Die ersten beiden Länderspielpausen einer jeden Fußball-Saison bedeuten nicht nur Zeit zum Durchschnaufen und Nachjustieren für die Bundesliga-Klubs, deren Verantwortlichen und Trainer, sondern auch Zeit für ein erstes Fazit innerhalb der Vereine und für die Medien. SGE4EVER.de schaut sich daher die Neuzugänge der Frankfurter Eintracht einmal genauer an, zieht ein erstes Fazit zu deren Leistungen und ordnet ein, ob sich der Wechsel für die SGE selbst und den Spieler gelohnt hat. Im ersten von drei Teilen blicken wir heute auf die neuen Kräfte in der Defensive.
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Robin Koch
Ja, auch Robin Koch gilt offiziell als Neuzugang. Zwar war der Innenverteidiger schon die gesamte letzte Saison bei der SGE und mauserte sich hier in kürzester Zeit zum Führungsspieler, trotzdem galt er hier als geliehen und wurde erst zur aktuell laufenden Saison fest verpflichtet. In dieser bestätigte er die Leistungen, ist unumstrittener Abwehrchef und beweist fast Woche für Woche, warum er sich innerhalb von nur einem Jahr zum zweiten Kapitän der SGE gemacht hat. Es ist eigentlich ganz einfach: Wenn Koch fit ist, spielt er und hält die SGE-Defensive zusammen. Bisher verpasste er nur ein Spiel, in der Europa League gegen Viktoria Pilsen musste er verletzungsbedingt aussetzen.
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Arthur Theate
Als Willian Pacho die SGE verließ, bestand für ganz kurze Zeit ein Vakuum in der Abwehr der Eintracht. Galt zunächst Konstantino Koulierakis, der mittlerweile beim VfL Wolfsburg spielt, als Kandidat, wurde anschließend Arthur Theate verpflichtet. Und mit dem Belgier gelang Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche ein echter Glücksgriff. Der 24-Jährige überzeugt seit seinem ersten Einsatz für die SGE entweder auf der Position des Linksverteidigers oder in der linken Innenverteidigung mit resoluten Zweikämpfen, starkem Kopfballspiel und einer klugen Spieleröffnung. In jedem Spiel stand er seit seiner Ankunft in Frankfurt in der Startelf und weist eine starke Passquote von 82% angekommenen Pässen auf. Aktuell ist er noch von Stade Rennes ausgeliehen, die SGE besitzt aber eine Kaufoption, die laut Medienberichten bereits nach wenigen Einsätzen gezogen werden musste. Der Belgier mit der auffallenden Haar-Mähne wird also noch lange in der SGE-Defensive aufräumen.
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Rasmus Kristensen
In den letzten Jahren galt die Position des Rechtsverteidigers bei der Frankfurter Eintracht immer als Problem-Position. Keiner der dort eingesetzten Spieler vermochte dieses über längere Dauer zu lösen und es wurde zwar viel ausprobiert, so wirklich zufrieden war aber niemand. Daher war die rechte Abwehrseite eine der Hauptaufgaben von Markus Krösche, schnell war klar, dass sich die SGE hier nach mehr Zweikampfstärke und einer gewissen Körperlichkeit sehnt. Mitte Juli wurde dann Rasmus Kristensen bei der SGE als neuer Rechtsverteidiger vorgestellt. Der Däne wechselte auf Leihbasis zur SGE und erhielt in Frankfurt die Rückennummer 13, die zuletzt Martin Hinteregger getragen hatte – durchaus eine große Bürde für den Dänen. Seitdem aber begeistert Kristensen mit vollem Einsatz die Zuschauer im Frankfurter Waldstadion und hat sich in kürzester Zeit zu einem der Publikumslieblinge gemausert. Dabei ist er schon jetzt Stammspieler und quasi unersetzbar, denn er spielte jedes Spiel von Beginn an und kommt bereits auf 805 Einsatzminuten.
