14.05.2016, Fussball, 1. BL, Werder Bremen - Eintracht Frankfurt
Niko Kovac will seine Mannschaft nun schnell wieder aufbauen.

Nach der bitteren Niederlage im Abstiegskrimi gegen Werder Bremen haben wir erste Stimmen der Spieler und Verantwortlichen eingesammelt:

Niko Kovac: „Natürlich bin ich sehr enttäuscht, aber ich muss auch sagen, dass Werder Bremen heute ein sehr gutes Spiel gemacht hat. Sie hatten auch keine Torchancen, nur den Schuss von Ujah oder den Standard. Wir hatten auch zwei Chancen. Wir haben zu wenig investiert. Das war nicht einfach für uns. Wir haben keinen Ballbesitz gehabt, wir haben die Bälle zu leicht weggegeben. Der Druck wurde immer größer, und es ist ärgerlich, dass man durch eine Standardsituation verliert. So haben wir in den letzten Wochen die Spiele gewonnen, jetzt haben wir es verloren. Jetzt heißt es aber auch, den Kopf wieder aufrichten, die Brust nach vorne. Wir haben noch zwei Spiele und können das aus eigener Kraft schaffen.“

(auf die Frage, ob es nicht geplant war, sich so tief hinten hineinzustellen): „Nein, es war nicht geplant, aber wir haben es nicht geschafft, die Bälle einfach zu sichern. Wir haben die Bälle leichtfertig nach vorne gespielt. Es kam kein Anschluss, wir hatten die zweiten Bälle nicht. Die zweiten Bälle musst Du im Fußball bekommen. Wenn Du sie nicht bekommst, kannst Du keine Entlastung haben. Die zweiten Bälle sind alle bei Werder gewesen und deshalb kam eine Welle nach der anderen.“

(auf die Frage, wie er die Ausgangssituation vor den Spielen gegen Nürnberg sieht): „Das ist nicht einfach. Wir müssen jetzt in die Relegation. Wir haben das erste Spiel zu Hause. Das ist immer ein leichter Vorteil, wenn man das zweite Spiel zu Hause hat, aber nichts desto trotz werden wir uns das morgen in Ruhe anschauen, wie die Nürnberger in Paderborn spielen. Wir haben genug Material, wir werden die Mannschaft wieder aufrichten. Die Mannschaft muss am Donnerstag ein anderes Gesicht zeigen, vor allem was der weg nach vorne angeht. Nach hinten kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Da haben wir auch heute nicht allzu viel zugelassen.“

Stefan Aigner: „Wenn du einen Punkt vor dem Nichtabstiegsplatz stehst, über 88 Minuten die Null hältst und dann bekommst du so ein Ding rein, ist das bitter. Ich kann es momentan noch nicht analysieren, weil ich es nicht richtig gesehen habe. Wir wussten, dass Bremen bei Standards stark ist. Wir haben sie bis dahin gut verteidigt. Wir dürfen jetzt den Kopf nicht hängen lassen, müssen nach vorne schauen und uns aufrichten. Es ist schwer so etwas in Worte zu fassen, wenn du so eine Abwehrschlacht lieferst und solange nichts zulässt. Wir haben natürlich auch nicht gut nach vorne gespielt. Wir sind jetzt alle ein bisschen geknickt, aber trotz alledem geht es morgen weiter.“

Heribert Bruchhagen: „So ist es im Fußball. Werder Bremen hat aufopferungsvoll gespielt, wir auch. Man hatte Hoffnung geschöpft, dass wir das Unentschieden über die Zeit bringen. Es ist uns nicht gelungen, und wir müssen jetzt alles dafür tun, dass wir innerhalb kürzester Zeit auch wieder Mut fassen, Moral fassen. Die Mannschaft hat in den letzten Wochen Moral bewiesen und ich bin überzeugt und traue es ihr auch zu, dass wir am Donnerstag gegen Nürnberg wieder mit voller Kampfkraft und voller Enthusiasmus in das Spiel gehen. Ich bin überzeugt, dass wir in den letzten Wochen den nötigen Mut gefasst haben, um unser Ziel des Klassenerhalts zu erreichen.“

(auf die Frage nach der defensiven Ausrichtung): „Das ist immer die Frage: Hat man sich hinten reingestellt oder hat uns der Gegner mit seiner Vehemenz erdrückt?“

(auf den Hinweis, dass Niko Kovac defensiv gewechselt hat): „Es spielt keine Rolle, wie er ausgewechselt hat. Wir hätten den einen oder anderen Konter konzentrierter spielen müssen, ohne jeden Zweifel. Das Spiel stand 0:0, und wir waren fest im Glauben, dass wir dieses 0:0 über die Zeit bringen. Das ist uns nicht gelungen.“

