Bastian Oczipka will die Saison mit einem Heimsieg beenden.

Wenn Dauerkartenbesitzer der Frankfurter Eintracht gefragt werden, ob sie am Samstag das Heimspiel ihrer Mannschaft gegen RB Leipzig anschauen oder einen womöglich sommerlich-warmen Tag woanders verbringen, wird das Votum sicherlich nicht eindeutig pro „Stadion oder Sky“ ausfallen. Der Transfer von Sébastien Haller, das Bekenntnis von Trainer Niko Kovac und das anstehende DFB-Pokal-Finale gegen Borussia Dortmund hinterlassen im Umfeld einen gewissen Grad der Euphorie. Ob es allerdings genügt, um sich für einen Besuch des Waldstadions in einer an und für sich bedeutungslosen Partie aufzuraffen? „Wir wollen in paar Plätze hochklettern. Es geht ja auch um die TV-Geld-Tabelle“, widersprach Bastian Oczipka zwar. Wirklich überzeugend klingen die Argumente, die die Spieler im Stadtwald seit Jahren bereits nicht zum laufen oder kämpfen bewegen, nicht mehr.

Kann dies einer Mannschaft, bei der mit Ausnahme von Alex Meier und Marco Russ, noch kein Akteur im Endspiel um den deutschen Pokal stand, tatsächlich verübelt werden? Das Team hat im Halbfinale gegen Borussia Mönchengladbach alle zur Verfügung stehenden Kräfte mobilisiert und dafür gearbeitet, dieses Finale zu erreichen. Sie haben sich somit die Chance ermöglicht, aus einer „guten Saison, eine sehr gute werden zu lassen“, wie Kovac schon häufiger betonte. Neben zusätzlichen Einnahmen spielen hierbei ganz andere Faktoren eine Rolle: Die ganze Welt wird zusehen, wenn die Frankfurter in der Hauptstadt auf den BVB treffen, es geht um Prestige, Renommee – und die für viele wohl einmalige Möglichkeit, einen Titel zu gewinnen. Für die Eintracht wäre es der erste seit 1988, ein ganzes Bundesland fiebert dem für Klub und Anhänger so großen Ereignis entgegen.

Oczipka will die Partie gegen Leipzig in den Mittelpunkt rücken

Oczipka will in diesen Chor noch nicht einstimmen und wehrte nüchtern ab: „Wir können uns diesen Samstag gegen Leipzig voll auspowern. Danach ist genug Zeit für Regeneration.“ Der Linksverteidiger verlangte von der Mannschaft, sich anständig vom Publikum zu verabschieden: „Gegen den VfL Wolfsburg ist uns gar nichts gelungen, das wollen wir diesmal besser machen.“ In 80 bis 90 Prozent der Heimspiele sei dies auch gelungen, vor allem gegen die großen Gegner wie den FC Bayern München (2:2), Borussia Dortmund (2:1), die TSG Hoffenheim (0:0) oder den FC Schalke 04 (1:0) wuchsen die Hessen teilweise über sich hinaus. „Ich kann natürlich nicht garantieren, dass wir gewinnen werden“, blieb Oczipka freilich realistisch, sagte jedoch: „Wir wollen von Beginn an Vollgas geben.“

Schafft es Kovac im letzten Spiel der Bundesligasaison noch einmal, den Hebel zu finden, der  für einen Dreier gegen einen starken und selbstbewusst auftretenden Gegner umgelegt werden muss? Die Leipziger haben sich als Aufsteiger direkt für die Champions League qualifiziert und vergangenes Wochenende mit Traumfußball gegen die Bayern überzeugt – auch wenn die Partie in letzter Sekunde 4:5 verloren ging. „Vor allem Timo Werner ist sehr schwer zu verteidigen“, richtete Oczipka sofort den Fokus auf Nationalstürmer, der von Bundestrainer Joachim Löw für die anstehenden Länderspiele nominiert wurde. „Er wartet an der Abseitslinie und bekommt viele Bälle in die Gasse gespielt. Nach Ballgewinn geht es bei denen dann ganz schnell nach vorne“, analysierte der Linksverteidiger, der selbst noch auf der Suche nach dem richtigen Schlüssel ist: „Wie sie spielen, ist allen bekannt. Allerdings hat noch keine Mannschaft wirklich ein Mittel gefunden, das zu verhindern.“

Dieses „Zeichen“ zu setzen, wie es Oczipka nennt, soll nun den von einer schwachen Rückrunde gebeutelten Frankfurtern gelingen? Nach der 2:4-Niederlage im Rhein-Main-Duell gegen den 1. FSV Mainz 05 soll es in der Kabine deutlich lauter geworden sein, als es normalerweise der Fall ist. Der gegen Mainzer erneut als Innenverteidiger aufgebotene Oczipka fand keine Erklärung dafür, weshalb die Frankfurter die 2:0-Führung nicht verteidigen konnten: „Das hat dann eine Eigendynamik genommen und war nicht mehr aufzuhalten. Daran sind wir alle Schuld.“ Es passte zur Entwicklung im Jahr 2017 und sorgte für viel Frust bei den Akteuren und dem Trainerteam.

