze noch finanziell zu unterstützen.

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  2. Ein Kumpel von mir ist BVB-Fan. Er bekommt eine Rechnung, überweist die innerhalb einer Woche und kriegt sein Ticket nach Hause geschickt. Wenn das bei uns auch möglich gewesen wäre, hätte ich heute nicht von Kassel nach Frankfurt fahren, ne Stunde im Regen stehen und wieder heim fahren müssen.

    Was ich auch nicht verstehe: Heute war der Haupttag mit Ca. 5000 Fans. Warum macht da nicht mal ausnahmsweise der Fanshop auf? Oder wenigstens ein kleiner Verkaufsstand? Selbst wenn Mann nur die Pokalshirs direkt neben dem Kassenhäuschen angeboten hätte, wären heute bestimmt 1000 Shirts an den Mann/Frau gebracht werden können.
    Marketingtechnisch müssen wir noch etwas aufholen.
    Egal: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!

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  3. @ 2
    Teilweise gebe ich dir Recht vor allem was Marketing angeht und was das heute für die Fans und die Eintracht ein riesen Aufwand war mit Anreise, Security , Dixies, Mitarbeiter usw. , auch wenn es Getränke und Essen gab und alle eigentlich sehr entspannt waren .Auf der anderen Seite finde ich die Auslosung wie in Dortmund nicht unbedingt gerechter und auch komplizierter wenn man mit mehreren Leuten zusammen sitzen will. Trotzdem hätte man unser Verteilsystem irgendwie auch online hinbekommen können, vermutlich war die Zeit aber zu knapp und man wollte es möglichst gerecht machen.
    Was mich etwas stört, dass man eigentlich nie weiss wer jetzt bevorzugt behandelt wird. Reichte früher die Dauerkarte aus, braucht man jetzt noch eine Mitgliedschaft, manchmal wurden früher auch Auswärtsvielfahrer bevorzugt. Ich kenn einige die haben seit Ewigkeiten die Dauerkarte ohne Mitgliedschaft und schauen jetzt in die Röhre . Die tun mir etwas leid, wie auch einige EFCs . Auf der anderen Seite kann man es auch nicht allen recht machen , von daher ist es ingesamt akzeptabel das Verfahren auch wenn leider einige in die Röhre schauen, online wäre es halt deutlich einfacher für die Fans gewesen.

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  4. @2: Mit 1 Stunde warst du dann aber sehr gut dran. Wir haben 3.5 Stunden gewartet. Mir auch völlig unverständlich, wie unprofessionell das bei der SGE abläuft. Na ja, wenn wir künftig wie der BVB jedes Jahr ins Finale einziehen, dann werden die dazu lernen und wir warten nur noch 2 Stunden im Regen! 😉

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  5. 2006 hat man das Ganze in den Essensverkaufsständen vom Stehblock abgewickelt. Da ist wenigstens ein Dach drüber. „Niemand musste länger als 2 Stunden warten“ entspricht einfach nicht der Wahrheit! Ich hatte zum Glück eine Vollmacht mitgegeben und darf gar nicht jammern- aber bei unseren Plätzen hat es auch 3,5 h gedauert.

    Gruß SCOPE

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  6. Also wir waren um 9:10am da und nach 2 Stunden hatten wir unsere Tickets.. war aber klar das hier nicht viele Kommentare erscheinen würden .. die meisten hier ziehen es halt vor den Fußball / SGE „online“ zu leben … sogar während eines Spiels sich online zu engagieren bzw. auszutauschen .. Fußball ist wie Krieg ! Man muss ihn an der Front erleben/fühlen ! Nicht online..!

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