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Aurele Amenda
Nach dem Abgang von Willian Pacho stand Aurele Amenda kurz im absoluten Fokus. Viele fragten sich, ob der Schweizer als Ersatz für den Ecuadorianer überhaupt in Frage komme, denn zum Beispiel im Testspiel gegen den FSV Frankfurt wirkte er sehr fahrig und unkonzentriert. Mit der Verpfichtung von Arthur Theate holte sich die SGE dann noch einen weiteren Innenverteidiger und die Chancen Amendas auf Einsatzminuten gingen weiter nach unten. Aber: Zuletzt zeigte er klar aufsteigende Form und durfte gegen Wolfsburg dazu helfen, den Sieg nach Hause zu fahren, in Kiel stand er sogar in der Startelf. Vor allem bei den „Wölfen“ rettete er mehrmals in höchster Not und zeigte in nur fünf Minuten, warum die SGE ihn verpflichtet hat.
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Nathaniel Brown
Nathaniel Brown galt lange als einer der Gewinner der Vorbereitung, in der er häufig zum Einsatz kam und sich zeitweise schon gegen Niels Nkounkou durchgesetzt zu haben schien. Doch: Davon ist seit Saisonbeginn nichts mehr zu sehen, denn Brown stand bisher in keiner Minute für die SGE in der Bundesliga auf dem Platz, nur in Kiel schaffte er es in den Kader. Seine einzigen Minuten sammelte er im DFB-Pokal. Gewiss, der ehemalige Nürnberger ist mit seinen 21 Jahren ein Versprechen für die Zukunft, diese absolute Chancenlosigkeit im Konkurrenzkampf – der mit der Verpflichtung von Arthur Theate nur noch größer wurde – überrascht dann doch. Der negative Höhepunkt bisher: Brown schaffte es nicht in den Europa League-Kader der SGE und wartet weiterhin auf Chancen, um sich zu zeigen.
5 Kommentare
Koulierakis beisst sich sicher in den a.... Falsche Entscheidung falscher Verein.
Ich bin mit unserer defensive total zufrieden.
Die Offensive ist auch Weltklasse.
Was eine Entwicklung die letzte Zeit.
Wer hätte vor 5jahren gedacht das ein Mario Götze bei uns spielt.
Alle weiter so preformen und ich bin total entspannt.
„Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr ..."
Sehr gute Entwiklung des Kaders!
Ein wenig Schade was mit Brown ist. Keine Ahnung warum der nicht mal hin und wieder im Kader ist? Braucht vielleicht nur etwas Zeit.
Ansonsten echt nur Volltreffer, selbst Amanda wird sicher mit der Zeit.
Im Nachhinein können wir froh sein, dass uns Koulierakis absagte. Kann natürlich sein, dass er in einer funktionierenden Mannschaft wie unsere auch gut performt hätte. Alles hypothetisch. Auf alle Fälle können wir richtig froh sein, das Markus mit Arthur einen Bockstarken Verteidiger verpflichten konnte, wie zuvor bereits Kristensen. Für die Jungspunde ist erst einmal schwer da rein zustoßen. Sie werden noch ihre Chance bekommen.
Denk ich auch, Can Uzun hat auch unbestreitbar viel Potential und man hat sicherlich nicht einfach aus Jux 12 Mio. für ihn ausgegeben, aber die ersten Spiele, ein stabiler Start, das ist viel zu wichtig, um direkt die Jugend reinzuschmeißen, da müssen Veteranen ran. Wenn in den ersten Spielen etwas schief geht, dann kann man sagen es sei der Trainer schuld, der Schiri oder starke Gegner, eventuell auch das Versagen der erfahrenen Kräfte. Die erfahrenen Leute wissen mit Kritik umzugehen, wenn man da aber direkt die Jungen reinwirft und es klappt, weil die die Abläufe noch nicht kennen oder übermotiviert ins Messer laufen, dann heißt es schnell, die Bundesliga wäre doch noch eine Nummer zu groß usw. und dann kommen sie selber ins Zweifeln und Hadern, das ist dann ein Teufelskreis.
Ich meine, da bei Toppmöller auch ein Muster zu erkennen. Talente bringt er nie gleich, um sie nicht zu verheizen, frühestens nach dem dritten Spiel. Nur erfahrene Leute wie Marmoush, Skhiri, Götze, Koch, Theate, Kristensen bringt er eventuell direkt im ersten Pflichtspiel nach Verpflichtung. Sein gutes Händchen bei der Integration von Talenten ist hat er bereits bewiesen.
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