Viktor Skripnik (Trainer Werder Bremen): „Wir haben in der ersten Halbzeit mit einer gewissen Sicherheit gespielt. Natürlich wollten wir die Tore machen, aber genauso wichtig war das Ergebnis von Wolfsburg. Ich gabe zu Ujah gesagt, Tony, Du kannst Historie schreiben für Werder Bremen, Dein Tor rettet uns vielelicht den Arsch.“

Thomas Eichin: „Das war von der Dramaturgie Wahnsinn. Wir waren unterrichtet, was in Wolfsburg passiert, mussten aber auch aufpassen mit unserer Offensive. Wenn Frankfurt ein Tor schießt, gibt es in Wolfsburg die zweite Luft für Stuttgart. Das war sehr gefährlich, deshalb waren wir unterrichtet. Vom Spielverlauf haben wir gesagt, wir können das Spiel auch in den letzten Minuten entscheiden. So ist es auch passiert.“

Stefan Aigner: „Wenn man den Spielverlauf berücksichtigt, kann man sagen, das ist ein verdienter Sieg. Trotzdem hätte uns ein Unentschieden gereicht, und wenn man in der 88. Minute so ein Ding kassiert, ist es bitter.“

(auf die Frage nach der defensiven Ausrichtung): „Im Nachhinein ist man immer schlauer. Wenn wir das Ding über die Runden gebracht hätten, hätte jeder gesagt, wir haben alles richtig gemacht. Trotzdem stimmt es, dass wir zu wenig Entlastung nach vorne hatten.“

(auf die Frage, was der Trainer der Mannschaft im Anstoßkreis nach dem Spiel gesagt hat): „Er hat gesagt, dass wir den Kopf nicht hängen lassen sollen, dass es weiter geht. Wir kamen aus einer schwierigeren Situation, als der, in der wir jetzt sind. Wir haben uns hoch gearbeitet und deswegen sollen wir jetzt den Kopf nicht hängen lassen und nach vorne schauen.“

(auf die Frage, ob das so einfach ist): „Das werden wir sehen. Wie gesagt, wir kamen aus einer schwierigen Situation, wir waren schon abgeschrieben. Damals hätte ich einen Relegationsplatz sofort unterschrieben und deswegen müssen wir jetzt durch die Woche.“

Zlatko Junuzovic: „So ein Jahr wünschst Du keinem, gegen den Abstieg ist brutal. Dann hat man es am letzten Spieltag in der Hand, alles ist möglich. Du musst aufpassen, musst die Balance finden zwischen Offenive und Defensive. Das war immer auf Messers Schneide. Wir haben es gut gemacht und uns belohnt. So etwas geht natürlich in die Geschichte ein, wenn Du so etwas erlebt hast und positiv rausgekommen bist.“

(Quellen: eigene, Sky)

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6 Kommentare

  1. Es gibt am heutigen Spiel tatsächlich ein winziges Detail, welches man bei sehr gutem Willen als „positiv“ deffinieren kann: Kovac weiß jetzt totsicher, wie er nicht spielen lassen darf!!
    Es wird ihm nichts anderes übrig bleiben, als offensiver zu Werke zu gehen. Was, unter uns gesagt, eins der einfachsten Übungen sein dürfte. Und da rücken wieder die Fabians, Kittels, Gacinovis und Meiers in den Vordergrund. Und hoffentlich keine 6er-Abwehrkette mehr mit zwei defensiven Mittelfeldspielern davor.
    Ich packe es immer noch nicht…

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  2. Naja Kovac hat ein schweres Erbe angetreten. Mit viel Pech verloren.
    Wie schwer das Erbe war konnte man in den ersten Spielen sehen: nach 60 min waren wir idr platt… Das auszubügeln ging nur indem man sich auf die Defensive konzentriert hat und vorne mit Glück und Standards getroffen hat. Hoffe das GG Nuernberg der Fußballgott uns die Tore bringt…

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  3. Es kommt, wie es kommen soll. Wenn man es nicht schaffen sollte gegen Nürnberg in zwei Spielen zu gewinnen oder sich mit der besseren (Auswärts)Torausbeute durchzusetzen, dann hat man den Klassenerhalt nicht verdient.

    Wie tiefenentspannt war das Saisonfinale in der letzten Saison. Gegen Leverkusen um die goldene Ananas. Ich denke – sollte es in der Tat noch klappen – dass es wieder etwas Demut & Dankbarkeit bedarf, in der ersten Liga spielen zu dürfen.

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  4. Ich sehe es genauso. Wenn wir Nürnberg nicht schlagen, haben wir es nicht verdient. Aber ich bin sicher, dass wir sie schlagen.

    Und wenn gar nichts mehr geht: ReinholdFanz kann auch Relegations-Rückspiel.

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