Am Sonntagnachmittag kommt es zum großen Showdown in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Im Topspiel treffen die zwei Schwergewichte Eintracht Frankfurt und der VfL Wolfsburg aufeinander. Mit sieben Punkten aus drei Spielen verzeichnen beide Kontrahenten einen soliden Saisonstart. Die Eintracht steht aufgrund der der besseren Tordifferenz vor den Wölfinnen auf Platz vier. Am Sonntag bekommen die Frankfurterinnen die Chance, im direkten Duell mit einem Sieg den Abstand zum VfL auf drei Punkte zu erhöhen. Damit das gelingt, muss die Mannschaft von Niko Arnautis wissen, was den Gegner auszeichnet. Eine Spielerin, die den Verein besonders gut kennt, ist Pia-Sophie Wolter, die fünf Jahre lang in der Autostadt kickte, ehe sie sich 2023 den Hessinnen anschloss. Im DFB.de-Interview sprach sie über das anstehende Spitzenspiel.
Mit Blick auf das Spiel gegen ihren Ex-Club zieht Wolter ein erstes positives Fazit über den Saisonstart: „Mit sieben Punkten haben wir einen guten Saisonstart hingelegt. Auch beim 2:2 in Leverkusen hätten wir den Platz als Gewinnerinnen verlassen können, obwohl wir 0:2 zurücklagen.“ Mit breiter Brust dürften Wolter und Co. den siebenfachen deutschen Meister am Stadion am Brentanobad empfangen. Ob das ein Spiel auf Augenhöhe wird, will sich die 26-Jährige nicht festlegen. „Das wird sich am Sonntag zeigen.“ Was die Mittelfeldspielerin weiß, sind die unterschiedlichen Stärken beider Teams. „Sicherlich ist uns der VfL mit seiner individuellen Klasse und seinem sehr tiefen Kader teilweise noch ein wenig voraus, auch wenn das Team einige Leistungsträgerinnen verloren hat“, stellt sie fest und führt weiter aus: „Für uns spricht, dass wir einen Tick eingespielter sind und zu Hause antreten. Wir alle freuen uns auf das erste Heimspiel seit vier Wochen und nehmen uns definitiv vor, das Spiel für uns zu entscheiden“, erklärt sie und gibt die Marschroute vor. In der letzten Saison mussten sich die Adlerträgerinnen in beiden Spielen gegen die Wolfsburgerinnen deutlich geschlagen geben. Das soll in der neuen Spielzeit anders aussehen, Wolter erklärt die spielerischen Fortschritte. „Wir haben jetzt im Ballbesitz noch klarere Abläufe und sind dadurch in der Lage, uns noch mehr Torchancen zu erspielen. Für die Gegner sind wir noch ein Stück weit unberechenbarer geworden. Das wollen wir auch gegen den VfL Wolfsburg beweisen.“ Wichtig wird es sein, die spielerischen Elemente auch am Sonntag auf dem Platz zu bringen. „Wir müssen auf jeden Fall kompakt in der Defensive stehen, die Intensität hochhalten und unsere Chancen möglichst eiskalt nutzen. Wir sollten allzu viele Standardsituationen vor unserem Tor vermeiden, da auch Wolfsburg dort besonders stark ist. Dazu setze ich auf die Energie, die wir mit unseren Fans im Stadion am Brentanobad entwickeln können. Die Kulisse wird sicherlich super“, zeigt sich die deutsche Nationalspielerin optimistisch.
So will Arnautis das Spiel angehen
Ähnlich wie Wolter blickt auch Cheftrainer Niko Arnautis auf das kommende Topspiel mit dem VfL Wolfsburg. In einer Presserunde erklärte er die Herangehensweise. „Wir haben eine gute Entwicklung genommen und es auch schon in den vorherigen Saisons geschafft, auf Augenhöhe mit Wolfsburg zu spielen. Aber wir brauchen nun noch mehr Effektivität und Reife, um sie auch wirklich vor Probleme zu stellen und zu punkten. Das haben wir vor, dafür werden wir 100 Prozent reinlegen.“ In der Defensive wird seine Elf besonders gefordert sein, weil die Gäste vom Mittellandkanal eine gute Offensivpower entfalten können. „Wir wissen um die Offensivstärke des VfL Wolfsburg, gerade bei Flanken und Standardsituationen. Mit Popp, Hegering und Lattwein – um nur ein paar Spielerinnen zu nennen – haben sie eine extreme Physis, die man annehmen und gegen die man sich wehren muss.“ Vor allem über die Außen ist der Gegner sehr gefährlich, beispielsweise mit Jule Brand und Lineth Beerensteyn bringen sie viel Tempo mit. „Wir wollen uns im Vergleich zu den vergangenen Spielen noch weiter steigern, denn das wird von Nöten sein“, beteuert Arnautis. Auch seine Spielerin Nicole Anyomi erwartet eine schwere Aufgabe. Demnach sei Wolfsburg ein Topteam, das offensiv stark aufgestellt ist und eine gute defensive Organisation vorweist. Deshalb sei es wichtig, „dass wir kompakt stehen, wenig Räume lassen und geduldig in unserem Spiel bleiben“, so Anyomi
Seine Mannschaft schaffte es, sich als dritte Kraft hinter dem FC Bayern und Wolfsburg zu etablieren. Spielerisch sei man näher herangekommen und man entwickle sich weiter. Die Richtung ist klar: „Wir wollen weiter Druck auf München und Wolfsburg ausüben“, betont der gebürtige Frankfurter. Mit einem Sieg gegen den Tabellenfünften können sich seine Spielerinnen im oberen Tabellendrittel festsetzen und den Druck auf die Niedersachsen vergrößern.
Das Spiel ist live auf DAZN, MagentaSport sowie ZDF zu sehen. Anpfiff am Stadion am Brentanobad ist um 17 Uhr.
2 Kommentare
Oh ZDF, bin leider unterwegs aber das wäre mal ne schöne Gelegenheit! Vielleicht zappe ich online rein.
3:0 plattgemacht und deutlich überlegen!! Da haben sie mal ein Statement gesetzt, immer noch ungeschlagen und wieder zu null. Wie die Herren jetzt auf Platz 2, mit dem zweiten Platz wäre man bereits direkt für die Champions League qualifiziert und wer weiß, wenn sie auch Bayern schlagen sollten, könnte man sogar von der Meisterschaft träumen!
Allein schon die direkte Qualifikation für die Champions League wäre aber bereits sehr viel wert, weil es in der Quali ja nur auf ein Spiel ankommt. Die Ligen sind professioneller und ausgeglichener als zu Zeiten der Erfolge des 1. FFC Frankfurt, aber wenn sie so weitermachen, könnten sie durchaus einen Torrekord mit über 100 Treffern erreichen und in der Form könnten sie alle schlagen.
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