Oczipka ist bei Meier und Vallejo zurückhaltend

Immerhin könnten in zehn Tagen zum Endspiel mit Alex Meier und Jesus Vallejo zwei wichtige Spieler wieder zurückkehren. „Natürlich wäre es schön, wenn alle dabei wären – auch Hasebe und Mascarell“, erinnerte Oczipka an Akteure, die ebenfalls großen Anteil an der so starken Hinserie hatten. Die Ausfälle seien über einen längeren Zeitraum nur schwer zu verkraften gewesen und ob wenigens Vallejo und Meier werden auflaufen können, ist noch mit dickem Fragezeichen versehen. „Man muss auf den Spieler vertrauen“, sagte er zur Personalie Meier und erklärte: „Er hat zwar Läufe mitgemacht, aber ob er sich fit fühlt, um so ein Spiel anzugehen? Das weiß ich nicht.“ Auch bei Vallejo müsse genau geprüft werden, ob der Spanier nach seinen Verletzungen in der Rückrunde tatsächlich das hohe Tempo mitgehen könne.

Noch keine Vertragsgespräche geführt

Oczipka wird also, wie bereits die ganze Spielzeit über, eine tragende Rolle übernehmen. Ob als Links- oder Innenverteidiger weiß er dabei noch nicht. Beide Positionen hätten ihre Vorzüge, er fühlt sich sowohl in der Mitte, als auch auf den Außen wohl. Bei aller Flickschusterei, die Kovac derzeit betreiben muss, fiel fast unter den Tisch, dass der Vertrag des 28-Jährigen im Jahr 2018 ausläuft. Gespräche über eine Verlängerung wurden noch keine geführt, was ihn nicht beunruhigt. „Damit habe ich mich noch nicht beschäftigt. Letztes Mal habe ich auch erst ein knappes halbes Jahr davor verlängert“, blickte er zurück und schob die Angelegenheit in die Sommerpause: „Ich sehe da momentan keinen speziellen Druck. Nach der Saison können wir dann vielleicht miteinander sprechen.“

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16 Kommentare

  1. Ok, Otsche, dann siegt, verletzt euch nicht, spielt euch ein fuers Finale und dann holen wir den DFB-Pokal und alles ist gut und wir haben unerwartet schon fast komfortable Bedingungen fuer die neue Saison. Der Worte sind genug gesprochen, setzt sie um. Wir Fans reden auch viel, unbestritten, aber wir liefern Saison fuer Saison auch unsere
    konstante Unterstuetzung ab, ohne Formeinbrueche. Wir sind die besten Fans der Liga, ich unterstreiche FANS, wer kann da widersprechen. Wir holen den DFB-Pokal…

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  2. Zitat: „Wir wollen in paar Plätze hochklettern. Es geht ja auch um die TV-Geld-Tabelle“, widersprach Bastian Oczipka zwar. Zitat Ende.
    Tja, Otsche, dann hättet Ihr bereits vor 2 Wochen punkten sollen. Jetzt ist es zu spät. Die Tv Tabelle ist nun „zementiert“. Aber für die Moral könnt ihr gerne noch siegen.

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  3. Oczipka selbst sollte weniger reden und mehr Leistung zeigen. Ansich reicht mir schon wenn er das tut, was er vorm Spiel selbst fordert. Leider liegen dazwischen Welten…

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  4. Otsche meint es ja gut und er alleine kann nichts bewirken….aber dann sollte er einfach mal den mund halten und leistung zeigen.

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  5. Augsburg kann theoretisch noch auf 16 abrutschen und wir noch Schalke überholen, wenn ich mich nicht irre überholen wir dann Augsburg in der TV Tabelle ! Also geht es auf jeden Fall noch um etwas !

