Der Mann des Abends: Filip Kostic (Bild: imago images / ActionPictures)

Nach dem 3:1 über RB Leipzig marschiert Eintracht Frankfurt weiter Richtung Pokalfinale. Die Fans skandierten nach Abpfiff bereits „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“, ganz zum Ärgernis von Leipzig-Trainer Julian Nagelsmann, der sich offentlich verbittert aufgrund der Fangesänge zeigte. Die Hessen stehen damit im Viertelfinale des DFB-Pokals. Am kommenden Sonntag stellt sich heraus, auf welchen Gegner man trifft.

Nach der schwachen Vorstellung in Düsseldorf stellte Adi Hütter seine Startaufstellung um. Almamy Touré kehrte auf die Rechtsverteidiger-Position zurück. André Silva rückte auf die Stürmer-Position, da Bas Dost weiter erkrankt ausfiel. Zudem mimte Makoto Hasebe den Abräumer vor der Verteidigung und Mijat Gacinovic kehrte nach seinen Adduktoren-Problemen zurück. Danny da Costa, Timothy Chandler, Daichi Kamada und Goncalo Paciencia mussten sich meinem Bankplatz anfreunden

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen RB Leipzig der vierzehn zensierten Spieler den Wert 2,07. Die Spieler werden zukünftig in Noten-Kategorien eingeteilt. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der über 710 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels- Filip Kostic: Der Mann des Abends hieß Filip Kostic. Mit zwei fast identischen Toren brachte er Leipzig zu Fall. Die Flanke, die zum Elfmeter und damit zur Führung führte, kam selbstverständlich von ihm. Er machte so gut wie alles richtig und brachte seine Gegenspieler zur Verzweiflung. Kostic ist in der Form seines Lebens.

Kevin Trapp: Einen guten Torwart brauchst du, wenn du Leipzig schlagen willst. Den hatte Frankfurt am Dienstagabend ganz gewiss. Er hielt, was es zu halten gab. Er reagierte auf jegliche Spielsituationen mit der nötigen Ruhe oder Geschwindigkeit. Er ist eine Autorität auf dem Platz.

Martin Hinteregger: Eine Grätsche hier, ein Schubser da. Martin Hintereggers Härte war auf dem Rasen gefragt und das machte er sehr geschickt. Beinahe hätte er selbst mit dem Kopf die Entscheidung gebracht. Der Ball rauschte knapp am Gehäuse der Sachsen vorbei.

David Abraham: Wie schon zuletzt war Kapitän David Abraham deutlich formverbessert. Stark im Zweikampf, vor allem aufgrund seiner Schnelligkeit.

André Silva: André Silva kommt langsam wieder in Form. Der Portugiese bewegte sich gut in vorderster Front, zeigte keine Nerven beim fälligen Elfmeter, den er eiskalt verwandelte. So will ihn Hütter sehen.

Mijat Gacinovic: Mijat Gacinovic ist eben Mijat Gacinovic. Licht und Schatten werden sich regelmäßig abwechseln. Dennoch entschied er sich häufiger für die richtigen Varianten, ohne ganz große offensive Momente zu haben.

Timothy Chandler: Timothy Chandler sollte nach seiner Hereinnahme sicherlich nur noch für Absicherung sorgen. Er fügte sich gut ein und brachte den Sieg über die Zeit.

Goncalo Paciencia: Goncalo Paciencia kam eigentlich zu spät für eine objektive Bewertung. Hatte auch keine spielentscheidenden Anteile mehr.

Almamy Touré: Almamy Touré braucht in jedem Spiel eine gewisse Anlaufzeit. Die benötigte er auch gegen Leipzig. Steigerte sich enorm und machte seine Sache gut, wenngleich ihm Angelino doch einen Tick zu oft entwich.

Sebastian Rode: Ein typischer Sebastian Rode-Abend. Er kämpft und rackert sich die Seele aus dem Leib. Musste am Ende verletzt ausgewechselt werden. Seine Vorlage auf Kostic war spielentscheidend.

Evan N’Dicka: Ähnlich zu Touré brauchte auch Evan N’Dicka einige Momente um in Fahrt zu kommen. Nach zunächst schwachen zehn Minuten war er aber voll da und hielt mit allem dagegen.

Dominik Kohr: Dominik Kohr fügte sich nach seiner Einwechslung ordentlich ein. War nur mit defensiven Aufgaben betraut, die er zuverlässig verrichtete.

Makoto Hasebe: Sein katastropher Fehlpasse hätte seiner Mannschaft fast wehgetan. Zum Glück rettete Trapp für ihn in höchster Not. Danach war Makoto Hasebe aber ohne Fehler und ein echter Gewinn vor der Abwehr.

Djibril Sow: Djibril Sow ist der Duracell-Hase auf dem Platz. Kein Adlerträger läuft regelmäßig so viele Kilometer wie er. Dennoch bleibt es dabei: Die spielerische Klasse zeigt er noch nicht.

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16 Kommentare

  1. „Goncalo Paciencia: Goncalo Paciencia kam eigentlich zu spät für eine objektive Bewertung. Hatte auch keine spielentscheidenden Anteile mehr.“

    Das sehe ich komplett anders! In den gut sieben Minuten, in denen er auf dem Feld war, hat er die Leipziger bei ihrem Spielaufbau mehrfach zur Verzweiflung gebracht: sei es, dass die wieder über den Torwart aufbauen mussten, oder dass es einen Einwurf in Höhe eigener Strafraum gab… man konnte den Leipzigern merklich ansehen, dass die völlig angefressen waren. Für mich hat Gonzo großen Anteil, dass RB zu keiner klaren Torchance mehr kam. Als Krönung gab’s noch die Torvorlage zum 3:1. Für mich war Gonzo an diesem Abend klar zweitbester Mann unserer Eintracht – und würde ihn daher mit einer 1,5 benoten!

