Nur Trapp zeigte Adler-Niveau

Der Start von Oliver Glasner als Cheftrainer von Eintracht Frankfurt ging ordentlich in die Hose. Die Eintracht unterlag im DFB-Pokal dem Drittligisten Waldhof Mannheim am Ende verdient mit 0:2. Der SVW gelang damit die Revanche für das Pokalaus in 2019 als es der Underdog beinahe schaffte den großen Favoriten rauszukegeln. Am Ende war es Hattricker Ante Rebic, der beim 5:3 der SGE das Weiterkommen bescherte. Dieses Mal gelang es nicht. Stattdessen zeigte Frankfurt in beinahe allen Mannschaftsteilen Nachholbedarf. Lediglich Kevin Trapp zeigte eine herausragende Leistung und verhinderte bereits in der ersten Hälfte mehrmals den verdienten Rückstand.

Insgesamt drei Neuzugänge durften die knapp 750 Fans aus Frankfurt bestaunen. Rafael Santos Borré, Jesper Lindström und Christopher Lenz standen in der Startelf. Rückkehrer Danny da Costa begann auf der rechten Außenbahn. Amin Younes, der bereits seit Wochen mit einem Abgang kokettiert, blieb nur die Ersatzbank. Filip Kostic fehlte Gelbgesperrt.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen Waldhof Mannheim der sechzehn zensierten Spieler den Wert 4,56. Die Spieler werden zukünftig in Noten-Kategorien eingeteilt. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der 400 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels – Kevin Trapp: On point, so kann man die Leistung von Kevin Trapp bewerten. Die erste halbe Stunde war er so gut wie beschäftigungslos. In der letzten Viertelstunde musste er aber gleich dreimal mit starken Paraden auftrumpfen. Ohne sein Zutun wäre die Eintracht bereits in die Pause mit einem Rückstand hinterhergelaufen. Die Gegentore konnte er nicht verhindern. Am Ende muss er sich von allen Akteuren am wenigsten Vorwürfe ob des Erstrunden-Aus machen.

Evan N’Dicka: Evan N’Dicka gewann fast alle seiner Zweikämpfe. Im Aufbauspiel war vom jungen Franzosen aber so gut wie gar nichts zu sehen. Seine berüchtigten Vorstöße wurden nie ausgepackt. Mutige Steilpässe waren zu selten zu selten. Von den Feldspielern war er aber noch am besten.

Makoto Hasebe: Makoto Hasebe kam zur Halbzeit für den Rotgefährdeten Sebastian Rode in die Partie. Statt Struktur und Sicherheit brachte es aber direkt den Doppelschlag der Gastgeber. Später musste er dann noch die Lücke von Martin Hinteregger stopfen. Keine leichte Aufgabe, dennoch deutlich zu wenig.

Jesper Lindström: Zu Beginn blitzte das Talent von Jesper Lindström mehrfach auf. Starke Dribblings, gefährliche Fernschüsse. Der junge Däne wollte sich gewiss zeigen. Im weiteren Spielverlauf versank er mit seiner Qualität im Mittelmaß.

Djibril Sow: Djibril Sow wirkte über weite Strecken hin mehr als verloren. Keine gute Übersicht, viele Fehlpässe oder wirkungslose Querpässe.

Sebastian Rode: Zu forsch und unerfahren agierte Kapitän Sebastian Rode. Kein Wunder, dass er zur Halbzeit runter musste. Zwar auch wegen Knieproblemen, allerdings war Seppl auch keine sonstige Bereicherung für das fade Spiel der Hessen.

Amin Younes: Die Einwechslung von Amin Younes verpuffte im Sande. Da war nichts zu sehen von starken Dribblings, intelligenten Vorstößen oder präzisen Schüssen. Möglicherweise ist er mit dem Kopf auch schon woanders.

Steven Zuber: Seine gute Leistung während der EM konnte er nicht in die Saison retten. Oftmals verspielte er sich oder lief sich in den Gegnerreihen fest. Das war nichts von Steven Zuber.

Christoher Lenz: Christopher Lenz sollte den Kostic mimen. Das gelang ihm überhaupt nicht. Keine gewohnte Durchsetzungskraft auf der linken Seite. Hinten war er wie sein Pendant da Costa offen wie ein Scheunentor.

Rafael Santos Borré: Rafael Santos Borré hat ein bisschen das Ante Rebic Gen in sich. Doch mit der Führung der Gastgeber war auch bei ihm die Luft raus. Ließ sich oft auf die Außen fallen. Im Zentrum fehlte dann aber der Abnehmer.

Aymen Barkok: Aymen Barkok war unauffällig und gewissermaßen komplett abgemeldet. Zündende Ideen waren wie beim Rest nicht zu sehen.

Goncalo Paciencia: Goncalo Paciencia sollte mit seiner Hereinnahme die gewisse Körperlichkeit im Angriff mitbringen. Mannheim wusste es aber immer geschickt ihm den nötigen Raum wegzunehmen.

Martin Hinteregger: Platzverweis für Martin Hinteregger. Das Ergebnis seiner Leistung, da er zu oft viel zu spät kam und sich nur noch mit Fouls zu helfen wusste.

Daichi Kamada: Daichi Kamada hatte mit seinem Kopfball in Halbzeit eins wohl die beste Chance. Davon ab zeigte der Japaner aber zu selten sein Können. Lustlosigkeit oder Uninspiriertheit dominierten.

Tuta: Die schwachen Auftritte in den Testspielen konnte Tuta auch im Pokal nicht ablegen. Zu oft ließ er sich überrennen oder ausspielen. Wirkte sehr fahrig und unkonzentriert.

Danny da Costa: Das war ein denkbar schlechter Auftakt für Danny da Costa. Offensiv kam nicht eine gelungene Flanke hinten. Defensiv wurde er ausgespielt wie ein Amateur. Sicherlich war die Absicherung von Nebenmann Tuta auch nicht das Gelbe vom Ei, dennoch darf es deutlich mehr sein.