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  6. ohje der otsche. er hat zwar recht aber wann immer er was fordert oder sagt geht es in die Hose……ich habe jetzt schon angst. vor dortmund sollte jemand anders mal was fordern 😛

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  7. @adlerherb
    Augsburg kann nur noch 15er werden. Ja, Schalke können wir überholen…..wir können sogar noch 9ter werden….
    dann muß Bremen in DO gewinnen, Köln gegen Mainz verlieren, Schalke höchstens Unentschieden gegen Audi spielen; DA mind. 2 Toren in MG gewinnen und wir vor allem gegen RABA gewinnen. Glaubst Du daran?!

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  8. Oczipka ist halt ein Dummschwätzer und mittelmäßiger BL-Spieler dazu. Wenn er den Mund aufmacht, hat das die Wirkung von dem bekannten Sack Reis in China. Das Schlimmste daran ist, dass er von der Wichtigjeit seines Geschwafels selbst sehr überzeugt ist, während es dem Rest der Welt nur auf die Nerven geht.
    Schöne Grüße von den Philippinen …

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  9. Wenn Dauerkartenbesitzer der Frankfurter Eintracht gefragt werden, ob sie am Samstag das Heimspiel ihrer Mannschaft gegen RB Leipzig anschauen oder einen womöglich sommerlich-warmen Tag woanders verbringen, wird das Votum sicherlich nicht eindeutig pro „Stadion oder Sky“ ausfallen.

    …..hääää??!!! was ist das dann!!! Meine Geliebte im Stich lassen??!! NIE IM LEBEN!!!

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  10. 9. nicknackman
    Augsburg wird nach meinem Tipp in die Relegation geschickt, da sie 16. werden, weil sie in Hoffebheim 3:0 verlieren und der HSV 1:0 gegen Wolfsburg gewinnt!

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  11. Ich könnte k…..en, wenn ich die Kommentare hier lese. Otsche ist mittlerweile einer der wenigen Führungsspieler in unserer Mannschaft und war selbst in den schlechten Spielen fast immer einer der Besten auf dem Platz.
    Ja ich gebe euch recht, meistens gings nach seinen Kommentaren in die Hose, aber das ist auch so, wenn ich am Spieltag mit dem linken Bein zuerst aufstehe.
    Egal wiedie 2 nächsten Spiele ausgehen, gehe ich fest davon aus, dass wir nächste Saison einen großen Sprung nach vorne machen werden.

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  12. @13 Ramada: Danke! Seh ich auch so – Otsche ist einer unserer wichtigsten und konstantesten Spieler. Natürlich hat er auch mal Tage wo es nicht so läuft aber er ist ein absolut vorbildlicher Spieler der für uns nen wahnsinnig hohen Wert hat. Ich verstehe auch nicht, warum sich einige so auf ihn eingeschossen haben. Ich hab lieber einen Otsche bei dem ich weiß was ich bekomme als nen No-Name für 4 Mio. der mal bei Chelsea in der D-Jugend gekickt hat.

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  13. Otsche immer einer der besten auf dem´Platz ich Lach mich schlapp! Am Micro da war er gut. Er ist weder ein Erstligaspieler noch gut genug für die 2.Liga. In 90 Min. 35 Rückpässe zum eigenem Torwart ,und manchmal noch öfter.

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  14. @15 Gotti: Na dann nenne mir doch mal nen besseren. Es geht mir auch nicht um die letzten 2 Spiele sondern um die letzten 3 Jahre. Er spielt quasi jedes Spiel über 90Min. durch, schlägt vorne fleißig seine Flanken (die nicht immer ankommen) und kämpft und rackert so gut es geht. Quasi auf jeder Position in unserem Kader wurde die letzten 3 Jahre fleißig durchgewechselt – die einzige Konstante ist Otsche. Mal kurz Djakpa, mal für 2 Spiele Tawatha – das wars dann aber auch schon…und zwar auch zu der Zeit als wir hinten noch ein Bollwerk stehen hatten und wir mit die wenigsten Gegentore bekommen haben, was für Platz 3 gereicht hatte. Ein guter LA würde ihm halt auch noch gut tun – da sehe ich eher Defizite. Unsere Außenverteidiger haben das dieses Jahr wieder absolut top gemacht und ich hoffe, sie können nächstes Jahr an diese Leistung anknüpfen.
    Der Spielaufbau über den Torwart ist halt auch ein wenig so eingeplant. Ob von links öfter ein Rückpass zu Hradecky kommt als von rechts glaube ich fast nicht. Aus einer geordneten Defensive heraus spielen war lange Zeit sehr erfolgreich – aber da stand dann halt noch Hasebe in der Mitte und Vallejo und Abraham davor.

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