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  2. Sehe das wie Homerjay. Gonzo hat mit seinen Aktionen da vorne der Abwehr den Rücken freigehalten. Frei nach dem Motto: der Stürmer ist immer der erste Verteidiger. Top-Leistung von ihm + Scorer-Punkt. Alle Achtung!

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  3. Bin da völlig bei Dir @1 ! Wer mir auch oft ein kleines bisserl zu schlecht weg kommt ist Sow. Da ist, kein Zweifel, noch Luft nach oben, aber er hat auch keine leichte Aufgabe. Insgesamt kommt das Team mehr über die Physis, die Kraft und den Willen, und weniger über die kreativen Ideen. Der Ball läuft stellenweise recht ordentlich, aber das ist ausbaufähig. Sow läuft, kämpft und macht, aber er fällt natürlich besonders auf, wenn dann das kreative Moment etwas fehlt, oder Risikopässe eben nicht ankommen. Ich erinnere mich an ein Spiel, ich meine das es Wolfsburg war, als er in 2 Situationen den Ball außen auf Danny gespielt hat, der aber einmal stehen geblieben ist und so der ganze Spielzug ins stocken geriet, obwohl genau in den Lauf gepasst, und dann ein paar Minuten später kommt der Pass auf Danny nach außen und der ist aber schon nach vorne weggespurtet. Das war im Moment der Passabgabe noch nicht zu erkennen. Nichts gravierendes, damit will ich nur sagen, das immer das Team zusammen mit einem Ideengeber funktionieren muß. Ich spekuliere einfach mal, das der Faktor Zeit für solche Mechanismen einfach entscheidend ist und man noch etwas Geduld haben sollte. Möglicherweise täusche ich mich auch, aber ganz zu Beginn liefen die Pässe von Bein auf Yeboah ebenfalls noch nicht cremig. Das kam dann mit der Zeit. Wobei das einfach auch Ausnahmeathleten waren, keine Frage !
    Ansonsten war das gegen Leipzig eine Ansage ! Heute wird’s schwer, aber ich bin Optimist. Ein Sieg und das Jahr ist famos und unglaublich geil gestartet !!!

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  4. Mir kommt in den letzten Spielen Abraham viel zu kurz (wurde hier im Artikel sogar vergessen). Was der hinten alles abräumt ist brutal stark und gerade im Zusammenspiel mit Trapp auch sehr souverän.

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  5. @muc
    Bein ein Athlet? ;D

    Die Erfahrung lehrt, fuer nachher ein grauenhaftes Spiel zu erwarten. Mal sehen, ob die Diva die Diva gibt und ueberraschend Punkte einfaehrt… Ich hoffe zudem aufs Flutlicht.

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  6. @6 Es war mehr auf die Passgenauigkeit, Abläufe und Automatismen bezogen….
    Wenn man nur Freitags zum Training kommt, wird’s sicherlich kleine Dampfmaschine 🙂

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  7. Freitags war er immer da!
    Meistens mit der nicht minder krassen Trainingsmaschine: Der heilige Heinz!!!

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  8. @9 Der Gründlinger 🙂 Sehr geil !!!!! (Ich weiß schon das er Gründel heisst) 🙂 Beide konnten auch Samstagabends regelmässig im „Lemon“ in OF gesichtet werden….

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  9. @10: oder im „La Traviata“ in Sachsenhausen, zusammen mit Uli Stein. Das waren noch Zeiten

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  10. @Muc an den Pass kann ich mich auch errinern von Sow aber damit war es das auch schon wieder! Vielleicht liegt das ja an mir aber ich finde Sow ist limitiert. Ist ein Schaffer aber kein großer Techniker. Meiner Meinung nach aber zum Glück sind Meinungen ja verschieden

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  11. @ 4
    Dass man cirka 47 Zeilen benötigt um darzulegen was an Sow stark sein soll ,sagt doch schon alles …

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  12. @mucadler

    erzähle doch nicht von sachen die du selber nicht erlebt hast.
    Das Zusammenspiel von Bein und Yeboah war vom ersten Tag an da, sie haben sich blind verstanden, weil sie beide herausragende Spieler waren.
    Yeboah war ein Athlet( und ebenfalls ein sensationeller spieler, mein grösster hero ever) , aber wie schon centero geschrieben hat, von einem athlet war uwe bein weit entfernt, was er aber auch nicht sein musste, weil er einfach eine sensationelle technik, Übersicht und Spielverständnis hatte.
    Seine „tödlichen“ Pässe, wenn er in die eine richtung geschaut hat und in eine andere richtung gespielt hat, waren unvergesslich und er hat sie auch milimetergenau auf Yeboah, Möller, Gaudino, Kruse oder Sippel gespielt, war schlicht sensationell.
    So jetzt ab ins stadion, könnte ziemlich frisch werden( gott sei dank gibts heissen äppler) hoffe, man kann sich einigermaßen am spiel erfreuen, könnte aber zäh werden

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  13. @muc
    Herzlichen Glückwunsch, Du hast es geschafft, NRW-Adler zum Lachen zu bringen.
    Das ist aller Ehren wert.
    Lachen ist der erste Schritt, um den Weg aus überwiegendem Pessimismus heraus zu finden.

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  14. Na, Bein war dann doch eher Ästhet denn Athlet.
    Und nach hinten hat er immer viel mit dem Auge gearbeitet (eines meiner Lieblingszitate)

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